Beiträge von Tiberius Iunius Proximus

    So wie Proximus es mit Tuca besprochen hatte, gingen sie gemeinsam auf den Marktplatz um weitere schöne Stücke zu kaufen, in denen sich der junge Iunier einfach wesentlich wohler fühlte. Der Tag war ausgesprochen Schön, und natürlich erhitzte das Sonnenlicht wieder die gesamte Stadt. Proximus freute sich schon auf diesen Tag, und natürlich war er froh darüber das Tuca ihn begleiten würde, schließlich war sie ihm eine große Hilfe gewesen, und würde dies nach wie vor auch sein. Vielleicht sollte der junge Römer ihr ein Geschenk machen, so dachte er zumindest, während beide über den Marktplatz schlenderten, sie hätte es definitiv verdient.


    Natürlich blieben sie an dem ein oder anderen Verkaufsstand stehen, und Proximus betrachtete die vielen Waren sehr genau. Dabei war er teilweise wirklich begeistert, welch schöne Utensilien hier angeboten wurden, meist aber eben nur für Frauen. Ein wichtiger Punkt war natürlich noch der Schmuck, den die Nubierin angesprochen hatte, diesen musste man erstmal finden, und natürlich sollte dieser dann auch passend sein. Aber auch für weitere Kleider war das Interesse vorhanden, und wer weiß ob sich nicht sonst irgendeine kleine Überraschung hier finden lassen würde.


    Eine weitere Überraschung traf aber sogleich ein, denn der junge Iunier erblickte eine Rothaarige Frau, und so viele gab es in Rom nun auch wieder nicht. Und so wanderte Proximus etwas näher heran, bis er sich sicher war, das es Adria war. Diesmal war sie in Begleitung, und der junge Römer konnte sich nur vorstellen, das es wohl ihr Dominus sein müsste, denn wer würde sonst Freiwillig mit dieser Sklavin spazieren gehen, und sich ihre Beleidigungen anhören? Mit einem frechen und zugleich breiten Grinsen ging er auf Beide zu um diese zu begrüßen. "Na, wenn haben wir denn da? Salve, Adria!" freundlich kamen diese Worte über die Lippen von Proximus, zugleich wandte er sich an den Männlichen Begleiter. "Und Du bist dann Tiberius Caudex, ihr Dominus, wenn ich mich nicht irren sollte. Freut mich Dich kennen zu lernen." auch hier blieb der junge Iunier äußerst freundlich, und schenkte Beiden dabei auch ein Lächeln.

    Nachdem Proximus bei der Wache durchgelassen wurde, da er auch die Tabula vorgezeigt hatte, wurde er direkt zum Officium weitergeleitet, angekommen an dieser, klopfte er vorsichtig an der Tür, und wartete geduldig auf eine Reaktion.

    Proximus zog kurz eine Augenbraue hoch, als seine Cousine etwas merkwürdig in der Luft herum fuchtelte. "Nun, dann nochmals vielen Dank!" Ein Geschenk war natürlich auch sehr Willkommen, zum Glück schienen die Informationen zu stimmen, das Axilla ein eigenes Balneum voll Münzen besaß. Dennoch, als Dank und nicht nur weil es die Familie war, würde er jederzeit seiner Cousine den ein oder anderen gefallen machen, wenn sie denn jemals einen benötigen würde. "Also sollte ich etwas brauchen, würde ich wieder auf Dich zukommen, natürlich biete ich Dir das selbe an, sofern ich Dir irgendwie helfen kann." Proximus erhob sich, und verbeugte sich leicht, bevor er sich mit einem Lächeln bei Axilla verabschiedete. "Ich werde Dich in Ruhe weiter arbeiten lassen, Danke für das sehr positive Gespräch." schon verschwand der junge Iunier aus dem Raum, und schloss vorsichtig die Tür hinter sich.

    Nachdem Proximus sich in der Domus Iunia noch gewaschen hatte, kleidete er sich sofort mit frischen Sachen ein, nahm die Tabula mit die ihm von einem Sklaven überreicht wurde, und machte sich sofort auf den Weg, denn er hatte bereits Heute schon einen Termin. Angekommen vor dem Palatium, meldete er sich zugleich bei der Wache, und überreichte dieser die Tabula. "Salve, mein Name ist Iunius Proximus, man erwartet mich!"



    Salve Proximus,


    Axilla hat mir von deinem Interesse an der Kanzlei berichtet. Ich erwarte dich ANTE DIEM IX KAL IUN DCCCLXVIII A.U.C. (24.5.2018/115 n.Chr.) in meinem Officium auf dem Palatin zu einem Gespräch. Mit dieser Tabula sei dir der Zugang zum Palast gewährt.


    Vale


    Cn. Fabius Torquatus - Procurator a memoria


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    Schon kamen ein paar Tipps von Tuca, die sich Proxima aufmerksam anhörte und auch einprägen wollte. Noch während der Übung kam auch schon ein Lob von der Sklavin, so das Proxima's Wangen leicht erröteten und sie wieder zum kichern anfing. "Danke Tuca, Danke für alles!" sprach die junge Römerin ehrlich gemeint zu der Nubierin. Die Frage von ihr konnte Proxima leicht beantworten "Ja, sehr Wohl sogar!"


    Bezüglich der Feier meinte Tuca es zuerst mit Axilla zu besprechen, was wiederum sicherlich keine schlechte Idee wäre, jedoch würde ihre Cousine sicherlich viele Fragen stellen, und am Ende vielleicht die Feier nicht zulassen. Eine Überraschung wäre doch wesentlich schöner, so dachte Proxima. "Nun, ich denke, nach dem Einkauf mit Dir, werde ich vielleicht einen Brief mit der Einladung in der Post lassen, als Überraschung." erklärte die junge Iunia kurz ihren Plan.


    Während sie sich immer noch um die eigene Achse drehte, platzte plötzlich ein Sklave herein, kurz erschrickt Proxima und ließ ein weibliches Kreischen aus ihrem Mund hervor springen. Dann jedoch nahm sie gleich die Tafel entgegen, die der Sklave bei sich hatte. Sie war an Proximus gerichtet, also bedankte sich die Iunia und schickte den Sklaven wieder fort. "Tuca Du solltest Dich wieder Deinen anderen arbeiten widmen, ich muss noch was erledigen. Ich melde mich bei Dir sobald wir zum Marktplatz aufbrechen könne. Und nochmals vielen Dank!" sprach Proxima, bevor sie begann sich wieder zu entkleiden, um gleich danach die Domus zu verlassen.

    Langsam klang schon mal sehr gut in den Ohren von Proximus, schließlich musste man es ja nicht übertreiben, abgesehen davon, das er in Zukunft auch in seine Kleider passen wollte. "In Ordnung, dann soll er sich bei mir melden, sobald er Zeit findet." bestätigte der junge Iunier knapp.


    Es folgte eine Überraschung, mit der Proximus nicht gerechnet hatte, seine Cousine war so nett und würde ihm ein Startkapital zur Verfügung stellen, damit er sich selbst Versorgen konnte. "Ich weiß nicht... was ich sagen soll... vielen Dank Axilla, ich werde Dich bestimmt nicht enttäuschen." zumindest was das Wirtschaftliche betraf. Wie es bei gewissen anderen Vorlieben aussah, würde man noch früh genug erfahren. "Ich werde Dir natürlich alles zurück erstatten, sobald es mir möglich ist. Danke für Deine großzügige Hilfe, ich bin Dir wirklich sehr Dankbar!" entgegnete der junge Römer seiner Cousine mit einem freundlichen Lächeln. Axilla kümmerte sich wirklich sehr fürsorglich um den jungen Römer, hoffentlich konnte sie früher oder später auch von ihm profitieren.

    Scheinbar würde es vielleicht doch noch etwas Zeit benötigen, bis der junge Römer tatsächlich mit der Arbeit in der kaiserlichen Kanzlei anfangen würde, was ihn selbst aber nicht störte. "Natürlich, Du hast recht, es hat auch keine Eile, ich hatte nur aus Interesse gefragt." gab Proximus lächelnd an seine Cousine zurück.


    Wenn Axilla meinte das es nicht schaden könnte, dann hatte sie damit bestimmt auch recht, dennoch hoffte der junge Iunier, das er nicht zuviel Muskelmasse durch das Training bekommen würde, schließlich würde das in seinem zweiten Ich doch etwas merkwürdig aussehen. "Nun gut, soll ich dann Malachi aufsuchen, oder wird er sich bei mir melden, sobald er Zeit findet?" fragte Proximus nochmal nach, um damit auch zu bestätigen das er einverstanden war.


    "Betriebsführung? Also ich habe das ein oder andere zwar darüber gelernt, als ich noch bei meinen Eltern lebte, jedoch habe ich keinerlei praktische Erfahrung damit." Proximus konnte schon das ein oder andere Wissen in der Theorie vorweisen, doch das war es dann auch schon. Seine Eltern schonten, oder verwöhnten, den jungen Mann vielleicht zuviel wenn es um Arbeiten ging, aber es gab wohl kaum was auf der Welt, das man nicht erlernen konnte.

    Noch während er auf dem Weg zur Garküche war, kam Adria plötzlich wieder angerannt, und entschuldigte sich ein weiteres mal. Proximus war der Sklavin immer noch nicht Böse, denn letztendlich meinte er es eigentlich wirklich nur gut, mal abgesehen davon, das ihr Dominus unter Umständen auch einiges für sie bezahlt hatte. Und wer wollte schon seinen Beutel Münzen an irgendeinem Kreuz hängen sehen?


    "Schon gut, Adria. Beherzige meinen Vorschlag, und lass Dich von Deinem Dominus belehren, damit machst Du Dir und auch ihm das Leben leichter." sprach er ruhig und sachlich zu der Sklavin. Plötzlich riss sie ihm das Geld aus der Hand, völlig verwirrt sah er Adria hinterher, wie diese zur Garküche schlenderte, und scheinbar etwas zu Essen kaufte. Kurz danach stand sie auch schon wieder vor dem jungen Römer, und legte ihm die gekaufte Ware in die Hand. Kurz betrachtete Tiberius die Mahlzeit, und erkannte zugleich, das es Fleischbällchen waren, die so zubereitet worden waren, das sie ihm leider gar nicht schmeckten. Doch anstatt ihr auch noch dieses Detail zu verraten, was sie wohl wieder dazu treiben würde, Feuer zu spucken, nickte Proximus ihr zu und lächelte dabei. "Ich Danke Dir!"


    "Nun, schnell vielleicht nicht, aber bestimmt irgendwann mal wieder." dabei zwinkerte der junge Iunier Adria nach, während er selbst in die entgegengesetzte Richtung wanderte, und zugleich die Fleischbällchen den nächsten Bettler in die Hand drückte.

    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/iuniaproximat1ozh.jpg| Iunia Proxima


    Während Proxima sich immer noch im Spiegel betrachtete, hörte sie Aufmerksam der Nubierin zu. Ein paar mal drehte sich die junge Römerin um ihre eigene Achse, es gefiel ihr, wie das Kleid sich auffächerte und einen Kreis um ihre Beine bildete. So Wohl fühlte sie sich schon lange nicht mehr, und so war es sichtlich die richtige Entscheidung, die sie getroffen hatte.


    Kurz räusperte sich Proxima, um wieder möglichst weiblich zu Tuca zu sprechen. "Wir können sehr gerne öfters auf den Markt zusammen gehen, schließlich brauche ich außer den Schmuck noch einige andere Kleider, die ich Zukünftig tragen will." Nun stemmte die junge Römerin ihren Arm an ihre Hüfte, um auch eine möglichst weibliche Pose zu vollbringen. "Was meinst Du Tuca, sollen wir in den nächsten Tagen, sobald wir alles eingekauft haben, eine kleine Feier im Garten veranstalten, nur für die Frauen des Hauses?" dabei kicherte Proxima der Sklavin zu.

    Langsam aber doch bekam Proximus Kopfschmerzen, ob es wohl daran lag, das er ständig die Augen verdrehen musste, oder es eher an den Worten der Sklavin lag, konnte er nicht mit Sicherheit sagen. Das er selbst noch immer so ruhig blieb, verwunderte den jungen Römer, denn die Frau legte eine Frechheit an den Tag, die er so noch nicht gesehen hatte.


    Und scheinbar war er tatsächlich der erste Mensch hier in Rom, mit dem die Sklavin ins Gespräch kam, denn sonst hätte sie bestimmt bemerkt, das Proximus durchaus noch freundlich blieb. Als sie ihm die Münzen in die Hand drückte, verdrehte er wieder einmal die Augen, was war bloß los mit dieser Frau? Und schon platzte es aus ihr heraus, dabei regnete es Beleidigungen, und trotzdem, Proximus wurde nicht wütend, ganz im gegenteil, er amüsierte sich langsam aber doch über das verhalten der Sklavin. "Jetzt verstehe ich auch, wie Deine Haare diesen Farbton annehmen konnten, bei soviel wütendem Feuer das Du hier verbreitest." Tiberius lachte herzhaft auf, wobei er ein Bild vor sich hatte, das einen kleinen Drachen wiederspiegelte.


    Die Beleidigungen wurden immer schlimmer, ja man könnte fast behaupten, das diese auch schon nicht mehr lustig waren. Dabei war die Sklavin sicherlich nicht viel älter als er selbst, vielleicht hatte sie ein paar Jahre mehr auf dem Buckel, aber mehr auch schon nicht. "Adria, ich weiß gar nicht warum Du Dich so aufregst, und wenn Du lieber alleine zu Deinem Dominus willst, nur zu, aber Du solltest wirklich ein ernstes Wort mit ihm sprechen, sonst findet er Dich noch eines Tages irgendwo an ein Kreuz genagelt." Kopfschüttelnd bewegte sich Proximus zu der Garküche, wo er zuvor schon seine Mahlzeit gekauft hatte, schließlich hatte er wirklich noch Hunger, und wollte diesen auch stillen.

    Proximus war irgendwie schon sehr fasziniert von seiner Cousine, wie schnell sie einfach jedes Detail bereits in ihrem Kopf geplant hatte. Interessant fand er es auch, das es scheinbar schneller ging, als er es sich erwartet hatte, zumindest war sich Axilla da scheinbar sehr sicher, und er vertraute ihr da voll und ganz. "Das klingt ja fantastisch!" entgegnete Tiberius seiner Cousine, während er einmal kurz in seine Hände klatschte.


    Die Erklärung seiner Aufgabe in der kaiserlichen Kanzlei klang wiederum nicht sonderlich spannend, dennoch war es eine gute Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln und vielleicht den ein oder anderen Bürger Roms kennen zu lernen. "Ich bin Dir wirklich sehr Dankbar, kannst Du denn schon in etwa sagen, wann ich mit der Arbeit beginnen werde?" fragte Tiberius noch nach, da er keine Ahnung hatte wie schnell sowas über die Bühne ging.


    Training bei einem Gladiator, nun, das klang zwar irgendwie aufregend, machte aber dem jungen Römer zugleich auch Angst, zumal er keinerlei Erfahrung im Kampf hatte. Außerdem war er gerade mal Fünfzehn Jahre alt, und bei weitem noch nicht ausgewachsen, wer weiß ob ihn der Gladiator nicht mit einem einzigen Hieb ins Grab befördern würde. Dennoch, vermutlich hatte seine Cousine mit diesem Vorschlag recht, und er müsste sich auch dieser Herausforderung stellen. "Nun, wenn Du das als notwendig betrachtest, oder besser gesagt, Du es für eine gute Idee hältst, habe ich nichts dagegen einzuwenden." Letztendlich war Proximus sehr froh darüber, das sich Axilla bereits so viele Gedanken gemacht hatte, dadurch musste er so gesehen nicht erst nach dem Weg fragen, denn dieser wurde von seiner Cousine ganz genau beschrieben, und zugleich wurden auch die Steine die darauf lagen beiseite geräumt.

    Proximus staunte nicht schlecht, als er bemerkte, wie wenig Manieren ein Mensch eigentlich haben konnte. Trotzdem blieb er ruhig, und wurde dadurch nicht wütend, vielleicht hatte Adria es nie anders kennen gelernt, und scheinbar lehrte ihr Dominus der Sklavin andere Sachen, die er als wichtiger erachtete. Sanft packte er die Hand der Frau, und legte die Münzen die sie ihm reichte, zurück. Dabei schloss er ihre Finger, so das sich ihre Hand in ein Faust verwandelte. "Du scheinst mich missverstanden zu haben..." grinste Tiberius die Frau an "Du wirst dort drüben zur Garküche gehen, und mir die Mahlzeit bringen." entgegnete er der Sklavin, während er eindringlich in ihre Augen blickte.


    Jedes weitere Wort verwirrte den jungen Römer nur noch mehr, die Sklavin schien absolut keine Ahnung zu haben, wie man sich als Sklavin gegenüber anderer Bürger zu verhalten hatte. Doch es war bestimmt nicht seine Aufgabe, ihr dies beizubringen, wenn dann sollte sich mal der gute Tiberier um diese Angelegenheit kümmern. "Du solltest Dich mal mit Deinem Dominus über Verhaltensregeln unterhalten, es könnte durchaus passieren, das Du mal auf jemanden triffst, der Dir nicht so freundlich gesinnt ist, wie ich es bin." erklärte der junge Römer knapp. Und nun war ihm alles klar, sie kam aus Germanien, vermutlich auch noch aus einem Dorf, er hörte schon oft genug, das die Germanen teilweise wie Wilde lebten.


    Schon warf sie weiter mit Worten um sich, die Proximus nur dazu brachten, kurz die Augen zu verdrehen. Pfeil und Bogen? Axt? Pferd zum ausreiten? Hatte sich vielleicht die pralle Sonne durch ihren Schädel gebrannt? Und plötzlich wurde es auch noch interessant, sie nannte ihren Dominus beim Vornamen, wobei der junge Iunier nicht wusste, ob sie das auch ihm gegenüber tat. "Sag mal, geht es Dir wirklich gut, oder hast Du Dir vielleicht doch zu hart den Kopf gestoßen?" fragte Proximus nach, wobei seine Frage durchaus ernst gemeint war.


    Schlussendlich musste natürlich noch eine Frage folgen, die den jungen Römer dann doch etwas verärgerte. "Sehe ich aus wie ein Sklave!?" dabei breitete Proximus seine Arme aus, und sah der Sklavin völlig entgeistert ins Gesicht. Seufzend ließ er seine Arme gleich wieder sinken, und verdrehte nochmals die Augen. "Nein ich bin kein Sklave, ich gehöre zum Haus der Iunii, und ich denke, ich werde Dich jetzt nachhause begleiten, Dein Dominus wartet sicher schon auf Dich." Proximus fand es im Moment wirklich für das Beste, die Sklavin zu begleiten, auf den Weg dorthin könne sie ja immer noch mit genügend Wörter um sich werfen, bis dem jungen Römer vor lauter Augen verdrehen, diese aus den Augenhöhlen kugeln würden.

    Und so machte sich Tuca an die arbeit, Proximus folgte ihren Anweisungen, zog sich das ein oder andere Teil selbst an, und ließ so gut wie alles mit sich machen, schließlich vertraute der der Sklavin, und ihrem Handwerk. Etwas unangenehm war es schon, als die Nubierin die Brustbinde ausstopfte, aber es war eine Notwendigkeit, um schlussendlich eine komplette Verwandlung zu vollbringen. Es verging schon etwas Zeit bei der Prozedur, aber wenn man etwas nahezu Perfekt haben wollte, musste man sich diese Zeit nehmen.


    Tiberius konnte es kaum erwarten das Ergebnis zu sehen, und vor allem zu erfahren, wie es sich tatsächlich anfühlen würde. Tuca sprach den Schmuck an, diesen hatte der junge Iunier tatsächlich vergessen zu kaufen. "Ich werde die nächsten Tage welchen besorgen, ich hoffe Du findest dann wieder etwas Zeit für mich." entgegnete er der Sklavin, während er ruhig sitzen blieb. Scheinbar war die Nubierin fertig mit ihrer arbeit, denn schon hielt sie ihm, den Spiegel hin. ...Iunia Proxima war geboren...


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    Proximus betrachtete mit großen Augen den Spiegel vor ihm, die Verwandlung war wahrlich gelungen, er erkannte sich selbst nicht mehr. Und so erhob sich der junge Römer, betrachte seine Gesicht im Spiegel, und drehte seinen Kopf dabei in alle Richtungen. "Tuca, ich bin begeistert, Du hast ein Meisterwerk vollbracht." lobte Tiberius die Sklavin, für ihre arbeit. Nun wanderte er ein paar Schritte zurück, um einen besseren Blick auf seinen gesamten Körper zu erhalten. Dabei drehte er zuerst seine linke Seite und danach die rechte Seite gegen den Spiegel, einmal auch den Rücken, und einmal drehte er sich komplett um die eigene Achse. Er fühlte sich tatsächlich wohl, nein, sogar um einiges wohler.


    Langsam schlenderte er, nein, sie, wieder nach vorne, und strich sich leicht über die Wangen. Kurz räusperte sich der junge Römer, nein, die junge Römerin, und begann zu sprechen. "Salve, mein Name ist Iunia Proxima." und kicherte sich zugleich ins Fäustchen. Nun, das kichern klang schon mal sehr Weiblich, jedoch musste sie noch ein wenig üben, um auch ihre Stimme beim sprechen, weiblicher erklingen zu lassen. "Danke Tuca, Du hast mir einen großen gefallen erwiesen." sprach sie zu der Nubierin, und diesmal klang es auch schon etwas besser als zuvor, wenn auch noch nicht Perfekt.

    Leicht überfordert, jedoch äußerst aufmerksam, hörte Proximus seiner Cousine zu, die wie ein Wasserfall zu reden begann. Dabei dachte er sich nur, wie schnell sie all diese Pläne geschmiedet hatte, schließlich war er noch gar nicht solange hier. Doch alles was sie sagte, klang wirklich gut durchdacht, und zusätzlich auch sehr reizvoll. "Nun, wie ich sehe, habe ich mich an die richtige Person gewandt, Ritter klingt wirklich schon mal nicht schlecht." dabei grinste Proximus breit über das komplette Gesicht. Eine eigene Einheit, Befehle erteilen, schon sah sich der junge Iunier auf einem Pferd sitzen, in einer glanzvollen Rüstung.


    Rasch holten ihm seine Gedanken wieder zurück auf den Boden, und in die Realität. "Ich denke, das ich vermutlich noch etwas zu jung bin, für die Ritterliche Karriere, von daher finde ich Deine Idee mit der kaiserlichen Kanzlei großartig, so kann ich vorerst mal Erfahrungen sammeln, bevor es dann richtig los geht." bestätigte der junge Iunier kurz und knapp den Vorschlag seiner Cousine. Proximus war wirklich froh an sie geraten zu sein, schließlich machte sie sich ernsthafte Gedanken, und war auch bereit den jungen Römer zu unterstützen. "Ich Danke Dir für Deine mühen, jedoch bitte ich Dich, mir auch noch zu erklären, was genau ich zu tun habe." schließlich war Tiberius doch noch unerfahren, und er wollte sich bestimmt keine Fehler leisten, von daher war es sicherlich praktisch, wenn Axilla ihn etwas genauer aufklärte.

    Die Frau ließ sich von Proximus wieder in senkrechte Position helfen, und entschuldigte sich sogleich, wobei es bereits die zweite Entschuldigung war. Der junge Iunier war nicht wütend aufgrund des Vorfalls, schließlich waren in Rom Menschenmassen unterwegs, da war es nicht unüblich hier und da mal angerempelt zu werden. Jedoch ärgerte er sich doch ein wenig über die verloren gegangen Mahlzeit. "Schon gut, solang Du Dich nicht verletzt hast, ist alles in Ordnung." entgegnete er der Frau mit einem Lächeln. "Nun, da ich noch Hunger habe, würde ich eine weitere Mahlzeit als angemessen erachten." fügte Proximus hinzu, wobei seine Miene wieder ernsthafter wirkte.


    Schon stellte sich die Frau vor, zwar hatte er schon von den Tiberii gehört, jedoch noch keinen selbst kennen gelernt. Das Adria eine Sklavin war störte Proximus nicht, er sah in ihnen auch nur Menschen, was bestimmt nicht jeder Römer so sehen wollte. "Mein Name ist Tiberius Iunius Proximus, und, gibt es Deine Kopfbedeckung auch in einer anderen Farbe?" wobei er mit seinen Finger auf ihre Haare deutete. "Was machst Du eigentlich hier ganz alleine? Weiß Dein Dominus das Du Dich am Marktplatz rum treibst?" fragte der junge Römer schlussendlich noch nach, da er es schon etwas merkwürdig fand, das sie völlig allein durch die Straßen schlenderte.

    Genüsslich begann Tiberius zu Essen, und nahm dazwischen immer wieder einen Schluck, um seine Kehle zu befeuchten. Während er gemütlich sein Essen kaute, fühlte er einen kurzen Rempler an seiner Schulter, schon fiel ihm dabei das Essen und das Trinken aus der Hand, und landete direkt auf dem Boden. Bevor er überhaupt noch erblicken konnte, wer ihn gerade angerempelt hatte, stolperte die Person über seinen Fuß, und landete bäuchlings auf dem Boden, direkt neben der Mahlzeit. Mit vollem Mund begann Proximus zu fluchen "Kannffft Du nicht Aufpafffen!?" dabei bröckelten ein paar Stücke des bereits zerkauten Essen aus seinem Mund.


    Schon entschuldigte sich die Frau, die scheinbar der Übeltäter gewesen war, Tiberius schluckte erstmal runter, bevor er nochmal seine Auge auf die Frau richtete, die vor ihm lag. Nun, die Roten Haare sahen schon mal sehr merkwürdig aus, zumindest fand das der junge Römer, denn diese Haarfarbe traf überhaupt nicht seinen Geschmack. Jedoch gefielen ihm die Blauen Augen der Frau umso besser, mit einem etwas genervten Blick wanderte er der Frau entgegen, und streckte ihr seine Hand entgegen, als Zeichen das er ihr aufhelfen wollte. "Schon gut... kann ja mal passieren..." seufzte Proximus der Frau entgegen. "Hast Du Dich verletzt? ... Falls nicht, wäre glaube ich ein Entschädigung angemessen, schließlich war ich noch nicht mit meinem Essen fertig..." fügte der junge Iunier hinzu, und meinte dies auch durchaus ernst.

    Proximus streifte wiedermal über den Marktplatz, und klapperte dabei einige Verkaufsstände ab. Ein paar schöne Stücke konnte er bereits letztes mal erwerben, doch die reichten noch lange nicht, außerdem liebte der junge Römer Vielfalt. Und so blieb er an einem Stand stehen, der auch Schmuckstücke verkaufte, denn diese hatte er beim letzten Einkauf völlig vergessen. Die meisten Teile gab es in verschiedenen Variationen, und natürlich auch in verschiedenen Farben. Das erste was Tiberius ins Auge stach, waren dezente Ohrringe, die mit zwei weißen Perlen besetzt waren, sofort schlug der junge Römer zu, und kaufte diese. Weiters fand er im selben Verkaufsstand auch eine Halskette, die Silber glänzte, und mit Blauen Edelsteinen besetzt war, auch diese ließ er sich einpacken.


    Zufrieden schlenderte Proximus weiter, entdeckte dabei noch weitere Läden, die Kosmetika verkauften, und auch Kleider. Auch dort ging der junge Römer nicht sonderlich sparsam mit seinen Münzen um, und war danach doch etwas voll gepackt. So wanderte er weiter, und bekam langsam aber doch Hunger, also suchte er sich zugleich eine Garküche, wo er erstmal schnell etwas essen wollte, sowie auch trinken. Nachdem er die Mahlzeit bezahlt hatte, suchte sich Tiberius ein etwas ruhigeres Plätzchen, wo er in Ruhe und äußerst Zufrieden über seinen Einkauf, erstmal eine kleine Pause einlegte.

    Zufrieden lächelte Proximus der Sklavin zu, als sie ihm zustimmte, zu helfen. Und so begann er auch gleich damit sich zu entkleiden, wobei er kein Kleidungsstück ausließ, und so stand er schlussendlich völlig Nackt im Raum. "Nun gut Tuca, ich lasse Dir freie Hand, benutze alles wie Du es für Richtig hältst..." gab der junge Iunier das Startzeichen, das Tuca nun anfangen durfte. Proximus war äußerst gespannt, was die Nubierin aus ihn machen würde, und ob sich das Ergebnis sehen lassen würde, doch am wichtigsten war, ob er sich mit seinem neuen Aussehen wesentlich besser fühlen würde, als es aktuell zu sein schien. Und so stellte sich der junge Römer regungslos hin, schloss die Augen, und wartete auf die erhoffte Überraschung.

    Nachdem der junge Römer die Tür öffnete, betrat er zugleich das Officium, und bekam gleich das Angebot sich zu setzen. "Danke Cousine, ich hoffe ich komme nicht ungelegen, oder störe Dich!?" fragte er höflich während er platz nahm. Seine Schwester hatte er schon seit einigen Tagen nicht gesehen, doch vermutlich würde es ihr gut gehen. "Also ich für meinen Teil fühle mich sehr Wohl hier... Caerellia wird es auch gut gehen, nehme ich an, ich habe sie leider schon ein paar Tage nicht mehr gesehen, da ich ja selbst auch etwas beschäftigt bin." erklärte Proximus mit einem Lächeln, das er sich schon eingewöhnt hatte.


    "Nun, wie ich Dir ja bereits bei unserem ersten Treffen erklärt hatte, würde ich gerne, mehr oder weniger, auf eigenen Beinen stehen. Dazu wäre natürlich ein Einkommen in irgendeiner Art und Weise notwendig, und ich dachte, das beste wäre, sich in erster Linie an Dich zu wenden." gab der junge Iunier sein Anliegen bekannt. "Also ich wäre Dir sehr dankbar für jegliche Hilfe oder auch Ratschläge, die Du mir anbieten kannst." fügte er schlussendlich hinzu.

    Proximus wanderte am heutigen Tage direkt zum Officium von seiner Cousine, um Geschäftliche Dinge zu besprechen. Schließlich wollte er selbst auf eigenen Beinen stehen, und man konnte mit Geld so manch andere Dinge erwerben, die das Herz erfreuten, zum Beispiel, Kleider. Und da seine Cousine in Münzen badete, wie er erfahren hatte, konnte sie dem jungen Iunier sicherlich behilflich sein, früher oder später auch etwas Reichtum anzusammeln. Angekommen vor dem Officium klopft er vorsichtig an die Türe, dabei wusste er gar nicht, ob Axilla überhaupt anwesend war, jedoch wartete er geduldig auf eine Reaktion.