Beiträge von Narrator

    Der Consul hatte die etwas schleppend verlaufende Debatte genutzt, um sich über die kaiserlichen Kandidaten zu informieren. Somit konnte er die gar nicht dirakt an ihn gerichtete Frage trotzdem beantworten.


    "Es gibt keinen kaiserlichen Kandidaten für den Posten des Quaestor Principis. Wir können dieses Amt also selbst besetzen. Ich bitte daher noch einmal um deutlich sicherbare Meldung, wer dieses Amt besetzen soll. Gleiches gilt für die Posten als Quästor Pro Praetore."


    Aus den bisherigen Meinungen hatte sich dazu kein verwertbares Bild ergeben.

    [Blockierte Grafik: http://img836.imageshack.us/img836/1037/kil1.jpg] | Araxes


    Araxes Martyrium hatte auch nach seinem Geständnis kein Ende gefunden. Irgendwann später, er hatte jegliches Gefühl für Zeit verloren, hatte man aus seiner Zelle gezerrt. Was danach mit ihm geschah, überstieg bei weitem alles, was ein Mensch ertragen konnte, ganz gleich, weswegen man ihn beschuldigte.
    Als man ihm die Zunge herausgeschnitten hatte und er geglaubt hatte, er müsse an seinem eigenen Blut ersticken, hatte der Skythe seinen Verstand verloren. Aus seiner Kehle drangen animalische Schreie. Das war alles, wozu er noch fähig war.
    Irgendwann später holte man ihn aus seiner Zelle, doch nicht um ihm nun den endgültigen Todesstoß zu versetzen. Man brachte ihn in die Castra. Doch davon bekam Araxes kaum noch etwas mit. Ebenso das Geplauder des Prätorianers mit dem Urbaner. Alleine die Tatsache, dass er sich noch halbwegs auf den Beinen halten konnte, grenzte an ein Wunder. Relativ schnell landete er wieder in einer Zelle, in die er sich ganz freien Stücken begab. Denn sie bedeutete so etwas wie Sicherheit oder sogar Geborgenheit. Darin unterschied sie sich kaum von der prätorianischen.

    Nicht am Tag der Wahlen zum Cursus Honorum, sondern erst in der darauf folgenden Senatssitzung eröffnete der Consul nach den üblichen Formalia und einer Opferung an die Götter zum Dank für die störungsfreie Wahl die Diskussion darüber, welche gewählten Kandidaten der rangniedrigeren Kandidaturen auf welche Posten berufen werden sollten.


    "Bei den Quaestoren sind Aufgaben zu verteilen an [...], Titus Duccius Vala, Sextus Aurelius Lupus, [...]."


    Der Consul machte zunächst keine Vorschläge und erklärte auch keine Präferenzen, erwartete er doch, dass zunächst einmal die Liste der kaiserlichen Kandidaten und damit auch der schon besetzten Plätze vorgelegt wurde.

    Die Kontroverse der Debatte vor der Abstimmung gebot es, bei der Auszählung der Stimmen besonders sorgfältig vorzugehen, da ein knappes Ergebnis zu erwarten war. Als dem Consul das Ergebnis mitgeteilt wurde, ließ er zur Kontrolle noch einmal zählen, bevor er es verkündete. "Die Abstimmung ergibt, dass keine Steuerpflicht für die Kasse der Acta Diurna eingeführt wird. Der für Weisungen und Dekrete des Senates notwendige Stimmenanteil von 60 von 100 Stimmen wurde nicht erreicht."

    Schon während die ersten Arme erhoben wurden war absehbar, dass das Ergebnis deutlich ausfallen würde. Trotzdem wurde auch hier die vorgeschriebene Zeit gewartet, bis mit der Asuzählung begonnen wurde. Der Consul konnte wenig später das Ergebnis verkünden. "Der Antrag des Consulars Matinius Agrippa wurde angenommen. Ich werde im Namen des Senates einen Bericht anfordern."

    Nachdem allen Senatoren ausreichend Gelegenheit gegeben worden war, sich für eine Seite oder aber eine Enthaltung zu entscheiden, wurden die Stimmen ausgezählt. Am Ergebnis gab es keinen Zweifel. "Der Antrag des Consulars Tiberius Durus ist damit angenommen. Die Leges Aelia Sentia, Atilia und Laetoria sind damit wieder gültiges Recht. Tiberius Durus, trage bitte Sorge dafür, dass dein Kommentar baldmöglichst die nötige Bekanntheit und Verfügbarkeit erreicht."

    Es folgte eine Doppelabstimmung über gleich zwei Angelegenheiten bezügliche der Mündigkeit bei Rechtsgeschäften.


    "Es wird abgestimmt über den Antrag des Consulars Tiberius Durus, die Leges Aelia Sentia, Atilia und Laetoria wieder zu geltendem Recht zu erklären. Gleichzeitig wird darüber abgestimmt, den von Tiberius Durus vorgelegten Kommentar als legitime Grundlage für Rechtsgeschäfte bezüglich der Mündigkeit anzuerkennen."


    Anwesende stimmberechtigte Senatoren


    Spurius Purgitius Macer
    Titus Helvetius Geminus
    Lucius Aelius Quarto
    Potitus Vescularius Salinator
    Quintus Germanicus Sedulus
    Marcus Vinicius Lucianus
    Manius Flavius Gracchus
    Publius Matinius Agrippa
    Gaius Octavius Victor
    Faustus Octavius Macer
    Marcus Vinicius Hungaricus
    Aulus Flavius Piso
    Tiberius Aurelius Avianus
    Lucius Iulius Centho
    Manius Tiberius Durus


    Abwesende stimmberechtigte Senatoren


    Medicus Germanicus Avarus
    Titus Aurelius Ursus
    Marcus Decimus Livianus
    Kaeso Annaeus Modestus
    Herius Claudius Menecrates


    15 von 20 Vollsenatoren sind anwesend.
    Damit ist der Senat beschlussfähig.


    Sim-Off:

    Die Abstimmung läuft bis einschließlich dem 8.5.

    Für die nächste Abstimmung lag kein wirklicher Antrag vor, sondern nur der Wunsch, dass abgestimmt werden sollte. Entsprechend formulierte der Consul den Aufruf.


    "Es wird darüber abgestimmt, ob die Kasse der Acta Diurna für steuerpflichtig erklärt werden soll. Gebt ein positives Handzeichen, wenn dies eurem Willen entspricht und ein negatives, wenn der Status quo erhalten werden soll."


    Anwesende stimmberechtigte Senatoren


    Spurius Purgitius Macer
    Titus Helvetius Geminus
    Lucius Aelius Quarto
    Potitus Vescularius Salinator
    Quintus Germanicus Sedulus
    Marcus Vinicius Lucianus
    Manius Flavius Gracchus
    Publius Matinius Agrippa
    Gaius Octavius Victor
    Faustus Octavius Macer
    Marcus Vinicius Hungaricus
    Aulus Flavius Piso
    Tiberius Aurelius Avianus
    Lucius Iulius Centho
    Manius Tiberius Durus


    Abwesende stimmberechtigte Senatoren


    Medicus Germanicus Avarus
    Titus Aurelius Ursus
    Marcus Decimus Livianus
    Kaeso Annaeus Modestus
    Herius Claudius Menecrates


    15 von 20 Vollsenatoren sind anwesend.
    Damit ist der Senat beschlussfähig.


    Sim-Off:

    Die Abstimmung läuft bis einschließlich dem 8.5.

    Der amtierende Consul verkündete kurz und knapp, um was es ging, bevor er um Handzeichen bat.


    "Es wird abgestimmt über einen Antrag des Consulars Matinius Agrippa, einen Finanzbericht der Schola Atrheniensis einzuholen, aus dem das derzeitige Vermögen sowie die Einnahmen und Ausgaben der letzten Zeit hervorgehen."


    Anwesende stimmberechtigte Senatoren


    Spurius Purgitius Macer
    Titus Helvetius Geminus
    Lucius Aelius Quarto
    Potitus Vescularius Salinator
    Quintus Germanicus Sedulus
    Marcus Vinicius Lucianus
    Manius Flavius Gracchus
    Publius Matinius Agrippa
    Gaius Octavius Victor
    Faustus Octavius Macer
    Marcus Vinicius Hungaricus
    Aulus Flavius Piso
    Tiberius Aurelius Avianus
    Lucius Iulius Centho
    Manius Tiberius Durus


    Abwesende stimmberechtigte Senatoren


    Medicus Germanicus Avarus
    Titus Aurelius Ursus
    Marcus Decimus Livianus
    Kaeso Annaeus Modestus
    Herius Claudius Menecrates


    15 von 20 Vollsenatoren sind anwesend.
    Damit ist der Senat beschlussfähig.


    Sim-Off:

    Die Abstimmung läuft bis einschließlich dem 8.5.

    Der Consul bemerkte, dass die Diskussion auf der Stelle trat und ergriff selber das Wort.


    "Ich stelle fest, dass derzeit zwei Abstimmungen beantragt sind: Einholung eines Finanzberichts der Schola Atheniensis und Besteuerung der Kasse der Acta Diurna. Gibt es weitere Anträge auf Abstimmung?"

    Kaum war die eine Frage beantwortet, kam schon die nächste, die unmöglich aus dem Stand zu beantworten war.


    "Auch von der Schola Atheniensis müssten wir uns einen Finanzbericht vorlegen lassen. Da die Schola als Institution im Codex Universalis verankert ist, sollte das möglich sein. Wir sollten darüber einen Beschluss fassen, falls ein solcher Einblick dem Willen der Mehrheit des Senates entspricht."

    Das konnte der Consul allerdings, denn es war nicht weiter schwer.


    "Gerne: Gar nicht. Es sind vom Senat in der nahen und auch der ferneren Vergangenheit keine regelmäßigen oder einmaligen Zahlungen an die Acta Diurna beschlossen worden. Ich finde dies äußerst erfreulich zu sehen, dass sich eine solche Institution alleine aus dem Willen einiger tragen lässt, die es für richtig halten, dafür Geld aufzubringen."

    Der Consul machte sich eine Notiz, damit der Name nicht verloren ging. Es gab viele in diesen Tagen, die sich zur Kandidatur meldeten und bei seinem Amtskollegen würden es ebenfalls einige sein.


    "Dann wirst du als Kandidat für dieses Amt in den Listen geführt werden."


    Dann erhob er sich, um den Senator zu verabschieden. Das Gespräch war doch kürzer gewesen, als er befürchtet hatte.

    [Blockierte Grafik: http://img836.imageshack.us/img836/1037/kil1.jpg] | Araxes


    "Nur der Thraker… nicht die Frau", wiederholte er noch einige Male, immer leiser und unverständlicher werdend und drohte wieder das Bewusstsein zu verlieren. Die Fragen des Pontifex drangen nicht mehr zu ihm vor. Um dies letztlich doch noch hinauszuzögern, griff noch einmal einer der Folterknechte ein und übergoss den Gefangenen mit kalten Wasser. So wurde Araxes Leiden noch weiter hinausgezögert. Dabei wäre es doch so einfach gewesen, dies ein für allemal zu beenden. So wählte der Skythe den Weg des geringsten Widerstandes und wollte alles zugeben, wonach man ihn fragte, um endlich seinen Frieden finden zu können und auf seinen bevorstehenden Tod zu warten.
    "Ja, das hat er," keuchte er mit letzter Kraft und sackte damit endgültig zusammen. Mehr würde man nicht mehr aus ihm herauspressen können. Sollten sie nun mit ihm anstellen, wie es ihnen beliebte. Er würde nur noch den Augenblick seines Todes herbeisehnenden.

    Schweigend nahm der Consul die Behauptung zur Kenntnis, er wüsste nichts genaueres. Er musste sich schließlich nicht zu allem äußern. Erst recht nicht in einer solchen Situation, in der man ihm später sonst noch vorwerfen konnte, durch eine Meinungsäußerung die kandidaten beeinflusst zu haben. Denn eine Meinung hatte er sehrwohl. Aber diese spielte hier keine Rolle und er vergewisserte sich stattdessen, dass er die Entscheidung des Iuliers richtig erfasst hatte.


    "Das heißt, ich darf nun deine Kandidatur für das Aedilat entgegen nehmen?"