In der hintersten Ecke der Taverne saß ein dicker Mann und schaute immer wieder ungeduldig wartend zur Eingangstür. Er trank hektisch das zweite Glas Wein und orderte bereits sein drittes. Hin und wieder sah er sich in der Taverne um und beäugte die wenigen Gäste hier. Das Treffen war riskant und doch musste es stattfinden. Die Tür ging auf und sein Blick ging schnell dorthin. Ein kleines Grinsen huschte über sein Gesicht als er erkannte wer da zur Tür hereinkam. Ebenso grinste der andere Mann und ging in die Ecke, wo er sich hinsetzte.
„Ich habe einen neuen Auftrag für dich und ich hoffe, dass du diesmal erfolgreicher bist als beim letzten Mal.“
„Es tut mir leid, aber es ging mir auch fast an die Gurgel. Dieser Scriba konnte besser kämpfen als ich es vermutete und er war bewaffnet, ansonsten wäre dieser Duumvir bereits im Reich seiner Ahnen.“
„Du bekommst eine zweite Chance und vermassele sie ja nicht, denn ansonsten wird es dir an den Kragen gehen.“
Schnell nickte der junge Mann.
„Was soll ich tun?“
Der Dicke grinste wieder.
„Nun, wenn man ihn nicht allein zu Leibe rücken kann, dann wird es jetzt eben auch seine Familie mit zu spüren bekommen. Du wirst des nachts dorthin gehen und diese in Brand stecken. Aber mache es gut. Ich möchte am nächsten Tage vernehmen können, dass er nicht mehr am Leben ist, wenn jemand der Familie ihn zu den Ahnen begleitet so sei es drum, aber ich will ihn los sein. Haben wir uns verstanden?“
Wieder nickte der andere nur.
„Ja, das werde ich machen und du wirst stolz auf mich sein können.“
„Das hoffe ich für dich und die Bezahlung gibt es erst, wenn ich das höre was ich hören will. Und nun trolle dich.“
Schnell stand der andere wieder auf und verließ die Taverne. Die Bedienung brachte das Glas Wein und er trank es mit einem zufriedenen Grinsen aus.
Beiträge von Narrator
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Es war ein nebeliger Morgen, als eine Gruppe von römischen Reitern den Limes ab. Eigentlich alles Routine, bis sie Schreie aus dem nahen Wald wahrnahmen. Sie zügelten ihre Pferde und sahen in die Richtung, aus der die Schreie kamen. Dort erschien plötzlich ein Mann, in einer zerrisenen und schmutigen roten Tunika gehüllt. Er stolperte merh vor sich hin, als zu laufen. In einiger Entfernung zu ihm tauchten germanische Reiter auf. Sie riefen ihm hinterher.
Die römischen Reiter rißen ihre Pferde herum und ritten auf die Schar zu. Diese sah die Gefahr und machte kehrt. Doch einer von ihnen zog eine Ger und warf sie nach dem Fliehenden. Die Ger traf ihm in den Rücken und der Fliehende fiel zu Boden. Dann machte auch der Reiter kehrt und verschwand zurück in den Wald.
Die römischen Reiter erreichten den Mann. Er sah recht abgemagert aus und trug die Tunika eines Soldaten. Anscheinend ein gewöhnlicher Gefangener, bis ihnen der Senatorenring auffiel.
Es konnte nur eine Person sein, denn nur ein Senator wurde in Germanien vermisst: Publius Tiberius Maximus.
Einer der Reiter beugte sich hinab zu dem Verletzten, doch viel Hoffnung gab es nicht mehr.
Der Senator, der einst Tribun gewesen war stammelte nur noch:
"Tiberius... Helena... Liebe sie..."
Dann brach er tot zusammen.
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Er hatte einen Auftrag bekommen und ein klares Ziel vor Augen. Die Bezahlung war auch recht ordentlich. Er hockte seit dem Dunkel werden in dem Gebüsch und beobachtete die Straße. Es war ihm etwas unwohl und je mehr er hier hockte, desto mehr zweifelte er. Aber die Bezahlung. Schon allein die Anzahlung war sehr gut und dann der versprochene Rest, wenn er seinen Auftrag erledigt hatte. Er verscheuchte erneut seine Zweifel und harrte weiterhin aus. Es war kühl und feucht und seine Sachen schon klamm, aber das störte ihn alles nicht mehr. Das Geld, das zählte nur noch. Dann sah er ihn. Sein Opfer. Er war in Begleitung. Das war zwar nicht eingeplant aber auch nicht schlimm. Er war ein guter Kämpfer und würde es auch mit zwei aufnehmen können. Die beiden waren nun inzwischen an seinem Versteck angekommen. Er sprang aus dem diesem und zog seinen Dolch. Schnell ging er auf den Duumvir los. So dass der andere keine Zeit hatte zu regaieren. So dachte er zumindest. Er schaffte es dem Duumvir einige Schnittwunden und eine tiefe aber ungefährliche Stichwunde zu verpassen ehe der andere zur Hilfe eilte. Das war ärgerlich, denn eigentlich wollte er den anderen verschonen. So musste er nun aber auch daran glauben. Der Kampf mit dem Begleiter entpuppte sich jedoch schwerer als vermutet. Dieser war ein überraschend guter Kämpfer. Doch nicht gut genug für ihn. Er schaffte es die waffenlose Deckung zu durchbrechen und diesem nun den Dolch tief in den Bauch zu rammen. Er zog ihn grinsend heraus. "Ihr entkommt mir beide nicht", sagte er nur grinsend. Als sein Gegner nun zu Boden ging, wandt er sich wieder dem Duumvir zu. "Ich soll dir schöne Grüße bestellen. Du wüsstest schon von wem. Schade nur, dass du das nicht mehr erzählen kannst." Mit dem blutigen Dolch in der Hand ging er auf ihn zu, holte aus und... Schmerzen drangen in seine Gedanken. Er schaute sich erstaunt um. Wie konnte das passieren? Hatte dieser verflixte kleine...doch wirklich geschafft ihn zu verletzen. Nein, das war nicht abgemacht... So schnell er konnte lief er von dannen.
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Der fremde Mann biss sich auf die Lippen. Warum nur war dieser Duumvir so unendlich stur. Man hatte ihm schon so etwas in der Art gesagt, auch wusste er, dass er eigentlich nicht aus dieser Gegend stammte. Er hatte gehofft es noch anders regeln zu können. Vielleicht auch mit einigen Sesterzen. Aber es schien ihm aussichstlos.
"Wenn das dein letztes Wort ist, so werde ich nun am besten gehen."
Er stand auf und ging zur Tür, öffnete diese und drehte sich noch einmal zum Duumvir um.
"Ich hoffe, dass es Dir auch weiterhin gut gehen wird. Es wäre doch bedauerlich, wenn Dir was passieren würde.."
Er grinste breit und gemein und schloss dann die Tür hinter sich nicht wirklich leise. -
Nach einiger Zeit verlangte ein Mann beim Scriba nach dem Duumvir. Auf den Scriba wirkte dieser sehr reich und vor allem sehr dick. Aber dennoch klopfte er an die Tür des Duumvirs und ließ den Besucher eintreten nachdem er das "Herein" vernahm. Der Mann betrat das Arbeitszimmer und ließ seinem Gegenüber keinerlei Zeit zu Wort zu kommen ehe er nicht zu Ende gesprochen hatte.
"Salve Duumvir. Wie ich hörte willst du das baufällige Haus abreißen lassen. Aber warum denn? Mit etwas Arbeit hier und da ist es doch bald wieder bewohnbar. Und warum musstest du gleich den Architekten entlassen. Der Arme kann doch nichts dafür, dass das Haus den Legionär nicht tragen konnte. Was hat der auch überhaupt da zu suchen? Wobei es mir natürlich furchtbar leid tut, dass der Arme sein Leben lassen musste."
Er hatte sich weder vorgestellt noch wirklich gesagt was er vom Duumvir nun erwartete. Auch sah man ihm an, dass er nicht um den Legionär trauerte. Viel mehr grinste er schleimig vor sich hin. -
Während die Männer diskutierend vor der Halle stehen und für einen Augenblick die Augen von der Leiche wenden, ist für kurze Zeit ein leises Zischen zu hören. Und danach sahen sie auch schon, woher dieses Zischen kam. Ein Pfeil steckte im Körper der Frau. Allerdings nicht um sie zu töten, zudem sie schon tot war, sondern um eine Botschaft zu vermitteln. Um den Pfeil war ein Stück Pergament gewickelt. Da es nicht festgebunden war, rollte es sich von alleine auf und rutschte vom Pfeil. Auf dem Stück Papyrus war eine schnörkelige Schrift zu erkennen:
Salve Carthago Nova.
Es tut uns Aufrichtig leid, aber wir mussten unsere Botschaft leider so vermitteln.Wir werden weitere solche brutale Morde ausführen, sollte Carthago Nova nicht bereit sein, unsete Forderungen zu erfüllen.
Wir sind in solchen Dingen nicht zimperlich, sondern es lässt uns eiskalt, wie brutal wir eine Frau, oder nächstes mal vielleicht einen Mann, hinrichten. Das Kind, das wir haben leben lassen, sollte nur dazu dienen, dass auch jemand von dem Mord erfährt. Wir haben ja einen schönen Platz dafür ausgesucht, nicht wahr?
Wie schon erwähnt stellen wir gewisse Forderungen. Und zwar folgende:
[*]Wir verlangen eine Zahlung von 250Sz pro Woche
[*]Es werden keine Strafverfolgungen, bezüglich unserer Morde und Taten angestellt.
[*]Wir nehmen uns das Recht diese Forderungen gegebenenfalls zu erhöhen, bzw. zu erweitern.Sendet uns einen Brief mit einer Antwort in die Lagerhalle IX, das ist die, vor der ihr gerade steht. Solltet ihr uns beim abholen des Briefes irgendwie stören oder uns danach verfolgen, werden wir ein weiteres Opfer töten.
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Das Schreien des Kindes hallte zwischen den großen Gebäuden. Hastig lief es durch die kleinen Straßen, an denen nur Lagerhallen und alte Insulas standen. Tränen flossen in Strömen über die Wangen des Kindes. Immer wieder schrie es:
"Hilfe! Hilfe!"
Aber es schien, als hörte keiner die stimme des kleinen Jungen. Verzweifelt rannte das Kind weiter, immer im Kreis, da es sich nicht orientieren konnte ohne seine Mutter. Irgendwann gab er es auf und lief in eine kleine Seitenstraße, die gleichzeitig auch eine Sackgasse war. Ganz in der hinersten Ecke kniete er nieder. Vor ihm lag eine Frau auf dem Rücken, seine Mutter. Sie atmete nicht mehr. Ohne Kleider am Körper lag sie da, Stofffetzen neben ihr. Leichte, immer weiter anschwellende, Blutströme flossen unter ihrem Körper hervor. Der Junge legte seine Hände in das geschundene Gesicht der Mutter. Man sah deutlich, dass sie brutal zusammengeschlagen wurde. Die noch offenen Augen der Frau blickten starr in Richtung Himmel. Der Junge schluzte gewaltig und brach dann vor seiner Mutter zusammen.
Tot war er nicht, doch der Schock war zu groß für ihn gewesen. -
Ein Bote aus Raetia kam am Rathaus an und suchte nach dem Duumvir. Er hatte sienen Auftrag erfüllt und eine Liste mit allen benötigten Gütern zusammen gestellt. Noch immer ging ihm das Elend nahe, dass er dort mitansehen musste und freute sich etwas geholfen zu haben. Auch wenn es nur wneig war. Auch hatte er sich vorgenommen zu Hause selbst einmal zu schauen was er noch entbehren konnte. Denn die Leute dort brauchten wirklich alles. So klopfte er dnan an die Tür des Officium an und trat ein nachdem er dazu aufgefordert worden war.
"Salve Duumvir! Ich habe dir die gewünschte Liste besorgt. Hier ist sie"
Er reichte sie ihm.
An den Duumvir Valentin Duccius Germanicus, Mogontiacum, Germania
Salve,
Ich möchte mich erst einmal für die bereits gelieferten Güter bedanken. Vielen Dank, dass ihr uns in dieser schweren Stunde beisteht.
Doch leider reicht das alles noch nicht. Zu viel ist zerstört worden. Ich habe einmal aufgelistet was wir am dringensten benötigen.
Benötigte Güter
Rohstoffe
Holz, Ziegel, Lehm, gefärbte Stoffe, Wolle
Lebensmittel
Brot, Obst, Eier, Räucherfleisch,
Noch eines macht mir Sorgen. Unsere Ernten sind zerstört worden. Wir haben kein Korn um nächstes Jahr neues Getreide in den Boden bringen zu können. Wenn es nicht zu viel Mühe macht und es nicht zu unverschämt ist, könntest du vielleicht noch etwas Getreide für die Saat besorgen?
Vale
Numerius Fabius Ambustus
Comes RaetiaNachdem er den Brief abgegeben hatte, verabschiedete er sich und verließ das Rathaus.
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Die Stadt war überfüllt mit Menschen. In großem Abstand vor der Stadt waren erneute Lager errichtet worden. Es hatte sich schnell herum gesprochen, dass eine alles dahinraffende Krankheit ausgebrochen war. Keiner wollte sie in den Städten haben. So ging es nicht nur Augusta Vindelicum sondern auch Mediana oder Vetoriana. Überall dort suchte man Schutz, Unterschlupf und Verpflegung. Doch konnte das eben nicht allen geboten werden. Die Lager wurden schneller leer als eingeplant. Über den Winter würden sie sicher nicht reichen. Somit drohte nicht nur den Flüchtlingen ein entbehrungsreicher Winter sondern auch den Bewohnern der Stadt.
Jedoch sollten manche Sorgen verschwinden, Trauer gelindert und manche Wiedersehensfreude gefeiert werden. Familien, die durch die überstürzte Flucht in alle Himmelsrichtungen versprengt wurden, fanden sich zum Teil oder ganz wieder. Manche Mutter konnte ihre Kinder in die Arme schließen. Mancher Vater fand seine Familie in dem Gewimmel wieder. Trotz der widrigen Bedingungen waren somit hier und dort glückliche Gesichter zu finden.
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Noch immer waren die Lager um Castra Regina nicht verlassen. Die Fröste nachts wurden immer stärker. Manche hatten sich Erfrierungen zugezogen, andere waren durch schmutziges Wasser krank geworden, Menschen starben qualvoll, weil sie nichts zu essen hatten, Tote wurden nicht beerdigt sondern liegen gelassen. Es breitete sich eine neue Gefahr aus. Die Toten ließen andere Kranke noch kranker werden und diese steckten wiederum andere an. Eine Epidemie begann sich auszubreiten. Gesunde oder vermeintlich Gesunde flohen panisch, doch verbreiteten sie auf dieser Art und Weise die Krankheit weiter, denen jeder zum Opfer fiel. Egal ob Mann, Frau oder Kind.
Doch so ging es nicht nur Castra Regina. Auch Städte wie Abusina, Celeusum, Sarviodurum und Germanicum erlitten das gleiche Schicksal. Der Krieg hatte das Land zwischen Limes und der Isara verwüstet. Die Ernten wurden von marodierenden Germanengruppen vernichtet. Sie steckten Felder in Brand, ließen Dörfer ein Opfer der Flammen werden. Das Land wie auch die Menschen litt unter den Nachwirkungen.
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Ein Mann hielt auf das Tor des Castellums zu. Er war außer sich, schien fast in Panik zu sein. „Wir brauchen Hilfe!! Schnelll!!! Sonst brennt ganz Confluentes ab.“ Er drehte sich um und rannte los. Nach einigen Schritten hielt er ein. „Schnell, ihr müsst euch beeilen.“ Dann rannte er fort.
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Anwohner bemerkten das Feuer und verließen sogleich ihre Häuser um den Brand zu löschen. Schließlich wollte man ein Übergreifen der Flammen verhindern und retten was zu retten war. Die Menschen bildeten Reihen um mit Wasser gefüllten Eimern dem Flammen zu Leibe zu rücken. Man schickte einige los um die Ala um Hilfe zu bitten, noch schlafende Bewohner zu wecken und den Magistratus zu benachrichtigen. Musste es doch bei diesem Wind schnell gehen. Ein Mann kam schließlich an der Unterkunft des Magistraten an und klopfte ihn aus dem Bett. Ein anderer schließlich war zum Tor des Castellum gerannt und erbat dort Hilfe.
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Ein kräftiger Sturm fegte über das Land. Hier und dort flogen kleinere Äste durch die Luft und fielen dann auf die Erde. Am Tage war der Sturm schon schlimm. Doch in der Nacht nahm er noch an Schwere zu. Laut heulend pfiff er um die Häuserecken und belastete die Bäume aufs Schlimmste. So kam es auf, dass ein größerer Ast, der Kraft des Windes nachgab und schließlich seinen Weg in ein Haus suchte. Dabei fiel eine Laterne auf dem Tisch um. Schnell entzündete sich dieser und bald brannte das Haus lichterloh. Zum Glück bestand keine unmittelbare Gefahr für die umstehenden Häuser. Doch aufgrund des Sturmes war es eine Frage der Zeit bis ein brennendes Teil auf ein anderes Haus fallen würde und dieses in Brand setzen.
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Es wurde immer kühler. Der Winter streckte seine ersten zarten Finger aus. In der Nacht gab es sogar schon hier und da Frost. Das Land zeigte sich nun von seiner rauen Seite. Die ersten Stürme zogen durchs Land, zupften die Blätter von den Bäumen und trieben sie übers Land. Begleitet wurden sie von Regen. Manchmal stark manchmal einfach nur kalt und lästig. Wer noch nicht Zuflucht in den leicht oder gar nicht beschädigten Gebieten der Regio gesucht hatte, tat es jetzt und mehr als nur gut daran. Die Zeltlager hielten keinen Frost ab und so mancher lag zähneklappernd auf seinem Lager in der Nacht. Wer früh aufstand, konnte dennoch eine Seite des Landes sehen, das es selbst im Herbst liebenswert machte. Es war fast wie ein Zauber, der sich nur in den frühen Morgenstunden über alles legte. Wie eine weiße Haut legte die Nacht und der Frost den Reif auf alles was er erreichte und gab dem Land etwas friedfertiges. Leider täuschte es. Mehr denn je litt alles unter den Plünderungen und den mittelbaren und unmittelbaren Nachwirkungen des Krieges. Der Regen weichte die Wege auf und gestaltete die Suche nach Schutz und Unterkunft mehr als nur schwierig. Wer bereits in den Städten angekommen war, konnte sich zumindest in sicherer Obhut wissen. Doch war er sich noch immer nicht sicher ob er den nächsten Sommer erleben würde.
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Seit einiger Zeit war der Krieg vorbei, doch die Menschen in Raetia litten noch immer stark an den Folgen dessen. Zu grausam waren die Verluste an Menschen und vor Allem an urbanem Land und Häusern. Castra Regina war zu einem großen Teil zerstört worden und noch immer versuchte man die Trümmer zu beseitigen und die Stadt neu aufzubauen. Es gab viele Notunterkünfte, aber immer mehr Menschen, die bis jetzt ausgeharrt hatten, zogen gen Westen in andere Städte, um den Winter über nicht in unbeheizten und notdürftigen Zelten und Hütten erfrieren zu müssen. Auch viele derer, die auf dem Land lebten zog es in die Städte, allen voran Augusta Vindelicum, denn ihnen war nichts ausser verbrannter Erde geblieben.
Die Städte, die die Flüchtlinge aufnahmen, standen nun vor einem doppelten Problem: nicht nur, dass sie immer weniger Platz für die eigenen Bewohner hatten, auch die wenigen Vorräte, die noch vorhanden waren, wurden nun rasend schnell aufgebraucht, denn in weiten Gebieten Raetias gab es nichts mehr. Die Felder waren noch vor der Ernte abgebrannt oder geplündert worden und so stand dem Gebiet ein Hungerwinter bevor. -
caedes! caedes!
brüllte der Sklave und klopfte an die Türe. Blickte sich um und rannte wieder auf die Strasse.
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caedes! caedes!
schrie ein Sklave und hämmerte gegen die Türe der Casa Plinia. Als niemand öffnete, rannte er die Strasse hinunter und schrie es ein weiteres mal.
Vor den Sufen der Casa lag ein Mann im Staub der Straße, ohne Gesicht, Blut aus dem Hinterkopf strömend und sich über das Pflaster ergießend. Die Tunika war zerissen und vom billigsten Stoff, den man sich überhaupt vorstellen konnte.
caedes! ertönte es wieder aus der Kehle des Sklaven und in seinem Innerstens malte er sich gerade aus, was alles auf ihn zukommen würde. Nichts ahnend war er die Strasse heruntergekommen um auf den Mräkten Einkäufe zu erledigen. Dann sah er vor der Casa den Mann im Staub liegen, trat hinzu und erkannte den Mord. Würde man nicht ihn, den Finder für den Mörder halten?
Panik kam in ihm hoch. Sollte er davon laufen oder bleiben? Es war zu spät. Schon kam ein Mann der Stadtwache angerannt. Und aus allen Richtungen traten Bürger hinzu...
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Der Sklavenhändler brachte Asklepios zu seinem neuen Herrn, nahm das Geld in empfang und verschwand wieder, deutlich erleichtert den Sklaven angebracht zu haben.
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Dem Sklaven zischte er ein "Schweig!" zu und verkündete dann laut:
"Für 320 Sesterzen geht der Sklave an diesen Herrn.
Viel Spaß mit ihm."Sim-Off: Sobald die 320 Sz auf StaatskasseII eingegangen
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Ein Stoß in die Rippen und ein harsches "gssscccchttt" ließen den Sklaven verstummen.
"Willst du den Preis noch weiter runterdrücken? Noch so was und ich bring dich nur noch als Fischfutter an.""Er wird ein treuer Diener sein, als Gladiator nur bedingt einsetzbar, aber für den Haushalt eine Bereicherung!"