Beiträge von Narrator

    Die Bestattung war schon fast vorbei, aber es konnte nicht warten. Zwei Männer mischten sich unter die Menge und hielten Ausschau. Als sie ihn entdeckt hatten traten sie langsam näher und schließlich an ihn heran.


    "Regionarius. Es tut uns leid, dass wir hier stören müssen...
    Doch es ist etwas vorgefallen. Du solltest sofort mitkommen."


    Der eine blickte mit Nachdruck, während der andere hinzusetzte:


    "Wir haben wieder einen gefunden..."



    ...

    Die beiden Liebenden hatten das Viertel der Gaukler, Schausteller und Akrobaten gerade verlassen um sich auf den Markt zu begeben, als ein lauter Aufschrei aus einem der Lagerhäuser zu hören war.


    "Mord... Mord..."


    Der kleine Sohn des Bärenführers Kaleb rannte so schnell er konnte zu dem Gebäude, duckte sich und verschwand an Erwachsenen vorbeihuschend in dem dunklen Tor des Gebäudes. Mehrere Sklaven und Arbeiter drängten sich schon um einen Toten, der von einem Sparren herunterhängend an einem Seil baumelte. Die nackten Füsse und Beine hingen leblos in der Luft. Bevor der Knabe jedoch weiter nach oben sehen konnte, hatte ihn sein Vater schon entdeckt und ihm schützend die Hand vor die Augen gehalten.


    "Sieh da nicht hin, mein Sohn!
    Sieh nicht hin..."


    Eilends rannte ein anderer nach draussen, rief nach einer Patrouille der Stadtwache und kam wenig später mit mehreren der bewaffneten Männer wieder...



    ...

    Freudig zeigte der Sklavenhändler sein zahnlückenbehaftetes Lächeln und winkte den Höchstbieter zu sich, in froher Erwartung bald wohlklingende Münzen in seiner Hand zu spüren.



    Sim-Off:

    2 Tage Zeit zum Einzahlen des Gebotes auf das Konto "Staatskasse II", wird das Geld nicht überwiesen, erhält der Bieter mit dem nächsthöheren Gebot die Möglichkeit zum Kauf.

    Immer mehr Einwohner der Stadt und auch von Außerhalb liefen zusammen um die gloreiche Legio II Germanica Fidelis Constans zu begrüßen und jubelten den Legionären freudig zu.


    Hurra! Hurra! Mars sei gedankt, lang lebe die Legio II Germanica. Hörte man die Rufe der Feiernden.

    Nach und nach trafen nun auch die Verwundeten der anderen Legionen am Hafen von Alisinensium ein. Die Classis würde viel zu tun haben um sie alle auf den Schiffen unterzubringen um sie dann zu ihren Stützpunkten zu bringen...

    Während sich der Sklavenhändler sich eifrig bei der noblen Dame entschuldigte, zerrten zwei seiner Helfer den widerspenstigen Sklaven nach hinten, zwangen ihn in die Knie und fesselten seine Hände.


    "Audite, die Versteigerung beginnt. Dieser kräftige Sklave hier, Marcus, steht zum Verkauf. Das Anfangsgebot beträgt 200Sz."



    Sim-Off:

    Versteigerung läuft bis Dienstag, 4.10., 12:00

    Der Wächter blickte den Mann etwas mürrisch an. Er hatte nicht wirklich Lust mitten in der Nacht Dienst zu schieben und er war froh, über jede Nacht, in der es nicht allzuviel zu tun gab.


    "Ich glaube nicht, dass dem noch einer helfen kann. Der ist schon ganz blau im Gesicht. Vermutlich steckt der schon seit zwei Stunden in dem Fass, mit dem Kopf voraus, mitten in Essig..."


    Er zuckte mit der Schulter.


    "Hast Du was gesehen? Etwas beobachten können?"


    Er hob die Lampe etwas höher, um das Gesicht des Mannes zu erkennen und sich die Züge einzuprägen...

    Es war mitten in der Nacht, die Stände hatten geschlossen und ausser einigen Bediensteten, die alles für den Markt am nächsten Morgen vorbereiteten, war nicht viel los. Süßwasserfisch wurde angeliefert - am gestrigen Tage gefangen - und auch einige Fischer vom Meer lieferten Waren an, da am Tage in den engen Gassen an ein Durchkommen mit den bauchigen Wagen nicht zu denken war.


    Man hatte die Leiche neben einem Stand gefunden. Ein Sklave hatte Fässer vorbeigeschleppt und dabei entdeckt, dass aus einem der Holzverschläge ein starker Essiggeruch drang. Als er nachsah, erblickte er zwei Beine, welche sich senkrecht aus einem der Fässer nach oben in den Himmel erstreckten.


    Die wenig später eintreffenden Stadtwachen nahmen den Sklaven vorläufig fest, sperrten den Markt ab und begannen mit dem Verhör der anwesenden Personen. Der Centurio schickte nach dem Regionarius und hoffte, dass jener schnell eintreffen möge...

    Zitat

    Original von Aurelia Verina
    "Ich bin Aurelia Verina und ich habe den Wunsch, Vestalin zu werden, weiß aber rein gar nicht, wie ich im Einzelnen vorgehen muss.“


    "Keusch bleiben wäre ein Anfang..."


    raunte ein hagerer Bursche, der gerade vorbeikam, ein paar Wortfetzen aufschnappte und auch schon gleich weiterging...



    Die Männer erreichten nach einer langen und strapaziösen Reise ohne Unterbrechung die Casa Decima in Tarraco. Sie hatten den weiten Weg von Germanien über die weiten Landstriche Galliens, den Fluss hinunter nach Massilia und über das Meer nach Tarraco zurückgelegt und mit viel Glück und dem Beistand Neptuns unbeschadet überstanden. Auch Mercurius, der Gott der Reisenden, war ihnen gnädig gewesen.


    Noch einmal kontrollierte der Anführer der kleinen Gruppe den kleinen Karren und die große Kiste, welche sich darauf befand, dann trat er an die Türe des Hauses und nachdem er sich vergewissert hatte, dass er hier richtig war, klopfte er an.


    Als sich die Pforte öffnete und ein Sklave seinen Kopf herausstreckte, überreichte er zwei Briefe, grüsste im Namen seines Auftraggebers Decimus Magnus und überstellte den Sarg mitsamt dem einbalsamierten Leichnahm des Decimus Proximus.


    Liebe Familie!
    Wenn ihr diesen Brief bekommt, hat es mein Sklave, Seppus,
    geschafft, nach Taracoo durchzukommen.
    Schweren Herzen muss ich euch mitteilen,
    dass er euch den Leichnam von Proximus überbringt, der im Kampf,
    in Germanien für, Rom und Kaiser, gefallen ist.
    Gerne hätte ich Proximus persönlich nach Hause gebracht,
    doch der Dienst zwingt mich, in Germanien zu bleiben.


    Bereitet Porximus bitte ein Begräbnis, welches einem Helden würdig ist.


    Ich verbleibe in tiefer Trauer


    Euer Magnus



    Liebste Eleanora!
    Endlich finde ich Zeit, dir zu schreiben
    und ich entschuldige mich vorab gleich dafür,
    dass ich es erst jetzt tue.
    Doch bisher befanden wir uns nur im Feld oder im Kampf
    und es gab keine Möglichkeit, dir einen Brief zukommen zu lassen.


    Die gute Nachricht: Ich lebe und mir geht es gut!


    Die schlechte Nachricht: Ich vermisse Dich und hätte dich gerne bei mir.
    Doch dies wird noch länger andauern, da wir erfahren haben,
    dass die IX fortan in Germanien stationiert bleibt,
    genauer gesagt in Colonia Claudia Ara Agrippinensium!


    Ich hoffe, es wird bald eine Möglichkeit geben, uns zu sehen.


    Bis dahin verbleibe ich in tiefer Zuneigung


    Magnus


    Die beiden Männer nahmen ebenfalls Platz. Der ältere und etwas bulligere der beiden ergriff das Wort, während der andere sich nachdenklich den Kopf kratzte und offensichtlich dankbar war, dass er noch lebte.


    "Der Centurio schickt uns, Chef. Die haben was in der Stadt gefunden, etwas was Du Dir ansehen solltest..."


    Er machte einen geheimnisvollen Gesichtsausdruck und fügte dann hinzu.


    "Ich hab es auch gesehen und es war kein schöner Anblick, ehrlich nicht. Nicht war, Marcus?"


    Der Angesprochende nickte bestätigend.


    "Nein, Boss. Schön war er nicht."


    Er zog den Rotz der kalten Nacht nach hinten und wischte sich mit dem Handrücken über die Oberlippe.


    ...

    Erschrocken wichen die beiden Männer zurück und zückten ebenfalls ihre Waffen. Einer der beiden stolperte über das Bein des anderen und stürzte zu Boden.


    "Verdammt, nein..."


    "Scheiße..."


    "Nicht töten, nicht doch..."


    Im Licht der kleinen Lampe erkannten sie den Regionarius.


    "Chef, wir sinds..."


    Der eine hatte schützend seine Arme nach oben gerissen.


    ...

    Die Legionen begaben sich nach Hause und alle waren froh, dass es nun vorbei war. Nur noch nach Hause und ein Bad in den Thermen, gutes Essen und Ausschlafen. So waren die Gedanken der Meisten. Doch sie hatten alle noch einen weiten Weg vor sich und der Himmel bewölkte immer mehr.
    Die ein oder anderen unkten bereits, dass sie wohl im Regen nach Hause gehen durften, die anderen meinten, dass solche Wolken doch in Germanien normal seien, doch jene, die sich auskannten wussten, dass sich am Himmel ein Gewitter zusammenbraute. Doch vielleicht hätten sie ja Glück und es würde sie verschonen. Das wäre nach all diesen Ereignissen wirklich nett von den Göttern.
    Doch die Götter interessierten sich wohl im Zweifel nicht darum und das Wetter definitiv nicht. Eine Stunde später krachte der erste Blitz nicht weit rechts von den marschierenden Legionen in den Boden, gefolgt von einem lauten, langgezogenem Donner. Nur wenig später öffnete der Himmel seine Schleusen und ein starker Regenschauer, schon bald gemischt mit Hagelkörnern, verwandelte die gesamte Umgebung in Morast. Eine Stunde lang hatte das Wetter seinen Spaß und dann, als wenn nichts geschehen wäre, brach die Sonne wieder durch die Wolken und am fernen Horizont erschien ein farbenprächtiger Regenbogen.

    Mit schnellen Schritten gingen die beiden Männer über die Strasse, blickten sich um, spähten nach oben und nach unten und traten auf den Haupteingang der Insula zu. Lautlos öffneten sie die Türe, die Haushälterin hatte vergessen den Riegel vorzulegen. Im Schein einer spärlichen Lampe an der Wand nahmen sie das Treppenhaus und gingen nach oben. An der Türe des Regionarius hielten sie an.


    "Hier muss es sein."


    "Bist Du sicher?"


    "Ja doch. Man hat es mir so beschrieben.
    Meinst Du ich bin blöde?"


    "Ach, fick Dich."


    "Jetzt mach kein Stress."


    Der eine blickte das Treppenhaus nach oben.


    "Ich hoffe wir haben niemanden geweckt.
    Also dann..."


    Er streckte seine Hand nach der Türe aus...


    ...

    Wütend ohrfeigte der Händler den Sklaven.


    "Wage es nicht noch einmal mit meinen Kunden zu sprechen ohne gefragt zu werden."


    zischte er Marcus an.


    "Na gut, Marcus. Woher stammst du?"


    Bevor der Sklave antworten konnte, wandte sich der Sklavenhändler mit seiner freundlichsten Miene an die noble Frau.


    "Edle Dame, ich bitte noch ein wenig um Geduld. Die Versteigerung wird gleich beginnen."


    Immer noch lächelnd blickte er wieder den Sklaven an.


    "Sprich endlich."

    Der Händler bestieg das kleine, eilig aus Brettern gestrandeter Schiffe zusammengezimmerte Podest und räusperte sich. Es galt die neue Ware anzupreisen. Bevor er seine Stimme erhob sah er nochmal nach den ersten Sklaven den er zum Verkauf stellte und fragte ihn nach seinen Namen..

    Der Sklavenhändler wedelte abwehrend mit den Händen.


    "Neinneinnein. Ich werde nicht mehr den langen Weg hierher auf mich nehmen um Verlustgeschäfte zu tätigen. Ihr findet mich und die neueste Ware in Carthago Nova."


    Sagte es und trollte sich mitsamt seines Verdienstes von dannen.

    Konon überraschte seinen Gegner, bewirkte aber nur, daß jener nach hinten taumelte um sich wieder zu fangen und seinerseits anzugreifen. Livianus Trepidus hieb in schneller Folge auf den Riesen ein. Konon zeigte sich wenig amüsiert darüber und konterte den Angriff. Nach 2 wuchtigen Schlägen fiel Livianus zu Boden und der Sklavenhändler ging dazwischen.


    "Genug, dieser Kerl bringt ihn noch um. Gutgut, 600Sz und der Sklave gehört euch."