Beiträge von Nero Helvetius Archias

    Velia wie sie leibte und lebte. Jedes ihrer Worte hörte sich fast schon wie eine Herausforderung an, aber Archias kannte sie und ließ es daher unkommentiert geschehen.
    Babilus hätte mit ihm vermutlich nicht so umspringen dürfen, doch der war ja auch natürlich nur ein kleiner Räuberhauptmann, während er Velia fast auf Augenhöhe mit sich sah, genauso wie Ferox und Atimetus. Da verhandelte man eher, bzw. sprach auf einer anderen Ebene miteinander.


    "Nenne es meinetwegen eine Bedingung, aber ich will es so. Du kannst sie ansonsten natürlich wie normale Angestellte behandeln, denn das sind sie im Grunde ja auch. Was den Besitzer angeht, so lasse das meine Sorge sein. Du wirst schon noch rechtzeitig darüber informiert und keine Angst; egal wie ich diese Frage löse, das operative Geschäft wirst du leiten und es wird dir nach Aufnahme der Geschäftstätigkeit auch niemand mehr hineinreden, nur um das noch einmal klar zu stellen. Zahle pünktlich an jeden Kalenden meine 40% aus dem letzten Monat an mich aus und es wird so sein, als würdest du ganz alleine im Lupanar schalten und walten. Nun gut, das wäre dann alles, du darfst dich zurückziehen", und mit einem Kopfnicken war Velia entlassen.


    Mehr war für ihn nicht mehr zu bereden. Er hatte seinen Bericht von den beiden Besuchern aus dem Magnum Momentum erhalten und bezüglich von Velias neuem Lupanar war vorerst auch alles gesagt für ihn. Die junge Dame sollte sich einmal darüber nähere Gedanken machen und zu rechter Zeit würden dann auch schon die restlichen offenen Fragen geklärt werden.

    Angesichts von Velias geäußerten Bedenken musste Archias jetzt tatsächlich etwas lächeln. Es amüsierte und erfreute ihn in Velia wenigstens eine Person rund um sich zu haben von der er wusste, dass sie ihm stets die Meinung sagen würde, egal zu welcher Angelegenheit und ohne Ehrfurcht vor ihm als "großem Boss". Andererseits war das natürlich auch ein Grund solche Leute mit einem eigenen Kopf scharf im Auge zu behalten, denn es konnte nur allzu schnell passieren, dass sie Pläne gegen einen selbst entwickelten. Velia zeigte bislang keinerlei Anzeichen für ein mögliches Komplott gegen ihn, doch die Frau war gerissen und eine glückliche Velia war ihm zweifellos lieber, als eine zürnende.


    Dieses Mal jedoch hatte sie ihn nur leicht falsch verstanden und so bemühte sich Archias um Aufklärung:
    "Natürlich darfst du darüber bestimmen, immerhin bist du ja die Chefin dieses Bordells. Jedoch der Besitzer werde ich sein. Das heißt...",
    Archias schlug jetzt einen wesentlich geschäftsmäßigeren Ton an, als er weitersprach,
    "...dass 40% aller Einnahmen direkt an mich gehen. Außerdem stelle ich das Grundstück und die Erstbesetzung deiner Mädchen. Du darfst Wünsche zur Lage und der ersten Generation Lupas machen, wird jedoch beides von mir als Besitzer gestellt.
    Alles weitere liegt bei dir als Chefin, oder wenn dir der Terminus lieber ist, bei dir als Geschäftsleitung. Du darfst frei über Art, Gestaltung und Benennung des Bordells verfügen und auch das weitere Personal nach deinen Vorstellungen gestalten, diese jedoch natürlich dann aus deiner Tasche. Doch bestimmt wird das Lupanar auch mit 60% immer noch genug abwerfen, um alle offenen Rechnungen und Gehälter bezahlen zu können und Gewinn einzufahren. Weiters erwarte ich, dass du auch weiterhin als meine Agentin tätig bleibst. Vielleicht weiten wir das auch auf deine anderen Mädchen aus, das wird sich noch zeigen. Irgendwelche Fragen?
    "

    Ein eigenes Lupanar sollte es also sein, das war ein ziehmlich ambitionierter Wunsch, aber für Archias nicht weiter der Rede wert. Natürlich begann er sofort darüber nachzudenken, ob es einen Vorteil für ihn bringen würde ein eigenes Lupanar zu betreiben, ob es ihm etwas in der Weise nützen könnte, was er sonst nicht hätte nur durch Lupa-Agentinnen in anderen Bordells der Stadt. Geld natürlich, aber sonst?


    Naja, bestimmt würde ihm schon noch etwas einfallen dafür und so sprach er: "Du sollst dein Lupanar bekommen, ich stimme zu. Sieh es als meinen Gunstbeweis an dich an. Hast du schon irgendwelche näheren Vorstellungen? Natürlich werden wir auch über die Lupas reden müssen die ich dort einstellen werde für dich." Vielleicht auch noch Hinterzimmer zur Abwicklung dunkler Geschäfte als eine Art "Außenbasis"? Gar keine schlechte Idee eigentlich, wo das bei Kunden, Komplizen und evt. auch der Obrigkeit dann den Fokus eher auf das Lupanar anstatt auf die Krähe selbst richten würde. Lupanare und ihre Besitzer waren oft die Brutstätten für kriminelle Machenschaften, weshalb man dies eigentlich wunderbar zu einer weiteren Tarnung und als Ablenkung aufbauen könnte, wenn er so darüber nachdachte. Wenn man bei bestimmten Vergehen dann gegen das Lupanar und nicht gegen seine Organisation ermittelte, wenn geheim blieb, dass ihm das Bordell in Wahrheit gehörte. Ein trefflicher Plan, wie gut, dass er heute einmal wieder großzügig sein hatte wollen! Hoffentlich musste er nicht eines Tages Velia opfern, sollte es tatsächlich einen Zwischenfall geben.

    | Titus


    Titus ging mit Sulamith auf der Schulter zur Tür von einer der Hinterzimmer und rief davor nochmal laut: "Wollen wir doch einmal sehen wie gut du schmeckst und wie eng du bist, meine kleine Lupa!" und betrat dann ihr gemeinsames kleines Boudoir. Hoffentlich hatte Brutus gut zugesehen dachte sich Titus, während er hinter sich die Tür schloss, hoffentlich hatte er seine Kunst im Umgang mit Frauen bemerkt...


    Draußen saßen währenddessen Tappo und Brutus an den spendierten Weinen, Tappo bei einem Krug und Brutus mit zweien, wo er ja auch den für Titus georderten zu sich gezogen hatte. Von den übrigen Gästen hatte niemand wirklich Notiz vom eben geschehenen genommen, zu alltäglich waren solche Dinger in den Spelunken der Subura. Außerdem hielt man sich hier an dem Grundsatz, dass man sich aus Dingen heraushielt die einem nichts angingen. Das war der Gesundheit zuträglicher in diesen Vierteln. Viele plauderten und scherzten munter weiter, soffen, spielten Würfel und begrapschten die Schankmädchen, wenn sie vorbeigingen. Nichts hatte die ausgelassene und lärmende Atmossphäre getrübt. Auch Brutus war im Himmel.


    | Brutus


    "Das Zeug is ja unverdünnt!" rief er freudig aus und stürzte gleich gierig seinen ersten Becher in sich hinunter. Tappo hatte seinen Wein noch nicht mal angerührt, viel mehr studierte er Brutus' Züge wie als wenn er ein besonders spannendes Wagenrennen dort verfolgen würde. Das ging so eine kleine Weile, bis es Brutus zu stören begann. "Was glotzt du mich so an, Kürbisfresse! Hör auf damit, oder meine Klinge kostet den Geschmack deiner Eingeweide!"
    Tappo ließ sich allerdings nicht beirren und starrte weiter, bis er offensichtlich zufrieden war und jetzt auch seinen Krug zur Hand nahm.


    | Tappo


    "Du krampfst immer noch nicht, also scheint das Zeug sauber zu sein." Er nippte an seinem Getränk und seine Züge verzogen sich vor Entzückung. "Sehr delikat, in der Tat!" Tappo nahm jetzt größere Schlucke, während Brutus' kleine graue Zahnrädchen zu ticken begonnen hatten. Es sah immer ganz witzig aus, wenn er versuchte zu denken. "Hee... hast du mich gerade als Vorkoster benutzt?" Unsicherheit darüber wie er das finden sollte (und ob er überhaupt damit Recht hatte) zeigte sich auf Brutus' Gesicht. Tappo tat so, als hätte er gerade jetzt erst bemerkt, dass Brutus mit ihm redete. "Was? Och nein, ich bin ja nicht lebensmüde! Du würdest ja sofort bemerken, wenn....oh schau mal da!"
    Neugierig drehte sich Brutus in die Richtung in die Tappo zeigte.
    "Was is'n da?"
    "Na da, siehst du ihn denn nicht? Das ist doch Gaius Cilnius, der Kerl der dir noch Geld schuldet!"
    "Der..? Kenn ich nicht, sicher?"
    "Aber ja doch! Weißt du denn nicht mehr unser letzter Saufzug mit Babilus vor drei Tagen?"
    "Hab ich vergessen...war besoffen..."
    "Ja, da hattest du ihm ja 10 Sesterzen geborgt die er dir immer noch nicht zurückgezahlt hat!"
    "Was?!"
    "Ja, wirklich! Lässt du das etwa auf dir sitzen?!"
    "Nein! Den Kerl knöpf ich mir vor! Will der mich einfach beschwindeln dieser verdammte Sohn einer..."


    Schon wieder auf 180 wuchtete sich Brutus in die Höhe, um sich "Gaius Cilnius" vorzuknöpfen. Tappo indessen hoffte im Stillen (und wieder an seinem Wein nippend), dass es ihm dieser unbekannte, noch von nichts ahnende Tavernengast nicht allzu übel nehmen würde, was Brutus auch immer gleich mit ihm anstellen mochte.

    Nicht gerade viele weitere Neuigkeiten, doch Archias war trotzdem zufrieden mit Velia. Bei zwei Tirones konnte man auch nicht recht viel mehr erwarten. Solche Jungspunde hatten selten bis nie interessante oder nützliche Informationen im ewigen Kampf gegen die Obrigkeit und ihrer Wachkörper, dafür hatte er sehr tiefe Einblicke in die Köpfe der beiden tun können. "Du hast deine Sache gut gemacht, Velia, und dafür sollst du eine Belohnung erhalten, auch in Anerkennung deiner anderen bisherigen Dienste. Sag mir was du dir wünscht und wenn ich dem zustimme erfülle ich es dir."


    Heute war Archias großzügig gestimmt und er fand, dass es an der Zeit war diesem Impuls nach langer Zeit einmal wieder nachzugeben. Außerdem würde es ihm nur zum Vorteil gereichen, wenn er Velia noch enger an sich band, nicht dass das wirklich nötig gewesen wäre, doch mit seinen Freunden hielt es Archias wie mit seinen Feinden; möglichst nah um einen selbst lassen, um ja immer den Überblick bewahren zu können.

    Na also, kam Velia ja doch noch zu ihrem Report. Archias erfuhr einige interessante Dinge über die beiden Tirones die vor kurzem sein Lokal besucht hatten. Was konnte so ein Lupanarbesuch nicht alles über das Wesen eines Menschen offenbaren! Man betrat es und legte sämtliche öffentliche und zivilisierte Schichten ab, um das Tier in sich zur Befriedigung seiner Gelüste zu verhelfen. Dabei konnten auch Sachen zu Tage treten, die man vor anderen Menschen normalerweise verborgen hielt. Ängste, Vorlieben, oder andere tiefer sitzende Charackterzüge. Natürlich hatte Archias bei seiner Arbeit als Wirt schon mit vielen Urbanern gesprochen und einiges über den einen oder anderen Soldaten und seine Lebensumstände erfahren, doch das vertrauliche Gespräch mit seinem Stammwirt war doch nicht ganz mit der Intimität einer Lupa zu vergleichen mit der man die Wonnen der körperlichen Lust teilte. Da konnte man noch eine Ecke tiefer in das Wesen eines Menschen vordringen und Dinge über ihn entdecken, die man womöglich eines Tages gegen ihn einsetzen könnte.
    So hatte heute Archias also neue tiefschürfende Seiten von den beiden Tirones erfahren dürfen, vielleicht sollte er die beiden schärfer im Auge behalten, womöglich ergab sich daraus irgendwann ein weiterer Vorteil für ihn? Purgitius Lurco mochte also Männer, während Iunius Scato dem Bericht der Lupa nach außerhalb seiner Komfortzone schnell zusammenbrach und sein Heil im Alkohol suchte, gewiss waren das für die Krähe nutzbare Eigenschaften, sollte es eines Tages nötig oder nützlich werden.


    Was die Characktere der beiden zu ihr geschickten Männer betraf, so hatte Velia ganze Arbeit geleistet, Archias war zufrieden mit ihr. Mal sehen, ob sie auch sonstige relevante Informationen für sie hatte.
    "Du erwähntest ein Gespräch mit dem anderen kurz vor Schluss, irgendetwas nützliches noch daraus? Erzähl es mir."

    Archias wartete einige Momente, doch es kam nichts weiter von ihr.
    Anscheinend versuchte sie mit ihm wieder eines ihrer Spielchen zu spielen, also versuchte er es erneut, denn gegenüber Velia war er nachsichtiger als anderen, warum genau konnte er auch nicht sagen, geschweige dem, dass es ihm wirklich bewusst war.


    "Möchtest du mich nicht auch in deine Erkenntnisse einweihen? Berichte mir was sich im Magnum Momentum zugetragen hat." War es vielleicht nur eine taktische Finte von ihr, um die Spannung zu erhöhen? Oder wollte sie ihn einfach bloß etwas zappeln lassen, bevor sie mit einem Standartbericht herausrückte? Archias ließ ihr den kleinen Spaß, immerhin war ja auch er kein Unmensch und noch war ja auch die Grenze noch nicht erreicht, wo es begann lästig zu werden und an Respektlosigkeit gegenüber dem Boss zu grenzen.

    Es war wieder Geschäftstag im Haus der Krähe. Das bedeutete, dass wichtige strategische Besprechungen mit Ferox anstanden und alle Hauptmänner seiner Organisation der Reihe nach zu einer persönlichen Unterredung bei ihm auftauchten, um zu berichten was es neues aus ihrem Bezirk gab.
    Davon abgesehen gab es auch unregelmäßige Besprechungen, oder Berichte von und mit besonderen Vertrauenspersonen von ihm, die außerhalb der üblichen Ränge der einzelnen Räuberbanden standen, wie die Bluthunde Bursa und Nasica, Archias' Leibwächter, oder sein Leib-, Haus- und Hofsklavenhändler Faustus Laberius Atimetus und natürlich nicht zu vergessen die Prostituierte Velia. Auch sie stand heute auf Archias' Audienzliste und darauf war er schon ganz besonders gespannt, wo er ja heute zu hören bekommen würde, was sie von diesen beiden Urbaner erfahren hatte, die er zu ihr ins Magnum Momentum gelotst hatte mit ein wenig Preisnachlass.
    Da die meisten Hauptmänner sowieso nur das übliche berichteten, arbeitete Archias ihre Liste heute besonders zügig ab, damit er bald möglichst Velia unter die Augen bekam. Er versprach sich zwar nichts weltbewegendes davon, wo es sich ja bloß um zwei Tirones gehandelt hatte, doch war es bestimmt alle Mal spannender, als sich den x-ten Bericht darüber anzuhören, dass alles eigentlich wie immer in diesem, oder jenem Bezirk seines Reviers lief.


    Endlich kam die Reihe an der Lupa und so begrüßte sie Archias mit einem Kopfnicken (was bei ihm beinahe schon einer euphorischen Begrüßung gleichkam). "Velia, meine bittersüße Atropa belladonna, setze dich doch. Also, was hast du mir zu berichten?"

    | Brutus


    Also dritte Kategorie, der Kunde hatte gewählt.
    Normalerweise wäre Brutus angesichts einer (wie auch immer gearteten) Beleidigung brüllend aufgefahren und hätte sich auf sein Opfer geworfen (wie sein Kumpane Tappo schon selbst erfahren hatte müssen), doch bei Schutzgelderpressungen lief das bei ihm anders ab, vor allem, wenn es Dreierkandidaten waren, bei denen würde er sowieso noch einmal auf seine Kosten kommen was Rache anging.


    So schaffte Brutus das Wunder ruhig zu bleiben, er neigte nur noch einmal kurz den Kopf zum Abschied und sprach: "So sei es, du wurdest gewarnt."
    Dann drehte er sich um und verließ das Zimmer. Er stieg wieder hoch in den Eingangsbereich und wie abgesprochen öffnete sich im gleichen Moment die Tür hinter die die Zwillinge seinen Kameraden verschleppt hatten.
    Es war sogar Titus! Mit einem zutiefst verstörten Gesichtsausdruck (und irgendetwas weißem im Mundwinkel) humpelte er breitbeinig auf Brutus zu, ganz so als würde ihm jeder Schritt große Schmerzen auf Beckenhöhe bereiten.
    Mit einem tödlichen Blick verschlang er Brutus geradezu.
    "Das... bereust... du..." war alles was er hervorpressen konnte.


    Brutus lachte wieder nur und klopfte Titus hart auf den Rücken, sodass der kurz das Gleichgewicht verlor und beinahe nach vorne gestürzt wäre, hätte er sich nicht im letzten Moment davor retten können.
    So verließen die beiden Banditen das Lupanar Ganymed, einer von beiden sogar um ein paar Lebenserfahrungen reicher.

    | Brutus


    Anscheinend sollte ihm die Erwähnung von großen bösen Schläger-Lupos Angst machen, doch da konnte Brutus nur lachen. Er hatte seine Fäuste und seinen Dolch, sollten die nur zusehen wie sie mit ihm fertig wurden.


    Anscheinend wollte Kyriakos unbedingt zur dritten Kategorie von Kunden des Netzwerks gehören, doch nur um nochmal ganz sicher zu gehen neigte Brutus den Kopf und fragte noch einmal nach:


    "Soll das also heißen, dass du unseren Schutz nicht annehmen möchtest, auch nicht angesichts all der Spinner die hier herumlaufen?"

    | Brutus


    Der Ablauf fast immer der gleiche was diese Verhandlungen anging. Man kam in den Laden, man begann das Gespräch und versuchte es einmal höflich. Ein paar gingen dabei wirklich schon drauf ein, was die Sache dann relativ unkompliziert machte, aber der Großteil weigerte sich für gewöhnlich erste Zahlen zu nennen, wenn es um die Finanzen ging, oder später, wenn sie begriffen hatten was von ihnen von nun an erwartet wurde. Das war dann der Zeitpunkt, um ein wenig mehr Druck auszuüben. Ein paar gewählte Worte zum Beispiel, oder die rein zufällig heruntergefallene Keramik eines Amphorenhändlers und schon war die Sache wesentlich williger vereinbart. Ein paar ganz harte Brocken die selbst dann noch nicht ihr Einsehen hatten mussten natürlich eine härtere Lektion erfahren und durften hinterher dann vor den rauchenden Trümmern ihrer verbrannten Existenz stehen und aus dem Schutt retten was zu retten war.


    Der Anflug eines Lächelns umspielte Brutus' Lippen. Also zur ersten Kategorie gehörte dieser Kyriakos schon einmal nicht, mal sehen, ob er auf Nummer zwei hängen blieb. "Oh beileibe nicht, nein wie gesagt es geht um eine erste Betriebsbewertung, immerhin soll ja der abzuführende Betrag den Einnahmen des Unternehmens entsprechen, nicht?" Brutus verschränkte die Hände vor seine Brust, als er ein wenig im Raum herumzugehen begann.
    "Siehst du die Sache ist die, es sind schwere Zeiten, überall läuft Gesindel mit komischen Ideen herum und was denen alles einfällt...da brennen schnell mal ganze Gebäude kann ich dir sagen, nicht dass das oft vorkommt." Mit einer Hand machte Brutus eine abwehrende Geste, ganz so, als ob das etwas ganz fürchterliches wäre.
    "Dafür sind wir hier, wir sind die Freunde und Beschützer der Unternehmer dieser Gegend. Wir sorgen dafür, dass dieses Pack von den Geschäften fern bleibt und sie sicher sind, aber das kostet natürlich etwas."


    Brutus blieb stehen und sah jetzt wieder Kyriakos an. "Nun, also wie hoch sind die monatlichen Einnahmen dieses Lupanars? Das letzte was wir wollen sind Fehler in der Buchhaltung."

    | Brutus


    Brutus folgte dem Besitzer des Ganymeds in die untere Etage. Unterwegs hatte er die Einbildung irgendwo aus dem Haus die Verzückungsschreie von Titus zu hören, zumindest klangen sie in seiner Vorstellung verzückt. Bei diesem Gedanken musste er wieder grinsen.
    Bei ihrem Ziel angekommen, fand er sich in einer Art Wohnung wieder. Dort fand sich ein Schreibtisch mit Sitzmöglichkeiten, aber Brutus zog es vor stehenzubleiben. Immerhin war er wegen einer Forderung hier und nicht wegen eines Höflichkeitsbesuchs.


    "Ich heiße Brutus, das stimmt schon, aber mich muss man nicht kennen und ich bin auch niemand, nur der Laufbursche." Ein ziehmlich großer und schlecht rasierter Laufbursche...


    Auf die Frage nach einem Getränk hin schüttelte er nur ablehnend den Kopf. "Hübsch eingerichtet auf jeden Fall, hat bestimmt ein wenig was gekostet stimmts? Männerhuren müssen ja eine ziehmliche Nische im Geschäft sein, was verdient man so mit so einem Laden?" fragte er jetzt, während er sich dabei kurz nochmal im Raum umgesehen hatte. Was das anbahnen von Schutzgelderpressungen anging, so konnte man Brutus zeitenweise schon fast diplomatische Methoden andichten, immerhin ein Charackterzug der dem raufenden und saufenden Brutus normalerweise abging.

    | Brutus


    Verschmitzt winkte Brutus seinem Titus hinterher, der sich rufend und windend gegen sein angedachtes Schicksal wehrte, aber die beiden Zwillinge waren zusammen zu kräftig für ihn, um sich freizustrampeln.
    Nachdem die Tür hinter den Dreien zugefallen war, wandte sich Brutus wieder dem Besitzer zu.


    "Salve, ich komme im Auftrag meines Bosses, um dieses Lokal näher in Augenschein zu nehmen. Scheint ja ein ganz passabler Laden zu sein, wie heißt du und was wirft er so ab?"


    Besser einmal klein anzufangen, der Typ würde ja sowieso gleich erfahren um was es ging.

    | Brutus


    Brutus schenkte seine Aufmerksamkeit nicht weiter her für die anwesenden Gestalten, oder die Einrichtung des Eingangsbereichs, diese verdammten Lupanare sahen ja sowieso immer gleich aus! Was er jedoch untersuchte war, ob eine der Tröten die Anstalten machte der Chef des Ladens zu sein, aber ihre Blicke sahen alle nicht so sehr danach aus. Anscheinend musste er ihn herbeizitieren.


    Er wollte schon Luft holen, um nach dem Besitzer des Ganymed zu verlangen, als er da bemerkte, wie so eine Art Zwillinge sich für Titus zu interessieren schienen. So brach er also seine angesetzte Frage wieder ab und beobachtete, wie einer der Stecher sich an den Füßen von seinem Kumpanen zu schaffen machte, während der andere ihn vorher mit einem Blick angelächelt hatte, der nichts anderes bedeuten konnte als "Zieh dich aus!"


    Bei dieser Erkenntnis kam Brutus eine diabolische Idee wie er sich für die Plappereien des Trottels von vorhin rächen konnte, ohne sich hinterher bei Babilus wegen einiger gebrochener Knochen verantworten zu müssen. Titus indessen hatte durch seinen maskenhaften grimmigen Gesichtsausdruck unentwegt die Gegend mit seinem Blick abgetastet, diese komischen Jünglinge waren ihm gar nicht geheuer und ihre verhaltenen Balzversuche. Dazu auch noch, dass Brutus merkwürdig still war, ein weiteres Zeichen, dass etwas im Busch sein musste. Als einer der besonders hübschen Kerle dann herbeieilte, um ihm die Füße zu waschen, schüttelte Titus besagten Fuß und rief:


    | Titus


    "Hee! Was soll das?" Aber er war nicht allzu grob bei seinem halbherzigen Versuch den Kerl abzuschütteln. Die alle hier verunsicherten ihn etwas und warum beim Hades sagte Brutus nichts??
    Dieser indessen hatte seine Beobachtungen gemacht und in dem Moment einen Entschluss gefasst. Eigentlich hatte er ja Titus bei der Schutzgeldforderung vorschicken wollen, um sich daran zu ergötzen wie er sich stammelnd und stotternd zum Affen machte, ehe er persönlich eingegriffen hätte, aber die Idee der Jungs war noch tausend Mal besser!


    Brutus richtete sich zu voller Größe auf und rief in den Raum: "Ich verlange den Besitzer dieses Lupanars zu sprechen! Und was meinen Freund hier angeht..." beim letzten Satz lächelte er abwechselnd Titus und die beiden hübschen Zwillinge an und warf ihnen dann 20 Sesterze vor die Füße, "spielt schön mit ihm, er mag es besonders hart."


    Titus klappten Augen und der Mund auf vor Entrüstung und Überraschung. "WAS?! Aber....ich...nein, Brutus!"
    Brutus lachte brüllend auf angesichts des stupiden Gesichtsausdrucks von Titus, dem es die Sprache verschlagen hatte.

    | Titus


    Die jungen festen Rundungen Sulamiths in Titus beiden Händen weckten neben seinem ursprünglichen Vorhaben Brutus zu beeindrucken auch schön langsam seine Begierden als Mann gegenüber dieser Frau. Der Kontakt mit diesem zarten nackten Fleisch ließ sein Blut schnell nach Süden fließen und Titus' Grabschen wurde drängender, während er Sulamiths Hals abzuschmusen begann.


    Da kam auch wieder das schwarzhaarige Schankmädchen und wollte auch mitmachen, aber Titus empfand sie in diesem Moment einfach nur lästig, wo er doch mit einem weitaus interessanteren Lustobjekt beschäftigt war. "Verzieh dich!" fuhr er die Bardame an und widmete sich wieder Sulamith, an deren Hintern er auch jetzt sein Becken durch die Kleidung rieb. Er wollte diese Frau besitzen!


    Titus hob sie hoch und warf sie sich über die Schulter und begann in Richtung Hinterzimmer loszumarschieren. In diesem Moment wurden drei Weinkrüge an ihren Tisch serviert und das sogar gratis. Brutus lachte.
    "Na da hat Titus jetzt aber was verpasst, gratis saufen!"
    Und zog das eigentlich Titus zugedachte Getränk ebenfalls zu sich.
    Aber bestimmt würde er jetzt keinen Wein benötigen, wo er ja anderes im Sinn hatte.

    Das dunkle Königreich der Krähe war auf dem Buckel der kleinen Geschäftsmänner und Ladenbesitzer errichtet worden. Jedes nichtstaatliche Gewerbe innerhalb des Reviers ihrer Organisation bekam früher oder später einmal "Besuch" von ihren Schergen, um ein Angebot zu machen, das man nicht ablehnen konnte. An sich war es ein sehr vernünftiges Angebot. Die Ladenbesitzer hatten regelmäßig einen Teil ihrer Einnahmen an die ehrenhaften und guten Männer von corvus abzuführen im Gegenzug dafür, dass diese darauf achteten, dass ihre Waren nicht zersprangen, oder ihre Betriebsimmobilien urplötzlich in Flammen aufgingen, diese modernen Gebäude brannten ja so furchtbar schnell ([SIZE=7]nicht[/SIZE]), wenn man nicht ein Auge darauf hatte. Und so waren die einzelnen Banden ständig unterwegs, um ein Geschäft nach dem anderen abzugrasen und somit zu gewährleisten, dass Roms Wirtschaft am brummen war. Ausgebrannte Läden warfen ja für gewöhnlich nur wenige Erträge ab und diese Peinlichkeit wollte man dem imperialen Fiskus wirklich ersparen und daher seinen Beitrag durch "Geschäftserhaltung" leisten. Die Subura lag fast zur Gänze im Gebiete der Organisation von Helvetius Archias und praktisch alle ansässigen Gewerbe bezahlten bereits regelmäßig an sie, oder hatten eigene Vereinbarungen getätigt, wenn das auch eher die Ausnahme blieb.
    Das Eintreiben dieser Gelder hatte mit seinem stetigen Anwachsen ein ganz eigenes Netzwerk an Mittelsmännern erschaffen, die es pflegten und fast nichts mit den Räuberbanden von der Straße zu tun hatten, höchstens mit dem zuständigen Hauptmann ihres Bezirks. Die angehörigen Läden zahlten per Anweisung die festgelegte Summe an einen Mittelsmann, der wiederum das Geld seiner zugewiesenen Gewerbe sammelte und an seinen Hauptmann übergab, der wiederum das Geld dann in die engeren Zirkel der Organisation weiterleitete. Natürlich zahlten nicht alle Läden eines Bezirks an nur einen einzigen Mittelsmann, da es vermutlich auffallen würde, wenn 20-30 Betriebe auf einem Fleck regelmäßig Geld an eine einzige Person überweisen würden, weshalb jeder Mittelsmann nur maximal 10-15 Läden zugewiesen hatte und es daher auch mehrere pro Bezirk gab. Dies hielt auch Ausfälle, oder sonstige Einbussen in Grenzen, falls ein Mittelsmann einmal aus irgendeinem Grund ausfallen sollte. Um auch ja immer den Überblick zu behalten wurden regelmäßig alle eingelangten bzw. ausgebliebenen Zahlungen mittels einer Liste abgeglichen, auf der der Mittelsmann seine zugehörigen Betriebe kontrollieren konnte. Hatte ein Betrieb pünktlich bezahlt, wurde er auf der Liste abgehakt, hatte er einmal nicht gezahlt wurde vom Mittelsmann eine Mitteilung an seinen zuständigen Hauptmann geschrieben, der wiederum dann ein paar seiner Banditen auf einen Hausbesuch losschickte, um nachzusehen was passiert war. Man sorgte sich ja immerhin um seine Kundschaft.
    Neukunden bekamen für gewöhnlich entweder direkt vom Hauptmann, oder einiger seiner Männer Besuch, um sie ins Netzwerk aufzunehmen, anschließend ging alles wie oben beschrieben seinen gewohnten Gang. Die Läden zahlten und wurden dafür kaum bis gar nicht von den Spießgesellen der Krähe belästigt.


    Heute war es wieder einmal soweit einen neuen Kunden im Netzwerk Willkommen zu heißen. Diese Ehre kam dieses Mal einem Lupanar namens Ganymed zu und im Schatten der abends schnell schwärzer werdenden Suburahäuser sah man auch schon zwei Gestalten durch die Gassen ziehen, auf dem Weg zum Ganymed. Es waren Brutus und Titus.


    | Titus


    "Hast du schon einmal von diesem Lupanar gehört, Brutus?"


    | Brutus


    "Zum dritten Mal...nein hab ich nicht", knurrte sein Kumpane genervt. Er hatte zusammen mit zwei anderen Männern darum gelost wer dieses Mal mit Titus mitgehen müsste und zu seiner höchsten Ungunst war diese Aufgabe ihm zugefallen. So waren sie also gemeinsam unterwegs, während Titus in einem fort redete und Brutus neben ihm sich schon zum zehnten Mal die Wonnen ausmalte, die es ihm bereiten würde seinen Dolch in Titus' Kehle zu rammen, um endlich seine Ruhe zu haben, aber Arbeitsunfälle sah Hauptmann Babilus leider gar nicht gern.
    "Ja, auf jeden Fall soll das ein ganz spezielles Lupanar sein, eines das nur Männer anbietet, kannst du dir das vorstellen?"
    "Is nicht wahr..." brummte Brutus desinteressiert, auch das hatte er schon drei Mal hören dürfen.
    "Und gehören soll das ganze einem Kerl namens..."
    "SCHNAUZE!"
    Titus verstummte sofort und machte bloß noch ein alamiertes Gesicht, aber er blieb still. So wanderten sie weiter die Gossen der Subura entlang, bis der Jüngere der beiden es nach 5 Minuten doch wieder nicht hinbekam gar nichts zu sagen.
    "Weißt du was ich mich gerade frage?"
    Brutus verdrehte die Augen und seufzte tief. "Was denn..."
    "Was es jetzt eigentlich mit der Krähe auf sich hat, ich meine existiert dieser Kerl überhaupt, oder ist das nur eine Erfindung von Hauptmann Babilus?"
    Brutus stöhnte. "Jetzt geht das wieder los..."
    "Nein im Ernst, das beschäftigt mich schon die ganzen letzten drei Tage. Ich mein haben wir Corvus jemals kennengelernt? Oder andere Angehörige der Organisation? Jeden den ich kenne sind die Kollegen unserer Bande und natürlich Babilus. Ich glaube langsam das alles rund um uns herum gibt es gar nicht, nur unsere Bande und dass er..."
    "Stimmt, wir kassieren ja auch bloß zum Spaß von der halben Stadt Schutzgelder und die Krähenschädel und Blutschwingen an Tatorten in ganz Rom haben natürlich auch wir alle ganz alleine gelegt hinter deinem Rücken..."
    Titus wurde rot und verstummte wieder. Natürlich war klar, dass es auch viele explizit der Krähe zuschreibbare Tatorte gab, von denen er wusste, dass sie nicht dort gewesen waren und angesichts der großen Anzahl an Teilnehmern am Netzwerk erschien es auch ihm nach näherem nachdenken etwas komisch, wenn so viele Läden an eine kleine einfache Räuberbande zahlen sollten wie die von Babilus.
    "Hmm..ich würde trotzdem zu gern erfahren wie die Krähe aussieht..."
    Vor seinem inneren Auge war Brutus gerade Titus am Packen seiner Gurgel, gefolgt von Faustschlägen immer wieder auf dessen dummen, permanent plappernden Schädel. Bestimmt nicht unbedingt gesund für den Besitzer des Ganymed auf einen auf 180 geladenen Brutus zu treffen.
    Endlich erschien das Etablissement vor ihnen. Vorm Eingang lungerten auch schon ein paar dieser männlichen Schmeißfliegen herum, aber Brutus ignorierte die und trat durch den Eingang, gefolgt von Titus. Dann wummerte er mehrmals gegen das innere des Türstocks. "Besuch ist daaa!"
    Auch Titus hatte jetzt eine ernstere Miene aufgesetzt von der er der Meinung war, dass sie ihn besonders gefährlich aussehen ließ, während er etwas hinter Brutus stehen blieb.

    | Titus


    Jetzt war Titus schon so gut und massierte ihr die Schultern, ja er ging sogar soweit, dass er ihr sogar ein paar zusätzliche Freuden bereiten wollte (gute Seele die er war) und da versuchte das Weibsstück doch tatsächlich sich zu entwinden und sich zu ihm umzudrehen!
    Was dachte sie denn wer sie war, wenn er ihr schon etwas gutes tun wollte?!


    "Ich bin sicher du untertreibst, Süße", raunzte er und umschlang sie wieder. Dann packte er ihre rechte Brust und presste seine Lippen auf die ihren. Wie man die Melonen einer Dame richtig knetete hatte er schon oft an Lupas üben dürfen. Man musste sich auf die Brustwarze konzentrieren mit zwei Fingern, das entlockte den grell geschminkten Mädchen für gewöhnlich Freudenschreie in den von ihm frequentierten Lusthäusern. Doch nicht gleich zu Anfangs, zuerst mit der ganzen Hand alles bearbeitet, sonst würde es hinterher nicht gut sein.


    Als Titus so sein Fachwissen über Frauen seinen beiden Kollegen am demonstrieren war, kam eine Schwarzhaarige und rief nach ihrem Schankmädchen. Titus lachte. "Hast du gehört? Da verlangt jemand nach dir! Schade, dass du beschäftigt bist!" Ein kurzer Ruck zu beiden Seiten und Sulamiths ohnehin schon ledierte Oberbekleidung fiel in Fetzen ganz von ihr ab, sodass sie von der Hüfte aufwärts jetzt nackt war. Wieder packte Titus mit beiden Händen ordentlich bei ihr zu, während Brutus im Hintergrund pfiff und johlte.


    "Dreh sie um! Dreh sie um!"


    Sim-Off:

    Titus ist kein Koloss...er ist sogar eher schmächtig.

    | Titus


    "Ja genau, drei Cervisia!" bestätigte Titus und machte sich noch ein wenig größer, danach begleitete er die Hübsche zurück zu ihrem Tisch, wo Tappo aufschaute und ganz leuchtende Augen bekam angesichts der zauberhaften neuen Bedienung, die er noch gar nicht hier gesehen hatte bis jetzt. Auch Brutus schaute auf und knurrte anerkennend.


    | Brutus


    "Wo hat diese fischäugige Sau von Aranea nur dich zierliche Grazie für ihre Schank hergestohlen?" Bei diesen Worten wechselte Tappo jetzt den Blick von Sulamith auf Brutus, ganz so, als ob er von dessen Worten überrascht war. Nanu, das war ja gerade eben fast schon ein intelligenter Satz aus dem Munde des Rüpels gewesen, wurde Brutus denn etwa zum Dichter bei schönen Frauen in seiner Nähe? Ein fürchterlich schlechter Dichter, aber eine gewisse Poesie bildete sich der Meister der Einbrecher ein erkannt zu haben. Brutus beobachtete wie Sulamith die Cervisiakrüge auf ihrem Tisch abstellte und dann sich um die feuchte Stelle vor ihm kümmerte. Dabei hatte er einen wunderbaren Ausblick auf ihre Oberweite und so war er nur ganz still und starrte wie ein kleiner Junge.


    Titus stand neben Sulamith und schaute von ihr und Brutus hin und her, immer noch ganz gekränkt über dessen Kommentar von vorhin. Er musste irgendwas tun, um dem Kerl zu beweisen, dass er sehr wohl mit Frauen umzugehen verstand!
    Brutus sollte sehen wie gut er das konnte und dieses weibliche Geschöpf hier vor ihm bot sich ihm ja geradezu an mit dieser nackten Schulter. Bestimmt war das ein stummes Zeichen von ihr an ihm, dass sie interessiert war. Ja das musste es sein, also hieß es nur noch auf dieses Angebot einzugehen. So trat Titus hinter Sulamith und legte seine Hände auf ihre Schultern, nachdem sie mit dem Fleck fertig geworden war. Er massierte ihr ungefragt die Schultern und raunte in ihr Ohr: "Das hast du gut aufgewischt ich bin sicher du hast auch noch ganz andere Talente, was?"
    Um es ihr mit einem unauffälligen Zeichen gleichzutun schob er sein Becken etwas vor und deutete kleine Stöße auf ihrem Hintern an.
    Brutus würde bestimmt Augen machen, wenn er mit dem Schankmädchen erst fertig war!

    "Ich halte mich an das was ich sage", (oder auch nicht), "sei also versichert, dass ich es nicht tun werde", meinte Archias auf den letzten Satz des furischen Sklaven hin und hielt ihm die Hand entgegen zum Abschluss ihres kleinen Geschäfts.


    "Ich hege keinerlei Interessen für oder gegen die Gens Furia, sei also abermals versichert, dass ich dich nie um so eine Art Gefallen gegen sie bitten und dass ich mein Schweigen bewahren werde", was dieses Mal sogar der Wahrheit entsprach. Er kannte nicht einmal einen ihrer Familienmitglieder und in den Berichten seiner Hauptmänner war ihm auch bislang noch nie ein furisches Opfer aufgefallen. Sollten die Parzen diesen Faden also nicht doch noch anders spinnen, so würden sich die Wege der Furier und die der Krähe wohl auch in Zukunft nicht kreuzen. Jetzt wo diese Sache geklärt war fiel Archias' Blick wieder auf den Wein vor ihm. "Ach, der steht ja auch noch da..." murmelte der Wirt in seinen Bart und ergriff das Trinkgefäß. Mit wenigen mächtigen Schlucken wurde der Becher geleert, dann stand er auf.
    "Wir sind uns einig, junger Freund, doch bitte entschuldige mich, ich muss jetzt weitermachen. Solltest du später dann bezahlen, oder noch etwas für deinen letzten Sesterz haben wollen sage es mir gerne, oder dem Hilfskellner und bis dahin wünsche ich einen guten Apetitt" mit Blick auf den Puls, ehe Archias sich zurück zur Schank machte, um bei seinen Bechern weiter zu wischen.


    Heute also hatte er sich eine neue Option geschaffen auf die er in Zukunft vielleicht einmal zurückgreifen konnte. Wie und wo wusste er noch nicht, außerdem, weil er bei dieser Option besonders vorsichtig würde vorgehen müssen. Der Bursche war nicht dumm und es sollte zumindest Archias' Verbindung zur Krähe allzu offensichtlich werden, wenn es einmal so weit sein würde, um den Gefallen an Tiberios einzufordern. Falls er eines Tages eingefordert werden würde.

    Der Junge war noch verschlagener, als Archias anfangs angenommen hatte, eine fingierte Rechnung also nach der sowieso nie jemand fragen würde für Seide. Eine unheimlich teure Ware! Wie war er nur daran gekommen? Ob er sie aus diesem vorhin erwähnten Handelshaus gestohlen hatte? Vermutlich musste man sich vor dem Jungchen doch etwas mehr in Acht nehmen.


    Nun gut, also da war ein zu verkaufendes Stück Seide, deren Erlös das Mädchen freikaufen sollte, abzüglich der Summe für eine Provision für Archias. Der Rest wäre für Tiberios selbst. Ob das auch den Tatbestand der Unterschlagung erfüllte? Archias war sich da nicht so sicher, aber wieder lernte man einmal mehr wozu die Leute so in der Lage waren, wenn sie wirklich wollten.


    Sollte er sich darauf einlassen, oder nicht? Natürlich, es versprach ein wenig zusätzliches Kleingeld in der Kasse, aber andererseits würde er in dieser Angelegenheit persönlich mitdrinn stecken, offen im Licht als Helvetius Archias der Wirt und nicht als die hinter Nebelwänden verborgene Krähe, die lieber ihre Lakaien vorschickte für die Drecksarbeit. Aber nochmal andererseits...der Junge.
    Er schien etwas im Kopf zu haben und bereit Risiken einzugehen, vielleicht würde ihm eines Tages Tiberios in einem seiner fein verwobenen Pläne und Ränkespiele von Nutzen sein, da wäre es natürlich gut, wenn der Junge ihm einen Gefallen schuldig war. Ja, dafür wäre es die Sache wert.


    "Also... wie heißt du nochmal? Tiberius? Also ich habe es mir überlegt und ich werde dir helfen. Meine Provision beläuft sich auf 8% und außerdem wirst du mir unabhängig vom Ausgang dieser Unternehmung einen Gefallen schuldig sein. Irgendwann wird der Tag kommen, wo ich vielleicht etwas von dir brauchen könnte und dann bist du da, oder aber natürlich dieser Tag kommt nicht, dann ist es auch gut und du wirst nichts weiter von mir hören. 8% und egal wie es ausgeht einen Gefallen. Das sind meine Bedingungen, schlägst du ein?"


    Die weitere Ausstattung von Eireann interessierte Archias nicht weiter, das sollte dann Tiberios von seinem Anteil des Gewinns übernehmen.


    Sim-Off:

    Witzig, wie sich Tiberios und Archias gegenseitig in ihre Pläne einzuspannen versuchen :D