Beiträge von Nero Helvetius Archias

    -Was während der Stunde, bis Lurco zurückkommt, geschieht-


    | Velia


    Velia horchte auf. "Du bist "neu" in diesem Sektor? Willst du mir damit sagen, dass du Jungfrau bist?" Das war schon interessant und wieder lächelte Velia, jedoch ein freundliches und nicht anzüngliches Lächeln. Natürlich war das gespielt, aber das musste er ja nicht wissen.


    Sie hatte eine Idee. "Weißt du was? Du magst ja Räusche wie mir scheint, möchtest du einen noch größeren Rausch als den des Vinums erleben? Und diese Sache endlich hinter dich bringen? Keine Angst, es ist gratis und ich nehme viel Rücksicht auf dich. Du musst nichts machen. Lege dich hier einfach zurück und machs dir gemütlich. Schließe die Augen und denke einfach an nichts, ja? Ich verspreche dir, dass du dich hinterher besser fühlen wirst. Und du wirst den Rausch spüren den du fühlen willst, vertrau mir."


    Sie klatschte in die Hände, woraufhin zwei Lupas aus der Nähe, die mitgehört hatten sich in Bewegung setzten und losliefen. Sie waren dabei gewesen und wussten daher, was Velia im Sinn hatte. Sie brachten einen großen Vorhang, den man bei Bedarf genau für solche Gelegenheit für mehr Privatsphäre um die große Sitzgelegenheit hängen konnte auf der Scato und Velia saßen. Der Kerl war natürlich zu betrunken, um noch irgendwo mitgehen zu können (z.B. in ein Zimmer im 1. Stock) und er war nicht der erste, dem das an diesem Ort passiert war. Entsprechend vorbereitet waren die Mädchen.


    Auch wenn er Angst als wie hatte, der Alkohol sollte Scatos Hemmschwelle inzwischen weit genug gesenkt haben, damit er diesem kleinen Experiment zustimmte, so Velias Vermutung. Immerhin hatte sie ihm einen noch besseren Rausch versprochen (und auf die war er ja anscheinend aus) und er musste nichts tun, außer ruhig auf seinem Rücken zu liegen. "Lege dich hin und entspanne dich, ja?"

    Archias war gerade dabei anhand einer Liste seine heute verbrauchten Warenbestände im Lager zu überprüfen, als Tiberios zu ihm trat und ihn anredete. Der Wirt drehte sich zu ihm um und stand aus seiner hockenden Stellung auf.


    Er ging an Tiberios vorbei und warf einen Blick in den Schankraum. Es saßen nur vereinzelt ein paar Leute noch im Raum und natürlich Planta mit seiner Cervisia an der Schank, also nickte er. "Gut, die Schuld ist beglichen und ihr könnt gehen. Ob dein Herr davon erfährt wird sich noch zeigen, also dann. Macht es gut und wenn ihr genug Geld habt freue ich mich darauf euch auch in Zukunft einmal wieder in meiner Taverne als Gäste begrüßen zu dürfen." Er nickte. Damit waren sie entlassen.


    Archias ging zurück, um bei seiner Tagesinventur weiter zu machen. Natürlich würde er dem Furier trotzdem schreiben, immerhin musste der Kerl lernen was für Konsequenzen es haben konnte mit zu wenig Geld in der Tasche großspurig mehr ausgeben zu wollen, als da war. Außerdem bereitete es ihm eine diebische Freude. Heute hatte er ja auch hart gearbeitet und sich dieses Amusement verdient.

    | Velia


    Ja das war definitiv einer der Namen, die auf der Tafel gewesen waren. Auch wenn er ihr eigentlich genau das anbot, was sie sowieso tun sollte von der Krähe aus, so interessierte es Velia doch, wieso Scato solch riesen Probleme mit seiner Sexualität hatte. Er war in einem Bordell, wollte aber nichts, das war so ungefähr das gleiche, als wenn man als Soldat in den Krieg zog, jedoch niemanden töten, oder verletzen wollte.


    Velia kräuselte ihre Lippen. "Setzen wir uns doch einmal woandershin, weiter weg von der Tür, das macht mich ganz nervös noch." Sie zog ihn weiter hinein auf eine große und bequeme Sitzgelegenheit an der rechten Wand. Hier stand auch die von den beiden bestellte Amphore Falerner in einer Halterung (die sie dank Archias' Rabatt jetzt "nur" noch 7,50 kostete). "Du hast Glück, in der Amphore ist noch genug drinnen für weitere 1-3 Schälchen" sagte die Lupa mit einem prüfenden Blick in das tönerne Innere. Dann sah sie Scato an. "Wie heißt dein Freund, der gerade oben ist? Und wieso ekelt dich dieser Ort hier offenbar so an? Sind wir dir zu hässlich, oder wieso möchtest du sonst nichts von uns?" Vielleicht hatte er ja immer noch zu wenig Geld. Eine barbusige Frau saß ein wenig weiter von ihnen entfernt, aber weil sie sowieso gerade nichts zu tun hatte, blickte sie gelegentlich zu den beiden herüber.

    | Velia


    Langsam machte der Kerl sich lächerlich, aber Velia schaffte das schon. Sie entfernte sich also wieder etwas von Scato und setzte sich neben ihn. "Nun gut. Wie heißt du jetzt? Ihr zwei hütet eure Namen ja wie Staatsgeheimnisse. Ich bin Velia." Immerhin musste sie ja sichergehen, dass die richtigen Leute in den Genuss des Rabatts kamen.


    "Wieso hast du denn keine Wünsche? Sind sie so unnormal, dass du es dich nicht auszusprechen getraust? Oder stehst du sogar auf Männer? Falls ja hättest du nur was sagen müssen, dann hättest du auch einen bekommen." Velia zwinkerte ihm zu.

    | Velia


    Innerlich langweilte sie der Kerl jetzt schon, er verhielt sich so kalt und abweisend wie die größte Jungfrau. Er machte Velia ungefähr so heiß wie ein Ofen mit kalter, nasser Asche darin, doch natürlich spielte sie nach außen hin immer noch die Wolllüstige, die sich bei seinem Anblick kaum halten konnte, so sehr erregte er sie.


    ""Nur Wein" hast du bekommen, jetzt geht es weiter zur Hauptattraktion. Was soll es sein? Klassisch? Mit zwei Frauen? Fellatio? Von Hinten? Wie mit einer Barbarin? Egal wie ausgefallen deine Wünsche sind, ich erfülle sie dir." Das war schon eine etwas anstrengende Kundschaft, was wollte die Krähe nur von dem erfahren? Ein wahrer Soldat hätte sie jetzt längst schon zum zweiten Mal ordentlich rangenommen, anstatt piepsend und bibbernd in der Nähe der Tür zu zittern.

    | Sextus Gabinius Planta


    Planta winkte ab, als sich diese Eierrennen (halt, sie hatte doch Eireann gesagt?) selbst als Barbarin bezeichnete. "Mach dich nicht selber schlecht, Mädchen" meinte er und knirschte wieder mit den Zähnen. "Du sprichst Latein und du bringst mir Cervisia, wenn ich es will, das macht dich zu einem guten Menschen. Viel besser als die da oben." sagte Planta und nickte mit dem Kopf ungefähr in die Richtung in der er das Forum Romanum vermutete. "Und hübsch bist du auch noch, du wirst es bestimmt noch weit bringen, Kindchen."


    Dann folgte das Gespräch mit dem Wirt, gefolgt von Plantas Starren in die Leere. Er dachte währendessen nach, was er mit seiner näheren Zukunft anfangen wollte, um seine Familie über die Runden zu bringen.
    Nach einer Weile dann war das Mädchen Eireann wieder zu ihm gekommen, um vermutlich die Schank abzuwischen. Von ihrer Art her erschien sie Planta jetzt ein wenig offenherziger, wenn ihn nicht alles täuschte. Er lächelte sie nach einem Schluck Cervisia müde an. "Ich bin nur ein älterer Mann, der nicht mehr viel vom Leben erwartet. Aber du kannst Planta zu mir sagen, so nennen mich alle Leute."

    | Velia


    Velias Augenbrauen schossen in die Höhe, dann grinste sie wieder breit. "Ist das so? Aus dem Blinden Esel? Das ändert die Sache natürlich, wie lauten denn eure Namen?" fragte sie mit einem ganz neu erwachten neuerlichen Interesse an den beiden und kam wieder auf Scato zu und drängte dabei die Keltin sanft aber bestimmt von ihm weg. Die Etruskerin war nach Lurcos Korb längst wieder zu einem anderen Kunden verschwunden und ging in diesem Moment mit ihm hinauf in den oberen Stock.


    Da Lurco bei "Manius" anscheinend wunschlos glücklich schien, hatte Velia kein schlechtes Gewissen dabei sich von nun an verstärkt auf Scato zu konzentrieren, er sollte also diese angekündigte Person sein, mit der sie sich ein wenig... "unterhalten sollte". "Bringt unseren Freunden jedem ein Schälchen Falerner!"Mit einem lüsternen Blick leckte sie sich über die Lippen und streichelte Scatos rechte Wange mit der rechten Hand, die linke hatte sie schon wieder auf seinem Rücken. "Ihr bekommt mit diesem Rabatt alles um die Hälfte billiger, also starker Mann, was soll ich für dich tun, um dich glücklich zu machen?" fragte sie und beugte ihren Oberkörper etwas vor, sodass Scato einen noch besseren Einblick in ihren Ausschnitt hatte.
    "Du kannst alles von mir haben, hörst du? A l l e s, du musst es nur sagen und ich mache es für dich." Velia hob eines ihrer Beine etwas an und legte es halb um das rechte Scatos, sodass sie noch näher bei ihm war und er noch besser ihre Rundungen spüren konnte.


    Beide bekamen von anderen aufreizenden Damen ihren Wein, danach verzog sich auch der männliche Mann Manius mit Lurco nach oben, während Velia der Wünsche des Iuniers harrte.

    | Sextus Gabinius Planta


    So hieß also das junge Ding. Ganz netter Name, auch wenn er ihn komisch fand. "Eierrennen....nie gehört. Was ist das? Persisch?" Zumindest ihre Augen kamen ihm schon ein wenig orientalisch vor. Gut, seine einzige Referenz war eine Sklavin aus einem Lupanar von vor fast zehn Jahren gewesen und seither hatte Planta wohl nicht mehr allzu oft mit Orientalen zu tun gehabt, um jetzt genau wissen zu können wie die aussahen. "Und gefällt dir die Arbeit hier Eierrennen?" fragte Planta weiter in seiner melancholischen Art und knirschte mit den Zähnen. Schon interessant, dass Archias gleich zwei neue Mitarbeiter hatte am gleichen Tag. Die Taverne musste besser gehen, als Planta gedacht hatte, aber gut, es war ja heute an den Luperkalien auch entsprechend voll hier.
    Als der andere neue die Cervisien für ihn fertig hatte, kam der freundliche junge Mann extra sogar zu ihm heran und fragte, ob er sie ihm kühlen sollte. Da lächelte ihn Planta dankbar an, knirschte mit den Zähnen und meinte: "Vielen Dank, aber ich bin nicht mehr der Jüngste. Wenn du auch erst mal 56 Jahre bist wirst du sehen, dass eine kühle, jedoch nicht allzu kühle Cervisia das beste ist, was man haben kann, wenn einem Fortuna mal nicht hold ist. Das und Freunde die einem helfen..." gedanklich war Planta nämlich schon wieder bei der Organisation der Krähe. Er musste mit diesen Leuten unbedingt irgendwie Kontakt aufnehmen, um an ein paar Aufträge zu kommen und so mehr Geld zu verdienen. Geld für eine neue Hose und vllt. etwas Essen für seine Familie.


    Mittlerweile waren schon eineinhalb Stunden vergangen. Von der geforderten Arbeitszeit fehlten nur noch 30 Minuten und der Besucheransturm war auch schon stark abgeflaut. Schön langsam kehrte Ruhe in der guten Stube ein und der Orkan ging in eine angenehme Brise über (bildlich gesprochen).
    Archias brachte wieder eine Bestellung für Tiberios vorbei ("Zweil Mal Mulsum!") und kam dann hinter die Schank und holte von dort eine Flasche gallischen Weins hervor. Er zeigte sie Planta. "Sieh mal was ich hier habe! Ist ein 868er*, direkt aus Burdigala."
    Planta brummte. "Hmm guter Jahrgang."
    Archias hielt einen leeren Becher hoch. "Wollen wir einen Schluck zu uns nehmen?" Natürlich ließ sich Planta da nicht 2x bitten. So lächelte Archias und goß sich und seinem Stammkunden ein wenig ein. Dann setzte er sich an die Schank neben ihm. "Prost, auf einen wundervollen Umsatz heute!" Planta knirschte mit den Zähnen und stieß mit dem Wirt an. Dann schlürfte er das erste bisschen Rebensaft hinunter und verzog etwas das Gesicht. "Ai, dass diese gallischen Weine immer so eine leicht bittere Note im Abgang haben müssen.." Archias lachte.
    "Genau das ist ja das besondere an diesen Tropfen! Hier trink noch einen" er goss dem Gabinier wieder nach. "Aber sag mal, heute hat es so viele Sesterzen für mich geregnet, wie wärs, soll ich dir eine neue Hose kaufen? Man muss sich als Wirt ja immerhin um seine treuesten Stammgäste kümmern!"
    Irgendwo war Archias selbst etwas überrascht, dass diese Worte gerade wirklich aus seinem eigenen Mund gekommen waren. Normalerweise war er ja nicht gerade die freundlichste Seele, aber momentan war er einfach guter Laune nach diesem arbeitsreichen und geselligen Tag und Planta war ja doch ein ganz besonderer Gast. Doch dieser winkte nur ab. "Dankeschön Nero, aber nein. Ich muss selbst zusehen wo ich bleibe, aber dein Angebot macht dich schon mal viel besser und wertvoller, als das ganze Gesocks da oben auf ihren sieben Hügeln. Hier erfährt man eben doch noch wahre Freund- und Kameradschaft."
    Archias nickte. "Und was willst du dann jetzt machen? Ich dachte doch der Turier hätte dich zuletzt aus seiner Werkstatt entlassen?"
    Planta zog eine Grimasse. "Ja hat er...aber ich habe Freunde, die werde ich fragen, ob sie mir Arbeit geben werden. Babilus hatte stets einen Sesterz für mich übrig." Archias nickte. "Nun gut, wie du meinst. Falls du doch etwas brauchst, dann weißt du ja wo du mich finden kannst." Danach stand der Wirt auf und trank den Rest seines gallischen Weines aus und stellte Tiberios seinen Becher zur Reinigung hin. Dann begab er sich in die hinteren Räume, um ein klein wenig Arbeit im Lager zu verrichten.
    Inzwischen war die Gästeauslastung auf ein so niedriges Niveau gesunken, dass die letzte Viertelstunde Eireann, Tiberios und die andere Aushilfskraft von ihm es schon alleine schaffen würden, während der Gabinier seinen letzten Rest gallischen Weines zurückstellte (er machte sich wirklich nicht so sehr etwas daraus) und sich viel lieber wieder seinen beiden Cervisiakrügen zuwandte und dann ins Leere starrte, gefolgt von gelegentlichen Schlucken.


    * 868 A.U.C. = 115 n.Chr.

    | Sextus Gabinius Planta


    Planta hatte ein wenig ins Leere gestarrt in Gedanken an all die schweren und harten Momente in seinem Leben (also gut 80% davon), als er da etwas flüssiges auf seiner Kleidung spürte. Langsam sah er an sich hinunter und bemerkte einen großen nassen Fleck auf seinem rechten Bein. "Hmm...schade meine gute Hose..." Planta seufzte tief und sah in seinen Krug. "Das war meine einzige Hose und eine neue kann ich mir nicht leisten...ich werde wohl wieder für die..." fast hätte er "Krähe" gesagt, doch just in diesem Moment stand auch schon Wirt Archias bei der Runde. "Gibt es ein Problem, dass alle hier herumstehen anstatt zu arbeiten?"


    Er sah abwechselnd Tiberios und Eireann und den Fleck auf Plantas ruinierter einziger guten Hose an. Dieser knirschte nur mit den Zähnen und winkte ab. "Ach, ist doch nichts passiert. Die Götter lieben es eben uns mit Kleinigkeiten an Ungutem zu quälen." wieder seufzte er mit müder Stimme. "Naja ich denke ich nehme noch zwei Krüge wenn es recht ist. Scheint so als hätte ich heute sowieso nichts anderes mehr vor..." Planta sah kurz zu Eireanns Brüsten, knirschte wieder mit den Zähnen und trank dann den Rest seiner Cervisia aus. Sonst passierte nichts mehr weiter.


    Archias nickte und deutete Tiberios. "Du hast es gehört, noch zwei Krüge Cervisia für unseren Freund hier." Planta drehte sich nochmal zu Archias um. "Ach Nero, warte doch mal. Kannst du mir diese beiden Biere anschreiben? Ich werde wohl die nächste Zeit nicht bezahlen können, ich muss auf eine neue Hose sparen. Du weißt ja wie sehr ich Tuniken und so weiter hasse." Ungeduldig nickte Archias, denn er wollte eigentlich schon wieder los zu den Gästen. "Ja ja, das machen wir schon.", ehe er auch wieder verschwand.
    Planta seinerseits starrte wieder Eireann an. "Dich kenn ich auch nicht."

    | Velia


    In einem der zahllosen heruntergekommenen Tavernen und Lupanare der Subura hätte Scato alleine mit 6 Sesterzen schon eine Menge anfangen können, wo dort doch für gewöhnlich die billigeren Dienstleistungen so um die 2 Asse und die teuersten 16 Asse (also 4 Sesterze) betrugen, doch nicht so im Magnum Momentum. Hier war alles extravagant und luxuriös und entsprechend olympisch waren auch die Preise.


    Velias Lächeln war bei der Nennung einer so niedrigen Summe ein klein wenig ins Bröckeln geraten. "Ja...15 für eine Amphore Falerner, er ist wirklich der beste und köstlichste in der Gegend den man für Geld kriegen kann! Mit 6 Sesterzen jedoch wäre nur..."


    Velia wurde von der Keltin unterbrochen. "Wie wärs? Ich mache dir auch fellatio und du darfst mich ganz nackt sehen. Wenn es dir gefällt, bekommst du ein 2. Mal gratis, oder ich tanze auf deinem Schoß, was dir lieber ist." Da gefiel jemanden der neue Kunde wohl ganz besonders, wenn die ihm ihre Dienstleistung zu Schleuderpreisen hinterherwarf, dachte sich die rothaarige Lupa. Naja, so war der immerhin versorgt.


    Gerade als sie sich an Lurco wenden wollte, um auch bei ihm nach dem Geld zu fragen was er (hoffentlich in größeren Mengen als sein Freund) bei sich trug, ging die Tür auf und ein Mann betrat den Raum. An seiner leichten Bekleidung war zu erkennen, dass es der vom Griechen bestellte Kerl für Lurco war. "Ah, da ist er ja! Darf ich vorstellen mein Großer, das ist Manius, er wird sich heute um dich und deine Bedürfnisse kümmern." Der Mann hieß natürlich nicht Manius, Velia hatte den Namen gerade erfunden, aber Namen waren in ihrem Gewerbe sowieso egal. Hauptsache die Ware war willig, wen kümmerte da schon deren echter Name?


    Sim-Off:

    Wie wärs, wenn die schön langsam mal damit herausrücken, dass sie diejenigen sind, die Archias vorher anmelden hat lassen? Oder doch kein Interesse mehr an den Rabatten? :P :D

    Während Archias einen der Tische abräumte dachte er darüber nach, ob er jetzt auch etwas wegen Eireanns Gegenwart in der Sache unternehmen sollte. Gaius Iulius Caesoninus hatte sie gesagt...ja der Name kam ihm aus den Berichten von der Baustelle bekannt vor. Ob es nicht Sinn machen würde den vllt. mal aus den Weg zu räumen? Oder würde Senator Claudius Menecrates sofort ein anderes Schoßhündchen an dessen Stelle setzen, um als seine rechte Hand zu fungieren? Da wäre es fast schon geschickter, wenn man gleich...
    Doch wegen Eireann hatte es wohl nicht viel Sinn an die Domus Iulia zu schreiben. In diesem Moment hörte er sie rufen, dass jemand die Finger von ihr lassen sollte. Archias blickte auf. Offenbar hatte einer der schon etwas angeheiterten Gäste sein Glück bei ihrem Hintern versucht. Amüsiert grinste er. Diese zwei Stunden Tavernenarbeit waren wohl Strafe genug für das Gör. Archias hatte sowieso gerade weit größere Beute im Blick, als unwichtige Sklaven zu schikanieren, galt es doch einen Großangriff auf die Baustelle zu planen. In vier Tagen sollte es soweit sein.
    Archias ging zu dem Mädchen und tippte sie an der Schulter an. "Tisch Sieben dahinten ist jetzt frei. Wisch einmal über die Platte und bring deinem kleinen Freund die leere Mulsumkanne zum abwaschen."


    | Sextus Gabinius Planta


    Planta trank aus seinem Krug. Der arme Junge machte einen sehr zerknirschten Eindruck auf ihn. "Ja ja, das Leben hier ist schwer. Da muss man nehmen was man kriegen kann. Was ich schon alles gemacht habe, um meiner Familie einen Laib Brot mitnachhause bringen zu können...das glaubst du gar nicht." Planta bemerkte ein Haar auf seiner Schaumkrone und griff mit der schmutzigen Hand in seinen Becher, um es herauszufischen. Dann nahm er wieder einen Zug. "Aber du wirst schon sehen, mit Fleiß und Offenheit kommt man immer irgendwie im Leben voran...es muss ja..."

    | Velia


    Nach einer Weile kamen die beiden Männer wieder zurück. Die Zeit ihrer Abwesenheit hatte Velia dazu genutzt den besagten Laufburschen zum Griechen zu schicken für eine Fuhre Mann.


    Die Nubierin von vorhin war mit einem der anderen Kunden in den ersten Stock verschwunden, doch die Keltin grinste wieder, als sie Scato neuerlich erblickte. Auch Velia näherte sich den beiden wieder. Die Keltin schlang ihr Arme um Scato, während dieser seine Bestellung aufgab. "Das macht dann 15 Sesterze, bitte. Zeigt mir bei der Gelegenheit auch gleich euer Geld, es wird nicht viel billiger bei unseren weiterführenden Leistungen."


    Eine Frau um die 35 Jahre mit etruskischen Zügen kam jetzt zu Lurco heran und machte ihm schöne Augen. "Na wie wäre es starker Mann? Möchtest du etwas fellatio? Wenn du einen großen hast bekommst du zwei Sesterze Nachlass von mir."

    Tiberios hatte in der Tat Glück, denn den größten Teil seiner Patzer bekam Archias nicht mit. Immerhin hatte er genug damit zu tun all die Getränkebestellungen aufzunehmen, die der furische Sklave auszuführen hatte. Mal hieß es "Zwei Cervisia mit viel Schaum!", ein anderes mal wiederum "Vier Becher Wein mit Wasser vermischt!", oder aber "Zwei Schädelbrecher, ein Wasser, sechs leere Becher und eine Kanne Mulsum!". Der Wirt war ständig unterwegs im Raum und auch des öfteren in den Hinterzimmern, wenn ein Weinfass ausgegangen war und man ein neues aus dem Lager beschaffen musste. Da Tiberios und Eireann jetzt mithalfen, hatte Archias einen der beiden Gehilfen nachhause geschickt. So sparte er sich einiges an echtem Stundenlohn. Das Mädchen ersetzte die Hilfskraft und den Jungen gab es quasi gratis noch oben drauf als zusätzliche Hilfskraft, alles lief wie am Schnürchen. Wenn er sie in zwei Stunden dann entlassen würde, wäre das Hauptgeschäft sowieso schon vorbei und er würde den verbliebenen Rest an trinkfreudigen Urbanern problemlos alleine schaffen. Gerade lachte Archias an einem der hinteren Tische laut zusammen mit einer kleinen Truppe eben jener Stadtsoldaten, als einer von ihnen einen Witz erzählt hatte.


    | Sextus Gabinius Planta


    An der Schank währendessen saß einer von Archias' Stammgästen, Planta, bei seiner Cervisia und beobachtete das Treiben des Jungen. Zuerst hatte er beim nachfüllen von Plantas Krug einiges verschüttet und später war ihm auch noch ein ganzer Becher voll des Gesöffs zu Boden gefallen. Nach einem tiefen Zug aus seinem Getränk stellte er es wieder ab und fragte ihn: "Du scheinst das nicht oft zu machen, was?"

    Im Kerker unterhalb des Kellers:


    | Babilus


    Auch wenn das aus der Sicht einer immergleich hellen Zelle nicht sofort ersichtlich sein mochte, so kam Babilus am nächsten Tag trotzdem um die gleiche Zeit wieder zu Angus. Quietschend öffnete sich wieder die Tür und schon stand der Räuberhauptmann ein weiteres Mal vor ihm.


    Heute war Babilus' Gesicht ausdruckslos, als er zu den Gittern kam. "Salve, na gut geschlafen? Wieder ist ein Tag um und ich bin gekommen, um zu hören, ob du über meine Worte gestern nachgedacht hast?"

    Einen Tag nach dem Vorfall gab an der Porta ein Junge einen versiegelten Brief ab, der an Gnaeus Furius Philus persönlich gerichtet war.



    Ad
    Gnaeus Furius Philus
    Casa Furia
    Roma


    Salve, hochgeschätzter Furius Philus!


    Mein Name ist Nero Helvetius Archias, ich bin der Wirt der Taverne "Zum blinden Esel" gegenüber der neuen Urbanerstation am Rande der Subura.


    Ich möchte dir auf diesem Wege mitteilen, dass dein Sklave Tiberios in meinem Lokal großspurig mehrere Leute eingeladen und seine Rechnung danach nicht bezahlen hatte können. Ich denke eine kleine Disziplinierung deinerseits dürfte solche Vorfälle in Zukunft unterbinden, wo derlei Aktionen ja auch das öffentliche Ansehen der Gens Furia beschädigen.


    Vale bene


    N. Helvetius Archias

    Als die Frau ihren Namen sagte, hob Archias eine Braue. Noch eine Sklavin, das hatte er schon vermutet, jedoch von einem anderen Besitzer. Seine Augen verengten sich abermals. "Iulia? Etwa aus der Gens Iulia in der auch dieser eine Typ in der Baukommission bei der Station gegenüber tätig ist?"
    Natürlich musste es so sein, wieviele Iulii gab es denn sonst noch, die sich Sklaven leisten konnten? Falls es stimmen sollte, saß ihm in diesem Moment die Sklavin eines seiner Feinde gegenüber, der dabei mithalf die Station zu errichten und so seine Geschäfte empfindlich stören zu wollen.


    Er blickte wieder zurück zu Tiberios und begann zu grinsen, als dieser flehentlich darum bat ja nichts seinem Herrn zu erzählen. Natürlich würde er es ihm erzählen, eben diese Angst in seinen Augen zu sehen war ja das spaßige daran. Aber ob er das gleiche wohl auch bei dem Mädchen machen sollte? Theoretisch hatte sie ja nichts mit der Sache zu tun, wo ja der andere Kerl bezahlen hatte wollen...jedoch diente sie dem Feind...Archias musste wohl noch etwas länger darüber nachdenken.


    "Nun gut, wir werden das jetzt so machen. Du, Mädchen, wirst Bestellungen aufnehmen und diese an den Tisch servieren. Ist ein Tisch frei bringst du ihn wieder in Ordnung für die nächsten Gäste. Wenn jemand bezahlen will teilst du das mir, oder einem meiner beiden Gehilfen mit. Und du...", er deutete auf Tiberios "...stellst dich hinter die Schank und machst die Getränke. Fang am besten bei Planta dort am Tresen an, ich sehe er hat seine Cervisia schon wieder fast leer. Die Tische unmittelbar bei der Schank und diese selbst hast du in Ordnung zu halten. Hast du keine Bestellungen zu erledigen wäscht du dort das Geschirr ab. Stundenlohn sind 2 Asse pro Nase, also ab mit euch!"


    Archias räumte die verliebenen Getränke an ihrem Tisch ab und wischte noch einmal über die Platte, ehe auch er sich zurück zur Schank begab und dort die Becher zur Reinigung abstellte. Die Nachricht an den Dominus würde er später dann zuhause schreiben, jetzt galt es zuerst einmal dem Gästeansturm Herr zu werden.

    | Velia


    Ganz kurz musste Velia blinzeln ob dieses unerwarteten Wunsches, doch sofort grinste sie ihn wieder lazisiv an und legte ihre Hände an seine rechte Schulter und seinen Rücken, während sie ihm ins Ohr hauchte: "Das Magnum Momentum erfüllt alle deine Wünsche. Jedes Verlangen wird befriedigt."


    Dann entfernte sie ihren Oberkörper wieder etwas von ihm, um ihm ins Gesicht blicken zu können. Dabei wanderte die Hand, die eben noch auf Lurcos Rücken geruht hatte langsam immer weiter nach unten zu seinem Po.
    Einen Männerwunsch hatte Velia wirklich nicht kommen sehen, doch während der Kunde am Zimmer warten würde, müsste sie später eben schnell einen der Laufburschen zum Griechen zwei Ecken weiter schicken, um von dem einen seiner Männer anzumieten, denn Kunden mit Vorliebe für das "griechische Ufer" gingen für gewöhnlich zu dessen Bordell speziell nur mit männlichen Lupas.


    Doch auch Scato musste nicht lange alleine auf weiter Flur bleiben, denn eine bildhübsche Nubierin mit vollen Lippen und großen nackten Brüsten und eine etwas stämmigere Keltin mit langen roten Locken waren herangekommen und umschmiegten seinen Körper jetzt, während Velia fragte: "Alles ist möglich, die Frage ist nur, ob ihr bezahlen könnt?"
    Die Keltin hatte damit begonnen Scatos Schritt leicht zu massieren, während alle auf eine Antwort warteten.

    Dass er das Mahl nicht ganz bezahlen konnte interessierte Archias eigentlich nicht besonders. Bei dem was er alleine an Schutzgeld und Raubüberfällen monatlich verdiente, könnte er drei Tavernen aufmachen, wenn er wollte, was waren da schon zwei fehlende Sesterze!
    Aber offenbar war der Kerl darüber in Panik verfallen, denn ohne Provokation von Seiten des Wirtes holte er ein Täfelchen hervor und hielt es ihm vor die Nase. Ein Sklave also! Ein Sklave, der andere einlud und dann auch noch nicht bezahlen konnte. Jeder wusste immerhin ja, dass die Preise an Feiertagen nun einmal höher waren als normal, wenn besonders viel Volk unterwegs war und darum bettelte ihm ihre Münzen hinterherwerfen zu dürfen. Archias wäre an seiner Stelle wohl auch nervös geworden.


    Doch zum Glück saß er auf dem längeren Ende des Astes und wieso sollte er sich nicht einen kleinen Spaß mit Tiberios erlauben und ihn noch etwas braten lassen? Archias hatte keine Sekunde daran gedacht einem der beiden Zahlungsunfähigen etwas antun zu wollen, jedoch hatte der Sklave von sich aus den Einsatz erhöht, indem er gleich mit seinem Herrn als Schild gekommen war. So lasset das Drama beginnen!


    Huldvoll hatte Archias einmal auf die Tafel und dann wieder auf Tiberios geblickt. Dann hatte er sich mit beiden Händen auf die Tischplatte gestützt und war mit dem Kopf näher gekommen, Tiberios dabei unentwegt anblickend.
    "Gnaeus Furius Philus, soso. Diesen Namen werde ich mir merken. Was er wohl sagen wird, wenn er hiervon erfährt? Ich will ihm doch nicht die Freude nehmen euch beide selbst zu bestrafen über diese öffentliche Schmach hin, die ihr seiner Familie mit dieser Blamage angetan habt."
    Kurz machte er eine Pause, damit diese Worte ihre Wirkung noch besser entfalten konnten. Es war ja allgemein bekannt, dass der eigene Dominus immer noch am härtesten zuschlug bei Strafen, wenn ein Sklave etwas ausgefressen hatte.


    "Und er wird davon erfahren, keine Angst. Wie hatte dich der eine Lupercus vorher noch genannt? Tiberius? Und du? Wie ist dein Name?" fragte er an Eireann gewandt.
    "Natürlich kommt ihr mir nicht einfach so davon, ich will meine Bezahlung und die werdet ihr in Form von Arbeit leisten. Arbeitet für die nächsten zwei Stunden beide für mich im Betrieb mit und es soll eure Schuld als abgetragen angesehen werden. Oder aber natürlich euer Herr bezahlt mir die zwei Sesterze, aber sicherlich wollt ihr seine Schmach nicht noch mehr vergrößern, indem ihr ihn wegen so einer lächerlich niedrigen Summe anpumpt, nicht wahr?"
    Archias amüsierte sich wirklich köstlich sie so zappeln zu sehen. Äußerlich fiel das jedoch kaum auf, außer vielleicht durch dieses Glitzern in seinen Augen, das gewöhnlich sonst zu Tage trat, wenn er wieder einmal einen Sieg in seinem Kampf gegen die Urbaner und die anderen Bosse errungen hatte.

    << Nächtliche Straßen


    | Velia


    Die Tür wurde den beiden von einer besonders attraktiven Frau mit blutrotem Haar geöffnet. Als sie die beiden sah, strahlte sie sie breit an.
    "Willkommen im Magnum Momentum, meine Herren! Bitte, so tretet doch ein."


    Sie machte die Tür weiter auf, sodass man nun auch mehr vom Lupanar zu sehen bekam.
    Im Inneren des Hauses herrschte im Hauptraum schon reger Betrieb. Viele Mädchen saßen rar und sehr aufreizend gekleidet mit stark geschminkten Gesichtern und teils extravaganten Kleidern und Frisuren im Raum verteilt und sprachen mit Kunden, oder begutachteten mit interessierten Blicken die Neuankömmlinge.


    Die Rothaarige von der Tür warf dem mit den helleren braunen Haaren einen besonders intensiven Blick zu, ehe sie die beiden anbot: "Darf ich euch zu einem köstlichen Falerner verführen? Nur 15 Sesterze die Amphore, Bezahlung im Vorraus."
    Während sie sprach führte sie die beiden tiefer in den Raum hin zu den anderen Lupas.