E l v e n p a t h
In den Sklavenunterkünften herrschte eine stickige Luft. Und doch war die junge Keltin offensichtlich die einzige die nicht schlafen konnte. Um sich herum vernahm Eireann lediglich die leisen Atemgeräusche der anderen furischen Sklaven. Wobei sie deren Namen noch immer nicht vollends wusste. Unruhig wälzte sich die Dunkelhaarige auf ihrer Bettstatt hin- und her. Nur um im nächsten Moment mit geweiteten Augen empor zu schrecken. Ihre Finger hatte sie gegen ihr hastig pochendes Herz gepresst. Was war es nur was sie aus ihrem Schlaf gerissen hatte? Vorsichtig drehte die Silurerin ihren Kopf und blickte ihre Mitsklaven an. Zumindest die, die sie schemenhaft im Halbdunkel erkennen konnte.
Nein. Sie wollte nicht auffallen und so versuchte sie wieder einzuschlafen. Nachdem die junge Frau langsam ein- und wieder ausgeatmet hatte, ließ sie sich wieder zurück sinken und rollte sich unter der Decke ein. Ihre Augen presste sie dabei fest aufeinander und wünschte sich somit schneller in den Schlaf hinüber zu gleiten. Das Gegenteil war jedoch der Fall und so lag Eireann mit weit geöffneten Augen auf ihrer Bettstatt und lauschte ihrem hart trommelnden Herzschlag. Was war es nur das sie wach hielt? War es die Angst die Bilder wieder zu sehen? Jene Bilder vor ihrem geistigen Auge die sie so ängstigten?
“Bitte lass mich wieder einschlafen.“
Beschwor sich die junge Sklavin selbst. Auch wenn sie wusste, dass sie diese Möglichkeit für heute Nacht vertan hatte. Wieso pochte ihr nur das Herz so kraftvoll in der Brust. Ihre Finger drängte Eireann gegen ihre Brust und starrte in das Halbdunkel. Waren es die Bilder die sie so erschreckt hatten? Hatte sie von ihrer Mutter tatsächlich die Gabe der Weitsicht geerbt? Und was waren das für Bilder?
“Rot. War es Blut? Ich weiß es nicht. Ein.. ein gelockter junger Mann und ein.. ein Römer der mich spöttisch angrinst. Was hat das zu bedeuten Mondgöttin?“
Stumm stellte ihr Herz diese Frage.