Eireann


  • Tuff Tuff der Sklavenhändler


    Langsam fragte sich Tuff Tuff wirklich, ob Fortuna, oder eher eine ihrer unglückbringenden Schwestern wie Ate diese Sklavin zu ihm geführt hatte.


    Hatte alles gut begonnen, so waren jetzt schon 2x Schläge nötig gewesen, natürlich hatte er danach sofort mit dem Preis runtergehen müssen, denn wer würde schon einen Sklaven kaufen, der sogar vor aller Öffentlichkeit gemaßregelt werden musste? Unverbilligt?


    So war also der Sklavenhändler bereits von 55 auf 35 Sesterze hinunter und dem Verhalten dieses Biests nach zu urteilen war diese Talfahrt noch lange nicht zu Ende, denn auf seine leise Drohung hin sperrte die schon wieder ihr freches Schandmaul auf! Also wohl nochmal Schläge und den Preis drücken auf 25, als...


    Vollkommen überrascht blickte Tuff Tuff auf und dann hinunter in die Menge. Spielte ihm Hybris einen Streich, oder hatte er tatsächlich gerade ein sagenhaftes Gebot von 80 süßen Sesterzen gehört? Als er die Leute direkt vor sich am unteren Ende des Podests beobachtete fand sich schnell Gewissheit. Ja....ja!
    Dieser eine Urbaner hatte seinem Blick nach wirklich gerade 80 Sesterzen für das Biest geboten! Schnell die Leine eingeholt, bevor der Fisch weg war.


    "Verkauft! VERKAUFT an diesen guten Freund und Edelmann hier!"


    Schnell winkte er dem stämmigen Sklaven, damit dieser Eireanns Kette vom Pflock hinter ihr löste und an den neuen Besitzer übergab, damit er seine neue Sklavin mit dem Halseisen und der Kette dran wie eine Hündin an der Leine nachhause führen konnte. Gewiss wäre Tuff Tuff nicht so blöde sie davon zu lösen (wie normal üblich), denn gewiss würde die bei der aller ersten Gelegenheit türmen.


    Schnell sprang er vom Podest herab mit den nötigen Papieren in der Hand, um das geschäftliche mit dem Soldaten zu regeln und das Geld entgegenzunehmen.
    Er war froh, dass es einer der Soldaten war die zugeschlagen hatten. Hoffentlich würde sie das jetzt dann von seinem Stand weglocken, denn alle drei waren ihm schon ein gewaltiges Dorn im Auge, wie sie die kaufwillige Kundschaft von seinem Stand verscheuchten. Elende!

  • Eireanns Rücken brannte vor Schmerzen. Während sie ihre Finger zu Fäusten ballte und diese fest an ihren Körper presste.
    “Nein.“
    Zischte die Dunkelhaarige und richtete ihren wild funkelnden Blick auf die Soldaten, die sich vor dem Podest postiert hatten.
    “Geht weg.“
    Konnte man erneut Eireanns Stimme vernehmen. Als sie einen abrupten Schritt nach vorne trat. Augenblicklich schnitt ihr das Halseisen die Luft ab und die junge Frau schnappte erstickt nach Luft.


    Das der Sklavenhändler bereits mit dem Preis drastisch nach unten gehen musste, ließ die Dunkelhaarige kurzzeitig vor sich hin grinsen. Bis sie aus dem Augenwinkel bemerkte, wie sich der kräftige Sklave mit der Peitsche aufrichtete und besonders auffällig in ihre Richtung blickte. Wütend funkelte Eireann eben jenen kräftigen Sklaven an. Blieb jedch ansonsten vollkommen still. Nein. Ein drittes mal wollte sie die Peitsche nicht auf ihrer Haut spüren.
    Somit senkte Eireann ihren Kopf und starrte zu Boden. War die Silurerin nun entgültig gebrochen? Mitnichten. Denn ihre Augen funkelten noch immer unheilverkündend.
    Dann war es die Stimme des älteren Soldaten die erklang und achtzig Sesterzen für sie bot. Augenblicklich schlug Tuff Tuff ein. Mit den Papieren in der Hand wandte sich Tuff Tuff an den Römer. Während es an dem stämmigen Sklaven war, die Kette vom Pflock zu lösen und Eireann ihrem neuen Dominus zuzuführen.


    Unter gesenkten Wimpern funkelte Eireann empor. Während zugleich ein leichtes beben durch ihren schlanken Körper rieselte. Dieser Soldat sollte ab sofort über ihr Leben bestimmen?

  • Scato war gespannt, wo Cerretanus seine frisch erstandene Ware nun unterbringen wollte. "Und jetzt? Terpander durfte ich neulich nicht mit in die Castra nehmen, der durfte nicht mal kurz rein gucken kommen, geschweige denn, dass er hätte meine Ausrüstung polieren können, wie ich mir das eigentlich gedacht hatte", warf Scato ein. Besser, er wies Cerretanus vorher darauf hin, ehe es an der Porta Praetoria das böse Erwachen für den Kameraden gab - und für ihn und Lurco unnötig langes Herumstehen.

  • Appius handelte zuerst alles fomale ab um sich dann der Sklavin zuzuwenden.


    " Also......eigentlich hätte ich die ja gratis bekommen sollen. Dein Zustand ist sehr.....fragwürdig. Und dein Mundwerk....noch fragwürdiger. Aber ich drücke jetzt ein Auge zu. Sind es doch Umstände die emotional einen aus der Fassung bringen können."


    " Verrate mir doch deinen Namen. Das wäre erstmal alles was ich von dir möchte."


    Scato hatte er sich im Geiste vorgemerkt. Zum einen die sarkastische Bemerkung was den Kauf der Sklavin angeht, zum anderen dass er sich sehr wohl darum kümmerte und für Ruhe und Disziplin sorgte.
    Appius hatte bemerkt dass der Miles ihm den Rücken frei hielt.


    " Ich bin Furius Cerretanus." ließ er die Sklavin knapp und bündig wissen. Die Kette ließ der Furier abnehmen jedoch das Eisen um deren Hals nicht. Irgendwie stand es ihr.... 8)


    "Natürlich kommt sie nicht mit zur Castra bzw hinein. Sie kommt jetzt in unsere Casa." entgegnete Appius schmunzelnd. " Ich bin ja nicht erst jetzt zum Miles ernannt worden." Breit grinsend meinte er dann: " Bringen wir das Weib zur Casa....man kann ja unterwegs die Augen offen halten und sehen dass alles gut ist."

  • Mit einem misstrauischen Gesichtsausdruck musterte die Dunkelhaarige ihren neuen Dominus und ließ ihn keine Sekunde aus ihren Augen. Seine Worte jedoch waren es, die Eireanns Augen erneut unheilvoll aufglimmen ließen.
    “Ich habe dir gesagt, dass du dir an mir die Zähne ausbeißen wirst.“
    Schmunzelte Eireann mit einem Grinsen auf ihren Lippen. Jedoch erreichte dieses Schmunzeln nicht die Augen der jungen Frau.
    Dann wollte er ihren Namen wissen und Eireann presste ihre Lippen erneut zu einem schmalen Strich.


    “Was interessiert dich mein Name? Einer Vase gibst du doch auch keinen Namen.“
    Purer Zynismus war in Eireanns Stimme zu vernehmen. Oh nein. Einfach würde sie es ihm nicht machen. Und wenn er sich dies vorgestellt hatte, dann irrte er gewaltig.
    Mal sehen ob er mit ihrer Art zurecht kam und ob er ihr tatsächlich erlaubte ihren Name zu behalten. Der Iulier hatte Eireann sofort einen römischen Namen gegeben. Auch wenn die Dunkelhaarige nur bedingt darauf reagiert hatte.


    Als sich der Furier nun seinerseits vorstellte und Eireann seinen Gensnamen erfuhr, kam für einen kurzen Augenblick Leben in die junge Frau.
    “Du bist ein Furier? .... Tiberios.“
    Murmelte Eireann jenes zuletzt ausgesprochene Wörtchen mit äußerst leiser Stimme.
    “Ist es weit bis zu deiner Casa?“
    Wollte Eireann dann doch neugierig geworden wissen. Als sie bemerkte wie ihr die Kette entfernt wurde. Das Eisen schmiegte sich weiterhin um ihren Hals und die junge Frau knurrte diesbezüglich leise auf. Der Furier konnte sich durch einen auffordernden Blick regelrecht durchbohrt fühlen.

  • Lurco fragte sich, weshalb ihr dienstältester Kollege 80 Sezterzen verbraten hatte, Geld zu verbrennen ging an jedem Herd einfacher.


    "Jeder Gegenstand hat eine Bezeichnung. Diesen Gegenstand bezeichnet mal als Eireann. Es spottet gerne über Rom im allgemeinen und ihre Herren im Besondern. Dieses Etwas ist der Auffassung, dass wir Römer von Glück sagen dürfen, sie in unserer Obhut zu haben, damit wir sie verköstigen dürfen und so weiter.


    Seltsamerweise tauchte sie aber bei einer römischen Festlichkeit auf um sich einen göttlichen Segen zu erschleichen. Nur um dann genau jenen Segen ins Lächerliche und in den Dreck zu ziehen. Vielleicht sollte man sich an ihr nicht die Zähne ausbeißen, sondern ihr den Giftzahn ziehen, kurzum die Zähne einschlagen.


    Bei Ihr lieber Kollege haben schon zu viele Herren zuvor ein Auge zugedrückt, deshalb ist dieses Subjekt derart verzogen. Wer keine eigenen Grenzen setzt, kann nicht erwarten, dass sie eingehalten werden.


    Und wo wir gerade von Grenzen sprechen, Du hast die Sklavin privat erworben. Dagegen spricht nichts. Sie zu Dir nach Hause zu begleiten schon. Das wäre Vorteilnahme im Amt, wenn wir unsere Dienstzeit damit verschwenden Privateigentum eines Kollegen zu eskortieren. Damit würden wir unseren Ruf, den Ruf unserer Baracke und den unseres Centurio in den Schmutz ziehen.


    Es haben genug Zeugen gesehen, dass Du sie privat erworben hast und nicht für eine selbstlose Arenaspende. Ich würde vorschlagen Du machst kurz Pause, bringst Deine neue Errungenschaft nach Hause und wir treffen uns dann nachher hier wieder.


    Ich versehe meinen Dienst weiterhin nachBefehl und Vorschrift, Scato kann sich gerne anschließen. Wir patrouillieren über den Markt samt Umgebung, in einer Stunde wieder hier", sagte Lurco freundlich und behielt weiterhin die Umgebung im Auge.


    Was Appius Furius Cerretanus mit wem privat anstellte, war seine ureigene Entscheidung. Sie aber dienstlich mit hineinzuziehen war eine ganz andere Sache. Schlimmstenfalls würde Maro zu Ohren kommen, dass sie ihren Dienst sträflich vernachlässigt hätten, für eine Sklavin die keinen Topf Puls wert war.


    Lurco wollte sich sicherlich nicht die Karriere ruinieren lassen, weil ein anderer Miles fälschlich bei Eireann zuschlagen musste.


    "Scato?", fragte Lurco und überprüfte kurz seine Waffen.

  • Scatos ohnehin schon dienstliches Gesicht wurde nun extrem neutral, als Lurco zufällig seine Waffen überprüfte. Das neutrale Gesicht bei Problemen aufzusetzen hatte er recht schnell in der Castra gelernt. Er kannte diese Masche bereits von Terpander, was ihn nun ein wenig misstrauisch stimmte. Wieso hatte der ehemalige delicius seiner Mutter eigentlich den gleichen Gesichtsausdruck drauf wie die Soldaten der Cohortes Urbanae? Egal, darüber konnte er sich später den Kopf zerbrechen.


    Höchst neutral also blickte er in die Richtung von Cerretanus. Eigentlich hatte er ihn begleiten wollen, weil er meinte, zu einem anderen Zeitpunkt hätte er es sicher auch gut gebrauchen können, dass Cerretanus mal ein Auge zudrückte. Aber nun musste er zu Lurco halten, da er - wie immer - Recht hatte. Und das auch aussprach und so den Finger in die Wunde drückte.


    "Wir machen hier einstweilen weiter, bis du wieder da bist, Kamerad", stimmte er zu. "Es gibt übrigens auch die Möglichkeit, Lästerzungen herauszuschneiden oder sie einfach der Länge nach zu spalten, da hat man auch seine Ruhe." Er meinte, diesen wohlgemeinten Hinweis als kleine Entschädigung hinzufügen zu müssen, wie einen Löffel Honig, den man zu bitterer Medizin servierte.

  • Zitat

    Original von Manius Purgitius Lurco


    " Ach Lurco. Wenn wir alle diese Ansichten hätten wo würde es dann enden? Was die Sklavin angeht so mach dir keine Sorgen. Ich denke dass ich damit fertig werde.Und was die Zeugen angeht...ja ich habe sie gekauft. Während wir hier Patroullie gingen. Und? Es gibt keinerlei Ansätze in den Statuten dass es einem Mitglied des Exercitus Romanus verboten sei Geschäfte zu tätigen, auch wenn sich dieser im Dienst befindet. Zumindest ist mir derlei nicht bekannt."
    " Wenn es dein Seelenheil befriedigt so kannst du gerne nochmals versuchen die Stelle zu finden die das Gegenteil besagt." Cerretanus schmunzelte.
    " Und.......du wirst schon noch selbst darauf kommen Vorteile zu sehen."
    Cerretanus überlegt ob er Lurco im Auge behalten sollte. Dieser gab sich in diesem Moment nicht sonderlich kameradschftlich. Vllt würde sich der Miles als Naderer und Verräter entpuppen.
    Der Furier schüttelte leicht den Kopf als würde er den Gedanken aus seinem Kopf entfernen wollen. Schließlich hatte man wichtigere Dinge zu tun und zu beachten als einen neuen Miles der sich eventuell profilieren will. Zu viel Aufwand an Zeit und Nerven.



    Zu beiden Milities meine Appius nun knapp: " Gut.Macht ihr weiter. Wir sehen und hier in einer Stunde." Was nun nicht heißen sollte dass er mit der "Anweisung" Lurcos einherging.



    Zitat

    Original von Eireann


    " Du...Sklavin. Wir gehen. Wie weit und wohin genau hat dich in diesem Augenblick nicht zu interessieren. Je weniger du Ärger machtst desto schneller sind wir da. Und......Auch wenn ich jetzt nicht so agiere wie es mein Kamerad machen würde heißt dies noch lange nicht dass du dir alle erlauben kannst. Sei gewarnt." dabei nahm er die Frau nun am Eisen und schob sie vor sich hin und endlich zur Casa Furia zu gelangen.

  • Zitat

    Original von Manius Purgitius Lurco
    "Jeder Gegenstand hat eine Bezeichnung. Diesen Gegenstand bezeichnet mal als Eireann. Es spottet gerne über Rom im allgemeinen und ihre Herren im Besondern. Dieses Etwas ist der Auffassung, dass wir Römer von Glück sagen dürfen, sie in unserer Obhut zu haben, damit wir sie verköstigen dürfen und so weiter.


    Seltsamerweise tauchte sie aber bei einer römischen Festlichkeit auf um sich einen göttlichen Segen zu erschleichen. Nur um dann genau jenen Segen ins Lächerliche und in den Dreck zu ziehen. Vielleicht sollte man sich an ihr nicht die Zähne ausbeißen, sondern ihr den Giftzahn ziehen, kurzum die Zähne einschlagen.


    Bei Ihr lieber Kollege haben schon zu viele Herren zuvor ein Auge zugedrückt, deshalb ist dieses Subjekt derart verzogen. Wer keine eigenen Grenzen setzt, kann nicht erwarten, dass sie eingehalten werden.


    Auch wenn sich die Dunkelhaarige direkt vor ihrem neuen Dominus befand, so ruhten ihre tief dunkel glühenden Augen doch eindeutig auf dem Urbaner, der es wagte sie zu beleidigen. Bei seinen Worten wanderte lediglich eine ihrer Augenbrauen in die Höhe. Während zugleich ein feines, gar spöttisches Lächeln ihre Mundwinkel umspielte. Schließlich trat die Dunkelhaarige direkt auf den Römer zu und musterte ihn langsam von Kopf bis Fuß. Ihren neuen Dominus schien Eireann in diesem Augenblick vollkommen ausgeblendet zu haben. Dann blickte Eireann dem jüngeren Soldaten direkt in dessen Gesicht.
    “Du wirst für deine Worte in der Hölle schmoren. Mit glühenden Eisen sollst du gefoltert werden.“
    Völlig emotionslos entwichen diese Worte den bleichen Lippen der Dunkelhaarigen. Der Römer sollte merken das es Eireann mit diesen Worten ernst war. Ob er ihre Worte glaubte oder nicht. Sollte ihm jedoch etwas zustoßen, würde Eireann nur lächelnd mit den Schultern zucken.


    Schließlich vernahm sie die Stimme ihres neuen Dominus und wandte ihm langsam ihren Blick entgegen. Ebenso langsam ließ sie ihren Blick über seine Statur gleiten und blickte ihm schließlich ruhig in die Augen.
    “Du wirst es nicht leicht haben mit mir. Das verspreche ich dir.“
    Unheilverkündend hörten sich die Worte der Silurerin an. Wobei ein feines Lächeln ihre Lippen umspielte.
    Dann spürte sie den Zug an dem Eisenreif, der sich noch immer um ihren Hals befand. Tatsächlich bewegte sich Eireann keinen Schritt. Erst als der Druck dann doch zu groß wurde, setzte sie notgedrungen einen Fuß vor den anderen. Und trug ihren Kopf erhoben. So dass man den Eindruck gewinnen könnte, Eireann würde den Eisenreif um ihren Hals wie ein Schmuckstück präsentieren. Alsbald waren die Beiden vom Sklavenmarkt verschwunden. ~*~

  • Lurco musterte Appius, der Kollege verstand nicht worum es ihm ging. Wo es enden sollte, wenn jeder wie er dachte? Hoffentlich in einem guten, sicheren Rom oder einem Zustand, der dem sehr nahe kam.


    Es war ihre Aufgabe Recht, Ruhe und Ordnung durchzusetzen. Darauf verließ sich der kleine Bürger, ihre Kollegen, Vorgesetzen und schlussendlich der Kaiser.


    Das Problem war nicht, dass man im Dienst etwas kaufte, sondern was man kaufte.
    Eine Bratwurst in der Pause auf die Hand? Legitim auch Cohortes Urbanae aßen.


    Eine Sklavin für den Eigengebrauch, war da schon etwas anderes. Ebenso war ein Lupabarbesuch im Gewandt der Cohortes sicher etwas dass man sich verkneifen sollte.


    Ob das irgendwo stand wusste er tatsächlich nicht. Aber musste einem das nicht das Gefühl sagen? Was war vereinbar mit dem Dienst und was nicht? Was bereitete ihrem Ansehen Schande und was nicht?


    Zudem wollte Lurco nicht gleich seinen Beruf begraben und dass im ersten richtigen Einsatz nach ihrer Ausbildung, nur weil der Kollege Frühlingsgefühle hatte.


    Sollte dieser ruhig seinen Spass mit seiner Neuanschaffung haben und sie nach Gusto einreiten. Es war ihm gegönnt, dafür waren Gebrauchsgegenstände da. Aber bitte nicht auf seine Knochen.


    Luro wollte seine 20 Jahre bei den Cohortes leisten, sich weiterbilden und wenn möglich sogar verlängern. Er hatte sich nicht grundlos eingeschrieben. Die Cohortes waren sein Platz, hier passte er hin und hatte ein Zuhause gefunden.


    Vielleicht war es auch eine Prüfung von Maro.


    "Jedem das seine Appius. Ich bin neu, möchte meinen Posten behalten und benötige keinen Ärger", gab Luro freundlich zurück.


    Als die Sklavin vor ihn trat schaute Lurco sie an, als das was sie war, ein lästiges Insekt.


    "Nichts anderes habe ich erwartet Weib. Lass es nur raus, denn gleich bekommst Du was rein. In der Hölle schmoren... süss. Wir haben hier eine Christin. Schlimmer geht immer. Erklärt aber Deinen Geisteszustand. Halte Abstand, ich möchte nicht von Ungläubigen berührt werden. Sonst schulde ich Deinem unschuldigen Herrn noch eine Wiedergutmachung wegen Sachbeschädigung", lachte Lurco.


    "So nichts für ungut Appius, viel Spass mit Deiner Christin. Der Löwe lockte. Pass auf Dich auf, man sieht sich. Vale", sagte Lurco und nahm seinen Streifendienst wieder auf.
    Wem Scato folgte entschied sein Kumpel schon allein.


    Etwas entfernt winkte eine Frau, Lurco überlegte woher er sie kannte, vom Lauf. Er winkte kurz freundlich zurück und ging ihr entgegen.

  • Christin oder Jüdin war Eireann also auch noch. Scato schubste die grob mit dem Schild auf Abstand, dabei war er nicht zimperlich. Der Christengott war bei Scato seit jeher unten durch. Er trug maßgeblichen Anteil daran, das Scato sich als Jüngling vor sich selbst gefürchtet hatte, ehe Terpander und Faunus ihm Rettung brachten und sagten, es sei in Ordnung, so zu fühlen. Abseits von zu Hause war seine Angst wieder aufgeflammt, doch Lurco hatte sie ihm auf süße Weise wieder genommen.


    "Kommt ein Römer ins Elysium", begann er zu plaudern. "Rhadamanthys, der Herrscher der Ebene der Ankunft, begrüßt ihn und zeigt ihm alles. So wandelt er über die grünen Wiesen, erfreut sich an den Rosen und kostet aus der Quelle Lethes den süßen Nektar. Weihrauchbäume säuseln sacht im warmen Frühlingswind, Lautenspiel erklingt. Da bemerkt der Römer ein Loch im Erdboden, aus dem gequälte Schreie dringen. Als er reinguckt, sieht er dass dort unten Menschen mit glühenden Eisen und Feuer gefoltert werden. Entsetzt fragt er Rhadamanthys, was das denn sei. 'Ach das', antwortet der und zuckt mit den Schultern. 'Das ist für die Christen, die wollen das so.'"


    Scato feixte über seinen eigenen Witz. Dieser Christengott, angeblich ein Gott der Liebe, hatte etwas dagegen, dass Scato seinen Lurco mochte. Er warf alle, die den falschen Menschen liebten oder ihm sonstwie missfielen, in seine ewigen Folterkammern. Wie man einen solchen Gott für sich erwählen konnte, der seine Jünger über ein Korsett aus Grausamkeit, ewigen Ängsten vor der Nachwelt und Erpressungen diktierte, wusste Scato nicht. Er wollte es auch nicht verstehen.


    Da die Nervensäge wieder in angenehmer Entfernung stand, wandte er ihr seinen Hintern zu. Er schenkte Lurco einen zärtlichen Blick. "Bratwurst?", fragte er und begleitete ihn zu der Bekannten, die er gerade entdeckt hatte.

  • Lurco grinste breit bei Scatos Witz.
    "Bratwurst", stimmte er gut gelaunt zu.


    Das Scato Christen nicht mochte, konnte er verstehen. Auch er hielt sie für verlogenes, scheinheiliges Pack, dass nichts als Scherereien und Ärger brachte.


    Die Frau nickte beiden Cohortes Urbanae höflich zu.


    "Salve, es schickt sich nicht als verheiratete Frau Männer anzusprechen, aber heute sei mir eine Ausnahme erlaubt. Wir kennen uns vom Lauf der Luperci, dort erhielt ich den Segen von Faunus. Erinnert Ihr Euch an mich? Viel stand auf dem Spiel und der Segen war meine letzte Hoffnung. Es hat geklappt und als ich Euch sah, wollte ich Danke sagen. Wartet einen Moment", erklärte die Frau und kaufte am Stand zwei Bratwürste.


    Sie drückte jedem eine in die Hand.


    "Danke", sagte sie, legte kurz eine Hand auf ihren Bauch und verschwand lächelnd in der Menge.


    "Na dann, auf Faunus und die Götter die das Leben zu schätzen wissen", sagte Lurco und stieß mit Scato an, Bratwurst an Bratwurst. Er musste kurz kichern, biss ab und lief weiter.


    "Komm, Trödel nicht", rief er mit der Bratwurst bewaffnet.

  • "Oh, wie schön", freute sich Scato. "Ein Kind der Lupercalia! Möge es wohl gedeihen." Dass die Frau das Verlangen der beiden Luperci im Urbanerpanzer nach Bratwurst gehört hatte und darauf reagierte, freute ihn ebenfalls. Es gab doch noch nette Menschen. Er stupste mit seiner Bratwurst an die von Lurco, so dass ein Fettspritzer fortflog, und biss herzhaft ab, während sie in der Menge verschwanden, um bratwurstkauend ihrer Arbeit nachzugehen.

  • Zitat

    Original von Appius Furius Cerretanus
    "...dabei nahm er die Frau nun am Eisen und schob sie vor sich hin und endlich zur Casa Furia zu gelangen. "


    Heute ging ich auf den Markt, um mir eine neue Tunika und noch ein paar Sachen zu erwerben, die ich benötigte für meine Reise nach Brundisium. Meine Sklavin Tusca, eine ehemalige keltische Kriegerin, von oben bis unten bemalt und widerspenstig, aber treu, begleitete mich und trug meinen großen Korb.


    Wir haben nun alles Nötige gekauft und waren auf dem Weg nach Hause. Dabei gingen wir an dem Sklavenmarkt vorbei, wo gerade eine Auktion beendet war. Plötzlich war Tusca stehen geblieben und schaute zitternd und entsetzlich nach vorne. Dabei wiederholte sie mehrmals nur ein Wort: "Kelt... Kelt..." Ich verfolgte ihren Blick und sah einen Soldaten, der eine Sklavin, vermutlich eine Keltin, an einem Eisen vor sich schob. Kein schöner Anblick ... Und gleich erkannte ich, dass der Soldat Stellas Cousin Furius Cerretanus war. Ich nahm Tusca an der Hand und zerrte sie weg von diesem Platz, dabei sagte ich ihr, um sie zu beruhigen, dass ich meine Freundin Stella über diese Sklavin fragen werde. Tusca nickte zögernd und wir gingen unseren Weg weiter. Ob Furia Stella das wusste, konnte ich natürlich nicht wissen.

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