Beiträge von Lucius Annaeus Florus

Ich prüfte vorsichtig das Siegel und stellte fest, dass es echt war.

Herzlichen Glückwunsch, Octavius! Dann bist du ja bereits jetzt der neue Praefectus Classis! Möchtest du dich erst von der Reise ausruhen, oder gleich das Castellum besichtigen und die Aufgabe anpacken?

In der Zwischenzeit waren die gewünschten Leckereien eingetroffen und ich wartete ab, bis mein Gast sich bedient hatte, um dies selbst auch zu tun.

Das Gespräch schien einen Moment zu stocken. Ich nickte daher nur und nahm mir noch einige Trauben und etwas Brot, schenkte dann neu ein und trank noch einen Schluck.

Wie gesagt, die Familie an einem Ort zu haben ist sinnvoll. Es markiert gegen Aussen Einigkeit und Einheit und ermöglicht auch den Boten verschiedener Stellen einfacher den richtigen Adressaten zu finden.

Seine Frau hat ein Kind geboren? Das war mir gar nicht bekannt. Bitte lass ihm doch meine herzlichen Glückwünsche überbringen!

Modestus schien sich allerdings weiter von mir entfernt zu haben, als ich bis anhin angenommen hatte.

Die Steuerbeamten haben wieder ihres Amtes gewaltet und sich an den Firmeninhabern bereichert.

Auch ich spühlte die letzten Resten des soeben geschluckten Bissens mit Wein hinunter, bevor ich antwortete.

Deine Frage erfreut mich sehr. Nur zu gerne würde ich ein neues Heim der Familia hier in Rom sehen, wie es in Mantua entstanden ist. Rom ist der neue Mittelpunkt unserer Familia und daher sehe ich nicht, warum wir uns weiterhin teure Mietshäuser leisten müssen, wenn wir für die ganze Familia ein einziges grosses Anwesen haben könnten.

Doch ich weiss, dass du diese Entscheidung wohl kaum alleine treffen kannst und du weisst, dass ich auch nicht alleine bin. Meine Frau und natürlich unsere Sklaven würden ebenfalls umziehen.

Und das Haus auf dem Quirinal, welches auf einem mir gehörenden Grundstück steht, das könnte ich natürlich dann entweder vermieten, oder als Gästedomizil von der Familia genutzt werden.

Zitat

Original von Caius Octavius Sura
Nachdem ich in das Officium des Praefecten weitergeleitet wurde, begrüßte ich freundlich eben jenen. "Salve. Ich bin Caius Octavius Sura, dein Nachfolger." Auch wenn er das wohl schon mitbekommen hatte. Ich wartete ab, was der jetzige Praefect zu sagen hatte.

Ich erhob mich, als der nächste Besucher eintraff und sich als die längst versprochene Ablösung vorstellte.

Caius Octavius Sura! Die Götter haben dich sicher zu uns geleitet. War die Reise einigermassen in Ordnung? Wie ich hörte, machtest du ja zuerst in Rom Halt, da war es nicht mehr ganz so weit zu uns.

Dann wandte ich mich zum Vorraum, wo wie immer mein Scriba sass.

Der Präfekt und sein Vorgänger wünschen Getränke und Früchte. Danke.

Nun schloss ich die Tür zum Vorraum und wandte mich ganz meinem Nachfolger zu.
Du wirst mir verzeihen, Octavius, doch die Pflicht befiehlt, dass ich den Befehl des Kaisers sehe. Bitte setz dich doch und zeige mir das notwendige Schriftstück, damit wir beide wissen, dass hier alles seine Ordnung hat.

Decimus Annaeus Varus war ein Mann geworden. Definitiv und ohne zu diskutieren, auch in meinen Augen. Doch ob dieser Mann die Tugenden der Annaeer in sich vereinte, oder andere aufwies, dies konnte ich bis zu genau dieser Aussage nur erahnen.

Die Familie vereint. War dies nicht genau das, was ich damals in Mantua versucht hatte? Ein Haus für jeden, der es nutzen wollte mit genügend Zimmern und Platz, dass man sich nicht über den Weg laufen musste, falls man dies nicht wollte. Es war schon immer mein Ideal gewesen.

Was konnte ich dafür, dass mein Beruf mich nötigte, mir in Rom ein Anwesen zu kaufen, von meinem eigenen Gehalt, welches danach auf meinen Namen lautete?

Du siehst mich ob deines Vorschlages erstaunt, Varus. Nicht, weil es nicht schon immer mein innigster Wunsch gewesen wäre, dass die Familie zusammen lebt, sondern weil ich dachte, die letzten Jahre hätten gezeigt, dass ich der Einzige bin, der diesen Wunsch hegt.

Sicher erinnerst du dich an unser Stammhaus in Mantua. Erbaut nach meiner Wiedereinbürgerung, für alle Annaeer. Dass es in anderen Städten dieses Imperiums anders sein sollte, habe ich nie gewollt.

Ich nahm mir ebenfalls einen Teller und griff mir einige Speisen. Etwas zurückhaltender als auch schon, denn ich war über meine Zukunft noch immer im Unklaren. Sobald diese Hochzeit hier vorbei wäre, müsste ich nach Misenum und von dort erst wieder zurückkehren, wenn meine Ablösung eingetroffen wäre. So wie ich das Imperium und seine weiten Wege kannte, konnte dies ganz schön lange dauern.

Des Hauses wegen hast du mich hergebeten? Warum? Gibt es damit Probleme? Hat der Architekt gepfuscht, fehlt der Wasseranschluss, der Anschluss an die Cloaca oder hast du etwa vielleicht sogar finanzielle Probleme?

Ich wusste sehr wohl, dass dieser Frageschwall nicht wirklich angebracht war, aber die Familie stand bei mir noch immer an erster Stelle. Gab es da Probleme, dann sollte ich da sein, um zu helfen.

Ein strahlender Varus kam auf mich zu. Das war auch gut so, denn ich hoffte für ihn und die Familie, dass seine Ehe glücklich sei.

Salve Varus, ich danke dir für die Einladung. Ihr habt hier ein schönes Haus erbaut!

In der römischen Wirtschaft ist eine weitere Woche beendet.

Ich machte mir einen entsprechenden Vermerk und nickte dann.

Sechs Jahre sind auch schon eine lange Zeit. Mal sehen, wie ich da vorgehen muss. Noch weiss ich nicht, ob ich für deine Entlassung eine Bewilligung des Kaisers benötige.

Ich dankte dem Sklaven freundlich und schaute mich in aller Ruhe im Raum um, während ich wartete.

Doch, gibt es. Wir müssen die Details klären. Dein Sold beträgt im Moment 60 Sesterzen? Deine Dienstzeit von 20 Jahren ist agelaufen? Ich habe deine Akte zur Zeit nicht gerade greiffbar.

Diese lag wie alle anderen natürlich im Archiv.

Diese Argumente kannte ich. Nicht selten hatte ich sie gehört, von meiner Seite her, um einem Probatus zu erklären, warum er sich nicht für den Dienst in der Flotte eignete.

Was soll ich da noch sagen? Ich verstehe deinen Wunsch und wenn du dir sicher bist damit, dann kann ich mich nicht dagegen stellen.

Ich danke dir. Ein gut verdünnter Wein würde mir gut tun.

Ich schaute mich in dem geschmackvoll eingerichteten Raum um und legte mich dann auf eine der vorbereiteten Clinen, welche dem Raum seinen Namen gaben.

Und was genau führt dich denn zu dieser neuen Einschätzung deiner Fähigkeiten?

Ich war gewillt, mir die Argumente des Iulius anzuhören, auch wenn sie mich sicherlich nicht erfreuen würden.

Zitat

Original von Gnaeus Iulius Labeo
Labeo sagte nicht sofort etwas. "Sicherlich wird so ein Wechsel etwas Unruhe bewirken, so dass es vielleicht bessere Zeitpunkte geben könnte. Aber ein kleiner Optio wie ich es bin, ist in keiner Weise unersetzbar."

Das war wohl richtig gedacht, doch wusste Labeo sicherlich so gut wie ich, dass genau dies nicht ganz der Wahrheit entsprach, zumindest hatten wir anders geplant.

Dies mag zwar im Moment stimmen, aber ich erinnere dich gerne an die Pläne, welche wir für die Classis hatten. Ich kann meinem Nachfolger doch nicht eine Flotte voller Probati, aber ohne fähige Führungskräfte übergeben!

Salve Habia. grüsste ich ebenso freundlich zurück. Bei allem Ungewissen das mich hier erwartete war das bekannte Gesicht des Sklaven und seine Freundlichkeit etwas, worauf man sich freuen konnte.

Ich denke, wenn Varus mir das Haus zeigen möchte, dann wird er dies bestimmt tun. Ich bin ja hier zu Gast. Gehen wir also gleich ins Triclinium.

Die neue Marktwoche ist einmal mehr soeben angebrochen.