Während der Optio und der Tribun miteinander sprachen, nutzte Scato die Gelegenheit, Lurco mit dem Ellbogen anzustupsen. Er hatte ein wenig die graue Masse in seinem Schädel angestrengt.
"Sag mal, Lurco, hast du vorhin mitbekommen, was die Sklavin zum Lupanarbesitzer sagte? Die sagte: Lügenzunge. Sprich deine Worte mit Bedacht. Dein Obdach wurde soeben ein Raub der Flammen. Wer weiß, vieleicht bist du der nächste."
Scato wiegte nachdenklich den Kopf.
"Mir wollen diese Worte nicht aus dem Kopf gehen. Sonderlich geschockt von dem Großbrand scheint sie nicht zu sein. Andere, die fast verbrannt wären, ertragen nicht einmal Kerzen - sie bedroht den Mann mit dem Tod durch die Flammen. Das ist eine handfeste Morddrohung. Und nun schau sie dir mal genau an ... ist kein schöner Anblick, aber tu es mal. Benimmt sich so ein Entführungs- und Brandopfer, das gerade so mit dem Leben davongekommen ist? Streitet rum mit Milites, attackiert Ärzte, spaziert durch die Gegend ... zeigt keinerlei Hilfsbereitschaft oder auch nur Anzeichen von Mitgefühl für die Opfer."
Sein Blick wanderte zu der mopsfidel herumlaufenden Sklavin.
"Was ist vorgefallen, dass sie Kyriakos tot sehen will? Vielleicht ist er der einzige Zeuge für die Wahrheit? Wenn man diesen Faden ein wenig weiterspinnt ... hätte der Medicus womöglich etwas herausgefunden, wenn sie ihn nicht gebissen hätte. Verstehst du, worauf ich hinaus will?"