"In Ordnung, mach ich", konnte Scato noch sagen, ehe ihm das Wort abgeschnitten wurde.
Überrascht glotzte er, wobei er leicht schielte, als Lurco ihn so unvermittelt auf den Mund küsste. Scato hielt ihn fest und machte mit. Das Erste, was er fühlte, waren die kratzenden Bartstoppeln, dann Lurcos Lippen, die sich ziemlich fest anfühlten und leicht rau. Lurco war durch und durch männlich. Das Weibische, was man seinesgleichen oft nachsagte, ließ er vollkommen vermissen, er war ein ganzer Mann und Scato gefiel das. Wobei ... seinesgleichen? Oder eher ihresgleichen? Völlig egal in diesem Augenblick, es war angenehm und das war, was zählte. Scato grinste kurz, schloss die Augen und schob seine Gedanken beiseite, um das Gefühl zu genießen.
Satibarzanes wühlte derweil in einer Kiste oder einem Korb, so genau konnte Scato das nicht erkennen und es war ihm gerade auch herzlich egal, woher der Lupo seine Öle holte, nach denen er am ganzen Körper roch. Das Einölen und Striegeln war die schnelle Variante, sich zu waschen und Satibarzanes schien während der Arbeit Wert auf Reinlichkeit zu legen. Er nestelte danach an Scatos Tunika, zog sie nach oben aus seinem Gürtel heraus und zerrte sie ihm dann kurzerhand über den Kopf, wodurch der Kuss etwas unsanft unterbrochen wurde. Scato protestierte belustigt, ohne Widerstand zu leisten. Nun trug er nur noch sein Cingulum militare, denn wie jeder anständige Römer verzichtete er auf einen Lendenschurz als Unterbekleidung; das war eine Sache für Sklaven und Arbeiter, nicht für einen stolzen römischen Bürger oder gar einen Soldaten.
"Warte", sagte Scato und nahm sich den Gürtel selbst ab. Er wollte nicht, dass der Lupo ihn anfasste, der Gürtel war ihm heilig und keine Hurenhand sollte ihn berühren. Sorgsam legte er ihn auf die am Boden liegende Tunika, wobei er die andere Hand vor seinen Schritt stellte. Dass Lurco seine Freude nun unverhüllt sehen sollte, war ihm doch ein wenig peinlich. Insbesondere, da sie sich nicht einfach so eingestellt hatte, sondern eigens für ihn.
Derweil kroch Satibarzanes zu Lurco und zog nun auch an seiner Tunika, in dem Versuch, ihn zu entkleiden, wobei er trotz seines vermutlich unschönen Berufs einen interessierten Blick an den Tag legte oder vielleicht tat er auch einfach nur so, weil man das von ihm erwartete. Es war nicht zu sagen, er machte seine Sache gut. Der Lupo trug einen griechischen Lendenschurz, der wie ein Röckchen anmutete und darunter nichts - außer sehr vielen dunklen Haaren. Und Lurco? Neugierig äugte er.