Die nächste Kohorte marschierte ein, erfahren, routiniert, wohlgeordnet und doch noch jung genug, nicht so abgestumpft und perfekt wie die ältesten Anwesenden den Formaldienst zu verrichten. Ein augenfälliges Beispiel bot dafür Scato. Wo sollte er jetzt eigentlich stehen? So als frischgebackener Optio valetudinarii. Er gehörte weder zur Einsatztruppe noch zu den Ausbildern, wie es die anderen Optiones oft waren.
Einen eigenen Stab besaß er noch nicht, vermutlich brauchte er auch keinen, da er niemanden zurechtschieben musste. Zur Sicherheit hatte er sich aber einen geborgt. Er würde ja nun erfahren, ob er den benötigte oder wegpacken sollte. Zudem trug er nun eine schicke Rosshaarbürste und zwei Federn auf dem Helm. Weiß - er war Arzt. Es gab dazu keine ihm bekannte Vorschrift, so hatte er Rosshaar und Federn in Weiß gewählt - jene Farben, die für Reinheit und Erhabenheit standen. Von seinem ersten erhöhten Sold hatte er sich ebenfalls einen Satz gute, richtig weiß gebleichte Tuniken geleistet und bot nun einen, wie er fand, schmucken Anblick, auch wenn die Tunika noch etwas müffelte.
Kleider machen Leute, so war das schon immer und Scato war wichtig, dass man ihn nun anders wahrnahm als früher, da er seinen Beruf als Medicus auf allen Stufen seiner Laufbahn sehr ernst nahm. Er schaute sich im Marschieren um, wie die anderen standen und hoffte auf einen Hinweis, wie er sich platzieren sollte, während sie ordentlich antraten.