Beiträge von Sisenna Iunius Scato

    Die nächste Kohorte marschierte ein, erfahren, routiniert, wohlgeordnet und doch noch jung genug, nicht so abgestumpft und perfekt wie die ältesten Anwesenden den Formaldienst zu verrichten. Ein augenfälliges Beispiel bot dafür Scato. Wo sollte er jetzt eigentlich stehen? So als frischgebackener Optio valetudinarii. Er gehörte weder zur Einsatztruppe noch zu den Ausbildern, wie es die anderen Optiones oft waren.


    Einen eigenen Stab besaß er noch nicht, vermutlich brauchte er auch keinen, da er niemanden zurechtschieben musste. Zur Sicherheit hatte er sich aber einen geborgt. Er würde ja nun erfahren, ob er den benötigte oder wegpacken sollte. Zudem trug er nun eine schicke Rosshaarbürste und zwei Federn auf dem Helm. Weiß - er war Arzt. Es gab dazu keine ihm bekannte Vorschrift, so hatte er Rosshaar und Federn in Weiß gewählt - jene Farben, die für Reinheit und Erhabenheit standen. Von seinem ersten erhöhten Sold hatte er sich ebenfalls einen Satz gute, richtig weiß gebleichte Tuniken geleistet und bot nun einen, wie er fand, schmucken Anblick, auch wenn die Tunika noch etwas müffelte.


    Kleider machen Leute, so war das schon immer und Scato war wichtig, dass man ihn nun anders wahrnahm als früher, da er seinen Beruf als Medicus auf allen Stufen seiner Laufbahn sehr ernst nahm. Er schaute sich im Marschieren um, wie die anderen standen und hoffte auf einen Hinweis, wie er sich platzieren sollte, während sie ordentlich antraten.

    Ah, interessant! Genau die Dinge, bei denen ich im Schulsport immer saumies war. :D


    Wir hatten beim Judo auch einige, denen das half, ihr Selbstbewusstsein aufzubauen. Aber auch Mobber, die Fairness erlernten, indem sie von den Erfahreneren gepflegt auf der Matte in die Schranken verwiesen wurden, wenn sie Schwächere unverhältnismäßig hart rannahmen. Mir selbst hat einfach das Rumkullern auf der Matte und das Rangeln Spaß gemacht.

    Welchen Wettkampfsport machst du denn?


    Bei mir war es früher Judo, aber genau die Wettkämpfe gingen mir auf den Keks, wo ich mich einfach nur in Ruhe mit meinen Leuten auf der Matte balgen wollte. Die Urkunden konnten nichts daran ändern, dass ich die Wettkämpfe nur als Bürde empfand. Ich war dann lange Jahre Felsklettern, miteinander statt gegengeinander, das war eher meins.

    Kommt drauf an, wo der nervige Splitter liegt. Wunden am Fuß heilen extrem schlecht, drum wird am Fuß nicht gern operiert, insbesondere nicht auf der Unterseite. Ansonsten kann aber auch nicht schaden, noch mal nachzufragen, wenn es nicht besser wird, oder eine Zweitmeinung einzuholen.

    Danke, Freunde! :bier:


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    Besserungswünsche scheinen wirkungslos zu bleiben. :frieren::huch: Trotzdem gute Besserung! :troesten:

    Bei mir zieht sich das meist, da ich kein Fieber bekomme, sondern nur in einen Zombie-Modus verfalle. Es ist mit schwankender Aktivität die nächste Zeit zu rechnen.


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    Gute Besserung auch von mir! :troesten:

    Danke. Liege zumeist im Bett und konsumiere Hörbuch. Momentan muss Harry Potter mal wieder dran glauben, davor war es die Legende der Wächter.


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    Danke für die Info & gute Besserung. :):troesten::knuddeln:und einen Schluck Spezialmedizin :) :D :kaffee2:

    Kaffee? :D Gute Idee, hatte heut noch keinen.


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    Manchmal wirkt nichts. Schleppe seit mindestens 4 Monaten eine Entzündung im Grundgelenk der grossen Zeh mit herum. Schmerzhaft! Jetzt hat sich herausgestellt, dass dort ein Stück des Knochens abgebrochen ist. Was kann man tun? Warten, nicht belasten, sonst nichts.

    So was ist ja mal mega lästig. Gute Besserung, Flöchen! Auf dass du bald wieder herumlaufen und in Hinterteile treten kannst, wie es dir beliebt.


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    Von mir auch, mit einem damals gebrochenen Mittelfuß kann ich da wohl mitfühlen...

    Aua. Was ihr immer mit euren armen Knochen macht.

    Schleppe einen lästigen Infekt mit mir herum, der sich in die Länge zieht. Werde die nächsten Tage auf Sparflamme kochen und viel pennen.


    Da Rusty ebenfalls zeitlich sehr eingespannt ist, wird Administratives momentan warten müssen.

    "Unterschreibe ich so. Schön, jetzt und heute genau hier zu sein, so wie wir sind."


    Sie lagen den gesamten Abend im Triclinium, plauderten über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Lachten, regten sich auf, lachten erneut. Terpander, so sehr ihm einige der jüngeren Sklaven Faulheit vorwarfen, ließ sich heute nicht lumpen. Sicher auch darum, weil ihn interessierte, was geplaudert wurde.


    Zu fortgeschrittener Stunde brachte er sie in die Betten. Scato hatte vor lauter Wiedersehensfreude zu viel getrunken und bedurfte etwas Hilfe. Die Zwiebel erhielt ein schönes Zimmer im Erdgeschoss. Die obere Etage war Domäne der Sklaven und Lagerraum. Am nächsten Tag würden sie ausgeruht und erfrischt weitermachen. Das Zwiebelchen hatte große Pläne und angedeutet, mit Scato in Ruhe darüber reden zu wollen.


    Mal sehen, ob Caepio sich damit nicht übernahm. Scato würde jedenfalls sein Mögliches tun, den großen Bruder zu unterstützen.

    << RE: Statio I Urbana


    "Hier sind wir." Scato bestellte zwei Bratwürste, während er feststellte, dass Asinia ungesund dünn aussah. Erst nach einigen Augenblicken dämmerte ihm, dass die Schwangerschaft vorbei sein musste. Er war nicht ganz sicher, ob er Kamerad Tarpa beglückwünschen oder besser die Klappe halten sollte. "Ich nehme außerdem noch einen heißen Gewürzwein. Auch was zu trinken, Lurco?"

    Asinias dralle Würste

    Gebratene Lukanerwürste vom Feinsten!


    Mit ihrem mobilen Bratwurststand ist Asinia überall in Rom zu finden. Man muss nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.


    Bei der Lukanerwurst handelt es sich um eine dünne, geräucherte Wurstsorte, die seit der Antike bekannt ist. Das Fleisch wird mit reichlich Kräutern und Gewürzen vermischt und als fertig gestopfte Wurst geräuchert. Ursprünglich soll sie von Soldaten aus Süditalien nach Rom gebracht worden sein. Sie wird oft als Beilage zu anderen Gerichten und Eintöpfen erwähnt. Benannt wurde sie nach der süditalienischen Region Lukanien. Nach dem Räuchern kann man sie auch braten.

    Scato hätte sich vielleicht vorstellen sollen. "Iunius Scato, Miles Medicus"*, ergänzte er nun. "Also gebrochen oder geprellt scheint mir hier nichts zu sein, wenn der Zeh noch dermaßen gründlich bewegt werden kann. Sehr schön. Den Nagel und den Zeh fixiere ich dir jetzt mit einem Verband. Die lockere Hälfte wird nicht wieder anwachsen, du solltest sie irgendwann abschneiden, wenn du den halben Restnagel behalten willst, damit du dir den nicht abreißt. Das wird dann hässlich."


    Gesagt, getan. Scato holte den Fuß aus der Sandale und verband den großen Zeh, wobei er den Verband zur Fixierung bis über den Fußknöchel wickelte, damit der Zeh auch ordentlich stabilisiert war. Das wirkte bei der Miniverletzung brachial, aber man verarztete halt nicht nur den Körper, sondern auch die Seele und hier saß ein Sensibelchen. Da halfen Behandlungsmethoden, bei denen es viel zu tun gab, wenn die Zeit es erlaubte, und sonst war hier ja niemand verletzt.


    "So! Jetzt sollte hier nichts mehr wackeln. Verband täglich wechseln, die benutzten Verbände auskochen. Merk dir beim Abwickeln, wie der Verband aufgewickelt war. Benutze den Verband, bis der Schmerz deutlich nachgelassen hat, er stabilisiert den Zeh und dient als Polster, damit er in Ruhe heilen kann. Wegen dem Zehennagel musst du schauen, wann du den abschneidest, aber irgendwann solltest du das tun. Manche Sachen sind eine Gefühlsfrage und dafür gibt es keine Regeln. Notfalls in einigen Tagen noch mal bei einem Medicus vorsprechen. Die Sandale kannst du wieder drüberziehen."


    Konnte etwas eng werden, aber so war es nunmal. Scato stand auf, zufrieden mit seinem Werk. Der arme Lurco hingegen wirkte immer noch bedrückt. Scato begab sich wieder zu ihm und rempelte ihn sanft an.


    "Bratwurst nach Dienstschluss? Vielleicht mit einer Cervisia zur Feier des Tages? Du siehst so aus, als könnte dein Säftehaushalt einen Abend voll ungesunder Naschereien vertragen."


    Sim-Off:

    *war er da noch

    Officium des

    Optio Valetudinarii


    Während die Zivilbevölkerung im Krankheitsfall einen Medicus aufsuchen musste, wurden römische Soldaten im Lazarett auf Staatskosten rundum versorgt. Ziel war nicht nur die Behandlung von Krankheiten und Verletzungen, sondern auch die Vorbeugung, beispielsweise durch Bäder und Diäten. Gut ausgebildete Soldaten waren für das Imperium ein wertvolles Gut. Durch die hervorragende Versorgung der Soldaten wurde die Schlagkraft der Armee erhalten, so dass diese Investition sich durchaus lohnte.


    Aber auch den Militärärzten selbst ging es gut, denn mit der Ausbildung im Militärlager sparte man sich das sonst sehr teure Studium der Medizin bei einem Medicus. Die Ausbildungsdauer betrug je nach Qualifikation vermutlich zwischen 6 Monaten und 6 Jahren, wobei Ärzte mit längerer Studiendauer höher angesehen waren. Die Militärärzte Roms kannten sich auf allen Gebieten der Behandlung aus, von alltäglichen Krankheiten bis hin zu Kampfverletzungen. Nicht alle Ärzte, die im Lager arbeiteten, waren vor Ort zum Arzt ausgebildete Soldaten. Auch zivile Vertragsärzte fanden sich darunter.


    An der Spitze der Legionsärzte stand der Medicus ordinarus mit zehnfachem Sold und dem Rang eines Centurio (aber ohne dessen Befehlsgewalt). Das Lazarett führte der Optio valetundinarii. Man schätzt, dass ein Arzt etwa 500 Mann versorgen musste, was bedeuten würde, dass es etwa 10 Ärzte je Legion gab. Von den Milites Medici (Arztsoldaten, die aktiv in der Truppe dienten) sind 6 je Legion belegt, dazu gab es zahlreiche Capsarii (Sanitäter & Krankenpfleger).


    Der Optio Valetudinarii war der Lazarettverwalter, der für den Dienst und die Instandhaltung des Lazaretts zuständig war. Obwohl dem Rang nach ein Optio, diente er nicht als Unteroffizier in einer Centurie, sondern als Arzt im Valetudinarium. Voraussetzung für die Beförderung auf diesen Posten war eine Ausbildung zum Arzt. Er war Vorgesetzter der dort arbeitenden Milites Medici und Capsarii. In Friedenszeiten übernahm er die Aufgaben eines Arztes und führt die Musterung von Rekruten durch. Im Kriegsfall richtete er bei einer Schlacht Verbandsplätze ein und leitetete die Pflege der Verletzten.

    Mit der geschulterten Capsa nahte Scato, um das Zipperlein zu begutachten. Er drängelte sich mit seiner Ich-bin-Arzt-Miene vor zum Unfallort. Beim Verletzen ging er auf ein Knie, schubste dessen Hände beiseite und äugte selbst.


    Die Zehen- und Fingerkuppen waren gemeine Stellen. Sie schmerzten und bluteten abgründig, selbst bei winzigen Verletzungen. Er hatte schon gestandene Milites erlebt, die umgekippt waren aufgrund eines eingeklemmten Fingers. Vorsichtig goss er einen dünnen, gleichmäßigen Wasserstrahl über den Zeh, um ihn zu kühlen. Zudem drehte er mit der freien Hand am Zeh herum, um zu sehen, ob das noch ging.


    "In der nächsten Zeit ist auf jeden Fall eine starke Schwellung zu erwarten. Es kann sein, dass dein Zehennagel sich lösen wird, der wirkt hier an der Seite nicht mehr ganz stabil. Da auf der anderen Seite ist er noch fest. Falls das passiert, lass ihn dir am besten rausreißen. Oder soll ich das gleich mal machen? Dann hast du es hinter dir und sparst dir das Theater. So könnte in aller Ruhe ein schöner neuer Nagel nachwachsen."

    So, liebe Leute.


    Ich habe soeben die ganzen heute fälligen Versetzungen in den Profilen und Werdegängen verwirklicht, erstmal nur die SCs, NSCs mach ich später noch, so weit wie ich heute komme. Bitte kontrolliert mal, dass mir kein Fehler passiert ist oder ich gar jemanden vergessen habe. Die Eintragungen im Tabularium übernimmt anderntags Rusty, da ich ein Talent dafür habe, die HTML-Tabellenstruktur zu zerstören.


    Wer in Cappa noch offene Threads hat, kann diese natürlich noch in Ruhe beenden. Auch, wenn es jemand bis heute nicht schafft, seine Versetzung zu schreiben, kann er ruhig auch erst später bei der neuen Einheit dazustoßen. Der 1.12.2021 gilt nur als Stichtag zur Orientierung. Die Zivilisten werden nicht herausgeworfen, ihr könnt in Cappa so lange schreiben, wie ihr wollt, wie auch in jeder anderen Provinz. Das Gleiche gilt für die Spieler, die noch unentschlossen in der Legio XV Apollinaris herumgurken. Es wird, wie gesagt, keine Schreibsperre über die Provinz verhängt, sie wird einfach nur nicht mehr durch Moderatoren betreut. Wenn ihr euch dort selbst bespaßen mögt - nur zu.


    Danke an alle, die unsere Provinz durch ihr Rollenspiel bereichert haben, insbesondere an jene, die hilfreich einsprangen, als der Schuh drückte! Ihr habt was gut bei mir. :bier:


    War schön mit euch allen in Cappadocia, kurz aber erfüllend. Ich hoffe, ihr hattet ein wenig Spaß in des Imperiums staubigster Provinz. Ich für meinen Teil kann das bejahen.


    Wir lesen uns andernorts!


    Scato

    Scato, der im ersten Moment etwas Brachiales mit gekreuzten Waffen vor Augen gehabt hatte, fegte seine Idee beiseite. Als Vogelliebhaber fand er den Vorschlag des Praefectus Urbi hervorragend.


    "Pro Turmfalke", verkündete er. "Schöner Vogel, vortreffliche Symbolkraft."


    Er blickte hinüber zu Lurco, der neben Pullus stehend düster vor sich hinstarrte. Die Gründe kannte Scato, sein Freund trauerte noch immer um die Toten, die manch anderer längst vergessen hatte. Er stellte sich auf die andere Seite neben ihn, um wortlos Beistand zu leisten, anwesend zu sein, wo Worte fehlten.

    Scato konnte das nur gutheißen. Von allen Tieren schlug sein Herz am meisten für die Gefiederten. Diese Vorliebe zog sich als eine harmlose Absonderlichkeit durch seine Familie. Ob Scato es geerbt hatte oder dies ein Resultat seiner Prägung war, vermochte er nicht zu sagen, es war wohl auch kaum wichtig. Die Casa Leonis war aufgrund der Futterstelle und der Vogeltränke voller Nester und deren zwitschernder Bewohner, vom herumschreitenden Pfau abgesehen, und Scato würde alles daran setzen, dass Lurco kein Katzenviech anschleppte, wenn er halb im Scherz vom Löwen sprach, den er sich wünschte. Dort hörte der Spaß auf. Abgesehen davon, dass Scato Katzen schlichtweg nicht mochte, waren die Vögel zuerst dagewesen.


    Einer der Arbeiter zeigte Scato eine winzige Verletzung am Zeigefinger. Scato hob zweifelnd eine Braue, wickelte dann aber doch einen kleinen Verband drum, nachdem er die Wunde mit etwas hochprozentigem Alkohol gereinigt hatte. Glücklich zog der Arbeiter wieder von dannen, auf seinen weiß eingehüllten Finger schauend. Prompt hielten ihm drei Leute gleichzeitig irgendwelche Finger mit winzigen Kratzern hin.


    "Also echt!"