Beiträge von Sisenna Iunius Scato

    Scato notierte alles, was er für relevant hielt, den Rest ließ er kommentarlos weg. Am Ende krakelte er seine Unterschrift darunter, die, wie die Unterschrift aller Ärzte, hässlich und unleserlich anmutete. Dann reichte er Merula die Tabula.


    Tauglichkeitsprüfung von

    Caius Furius Merula


    Alter: 18


    Vorerkrankungen: keine


    Körperlicher Zustand: tauglich für den Militärdienst


    Gehör: gut


    Augen: gut


    Sonstiges: kann lesen, rechnen, schwimmen.


    Untersuchender Arzt:

    Sisenna Iunius Scato

    cu-optio.png

    Optio Valetudinarii - Cohortes Urbanae



    "Das war es. Alles gut gelaufen. Bring die Tabula zurück ins Officium Conducendi und dann sollte alles seinen Gang gehen. Ich wünsche dir viel Erfolg bei den CU." Und weil es eben Scato war, blinzelte er dem nervösen Burschen zum Abschied freundlich zu.

    "In Ordnung, du darfst dich wieder ankleiden." Scato nahm hinter dem Schreibtisch Platz und schrieb die Ergebnisse auf die Tabula. Ohne aufzusehen, fragte er: "Warst du schon einmal schwer krank oder hast du dich ernsthaft verletzt? Gibt es Krankheiten, die bei dir immer wieder kommen? Ich gehe davon aus, dass du lesen, schreiben und rechnen kannst. Die Schulbildung ist bei den Bewerbern für die Cohortes Urbanae in der Regel solide, viele hatten auch Privatunterricht." Er selbst zum Beispiel war in vielen Dingen von seinem hellenischen Sklaven Terpander unterrichtet worden. "Kannst du auch reiten? Wie sieht es mit Schwimmen aus?"

    Habe meinen Dienstplan für 2022 erhalten. Ab Februar werde ich zusätzlich zur normalen Berufstätigkeit jeden Samstag ganztags zur Ausbildung unterwegs sein, hinzu kommen die Vor- und Nachbereitung plus der reguläre Dienst während der Woche, damit ich dieses Jahr meine Prüfung absolvieren und auf Einsätze fahren kann. Inwieweit das meine zeitlichen Reserven erschöpfen wird, muss sich zeigen. 2022 werdet ihr jedenfalls sehr viel weniger von mir zu lesen bekommen als gewohnt und ich werde darob auch einige IDs ins Exil schicken. Ich entschuldige mich bei den betroffenen Mitspielern, es tut mir leid um die gecrashten Plots. Aber es geht leider nicht anders.

    "Stopp. Gut so weit. Stell dich da an die Wand."


    Scato schloss die Fensterläden und löschte die Öllampen. Nur das Kohlebecken glomm noch vor sich hin. Die Lichtverhältnisse waren nun ziemlich schlecht. Er stellte sich an das andere Ende des Raumes in den Schatten. Dann flüsterte er so leise, dass es nur für gute Ohren verständlich sein würde:


    "Ich werde dir jetzt einige Finger zeigen und du sagst mir jeweils, wie viele es sind. Verstanden?"

    "Stopp."


    Scheinbar war Merula kein völliger Schwabbel, gehörte nur zu denen, deren Muskulatur sich optisch nicht so recht profilieren wollte. Davon konnte Scato ein Lied singen, der ein wandelnder Strich in der Landschaft blieb. De facto futterte er so viel wie Ramnus, der Kreuz und Genick eines Bullen besaß und trainierte auch nicht weniger, bekam es aber einfach nicht hin, so eine Statur zu entwickeln. Beim Ringkampf in den Thermen hatte Ramnus ihn mal einen "Faden" genannt, was Scato bis heute gedanklich verfolgte.


    "Das gleiche noch mal mit Kniebeugen." Er wartete, bis der Bursche so weit war, sagte: "Los." Erneut drehte er die Sanduhr um.

    Nervös waren viele bei dieser Untersuchung. Neben der Auflösung der Individualdistanz durch einen Fremden kam der Aspekt hinzu, hier beurteilt zu werden. Wenn die Motivation des Bewerbers stimmte, spielte auch Angst um die berufliche Zukunft mit hinein. Scato kannte das alles. Furius Merula machte seine Sache gut, ging vernünftig mit seinen Ängsten um. Darauf kam es an - nicht darum, keine Angst zu verspüren.


    Scato drehte auf seinem Arbeitstisch eine Sanduhr um. "Los."

    Furius Merula hatte Glück. Da es im Raum schön warm war, weil hier regelmäßig Untersuchungen stattfanden, sollte er nicht frieren und die Hände des Optio valetudinarii fühlten sich warm an.


    Das Gesamtbild war so weit in Ordnung. Allerdings schien das Bübchen aus einem Umfeld zu stammen, in dem es sehr behütet aufgewachsen war. Furius Merula wirkte schlank, beinahe schon hager, aber ziemlich unmuskulös und seine Haut war bar aller Narben. Nicht mal von den üblichen Kindheitsnarben an den Knien konnte Scato welche entdecken. Hautprobleme gab es trotz des jungen Alters keine. Scato war in dem Alter noch herumgelaufen, als hätte man ihn mit dem Gesicht in ein Wespennest gedrückt. Aber es konnte ja nicht jeder so ein Pech haben.


    Die Körperhaltung von Furius war trotz der augenscheinlich fehlenden körperlichen Ertüchtigung in Ordnung. Scato trat hinter den Probanden und betastete vom Genick angefangen die Wirbelsäule bis hinab zum Steiß. Sie wirkte gerade und stabil. "Kommst du aus Roma oder von wo aus hat es dich hier her verschlagen?", fragte er, um Furius Merula abzulenken. So konnte der während der Untersuchung plaudern, was manche beruhigte. Derweil testete Scato an den Armen Arm samt Händen und allen Fingern einzeln, wie beweglich die Muskeln und Gelenke waren. Bei den Händen war er sehr gründlich.


    Scato schaute sich anschließend die Zunge und die Zähne an - waren in Ordnung - und guckte in den Rachen, die Ohren und die Augen. Bei der Gelegenheit tastete er noch nach eventuellen Verdickungen unter den Ohren oder Achseln, ebenso befühlte er den Kehlkopf. Auch die Genitalregion wurde vorsichtig untersucht. Es gab nirgends etwas zu beanstanden. Nur diese Un-Muskeln! Scato trat einen Schritt zurück.


    "Hmmmmm", machte er unbestimmt. "Du kannst das Stoffding da wieder anziehen." Er fuchtelte in Richtung des Lendenschurzes auf dem Stuhl. Von dieser albernen Mode hielt er überhaupt nichts, sie war allerdings auch nicht verboten. "Wenn du so weit bist, begib dich in Liegestützposition. Sobald ich das Signal gebe, machst du so viele Liegestütze, wie du schaffst, bis ich Stopp sage. Ordentliche, das Kinn auf den Boden tippen, sonst zähle ich nicht."

    Frohes Neues euch allen!


    Ich liebe Feuerwerk. Für mich gehört das hemmungslose Rumböllern und vor allem die Raketen genau so dazu wie das Bleigießen und die Feuerzangenbowle. So extrem lange und bunt wie dieses Jahr habe ich noch kein Feuerwerk erlebt, genial!


    :silvester:

    Ich habe soeben festgestellt, dass wir die Zutaten für die traditionelle Feuerzangenbowle vergessen haben. Das mahnt zu mehr Struktur und Konzentration im neuen Jahr. Da dieses Jahr alle hier nur Tschechen- und Polenböller verwenden, weil die Discounter keine verkaufen durften, ist es zehnmal so laut wie in den Jahren, in denen das Feiern erlaubt ist.

    Guten Rutsch euch allen.:silvester:

    "Alles", bestätigte Scato und trocknete seine Hände ab.


    Amüsiert stellte er sich vor, wie es dem Bübchen bei seinem ersten Gang in die Thermen hier ergehen würde. Oder wie es dreinschaute, wenn es herausfand, dass hier alles bis zum Optio Gemeinschaftstoiletten benutzen musste, wo man von den Kameraden vollgequatscht wurde, sobald man sich bequem niederließ. Einfach mal in Ruhe eine Sitzung abhalten und nebenbei lesen war hier nicht. Für einen Rekruten, der zuvor vielleicht in einer noblen Casa mit hauseigener Therme gelebt hatte, wie es der Name Furius andeutete, war die Umgewöhnung auf ein Leben ohne Privatssphäre sicher ein Kulturschock.

    Scato nahm die Tabula entgegen und las den Namen des angehenden Rekruten noch einmal vollständig, manchmal täuschte die Aussprache.


    "Salve, Furius. Ja, das ist richtig. Dann bitte einmal vollständig ausziehen und eventuellen Schmuck ablegen. Die Schuhe auch. Die Kleider kannst du dort auf den Stuhl legen."


    Er ging sich derweil an einer Waschschüssel gründlich die Hände waschen, bis der Neue mit Ausziehen fertig sein würde.

    Ein Gedichtgenerator hat für das IR nach der Einspeisung einiger Stichworte folgende Weihnachtsgrüße ausgespuckt:



    Spieler


    Zwar froh doch fein.

    Sie schreiben...

    Sie buddeln.

    Und buddeln die Welt.

    Welch frohe Spieler!

    Und Welten

    So fein Imperium Romanum - so fein!



    ;)


    Frohes Fest euch allen!

    Eigentlich war es logisch, dass Scato nicht mehr bei seiner Centuria stand, sondern beim Personal des Valetudinariums ... aber wenn einem keiner Bescheid sagte, was gewünscht war und dann zwei verschiedene logische Systeme aufeinandertrafen, konnte es auch nach den Gesetzen der Logik schiefgehen. So war das. Scato brauchte Anweisungen und das bitte konkret, damit sich hinterher keiner aufregen konnte, und die hatte er nun erstmalig in dem Zusammenhang erhalten. So weit war alles gut.


    Es gab eine rasche Bewegung und einen leisen Knall.


    Scatos Augen kniffen sich kurz erschrocken zusammen, als er sah, wie Lurco auf die Hand geschlagen wurde, mit der er ihm helfen wollte. Nun gut, Lurco war ein gestandener Kerl, den kleinen Bumms würde er schon wegstecken. Trotzdem nahm Scato sich vor, die Hand nach Dienstschluss zu verarzten, ob das nun notwendig war oder nicht. Zwar klagte Lurco nie, aber umso mehr beobachtete Scato sein leibliches Wohl mit Argusaugen.


    So. Nun konzentrierte er sich ganz auf den Formaldienst, sortierte sich beim Personal des Valetudinariums ein und folgte den Aufforderungen, standen stramm und richteten sich aus. Die Blicke wanderten von hier nach da, wie befohlen, bis am Ende alle nach vorn starrten und der vorbildlichen Meldung des Tribuns beiwohnten. Was nun? Gespannt wartete man, was verkündet werden mochte.

    "Auf uns."


    Scato sah erst Lurco tief in die Augen, dann grinste er die Kameraden an, die ja auch noch um sie herumstanden. Die Becher mit dem Würzwein klirrten, später stießen sie in einem Anflug kindischer Albernheit auch noch mit den drallen Bratwürsten an. Sie aßen, tranken und bescherten Asinia im Laufe der Stunden einen ordentlichen Umsatz, was auch Tarpas heimlichem Kuckuckskind zugutekam. Schließlich kehrten sie gemeinsam in die Castra Praetoria zurück, um ihre Ausrüstung zu pflegen und sich in den Thermen zu erfrischen, ehe sie wohlverdient in die Betten fielen.

    "Auf uns", wiederholte Scato und trank einen Schluck heißen Würzwein, während Asinia die Bratwürste verteilte. Scato guckte bedrückt. Er kannte ja Lurcos Gedanken und wusste um das, was ihm das Herz schwermachte. Lurco kämpfte wie ein Löwe, brüllte wie ein Löwe und die Menschen sahen - einen Löwen. Dass er für das Gute kämpfte, sahen sie nicht.


    "Ja, ich verstehe", sagte Scato. Und blinzelte langsam, als Lurco auf seine zahlreichen Anhänger tippte. Sie alle hatte Lurco ihm geschenkt, um Scato vor Ungemach zu schützen. Auch diese Geste verstand er. Doch wie sollte er Lurco mit seinem Verständnis helfen? Es war schwierig, die richtigen Worte zu finden, wenn sich für jemanden gerade alles falsch anfühlte.


    "Wir tun all das nicht für irgendjemanden", sagte er schließlich. "Sondern für jene, die uns brauchen. Sie wissen darum, was du getan hast. Dankbarkeit wäre schön, Anerkennung ein Traum, doch das ist nicht der Grund, warum wir das tun. Die Götter sind deine Zeugen, sie wissen um die Herzen der Menschen. Es gibt nichts, was du dir von Sterblichen vorwerfen lassen musst, das auf der anderen Seite irgendeinen Bestand hat."


    Er rempelte Lurco ein wenig mit der Schulter an, indem er einen Schritt an ihn herantrat, ehe er wieder auf Abstand ging. Der warme Würzwein war über seine Finger gelaufen.


    "Was die Tauben betrifft, mach dir keine Gedanken, die schenkt Onkel Stilo dir. Immerhin zahle ich nicht mal Miete dafür, dass ich deine Casa bewohne, auch wenn mein armer alter Sklave sie wegen deinem arschfaulen Charislaus im Alleingang putzt und instand hält. Ein Pärchen Tauben ist sicher auch noch drin. Wegen den Pferden, frag doch mal Stilos Kumpel, den Umbrenus Cimber. Seine Gens hat ein bekanntes Gestüt. Onkel Stilo könnte dir höchstens einen guten Esel organisieren."