"Auf uns", wiederholte Scato und trank einen Schluck heißen Würzwein, während Asinia die Bratwürste verteilte. Scato guckte bedrückt. Er kannte ja Lurcos Gedanken und wusste um das, was ihm das Herz schwermachte. Lurco kämpfte wie ein Löwe, brüllte wie ein Löwe und die Menschen sahen - einen Löwen. Dass er für das Gute kämpfte, sahen sie nicht.
"Ja, ich verstehe", sagte Scato. Und blinzelte langsam, als Lurco auf seine zahlreichen Anhänger tippte. Sie alle hatte Lurco ihm geschenkt, um Scato vor Ungemach zu schützen. Auch diese Geste verstand er. Doch wie sollte er Lurco mit seinem Verständnis helfen? Es war schwierig, die richtigen Worte zu finden, wenn sich für jemanden gerade alles falsch anfühlte.
"Wir tun all das nicht für irgendjemanden", sagte er schließlich. "Sondern für jene, die uns brauchen. Sie wissen darum, was du getan hast. Dankbarkeit wäre schön, Anerkennung ein Traum, doch das ist nicht der Grund, warum wir das tun. Die Götter sind deine Zeugen, sie wissen um die Herzen der Menschen. Es gibt nichts, was du dir von Sterblichen vorwerfen lassen musst, das auf der anderen Seite irgendeinen Bestand hat."
Er rempelte Lurco ein wenig mit der Schulter an, indem er einen Schritt an ihn herantrat, ehe er wieder auf Abstand ging. Der warme Würzwein war über seine Finger gelaufen.
"Was die Tauben betrifft, mach dir keine Gedanken, die schenkt Onkel Stilo dir. Immerhin zahle ich nicht mal Miete dafür, dass ich deine Casa bewohne, auch wenn mein armer alter Sklave sie wegen deinem arschfaulen Charislaus im Alleingang putzt und instand hält. Ein Pärchen Tauben ist sicher auch noch drin. Wegen den Pferden, frag doch mal Stilos Kumpel, den Umbrenus Cimber. Seine Gens hat ein bekanntes Gestüt. Onkel Stilo könnte dir höchstens einen guten Esel organisieren."