Beiträge von Sisenna Iunius Scato

    Stilo


    Stilo blinzelte, weil es ihm nicht möglich war, den Bewegungen des Fingers mit den Augen zu folgen, aber vermutlich wurde das auch nicht von ihm erwartet. Er war sicher, dass Scato sich gerae ins Fäustchen lachte, weil er zu all dem Elend auch noch einen Anschiss vom Optio bekam.


    "Wenn ich kotzen muss, dann wie vorgeschrieben in einen Eimer", erklärte er. "In gerader Haltung."


    Musste er den Eimer eben unters Kinn heben. Immer noch besser als wie Asper zu enden, der mal mit dem Gesicht über der Latrinenöffnung gereihert hatte und dann an Ort und Stelle auf dem Fußboden eingeschlafen war.

    Sacto drückte noch mal kräftig nach, um sicher zu gehen. "Der Knochen ... fühlt sich intakt an", erklärte er, während sich seine Finger um die schmerzende Stelle herum ins Fleisch bohrten. "Vielleicht ist da etwas eingeklemmt."


    Er warf einen Blick zum Optio valetudinarii, der sich neben ihn gesellt hatte und die gleiche Prozedur beim bedauernswerten Cerretanus wiederholte, um Scatos Diagnose zu bestätigen. Da er richtig diagnostiziert hatte, durfte Scato weitersprechen.


    "Du benötigst eine Massage, um die schmerzende Stelle zu lockern. Allerdings wird sie nicht angenehm. Dann benötigst du Schwimmübungen, damit das Bein sich bewegt, ohne belastet zu werden. Manchen hilft Wärme, manchen hilft Kälte - was bei dir hilft, musst du ausprobieren."


    Da der Optio valetudinarii keine Einwände hatte, nickte Scato zufrieden.


    "Ich verpasse dir die Massage gleich."


    Er wies einen Capsarius an, ihm Massageöl zu bringen, schmierte seine Hände ein, verschränkte die Finger und drückte die Handflächen knackend nach vorn. Dabei grinste er breit und unprofessionell, ohne es zu merken. Während sein Optio litt, war Scato bester Laune.


    "Bereit?"

    Auch Scato befand sich in den Reihen der Zuschauer. Er war froh darum, dass die Kameraden hier für Ordnung sorgten, und er sich als frischgebackener immunis von derlei Dienst erholen konnte, denn er war recht müde. Die Rauchvergiftungen und Verletzungen der Kameraden beim Brand der Station hatten dafür gesorgt, dass er reichlich Arbeit im Valetudinarium gehabt hatte und dann gab es noch jene, die ihn auch während seiner Freizeit mit ihren Wehwehchen behelligten, seit er Capsarius war. So kam ihm die Flucht zum heutigen Spektakel nur Recht. Zudem wollte er die schweren Verletzungen sehen. Im Valetudinarium gab es momentan nur harmlose Fälle. Ein wenig Inspiration für das neue Einsatzgebiet konnte nicht schaden, um sich Gedanken darüber machen zu können, wie diese Wunden wohl verarztet werden mussten. Scato beobachtete entsprechend gespannt das Geschehen.

    Scheinbar hatte Cerretanus mehr Rauch eingeatmet, als gut für ihn war. Aber darum war er nun ja hier in guten Händen. Bald würde er wieder auf dem Damm sein. Kaum waren Pullus und Nicon fort, begann Scato wieder, um die schmerzende Stelle herum die Muskulatur einzudrücken, um die Ausdehnung der Verletzung herauszufinden und zu fühlen, ob der Knochen beschädigt war.


    Sim-Off:

    Bitte beschreiben, was Scato herausfindet.

    Stilo


    Tarpa hätte so breit gelächelt, wie er konnte und behauptet, alles wäre in bester Ordnung, selbst wenn er gerade beide Arme verloren hätte. Nicht so Stilo.


    "Mir ist so schlecht", konstatierte er gnadenlos, Scatos Bemühungen zur Widerherstellung sabotierend. "Fast hätte ich gekotzt. Mein Kopf tut weh und dann wurde ich auch noch von ... jemandem ... getreten. So dass mir auch noch der Allerwerteste schmerzt. Ich kann kaum stehen."


    Das Gejammer war die Rache dafür, dass Scato ihn mit einem Tritt ins eiskalte Frigidarium befördert hatte.

    So, wie Pullus dreinschaute, konnte Scato ihm kaum böse sein, auch wenn er ihn bei seiner ersten richtigen Untersuchung störte. So wurde Scatos Blick ein wenig milder, während er darauf wartete, dass Cerretanus das weitere Vorgehen entschied. Damit ihm beim Warten nicht langweilig wurde, schaute er, ob die verletzte Stelle bereits von außen demoliert aussah, oder ob der Optio vielleicht mit einer Prellung davongekommen war.

    Salvete,


    zahlreiche Hände haben das Imperium Romanum zu dem gemacht, wie wir es heute kennen. Ohne die umfangreiche Arbeit, die in 17 Jahren geleistet wurde, stünden wir heute nicht hier und hätten die Möglichkeit, das Projekt fortzuführen. Es sind große Fußstapfen, in die wir nun treten. Mit dem nötigen Respekt werde ich an meine künftigen Aufgaben herantreten. Das neue Team bietet eine gute Mischung aus erfahrenen Spielern und Neulingen, worüber ich mich besonders freue, da ich diese Mischung für optimal halte.


    Ich danke all jenen, die der neuen Spielleitung eine Chance geben und bitte um etwas Nachsicht, wenn nicht von Anfang an alles so funktioniert, wie man es gewohnt ist. Die Übergabe eines solch umfangreichen Projekts ist immer ein Prozess. Das Einarbeiten wird darum seine Zeit brauchen. Wir versuchen unser Möglichstes, um den Wechsel flüssig abzuwickeln. Ein weiteres Danke geht an die Spieler, die ihre Unterstützung mit Rat und Tat angeboten haben, sie ist sehr erwünscht. Wir werden in den nächsten Tagen auf euch zukommen! :)


    An erster Stelle steht, das IR trotz Wechsel der Spielleitung weiterhin wie gewohnt am Laufen zu halten. Einige Änderungen werden aufgrund der Aktualisierung und der rechtlichen Lage unausweichlich sein, aber wir werden versuchen, dem Original so treu wie nur möglich zu bleiben. Wo möglich, möchten wir die Spielerschaft in den Gestaltungsprozess des Spielgeschehens einbeziehen, weshalb eure Wünsche und Gedanken dazu immer gern gesehen sind.


    Ich gehöre zu denen, die als Moderator für euch da sein werden. Technische Fragen sind bitte an den Account SPIELLEITUNG zu stellen, inhaltliche Fragen zum Spielgeschehen gehen künftig bitte an den Account MODERATOR, der von uns gemeinsam betreut wird.


    Meinen künftigen Kollegen möchte ich mitteilen, dass ich mich auf die Zusammenarbeit mit euch freue! :dafuer:


    Wir lesen uns.


    Valete,
    Scato

    "Wieso könnt ihr nicht anklopfen?", fauchte Scato, der gerade die verletzte Stelle entdeckt hatte und den Finger darauf liegen ließ, allerdings ohne Druck nun.


    Dass Cerretanus nackt auf der Pritsche lag, war gleichgültig, die Kameraden sahen sich ohnehin täglich in den Thermen und den abgestumpften Lupo würde es keinen müden Blick kosten. Aber dass Pullus und Nicon Cerretanus verletzt und mit Schmerzen im Gesicht sahen, das störte Scato. So gesehen zu werden, das gefiel kaum einem.


    Er wartete darauf, ob Cerretanus die beiden noch mal vor die Tür schicken wollte.

    Ich habe Florus gerade angeschrieben und hoffe, dass ich für ein wenig Klarheit sorgen konnte.


    Ohne Update wird das IR innerhalb von 6-12 Monaten von heute auf morgen offline gehen. Von allen Bewerbern gab es nur einen einzigen, der das Update von den IT-Skills her gewährleisten und das Fortbestehen des IR damit sichern kann. Das war nicht Caesoninus und das bin auch nicht ich.


    Die einen wenden sich ab, die anderen schauen, wie man anpacken kann.


    Ein Puzzle ist die Summe seiner Teile und ein Forum ist immer ein Gemeinschaftsprojekt. Jeder ist eingeladen, nach seinen Möglichkeiten dazu beizutragen, dass das IR ein Ort bleibt, an dem man sich gern aufhält. Die neue SL hat per PN schon einige Angebote zur Unterstützung durch erfahrene Spieler erhalten, was ich gut finde. Je mehr Spieler anpacken, umso eher kommt das IR dem entgegen, was die breite Basis sich wünscht. Weitere helfende Hände sind gern gesehen.

    "Du liegst richtig - wahrscheinlich hast du eine Rauchvergiftung. Da kann man schon mal etwas plemplem werden."


    Scato griff nach einer Schere und zerteilte die Tunika seines Optios vom unteren Saum angefangen hoch bis zum Halsausschnitt der Länge nach entzwei. Einer der Capsarii zog ungläubig die Brauen hoch, doch Scato merkte davon nichts und schnippelte weiter, bis der Stoff auseinander fiel. Er musste die Wirbelsäule sehen und da er keinen magischen Blick hatte, der durch Stoff drang, hätte er alternativ Cerretanus damit quälen müssen, ihm nun auch noch das Kleidunggstück über den Kopf zu zerren, während er auf dem Bauch lag. Da empfand er den Verlust der ohnehin nach Rauch stinkenden Tunika als das kleinere Übel. An dieser im Grunde nicht falschen, aber etwas chaotischen Lösung merkte man Scato bei aller Spionage im Valetudinarium dann doch noch die fehlende Erfahrung an. Schlussendlich nahm er Cerretanus auch noch den Gürtel und den Waffengurt ab, beides legte er auf einen Tisch.


    "Sooo", sagte Scato in professionellem Ton und schaute, ob er Unregelmäßigkeiten bei der Anordnung der Wirbel sah, Prellungen, Blutergüsse und was sonst noch alles an Rückenverletzungen von außen sichtbar werden konnten. Da der Schmerz ins Bein ausstrahlte, hatte er vor allem das Kreuzbein als Quell des Übels im Verdacht.


    "Das wird jetzt vermutlich weh tun. Ich fange oben mit der Untersuchung an und arbeite mich nach unten hin vor."


    Um sicher zu gehen, woher der Schmerz kam, begann er vom Haaransatz an, jeden Wirbel einzeln mit den Fingern entlangzufahren. Der angewandte Druck war deutlich. Bei einer Verletzung würde die Reaktion nicht zu überhören sein. Langsam arbeitete Scato sich die Wirbelsäule hinunter, bis er beim Steiß angelangt sein würde. Dabei plauderte er, um Cerretanus die Nervosität zu nehmen.


    "Lurco sollte Kyriakos suchen, also muss er dessen Aufenthaltsort ermitteln. Pullus ist bei ihm. Und dann wolltest du noch zwei unscheinbare Kameraden, die sich unauffällig verhalten, für eine Mission. In der Castra wolltest du sie instruieren. Also habe ich Quietus und Tarpa gesagt, sie sollen als Träger mitkommen, so hast du sie gleich vor Ort."

    "Jaaa, aber ich muss die Wirbelsäule vorher ansehen. Die Massagemenschen da sind schließlich kein medizinisches Personal. Die können nur kneten und sonst nichts."


    Das war Scato auch noch nicht, aber fast. Als Cerretanus andeutete, dass er ggf. doch bald Capsarius werden könnte, musste Scato die Lippen aufeinander pressen, um nicht vor Freude zu strahlen. Und scherzen konnte Cerretanus auch schon wieder.


    "Einmal auf den Bauch drehen, bitte", wiederholte Scato, der unbedingt noch die Wirbelsäule des Optios untersuchen wollte, auch wenn das bisherige Ergebnis ihn zuversichtlich stimmte.


    "Tarpa und Quietus sind draußen, meinst du die?"

    Scato ließ sich nicht beirren. Er freute sich, dass er den wehrlosen Optio verarzten durfte und davon würde er auch Gebrauch machen. So strich er mit der flachen Hand die Innenseiten von Cerretanus` Armen entlang, von der Schulter bis zu den Handflächen, die er am Schluss krabbelte. Die gleiche Prozedur wiederholte er - nachdem er Cerretanus die Caligae augezogen hatte - bei den Beinen und Füßen. Er drückte ihm jeden Zeh einzeln und strich dann die weiche Seite der Beine entlang, um am Ende die Füße zu kitzeln.


    "Ich hab keine Ahnung, was in der Station los ist", plauderte er derweil. "Du warst nicht lange bewusstlos, nur ein paar Augenblicke. Danach sind wir gleich aufgebrochen. Tote Kameraden habe ich keine gesehen und auch keine Schwerverletzten, möglicherweise hat es nur die Arbeiter erwischt. Ramnus hält die Stellung und Lurco ermittelt schon wieder. Der kann nicht mal mit Rauchvergiftung auf dem Arsch sitzen bleiben, der Mann."


    Und Cerretanus genau so wenig, der war ebenfalls nach dem Sturz wieder losgestiefelt, nur um erneut umzufallen.


    "Vielleicht sollte ich Hand- und Fußfesseln mit in die Capsa packen. Ist dir schlecht? Hast du Kopfschmerzen? Schwindelgefühl?"


    Scato hob einen Zeigefinger und bewegte ihn vor den Augen des Optio hin und her, um zu schauen, ob er den Blick auf etwas fixieren konnte.

    << Valetudinarium


    So umgänglich und fürsorglich Scato im Allgemeinen auch war, er konnte durchaus anders. Heute war ein Tag, an dem er sich geneigt fühlte, jemanden zu quälen und sein Opfer war Stilo, der ihm alle Berechtigung dazu gab. Zwar war der Kamerad schon entkleidet, moserte aber nun herum. Angewidert musterte Stilo das kälteste Becken der Thermen, in das Scato ihn zu steigen nötigen wollte.


    "Ich will da nicht rein", beharrte der Trunkenbold. Das Frigidarium ließ er sonst in der traditionellen Abfolge der Bäder immer aus, sogar im Hochsommer.


    Scato verpasste ihm einen Tritt in den Allerwertesten. Stilo machte ruckartig ein Hohlkreuz und klatschte bäuchlings in das kreisrunde Becken. Ein paar Kameraden, die da schon saßen, lachten, die übrigen taten durch Gemecker ihren Unmut kund. Prustend tauchte Stilo wieder auf.


    "Das wirst du mir büßen", brüllte er und watete bibbernd wieder in Richtung Rand. Als er rausklettern wollte und gerade einen Fuß auf den Rand stellte, beförderte ein zweiter Tritt ihn zurück.


    "Befehl ist Befehl", rechtfertigte Scato sich. "Sei froh, dass ich dich nicht in den Tiber geschmissen habe."


    "Welcher Befehl? Cerretanus hat dir befohlen, mich zu treten?!"


    "So ähnlich. Und jetzt bleibst du da drin, bis ich es dir sage!"


    Wutschnaubend musste Stilo in der Kälte ausharren, bis ihm die Zähne klapperten. Erst jetzt erlaubte Scato ihm, herauszuklettern. Jedoch erlaubte er ihm nicht, sich im warmem Wasser wieder zu wärmen. Das würde ihn nur wieder in Schlaflaune versetzen. Zu guter Letzt musste Stilo sich rasieren, ölen und strigeln und durfte am Ende niemanden nach einer Massage fragen. Frisch angekleidet, dienstfertig und mit furchtbar schlechter Laune erhielt er zum Frühstück obendrein einen Sauerkrautsaft und saure Gurken. Scato ließ sich derweil genüsslich seine warme Puls mit Milch, Honig und Obst schmecken, ehe er Stilo zum Officium des Optios begleitete.


    Officium >>

    [Blockierte Grafik: https://www.minpic.de/t/a90a/cxkenRamnus


    Ramnus griff zu und zog Lurco auf die Füße. Dann trank er noch die Reste der beiden Cervisia aus (kam nicht infrage, dass er bezahlte Lebensmittel stehen ließ). Er ließ einen mächtigen Rülps erschallen, der von den Wänden der Insulae wiederhallte und schickte noch einen Furz hinterher, denn es hatte ihm wirklich gut geschmeckt, ehe er sich zum Gehen wandte.


    "Ab nach Hause mit uns."


    Gemeinsam kehrten die beiden vollgefressenen Urbaner zurück zur Castra Praetoria. Der Streit war in aller Friedlichkeit beigelegt worden und Scato hatte keine Wurst abbekommen, was die gerechte Strafe war. Zufrieden kroch Ramnus in sein Bett, schnaufte, rückte sich zurecht, schnaufte noch einmal und schloss die Augen.