Beiträge von Manius Purgitius Lurco

    "Naja so schlimm sind wir auch nicht. Ich könnte für uns kochen, dass ist kein Problem", schlug Lurco vor und strubbelte Scato durch die kurzen Haare.

    "Wie wäre es mit Puls, gemischt mit etwas Gemüse und Käse? Das könnte ich uns zubereiten. Hast Du Lust drauf?", fragte er gut gelaunt und kramte seine Habseeligkeiten zusammen, um mit dem Kochen zu beginnen.

    Lurco betrachtete von seiner Position aus Scato.


    "Irgendwie ist es Fügung zwischen uns, die Geburtstage, unser Treffen vor der Castra. Sag nicht sowas Scato, ich möchte mir nicht vorstellen, dass es Dich irgendwann nicht mehr gibt. Gut würde es uns zeitgleich erwischen, würde keiner trauernd zurückbleiben. Eigentlich wäre ich wohl nicht geboren worden. Mein Vater hatte mir als Junge einmal erzählt, dass ich bei meiner Geburt fast stranguliert worden bin. Sie haben mich ins Leben geprügelt, nicht aus Wut, sondern damit ich atme. Genug der trüben Gedanken.


    Vielleicht sind uns die Götter hold und wir kommen in jungen Jahren an ein Haus in Griechenland. Bis jetzt haben die Götter lächelnd auf uns herab geschaut. Vielleicht weiß Terpander nicht mehr was Freiheit ist und fürchtet sie deshalb. Unbekanntes macht oft Angst Scato. Sollten wir nach Griechenland ziehen, dann nehmen wir ihn auf alle Fälle mit und ob er unser Sklave bleiben möchte oder ein freier Mann wird, er gehört trotzdem immer zu uns.


    Alt und schrumpelig werde ich Dich genauso lieben, aber ob ich Dich dann noch so genießen kann, wer weiß. Ich werde ja auch schrumpeln", lachte Lurco, gesellte sich zu Scato und kroch über ihn.


    Manius schaute auf Scato herab und küsste ihn liebevoll auf den Mund, ehe er sich auf ihn plumpsen ließ um Scato etwas zu necken.

    Lurco neigte als Zeichen der Anerkennung und der Kondolenz das Haupt.


    "Danke für Deine freundlichen Worte bezüglich Spurius Purgitius Macer. Es freut mich zu hören, dass er sich einen derart guten Namen bei Deinem Vater und Dir gemacht hat. Ehre Eurem Haus Minor. Hinterlege Deinen Stilus bitte hier am Tor. Dies ist keine Entscheidung gegen Dich, sondern eine für die Kameraden. Diese Sicherheitsvorkehrungen haben für alle Anwesenden stets das oberste Gebot und sie schützen auch Dich.


    Wie gesagt, gib den Stilus bitte ab und geh hinein, so dass Du die Botschaft persönlich überbringen kannst. Vale Minor, wir haben einen Einsatz und müssen los. Das Beste für Dich", verabschiedete sich Lurco freundlich.

    Gerade als Lurco mit den Kollegen loslaufen wollte um den Flüchtigen zu suchen, fand sich ein neuer Gast am Tor ein. Er stellte sich als Lucius Annaeus Florus Minor -

    Quaestor Principis vor und hatte eine Nachricht für Praefectus Praetorio und zwar vom Kaiser persönlich!


    "Salve Lucius Annaeus Florus Minor, mein Name ist Manius Purgitius Lurco, Cohortes Urbanae, Zwölfte Kohorte, dritte Zenturie, siebtes Contubernium. Ich gehe Recht in der Annahme, dass Du unbewaffnet bist? Keine spitzen, gefährlichen oder zur Waffe umzufunktionierenden Gegenstände bei Dir trägst als Bote unseres heiligen Kaisers? Du kannst die Post hier direkt am Tor hinterlegen oder persönlich an den Empfänger übergeben", antwortete Lurco dem Mann.

    Lurco ließ sich bereitwillig in das Schlafzimmer schieben. Terpander entzündete die Beleuchtung und ließ sie danach allein, woraufhin Scato die Tür verschloss. Lurco beobachtete jeden seiner Schritte, fing Scato auf dem Rückweg zu ihm ab und zog ihn in seine Arme.


    "Bratwurst, heiße Bratwurst. Ich dachte wir sollten unsere Geburtstage ausgiebig feiern. Schon erstaunlich Du hast am 30.01. und ich am 31.01., also können wir doppelt feiern. Ich hoffe der Anhänger gefällt Dir, ich hätte ihn Dir in einem privateren Rahmen überreicht. Nur wann, war die Frage. Deshalb dachte ich mir, auch im Dienst kann man einem Kameraden eine Freude bereiten. Das Du wesentlich mehr für mich bist, weiß dort niemand. Und es wird auch niemand erfahren, um Dich und Deinen Berufswunsch zu schützen Scato.


    Menschen sind zu wunderbaren Glanzleistungen fähig, sie vollbringen Dinge die uns in Erstaunen versetzen. Aber genauso ignorant und dumm können sie sein und auch das versetzt mich in Erstaunen. Sie würden sich anmaßen über Dich und Deine Berufswahl völlig falsch zu urteilen nur weil Du liebst. Wen Du liebst Scato, dass geht niemanden etwas an, außer die Person, der Dein Herz gehört.


    Es ist schade dass wir nicht einfach sein können wer und was wir sind, aber dafür sind wir nicht reich und nicht mächtig genug.

    Aber vielleicht leben wir eines Tages wirklich in Griechenland und all das hat ein Ende und das Leben hat einen neuen Anfang für uns. So lange ist unser Haus unser Griechenland Scato. Wir müssen mit Terpander reden, bezüglich unseres Schwurs.


    Aber jetzt geht es um die Wurst... um die Bratwurst", grinste Lurco, warf sich Scato über die Schulter und schleppte ihn zum Bett. Behutsam ließ er ihn ins Bett gleiten und strich sanft über dessen schlanken, trainierten Körper.


    Lurco betrachtete Scato liebevoll und zog sich in Zeitlupe aus.

    Lurco schlenderte zu Scato herüber, der es sich bequem gemacht hatte. Er wuschelte ihm kurz durch die Haare und grinste.


    "Einen Keks hatte ich Dir schon unterwegs angeboten, den Du schändlich übersehen hast. Aber ich will man nicht so sein. Du bist eh viel zu dünn Scato", antwortete Lurco und kramte in seinem Proviant. Er holte den Keks wie einen heiligen Gegenstand aus seinem Beutel hervor und reichte ihm Scato mit beiden Händen und einem schlemischen Schmunzeln.


    "Hier, der ist für Dich", kicherte er leise.

    Lurco umarmte seinerseits Scato und klopfte ihm sanft auf den Rücken, da er ihn schlecht vor den Kameraden küssen konnte. Das würde er Zuhause nachholen.


    "Gern geschehen, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag", antwortete Lurco freundlich und legte Scato die Kette um, so dass der Anhänger neben den anderen um Scatos Hals hing. Lurco drehte Scato um und schaute sich das Amulett an seinem Kerl an.


    "Sieht sehr gut aus. Bock auf Bratwurst?", fragte Lurco mit einem breiten Grinsen, "ich verspreche wir sind zurück, sobald Rammy mit dem Essen fertig ist".

    "Wir müssen die Tage mal nach unseren geerbten Häusern schauen Scato. Was wir da genau geerbt haben und was es für Sklaven sind. Dann könnten wir uns ein weiteres Standbein gönnen. Auf geht es, komm", sagte Lurco gut gelaunt.

    Nachträglich herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag


    Lurco legte ein Päckchen auf Scatos Bett, darunter packte er eine Tabula mit entsprechender Erläuterung.


    Salve Scato,


    nachträglich herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag (30.01.).

    Dieses Amulett soll Dir Glück bringen, denn Glück kann man niemals genug haben.


    Dieses Amulett ist Gott Jupiter geweiht unter dessem Schutz wir alle stehen, besonders aber die Soldaten.

    Der Palmzweig ist ein Symbol des Sieges.


    Ich tippe auf Deine anderen Amulette und sage Dir, Du hast eine Bratwurst gut.



    Dein Lurco





    Amulett

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    Nachdem er alles verstaut hatte, setzte sich Lurco an den Tisch und wartete darauf, dass Scato sein Geschenk entdeckte.

    "Örtlichkeit - Porta Viminalis, Täterbeschreibung - mittelgroß, braune Haare, braune Augen, drahtig", notierte Lurco in seine gezückten Tabula und überlegte, dass vermutlich die Hälfte der Römer so aussah. Aber das hieß nichts, sie würden den Kerl aufscheuchen. Wer blieb ruhig, wenn ihn die Urbaner suchten? Und möglicherweise hatte Ferox den Kerl zu Gesicht bekommen.


    Auf die Info hin, dass es Ferox besser ging, hob Lurco kurz den Daumen und nickte. Das waren doch schon mal gute Neuigkeiten. Also konnte es losgehen. Er war bereit, klappte die Tabula zu und gab die Führung, so wie es Frugi befohlen hatte.


    "Mir nach", sagte er gut gelaunt.


    Ferox gesellte sich zu ihnen, meldete sich ordnungsgemäß zum Dienst und betrachtete danach Lurco. Manius erwiderte den Blick und lächelte Ferox aufmundernd an. Dabei hoffte er inständig, dass Ferox fit genug für den Dienst war. Falls er mitten im Einsatz aus den Sandalen kippte, war damit niemandem geholfen. Vielleicht hatte ihn aber auch nur die Erwähnung einer Leiche derart aus der Fassung gebracht. Lurco würde sicherheitshalber ein Auge auf den Kamerad haben, nicht dass ihm noch ein Unglück geschah. Oder der schmierige Kerl mit den Klebefingern sich an Ferox zu schaffen machte. Ohnmächtig war er leichte Beute für so einen Gauner, ehe Ferox sich versah, hatte ihm dieser Vulpis die Kehle von einem Ohr zum anderen aufgeschlitzt.


    "Alles in Ordnung Ferox? Geht es Dir besser?", fragte Lurco freundlich nach.

    Lurco beobachtete mit Argusaugen das Treiben von Rammy und zog eine Augenbraue hoch. Er schaute rückversichernd zu Asper und zuckte mit den Schultern. Ramnus war mit den klebrigen Fingern überhaupt nicht gemeint gewesen. Jeder wusste, dass Nahrung wie durch Zauberhand die zu lange irgendwo lag, am Ende in Rammy verschwand. Allen voran wenn es sich dabei um Bratwurst handelte.


    "Den Rest kannst Du jetzt auch noch aufessen. Sieh es als Stärkung von dem Einsatz Rammy. Kekse mit Mäusefraß zurückzulegen ist grausam. Ihr habt Frugi gehört, machen wir uns bereit zum Abrücken", sagte Lurco und setzte seine eigenen Worte in die Tat um.


    Ob sie den entflohenen Übeltäter noch erwischen würden, war die Frage. Hatte der Kerl nur ein bisschen Verstand, dann war er längst über alle Berge und hatte Rom weit hinter sich gelassen. Dagegen sprach allerdings, dass er mitten in der Castra versucht hatte die eigenen Leute zu beklauen. Gnade konnte er nicht erwarten, nicht nachdem was geschehen war.

    "Du bist der Optio Frugi, wann immer Du losziehen willst, wir sind dabei. Das Früchtchen schnappen wir uns und dann kann er was erleben. Ein schmieriger Typ mit klebrigen Fingern, sowas hat uns gerade noch gefehlt. Wo kommen wir denn hin, wenn wir den eigenen Kameraden und Barackenbrüder nicht mehr trauen können? Der Centurio wird ihn vermutlich das Fell über die Ohren ziehen, aber wir sollten dem Burschen ebenfalls zeigen, was wir von seiner Art halten. Nicht nur damit er was lernt, sondern auch als mahnendes Beispiel für andere mit ähnlichen Langfingerneigungen", antwortete Lurco freundlich und überprüfte die Schärfe seines Dolches.

    Lurco ließ sich ein Stück zurückfallen und gab das Belauschen seiner Vorgesetzten auf, um sich Scato zu widmen.


    "Wenn zu viele Kekse ungesund sind, warum legst Du sie mir dann hin? Also ich gehe mal davon aus, dass Du mir die Kekse hingelegt hast. Ich hatte schon mal die Befürchtung, dass Du das gar nicht bist. Allerdings hatte ich die Befürchtung, während ich einen Keks aß und da er wie immer vorzüglich schmeckte und ich noch aufrecht stehe, dachte ich die sind doch von Dir. Für einen winzigen Augenblick hatte ich sogar geglaubst sie sind von Ramnus, aber da ist mir eingefallen, er futtert meine Kekse und ich nicht seine.


    Der Tribun sagte wir sind auf einer Gerichtsreise. Welche Gerichtsreise sollte einen Tribun schon interessieren, außer sie hat mit den Urbanern zu tun? Weißt Du was ich glaube? Es handelt sich um einen Prozess wegen Baupfusch oder etwas ähnlichem. Die neue Urbanerstation ist ziemlich schnell in die Knie gegangen, trotz Brand. Da stimmte etwas gewaltig nicht und vielleicht haben sie ja einen der Zulieferer nun etwas nachweisen können. Ist aber nur eine Vermutung und muss nichts heißen", antwortete Lurco und zog einen Keks aus seinem Verpflegungsbeutel und hielt ihn Scato hin.


    "Für Dich Scato", grinste er.


    Sicherheitshalber warf er dann doch einen Blick über die Schulter, nicht dass Ramnus sich auf ihn warf wegen dem Keks.

    Lurco versuchte so gut es ging dem Gespräch des Tribuns und ihres Centurio zu folgen. Scheinbar sollte Crispus als Richter fungieren und Maro sollte ihn unterstützen. Aber Wirtschaftsfälle? Nun vielleicht hatten diese Wirtschaftsfälle mit den Urbanern zu tun, oder gar mit dem Anschlag auf die neue Station? Möglicherweise hatte Baupfusch die Katastrophe noch schlimmer gemacht, als der Anschlag selbst. Es schien spannend zu werden.

    Lurco presste die Lippen aufeinander, als der Tribun ihnen einen missbilligenden Blick zuwarf. Er wartete auf den Abrückbefehl, der auch prompt erfolgte. Es ging also zu einer Gerichtsreise, was immer das zu bedeuten hatte, vielleicht gab es etwas zu lernen. Lurco hatte keine Vorstellung davon, was sie dort vor Ort erwarten würde.

    Lurco erreichte gemeinsam mit Pullus den Tatort. Und genau dort lag er, der Tote den Diocles am Tor gemeinsam mit seinem Herrn gemeldet hatte. Zu den Füßen der Altäre lag der Mann. Nackt, leichenblass, geschwollener Bauch und mit durchgeschnittener Kehle. Lurco zückte seine erste Wachstafel und notierte alles fein säuberlich. Pullus behielt die Gegend im Auge, während Lurco sich zu dem Toten hockte.


    Der Kehlschnitt war die tödliche Verletzung gewesen. Bei der Menge an Blut die ausgetreten war, hatte es für den Mann kein Entrinnen gegeben. Auch den immensen Blutverlust notierte Lurco und zeichnete die Blutlache auf. Hineingetreten war noch niemand. Vermutlich weil man einem nackten Mann eh keinen Geldbeutel abschneiden konnte. Keine Gossenratte hatte sich in die Nähe gewagt. Wer wollte auch schon mit einem Mord in Verbindung gebracht werden, wo es vorab nicht einmal etwas zu holen gegeben hatte?


    Lurco beugte sich über den Toten und starrte ihm in den Rachen. Die Zunge war dunkel verfärbt und hatte Ähnlichkeit mit einer dicken Nackschnecke. Interessant war dies nicht, sondern der Umstand, dass im Rachen des Toten ein Püppchen steckte. Es war immer noch an Ort und Stelle. Lurco ergriff das Kinn des Toten und zog dessen Mund bewusst langsam auf um das Püppchen nicht zu beschädigen. Vorsichtig mit zwei Fingern angelte er es aus dem Rachen des Toten.


    Pullus schaute Lurco an und nickte knapp.


    "Ein Zeichen, ich vermute wie die Krähenschädel", sagte Lurco und drehte die Puppe zwischen den Fingern.

    "Möglich. Das Zeichen muss aber nicht für einen Bandenkrieg stehen. Vielleicht hat sich dieser Mann mit Mächten eingelassen, von denen er besser die Finger gelassen hätte. Die Puppe steckte im Rachen, sie haben ihn zum Schweigen gebracht", warf Pullus ein.


    "Richtig, so ist es. Eine Exempel statuiert und die anderen gewarnt, die sich das gleiche herausnehmen wollen. Wer immer die auch sein mögen", sinnierte Lurco.


    Manius legte das Püppchen beiseite und nahm die Hände des Toten zur Hand. Helle, leicht eingekerbte Linien an den Fingern. Also hatte der Mann Fingerringe getragen. Behutsam drehte er die Hände um, die Handflächen waren unversehrt. Lurco betrachtete den Toten sorgfältig von oben bis unten und drehte ihn dann auf den Bauch. Sein Rücken war unversehrt, seine Vorderseite ebenso.Keine Abwehrmerkmale. Es musste ihn schnell und hinterrücks erwischt haben. Die Puppe war ihm nach dem Mord in den Rachen gestopft worden.


    Lurco ging weiträumig den Tatort ab, fand aber keinen weiteren Hinweis. Die Tatwaffe, falls sie der oder die Täter weggeworfen hatten, war schon längst in anderer Hand. So etwas blieb in Rom nicht lange liegen, falls eine Waffe überhaupt auf dem Boden aufschlug, hatte sie sofort einen neuen Besitzer. In der Subura jedenfalls würde keine Waffe lange im Dreck liegen und hier war es sicher nicht anders. Die finsteren Gestalten hielten sich an keine Grenzen, weder weltliche, noch moralische.



    Mordfall, Leichenfund am Tigillum Sororium


    Leiche: männlich, nackt, leichenblass, geschwollener Bauch, gepflegte Erscheinung - Bart gestutzt, Haare gezupft, Hände gepflegt, ehemals beringt.

    Tatort: Roma, Tigillum Sororium, zu Füßen der Altäre.

    Tatzeitpunkt: unbekannt.


    Tathergang:

    Dem Opfer wurde mit einem scharfen Gegenstand die Kehle durchgeschnitten. Aufgrund des hohen Blutverlustes verstarb das Opfer. Keine Abwehrverletzungen an den Händen oder am sonstigen Körper der Leiche zu finden.


    Bemerkung:

    Dem Opfer wurde ein Püppchen in den Rachen geschoben. Es ist davon auszugehen, dass es sich um ein statuiertes Exempel handelt. Das Opfer sollte aller Wahrscheinlichkeit nach zum Schweigen gebracht werden. Ferner diente das Opfer somit auch als Warnung an andere. Wer diese anderen sind, allen voran wer der oder die Täter gewesen sind, muss von uns noch in Erfahrung gebracht werden.

    Zum jetzigen Zeitpunkt können keine Täterhinweise gegeben werden.



    Manius Purgitius Lurco

    Urbaner, Zwölfte Kohorte, dritte Zenturie, siebtes Contubernium



    Pullus kam einige Minuten später mit einem Eselskarren zurück, den er organisiert hatte. Das Tier sah wenig begeistert aus, von seiner Arbeit, besonders als ihm der alte Blutgeruch in die Nase stieg. Mit gemeinsamer Anstrengung wuchteten Pullus und Lurco den Totan auf den Karren und brachten ihn zur Castra, so wie es Maro angeordnet hatte.