@Boss:
Lies mal Deinen Bericht Boss, sie sitzt für weitaus mehr.
Du solltest da mal nachbohren
Rest ist ingame Sache
Beiträge von Manius Purgitius Lurco
-
-
Zitat
Original von Hairan
Salvete,
ich bitte einmal um IR - rechtliche Klärung bzw Rechtsberatung um es korrekt auszuspielen:Die Sklavin Eireann wird wegen Fehlverhalten, das bestreitet Hairan auch nicht, im Carcer der Urbaner eingesperrt.
Es geht als Delikt um Belästigung durch Verteilung von Werbung.De Facto wird aber Hairan, der ein gesetzestreuer Peregrinus ist, sein Eigentum auf unbestimmte Zeit entzogen.
Müsste die Sklavin nicht ihrem Dominus zur Bestrafung ausgehändigt werden?
Könnte er um sein Eigentum zurück zuverlangen eine Angabe an höherer Stelle machen? Wer wäre zuständig? Praetor Peregrinus oder einer der Aedile?
Valete Hairan, Künstlername "Anis von Alexandria"
Belästigung UND unerlaubtes Verteilen durch Werbung.
Sie hat einen römischen Senator, einen Urbaner und eine römische Bürgerin belästigt. Auf den dezenten Hinweis von Scato ist sie nicht eingegangen. So wurde sie verhaftet.Und wie Scato anführte, die Urbaner unterstehen dem Kriegsrecht.
Also abwarten und Poska trinken und beizeiten die Sklavin mal erziehen
-
Pullus
Pullus betrat das Officium von Optio Cerretanus und legte den Bericht von Lurco bezüglich des Anschlags auf die Station und die Verwicklung der Krähen auf dessen Tisch ab.
Manius Purgitius Lurco
Cohortes Urbanae
Zwölfte Kohorte
dritte Zenturie
siebtes ContuberniumBericht Anschlag auf die Urbaner-Station
Tatort: Urbaner Station in der Subura
Einsatzgrund: Ermittlungen bezüglich des v.g. Vorfalls samt der dazugehörigen MordeBei der Durchsuchung des Geschäftes gegenüber der Urbaner Station direkt nach dem Mord an dessen Besitzer und im Anschluss in der schwer beschädigten Urbaner Station selbst, fand der Unterzeichner Vogelschädel. Diese waren als Mahnung oder Warnung an den jeweiligen Tatorten zurückgelassen worden.
Zwecks Aufklärung des Anschlags auf die Urbaner Station und die vorherigen Morde um den Anschlag zu verschleiern, erhielt der Unterzeichner von der inhaftierten Sklavin Eireann zweckdienliche Hinweise, dass sich ebenfalls im Ganymed ähnliche Vogelschädel befunden hätten. Ferner führte das Subjekt aus, dass der Besitzer des "blinden Esels" einer Taberna eine Krähe, wenn nicht die Krähe schlechthin wäre. Bei den Krähen handelt es sich laut dem Subjekt um eine Untergrundorganisation.
Das Subjekt wurde inhaftiert, als der Unterzeichner seinerseits sich an die Schädel erinnerte und das Ganymed zwecks Tatortschau erneut aufsuchte. Hierbei erwischte er die besagte Sklavin, wie sie sich unrechtmäßig in der Brandruine des Ganymed aufhielt und über Steine wischte. Die Sklavin wurde daraufhin umgehend verhaftet und in Etappen verhört.
Anzumerken ist hier besonders, dass der Sklavin die Untergrundorganisation und deren Kopf wohlbekannt waren. Ferner legte sie ein Geständnis darüber ab, weshalb sie sich in den Ruinen befunden hatte. Sie versuchte Spuren zu vernichten.
Vorherige Ermittlungen bestätigten bereits, dass es sich bei den Krähen um eine Untergrundorganisation handelte. Der ehemalige Besitzer und Geschädigte des Ganymeds bestätigte, dass es sich bei den Krähen um eine Untergrundorganisation handelte.
Um die Morde im Zusammenhang mit dem Anschlag auf die Urbaner Station aufzuklären wurde umgehend die Taberna zum Blinden Esel von Kollegen Potitus Sittius Pullus und dem Unterzeichner aufgesucht.
Die Taberna zum blinden Esel war verwüstet worden. Vor Ort wurden von dem Unterzeichner und dessen Kollegen drei hingerichtete Leichen aufgefunden. Ein junger Zeuge, der verängstigt und verstümmelt aufgefunden wurde, äußerte sich vor den Urbanern dahingehend, dass es sich um einen Angriff unter Räubern gehandelt haben musste. Bei den Leichen handelte es sich um Mitglieder der Bande der Krähen.
Darauf angesprochen, was er sonst noch bezüglich der Krähen wüsste, teilte der junge Zeugen den Urbanern mit, dass er belauscht habe, dass die Krähe - sprich der Unterweltboss in einer Gasse ermordet worden wäre. Er könne die Urbaner an den Tatort führen. Als Gegenleistung verlangte er nur Geleit, um den Tatort sicher verlassen zu können.
Das Geleit wurde dem jungen Zeugen zugesagt und gewährt. Dieser führte die beiden Urbaner ohne Umwege direkt zu der Leiche der Krähe. Der Unterzeichner konnte eine der Leichen zweifelsfrei als den ehemaligen Besitzer des blinden Esels identifizieren. Eine weitere Leiche lag neben der dem Besitzer des blinden Esels.
Die Tatortspuren waren dahingehend eindeutig, dass die "Krähe" von einem Vertrauen niedergestreckt worden war. Ein Mann seines Geschäftes, hätte keine andere Person derart nah an sich herangelassen. Der überraschte Gesichtsausdruck des Toten und die Ausbreitung der Blutlache sprachen ebenfalls dafür, dass es sich bei dem Besitzer des blinden Esels um die erste Leiche gehandelt hatte.
Die zweite Leiche wies einen ebenso erstaunten Gesichtsausdruck auf. Diese unbekannte Person muss ebenfalls eine Krähe gewesen sein, sonst wäre ein derartiges Vertrauensverhältnis zu der Krähe nicht möglich gewesen. Folglich hat ein dritter Tatverdächtiger den ersten Mörder hingerichtet. Die zweite Leiche wurde überrascht, denn sie wurde hinterrücks erstochen. Sie stürzte in die Blutlache der ersten, so dass das Blutbild eindeutig aufzeigt, wer zuerst verstorben war.
Auch der Umstand, dass die zweite Leiche von hinten erstochen wurde, die erste aber von vorne erdolcht wurde, lässt nur einen Rückschluss zu - der Besitzer des blinden Esels starb zuerst im Angesicht seines Feindes. Hätte zuerst der dritte Mann zugestochen, hätte der Besitzer des blinden Esels diesen bemerkt, da er seinem eigenen Mörder ins Gesicht blickte und so mitbekommen hätte, wer sich diesem von hinten nähert.
Die Urbaner befragten erneut den jungen Zeugen, dieser teilte mit, dass er mit angehört habe, wie sich einige Krähen in das Haus ihres Anführers zurückziehen wollten. Sogar den Standort des Hauses konnte er in Erfahrung bringen und gab diesen unmittelbar an die Urbaner weiter.
Da der junge Zeuge verletzt war, entschieden sich die Urbaner sich zu trennen. Kollege Potitus Sittius Pullus brachte den jungen Zeugen zu einem Medicus, während der Unterzeichner sich auf den Weg zum Nest der Krähe machte.
Dort angekommen bot sich ihm ein Bild des Grauens. Bereits vor dem Haus fand der Unterzeichner mehrere Leichen. Folglich nahm er seine Waffe zur Hand und betrat das Gebäude, die Eigensicherung selbstverständlich stets berücksichtigend.
In dem zweistöckigen Haus selbst, fand der Unterzeichner weitere Leichen vor. Scheinbar hatten im Hauptquartier der Krähe die letzten Überlebenden Zuflucht gesucht und hier gemeinschaftlich den Tod gefunden.
Aufgrund der harten und effektiven Vorgehensweise kann nur von einer Reinigungsaktion einer befeindeten Bande ausgegangen werden.
Insgesamt wurden von dem Unterzeichner 27 Krähen-Leichen aufgefunden.
Spezifizierung der Funde:
3 Krähen-Leichen in der Taberna blinder Esel
2 Krähen-Leichen in der Gosse, darunter die Krähe der Unterweltboss (Besitzer des blinden Esels)
22 Krähen-Leichen vor und in dem Haus der Krähe in der SuburaGesamt: 27 Krähen-Leichen.
Zusatzbemerkung:
In welchem Zusammenhang die Sklavin Eireann mit den Krähen stand, ist nicht offensichtlich. Es muss davon ausgegangen werden, dass das Subjekt aufgrund seiner staatsfeindlichen Einstellung Kontakte zu dieser Untergrundorganisation pflegte.Hier ist im Zusammenhang der Brand des Ganymed hervorzuheben. Dass Subjekt kann das Lupanar im Auftrag und im Namen der Krähen angesteckt haben.
Die Ermittlungen haben eindeutig ergeben, dass die Krähen für den Anschlag auf das Ganymed (möglicherweise durch die Sklavin Eireann als Täterin), für den Anschlag auf das Geschäft gegenüber der Urbaner-Station, für die Anschläge auf offener Straße und für den Anschlag auf die Urbaner-Station verantwortlich sind.
Ferner ist festzuhalten, dass alle Krähen die durch Ermittlungsarbeit aufgespürt wurden, nur als Leichen aufgefunden werden konnten.
Zeugen:
Freier römischer Bürger, Cohortes Urbanae, Potitus Sittius Pullus
Freier römischer Bürger, Cohortes Urbanae, Miles Manius Purgitius LurcoUnterzeichnet
Manius Purgitius Lurco
Urbaner, Zwölfte Kohorte, dritte Zenturie, siebtes ContuberniumDanach verließ er umgehend das Officium wieder.
-
Pullus
Pullus betrat das Officium von Centurio Maro und legte den Bericht von Lurco bezüglich des Anschlags auf die Station und die Verwicklung der Krähen auf dessen Tisch ab.
Manius Purgitius Lurco
Cohortes Urbanae
Zwölfte Kohorte
dritte Zenturie
siebtes ContuberniumBericht Anschlag auf die Urbaner-Station
Tatort: Urbaner Station in der Subura
Einsatzgrund: Ermittlungen bezüglich des v.g. Vorfalls samt der dazugehörigen MordeBei der Durchsuchung des Geschäftes gegenüber der Urbaner Station direkt nach dem Mord an dessen Besitzer und im Anschluss in der schwer beschädigten Urbaner Station selbst, fand der Unterzeichner Vogelschädel. Diese waren als Mahnung oder Warnung an den jeweiligen Tatorten zurückgelassen worden.
Zwecks Aufklärung des Anschlags auf die Urbaner Station und die vorherigen Morde um den Anschlag zu verschleiern, erhielt der Unterzeichner von der inhaftierten Sklavin Eireann zweckdienliche Hinweise, dass sich ebenfalls im Ganymed ähnliche Vogelschädel befunden hätten. Ferner führte das Subjekt aus, dass der Besitzer des "blinden Esels" einer Taberna eine Krähe, wenn nicht die Krähe schlechthin wäre. Bei den Krähen handelt es sich laut dem Subjekt um eine Untergrundorganisation.
Das Subjekt wurde inhaftiert, als der Unterzeichner seinerseits sich an die Schädel erinnerte und das Ganymed zwecks Tatortschau erneut aufsuchte. Hierbei erwischte er die besagte Sklavin, wie sie sich unrechtmäßig in der Brandruine des Ganymed aufhielt und über Steine wischte. Die Sklavin wurde daraufhin umgehend verhaftet und in Etappen verhört.
Anzumerken ist hier besonders, dass der Sklavin die Untergrundorganisation und deren Kopf wohlbekannt waren. Ferner legte sie ein Geständnis darüber ab, weshalb sie sich in den Ruinen befunden hatte. Sie versuchte Spuren zu vernichten.
Vorherige Ermittlungen bestätigten bereits, dass es sich bei den Krähen um eine Untergrundorganisation handelte. Der ehemalige Besitzer und Geschädigte des Ganymeds bestätigte, dass es sich bei den Krähen um eine Untergrundorganisation handelte.
Um die Morde im Zusammenhang mit dem Anschlag auf die Urbaner Station aufzuklären wurde umgehend die Taberna zum Blinden Esel von Kollegen Potitus Sittius Pullus und dem Unterzeichner aufgesucht.
Die Taberna zum blinden Esel war verwüstet worden. Vor Ort wurden von dem Unterzeichner und dessen Kollegen drei hingerichtete Leichen aufgefunden. Ein junger Zeuge, der verängstigt und verstümmelt aufgefunden wurde, äußerte sich vor den Urbanern dahingehend, dass es sich um einen Angriff unter Räubern gehandelt haben musste. Bei den Leichen handelte es sich um Mitglieder der Bande der Krähen.
Darauf angesprochen, was er sonst noch bezüglich der Krähen wüsste, teilte der junge Zeugen den Urbanern mit, dass er belauscht habe, dass die Krähe - sprich der Unterweltboss in einer Gasse ermordet worden wäre. Er könne die Urbaner an den Tatort führen. Als Gegenleistung verlangte er nur Geleit, um den Tatort sicher verlassen zu können.
Das Geleit wurde dem jungen Zeugen zugesagt und gewährt. Dieser führte die beiden Urbaner ohne Umwege direkt zu der Leiche der Krähe. Der Unterzeichner konnte eine der Leichen zweifelsfrei als den ehemaligen Besitzer des blinden Esels identifizieren. Eine weitere Leiche lag neben der dem Besitzer des blinden Esels.
Die Tatortspuren waren dahingehend eindeutig, dass die "Krähe" von einem Vertrauen niedergestreckt worden war. Ein Mann seines Geschäftes, hätte keine andere Person derart nah an sich herangelassen. Der überraschte Gesichtsausdruck des Toten und die Ausbreitung der Blutlache sprachen ebenfalls dafür, dass es sich bei dem Besitzer des blinden Esels um die erste Leiche gehandelt hatte.
Die zweite Leiche wies einen ebenso erstaunten Gesichtsausdruck auf. Diese unbekannte Person muss ebenfalls eine Krähe gewesen sein, sonst wäre ein derartiges Vertrauensverhältnis zu der Krähe nicht möglich gewesen. Folglich hat ein dritter Tatverdächtiger den ersten Mörder hingerichtet. Die zweite Leiche wurde überrascht, denn sie wurde hinterrücks erstochen. Sie stürzte in die Blutlache der ersten, so dass das Blutbild eindeutig aufzeigt, wer zuerst verstorben war.
Auch der Umstand, dass die zweite Leiche von hinten erstochen wurde, die erste aber von vorne erdolcht wurde, lässt nur einen Rückschluss zu - der Besitzer des blinden Esels starb zuerst im Angesicht seines Feindes. Hätte zuerst der dritte Mann zugestochen, hätte der Besitzer des blinden Esels diesen bemerkt, da er seinem eigenen Mörder ins Gesicht blickte und so mitbekommen hätte, wer sich diesem von hinten nähert.
Die Urbaner befragten erneut den jungen Zeugen, dieser teilte mit, dass er mit angehört habe, wie sich einige Krähen in das Haus ihres Anführers zurückziehen wollten. Sogar den Standort des Hauses konnte er in Erfahrung bringen und gab diesen unmittelbar an die Urbaner weiter.
Da der junge Zeuge verletzt war, entschieden sich die Urbaner sich zu trennen. Kollege Potitus Sittius Pullus brachte den jungen Zeugen zu einem Medicus, während der Unterzeichner sich auf den Weg zum Nest der Krähe machte.
Dort angekommen bot sich ihm ein Bild des Grauens. Bereits vor dem Haus fand der Unterzeichner mehrere Leichen. Folglich nahm er seine Waffe zur Hand und betrat das Gebäude, die Eigensicherung selbstverständlich stets berücksichtigend.
In dem zweistöckigen Haus selbst, fand der Unterzeichner weitere Leichen vor. Scheinbar hatten im Hauptquartier der Krähe die letzten Überlebenden Zuflucht gesucht und hier gemeinschaftlich den Tod gefunden.
Aufgrund der harten und effektiven Vorgehensweise kann nur von einer Reinigungsaktion einer befeindeten Bande ausgegangen werden.
Insgesamt wurden von dem Unterzeichner 27 Krähen-Leichen aufgefunden.
Spezifizierung der Funde:
3 Krähen-Leichen in der Taberna blinder Esel
2 Krähen-Leichen in der Gosse, darunter die Krähe der Unterweltboss (Besitzer des blinden Esels)
22 Krähen-Leichen vor und in dem Haus der Krähe in der SuburaGesamt: 27 Krähen-Leichen.
Zusatzbemerkung:
In welchem Zusammenhang die Sklavin Eireann mit den Krähen stand, ist nicht offensichtlich. Es muss davon ausgegangen werden, dass das Subjekt aufgrund seiner staatsfeindlichen Einstellung Kontakte zu dieser Untergrundorganisation pflegte.Hier ist im Zusammenhang der Brand des Ganymed hervorzuheben. Dass Subjekt kann das Lupanar im Auftrag und im Namen der Krähen angesteckt haben.
Die Ermittlungen haben eindeutig ergeben, dass die Krähen für den Anschlag auf das Ganymed (möglicherweise durch die Sklavin Eireann als Täterin), für den Anschlag auf das Geschäft gegenüber der Urbaner-Station, für die Anschläge auf offener Straße und für den Anschlag auf die Urbaner-Station verantwortlich sind.
Ferner ist festzuhalten, dass alle Krähen die durch Ermittlungsarbeit aufgespürt wurden, nur als Leichen aufgefunden werden konnten.
Zeugen:
Freier römischer Bürger, Cohortes Urbanae, Potitus Sittius Pullus
Freier römischer Bürger, Cohortes Urbanae, Miles Manius Purgitius LurcoUnterzeichnet
Manius Purgitius Lurco
Urbaner, Zwölfte Kohorte, dritte Zenturie, siebtes ContuberniumDanach verließ er umgehend das Officium wieder.
-
Pullus
Pullus betrat das Zimmer und schaute von Scato zu Lurco und zurück.
"Hallo Ihr beiden. Ich war draußen schon mal so frei und habe den Bericht vorbereitet. Du musst ihn nur noch abzeichen. Hör zu Lurco", sagte Pullus aufmunternd und legte seinem Barackenbruder kurz die Hand auf die Schulter."Manius Purgitius Lurco
Cohortes Urbanae
Zwölfte Kohorte
dritte Zenturie
siebtes ContuberniumBericht Anschlag auf die Urbaner-Station
Tatort: Urbaner Station in der Subura
Einsatzgrund: Ermittlungen bezüglich des v.g. Vorfalls samt der dazugehörigen MordeBei der Durchsuchung des Geschäftes gegenüber der Urbaner Station direkt nach dem Mord an dessen Besitzer und im Anschluss in der schwer beschädigten Urbaner Station selbst, fand der Unterzeichner Vogelschädel. Diese waren als Mahnung oder Warnung an den jeweiligen Tatorten zurückgelassen worden.
Zwecks Aufklärung des Anschlags auf die Urbaner Station und die vorherigen Morde um den Anschlag zu verschleiern, erhielt der Unterzeichner von der inhaftierten Sklavin Eireann zweckdienliche Hinweise, dass sich ebenfalls im Ganymed ähnliche Vogelschädel befunden hätten. Ferner führte das Subjekt aus, dass der Besitzer des "blinden Esels" einer Taberna eine Krähe, wenn nicht die Krähe schlechthin wäre. Bei den Krähen handelt es sich laut dem Subjekt um eine Untergrundorganisation.
Das Subjekt wurde inhaftiert, als der Unterzeichner seinerseits sich an die Schädel erinnerte und das Ganymed zwecks Tatortschau erneut aufsuchte. Hierbei erwischte er die besagte Sklavin, wie sie sich unrechtmäßig in der Brandruine des Ganymed aufhielt und über Steine wischte. Die Sklavin wurde daraufhin umgehend verhaftet und in Etappen verhört.
Anzumerken ist hier besonders, dass der Sklavin die Untergrundorganisation und deren Kopf wohlbekannt waren. Ferner legte sie ein Geständnis darüber ab, weshalb sie sich in den Ruinen befunden hatte. Sie versuchte Spuren zu vernichten.
Vorherige Ermittlungen bestätigten bereits, dass es sich bei den Krähen um eine Untergrundorganisation handelte. Der ehemalige Besitzer und Geschädigte des Ganymeds bestätigte, dass es sich bei den Krähen um eine Untergrundorganisation handelte.
Um die Morde im Zusammenhang mit dem Anschlag auf die Urbaner Station aufzuklären wurde umgehend die Taberna zum Blinden Esel von Kollegen Potitus Sittius Pullus und dem Unterzeichner aufgesucht.
Die Taberna zum blinden Esel war verwüstet worden. Vor Ort wurden von dem Unterzeichner und dessen Kollegen drei hingerichtete Leichen aufgefunden. Ein junger Zeuge, der verängstigt und verstümmelt aufgefunden wurde, äußerte sich vor den Urbanern dahingehend, dass es sich um einen Angriff unter Räubern gehandelt haben musste. Bei den Leichen handelte es sich um Mitglieder der Bande der Krähen.
Darauf angesprochen, was er sonst noch bezüglich der Krähen wüsste, teilte der junge Zeugen den Urbanern mit, dass er belauscht habe, dass die Krähe - sprich der Unterweltboss in einer Gasse ermordet worden wäre. Er könne die Urbaner an den Tatort führen. Als Gegenleistung verlangte er nur Geleit, um den Tatort sicher verlassen zu können.
Das Geleit wurde dem jungen Zeugen zugesagt und gewährt. Dieser führte die beiden Urbaner ohne Umwege direkt zu der Leiche der Krähe. Der Unterzeichner konnte eine der Leichen zweifelsfrei als den ehemaligen Besitzer des blinden Esels identifizieren. Eine weitere Leiche lag neben der dem Besitzer des blinden Esels.
Die Tatortspuren waren dahingehend eindeutig, dass die "Krähe" von einem Vertrauen niedergestreckt worden war. Ein Mann seines Geschäftes, hätte keine andere Person derart nah an sich herangelassen. Der überraschte Gesichtsausdruck des Toten und die Ausbreitung der Blutlache sprachen ebenfalls dafür, dass es sich bei dem Besitzer des blinden Esels um die erste Leiche gehandelt hatte.
Die zweite Leiche wies einen ebenso erstaunten Gesichtsausdruck auf. Diese unbekannte Person muss ebenfalls eine Krähe gewesen sein, sonst wäre ein derartiges Vertrauensverhältnis zu der Krähe nicht möglich gewesen. Folglich hat ein dritter Tatverdächtiger den ersten Mörder hingerichtet. Die zweite Leiche wurde überrascht, denn sie wurde hinterrücks erstochen. Sie stürzte in die Blutlache der ersten, so dass das Blutbild eindeutig aufzeigt, wer zuerst verstorben war.
Auch der Umstand, dass die zweite Leiche von hinten erstochen wurde, die erste aber von vorne erdolcht wurde, lässt nur einen Rückschluss zu - der Besitzer des blinden Esels starb zuerst im Angesicht seines Feindes. Hätte zuerst der dritte Mann zugestochen, hätte der Besitzer des blinden Esels diesen bemerkt, da er seinem eigenen Mörder ins Gesicht blickte und so mitbekommen hätte, wer sich diesem von hinten nähert.
Die Urbaner befragten erneut den jungen Zeugen, dieser teilte mit, dass er mit angehört habe, wie sich einige Krähen in das Haus ihres Anführers zurückziehen wollten. Sogar den Standort des Hauses konnte er in Erfahrung bringen und gab diesen unmittelbar an die Urbaner weiter.
Da der junge Zeuge verletzt war, entschieden sich die Urbaner sich zu trennen. Kollege Potitus Sittius Pullus brachte den jungen Zeugen zu einem Medicus, während der Unterzeichner sich auf den Weg zum Nest der Krähe machte.
Dort angekommen bot sich ihm ein Bild des Grauens. Bereits vor dem Haus fand der Unterzeichner mehrere Leichen. Folglich nahm er seine Waffe zur Hand und betrat das Gebäude, die Eigensicherung selbstverständlich stets berücksichtigend.
In dem zweistöckigen Haus selbst, fand der Unterzeichner weitere Leichen vor. Scheinbar hatten im Hauptquartier der Krähe die letzten Überlebenden Zuflucht gesucht und hier gemeinschaftlich den Tod gefunden.
Aufgrund der harten und effektiven Vorgehensweise kann nur von einer Reinigungsaktion einer befeindeten Bande ausgegangen werden.
Insgesamt wurden von dem Unterzeichner 27 Krähen-Leichen aufgefunden.
Spezifizierung der Funde:
3 Krähen-Leichen in der Taberna blinder Esel
2 Krähen-Leichen in der Gosse, darunter die Krähe der Unterweltboss (Besitzer des blinden Esels)
22 Krähen-Leichen vor und in dem Haus der Krähe in der SuburaGesamt: 27 Krähen-Leichen.
Zusatzbemerkung:
In welchem Zusammenhang die Sklavin Eireann mit den Krähen stand, ist nicht offensichtlich. Es muss davon ausgegangen werden, dass das Subjekt aufgrund seiner staatsfeindlichen Einstellung Kontakte zu dieser Untergrundorganisation pflegte.Hier ist im Zusammenhang der Brand des Ganymed hervorzuheben. Dass Subjekt kann das Lupanar im Auftrag und im Namen der Krähen angesteckt haben.
Die Ermittlungen haben eindeutig ergeben, dass die Krähen für den Anschlag auf das Ganymed (möglicherweise durch die Sklavin Eireann als Täterin), für den Anschlag auf das Geschäft gegenüber der Urbaner-Station, für die Anschläge auf offener Straße und für den Anschlag auf die Urbaner-Station verantwortlich sind.
Ferner ist festzuhalten, dass alle Krähen die durch Ermittlungsarbeit aufgespürt wurden, nur als Leichen aufgefunden werden konnten.
Zeugen:
Freier römischer Bürger, Cohortes Urbanae, Potitus Sittius Pullus
Freier römischer Bürger, Cohortes Urbanae, Miles Manius Purgitius LurcoUnterzeichnet
Manius Purgitius Lurco
Urbaner, Zwölfte Kohorte, dritte Zenturie, siebtes Contubernium", las Pullus vor."Kann ich den Bericht so bei unserem Optio und Centurio abgeben?", fragte er und klappte die Wachstafel zu. Lurco sah schlimm aus, aber er Scato würde ihn wieder zusammenflicken.
"Ja... gib den... Bericht ab... und Danke", antwortete Lurco müde.
"Dann mache ich das direkt, bis später. Scato pass gut auf ihn auf", sagte Pullus und knuffte auch ihn, bevor er das Zimmer verließ und sich mit den Berichten auf den Weg machte.
-
Lurco war froh, dass ihm Scato Beistand. Als er wieder richtig lag und auch etwas getrunken hatte, ging es ihm besser. Einer von Scatos Kollegen brachte bereits einiges an Ausrüstung und Besteck, um ihm helfen zu können. Lurco umfasste Scatos Handgelenk und hielt ihn einen Moment lang fest. Sein Stöckchen so zu spüren, beruhigte seine Nerven zusätzlich.
Dabei sah Scato so aus, als könnte er ebenfalls eine Beruhigung gebrauchen.
"Du... wirst mal ein guter Arzt. Hast Dir doch Wunden... zum Üben gewünscht. Da bin ich", versuchte sich Lurco an einem Scherz und einem Grinsen. Beides misslang kläglich. Lurco steckte die Zunge durch sein Wangenloch und zog sie wieder zurück."Dass musst Du flicken", bat er überflüssigerweise und drückte Scatos Handgelenk.
"Wir haben Leichen gefunden... sehr viele... Leichen. Der Bericht... Sobald ich kann, schreibe ich den Bericht", erklärte er seinem Freund und hoffte der Arzt würde bald kommen, oder Scato anfangen.
-
Lurco, Pullus und Caldus führten erneut die Sklavin Eireann in den Carcer. Sie bekam ihre übliche Zelle und die übliche Versorgung. Einen Eimer Wasser und mehrere Kanten Brot. Dies würde einige Zeit ausreichen, wenn sie es sich einteilte. Falls nicht - nicht.
Lurco schob die Sklavin in die Zelle, hinter ihr donnerte die Tür ins Schloss und es wurde abgeschlossen.
"Sie scheint das hier als Herberge zu betrachten, oder sich heimisch zu fühlen", sagte Caldus.
"Scheint hier unten wie in Britannien zu sein. Nass, kalt, dunkel und dreckig, dass weckt Heimatgefühle", schmunzelte Pullus.
"Typisch Frau. Lasst mich rein in den Carcer! Kaum ist sie drin, lass mich raus aus dem Carcer! Sehr entscheidungsfreudig. Diesmal bleibt sie was länger. Langweilig wird ihr nicht, die Steine geben sicher wieder was zum Besten", antwortete Lurco, was Pullus und Caldus grinsen ließ.
-
Lurco und Pullus traten zu ihrem Kollegen. Beide beobachteten das sich bietende Schauspiel. Die geistig angeschlagene Sklavin war wieder unterwegs und machte wie üblich Ärger.
Lurco ergriff die Wachstafel in Scato Händen und schlug sie auf, überflog das ganze Geschmiere und gab sie zurück.
Als die Sklavin dann auch noch einen Bürger in Sänfte belästigte war das Maß voll.
Lurco schnappte sich die Sklavin von hinten, verdrehte ihr den Arm auf den Rücken und führte sie zurück zu Scato."Du bist verhaftet - Unlauteres Werben und Belästigung!
Jeder der Werbung verteilen möchte, muss sich bei der zuständigen Behörde des Ortes, an dem er Werbung verteilt, erkundigen ob Werben erlaubt, Kosten- und Genehmigungsfrei ist oder ob dafür Gebühren anfallen.
In den meisten Fällen fallen Gebühren an.
Ferner ist darauf zu achten, das niemand belästigt und genötigt wird. Der Belästigte kann gegen Dich vorgehen und Du wirst nie wieder eine Genehmigung für das öffentliche Werben durch Verteilen erhalten. Zudem schadet es dem Ansehen Deines Herren.
Herrchen wird wie üblich über Dein Fehlverhalten informiert. Sobald dieser die Genehmigung für eine Werbeerlaubnis vorgelegt hat, werden wir weiter sehen. Deine Zelle wartet. Vielleicht sollten wir sie Dir gleich freihalten.
Scato ich bin dann mal wieder unterwegs", erklärte Lurco tonlos und zückte sein Schwert.
"Abmarsch", befahl Lurco und führte gemeinsam mit Pullus die Sklavin davon.
Weiter geht es in "Falsch Geworben":
https://www.imperiumromanum.ne…?postid=924472#post924472 -
Lurco schloss die Augen und drückte seine Stirn gegen die von Scato. Lange konnte er den Druck nicht ausüben, denn er hatte seinem Körper alles abverlangt. Als die Anspannung vom Kampf nachgelassen hatte, hatten seine Kräfte versagt. Er hatte mehr gegeben, als er hatte. Eine bleierne Müdigkeit hatte von Lurco Besitz ergriffen. Er versuchte sich an Scato festzuhalten, doch er rutschte wieder in die liegende Position.
Er schaute sein Stöckchen beschwörend an, er wollte alles nur nicht auf dem Friedhof landen. Er hatte die Krähen in den Abgrund geschickt, aber es war noch lange nicht Zeit diesem Vögeln zu folgen. Eine Untergrundorganisation weniger, aber es gab vermutlich noch so viele wie Sand am Meer. Und wer stellte sich ihnen entgegen?
Ein verkrüppelter Lupo und ein abgehalfteter Urbaner. Zwei Männer die im Leben nichts erreicht hatten und die das Schicksal zu verhöhnen schien. Kyriakos Leben war in Rauch aufgegangen, seines bewegte sich in der Monotonie einer Endlosschleife.
Es schien sich niemand für die tatsächlichen Probleme zu interessieren. Nicht einmal die Staatsorgane die dafür zuständig waren. Vielleicht war es Zeit selbst eine Untergrundorganisation zu gründen. Keine die sich bereicherte und anderen die letzten sauer verdienten Systerzen raubte. Sondern eine Untergrundorganisation der Gerechtigkeit. Männer die das voll- und durchzogen, wozu der Staat weder in der Lage noch Willens war.
Einen Dolch aus der Dunkelheit bekämpfte man am besten mit einem Richtschwert aus der Finsternis. Es sprach nichts dagegen Richter und Vollstrecker in einer Person zu vereinen. Als Männer des Mars würden sie ihr Urteil fällen. Der Gott des Krieges würde sie und ihre Klingen leiten.
Kyriakos war in Sicherheit, diese Angst hatte Scato ihm genommen. Was wäre er für ein Bruder unter Waffen gewesen? Gerettet von seinem Kameraden und dann lag er hier, während Kyriakos alleine ihren Kampf austrug? Aber er war hier, Kyriakos war in der Nähe. Lurco versuchte zu lächeln, aber sein Gesicht fühlte sich an als würde es zerreissen.
Ein unterdrücktes Keuchen entrang sich seiner Kehle, ehe er wieder ruhig lag.
Jetzt musste er sich erholen, er musste Scato in die Arme schließen und ihm alles berichten. Er musste ihm sagen was geschehen war. Zu allererst aber musste er etwas trinken und versorgt werden.
"Durst...", flüsterte Lurco und sackte erschöpft in sich zusammen.
-
Das Schaukeln hatte ein Ende, sein Durst war unbeschreiblich. Kyriakos... irgendwo waren sie angekommen. Sein Kopf fühlte sich zum Bersten an, ganz bewusst spürte Lurco nach seinem Körper. Er hatte unbeschreibliche Schmerzen, gut, er lebte. Er war einige Male durch die Gegend geschleudert worden und seine Arme wie auch sein Gesicht hatten einiges an Schnitten abbekommen.
Irgendjemand streichelte ihn...
Irgendjemand rief seinen Namen...
Nicht irgendwer... Scato.
SCATO!Lurco öffnete die Augen und blinzelte gegen die unerträgliche Helligkeit an. Eine Hand griff nach Scatos Arm und dieser sah wie zerschnitten die Unterarme von Lurco waren. Manius setzte mehrfach an etwas zu sagen, bekam aber kaum etwas heraus, als ein heiseres Krächzen. Dann gelang es ihm endlich etwas zu sagen.
"Durst! Via... Appia... Nekr...ropole... muss... muss... hin...".
So vorsichtig wie möglich versuchte Lurco sich aufzurichten.
-
Pullus
Pullus blieb stehen und zuckte mit den Schultern.
"Wo sie vermutlich immer sind. Er sollte die Zeugen wegen dem Anschlag auf die Station verhören und wegen den Mordanschlägen drumherum. Wo die anderen ab dato waren? Keine Ahnung Scato, aber Du kennst Lurco besser als jeder andere. Er nimmt seine Aufgaben ernst. Manchmal zu ernst, aber wie sollte man Mord sonst sehen?
Ich hatte die Aufgabe ihm seine Befehle zu überbringen, also bin ich an seiner Seite geblieben und wir haben uns gemeinsam mit Kyrikos darum gekümmert. Der Lupo hat mehr für die Ermittlung getan als die Barackenbrüder oder sonst wer von den Urbanern.
Am Ende ist es gleich, geschehen ist nichts, wir haben Tote gefunden. Merk Dir das. Wir haben ermittelt, stießen auf einen Haufen Leichen und damit hat sich das kriminelle Pack selbst ausgelöscht. Wir schreiben einen Bericht, die Sache ist durch. Keine unnötigen Fragen, die Sache ist geklärt.
Und ja er ist da nun allein mit dem fußlahmen Lupo, der mehr für Rom gelaufen ist, als so mancher gesunde Urbaner, Prätorianer oder was weiß ich. Du hast doch schon die Vigiles gesehen beim Brand am Ganymed. Muss irgendwas im Trinkwasser sein in Rom. Es macht aus Männer Memmen, komm", gab Pullus zurück und marschierte weiter vor.
-
Pullus
Pullus wartete einen Moment ab, wo Scato nicht an dem Buben werkelte, um ihm einen Klaps vor den Hinterkopf zu verpassen. Nicht hart, aber warnend.
"Lurco, Kyriakos und ich haben erfahren, dass der Besitzer des blinden Esels eine Krähe ist. Wenn nicht sogar die Krähe. Wir also rein in den Laden. Drei Krähen haben wir auf Anhieb ausfindig gemacht und diesen pickligen Zeugen. Lurco verhörte die Krähen, Kyriakos leistete Hilfe und ich sicherte die Tür.
So haben wir unter anderem von Zeugen erfahren, dass der Tabernenbesitzer die Krähe war. Der kleine Zeuge hier teilte uns mit, dass der Unterweltboss ins Gras gebissen hat. Er hat uns zur Leiche geführt, nachdem wir die drei Leichen der Krähen im Esel zurück gelassen hatten.
Vor Ort befand sich aber nicht nur eine, sondern zwei Leichen. Lurco hat die Sachlage sondiert und den Tatort gelesen. Die Oberkrähe wurde von einem Vertrauten abgestochen. Dieser wiederum wurde von einem Dritten Vertrauten erstochen und war auf der Flucht.
Vorab erfuhren wir durch die Befragung im Esel von zwei Unterschlüpfen der Krähen. Einer befindet sich bei den Katakomben, der andere ist ein Haus in der Subura. Lurco trug mir auf den Buben zu Dir zu bringen. Danach muss er zurück zum Esel, um die Vorräte für seinen Herrn Kyriakos zu sichern. Tote benötigen keine Nahrung.
Lurco und Kyriakos machten sich direkt an die Verfolgung des dritten Meuchlers. Sie wollten das Nest der Krähe in der Subura ausgeben und die restlichen Vögel rupfen. Deshalb muss ich auch gleich wieder los, um die Kameraden zu unterstützen. Du kannst mich begleiten, wenn Du willst.
Lurco bot Kyriakos und seinen Mannen Unterschlupf im Lallenden Löwen an. Dahin geht dann das Futter.
Bist Du soweit? Dann lass uns aufbrechen. Du Bub kennst Deine Aufgabe", sagte Pullus und machte sich auf den Weg. Er hatte Sorge um Lurco und um Kyriakos. Sie hatten vor in ein Wespennest zu stechen, um Krähen auszuräuchern.
-
Pullus
Pullus betrat mit dem einohrigen Jungen das Krankenhaus.
"SCATO?", brüllte er einfach in den Gang und erntete dafür einige missmutige Blicke.Pullus ignorierte sie geflissentlich, hier ging es um weit mehr.
"Scato? Wo bist Du? Ich benötige Deine Hilfe!", rief Pullus."Gleich wird Dir geholfen!", munterte der Urbaner den Buben auf.
-
Pullus
Pullus eilte mit dem Buben in die Castra. Er musste zu Scato, damit dieser den Jungen verarzte. Wie weit Lurco und Kyriakos vorangekommen waren, wusste er nicht. Aber ihre Aufgabe war gefährlich und er musste sich so schnell wie möglich wieder auf den Weg machen um die beiden zu unterstützen.
"Komm", verlangte Pullus und zog den Jungen mit sich in die Castra.
Schnurstracks marschierte er Richtung Krankenhaus.
-
Lurco fühlte wie er schaukelte und schwankte, dass Gefühl ließ sein Bewusstsein wieder an die Oberfläche treiben. Langsam schlug er die verquollenen Augen auf. Ihm schmerzte der ganze Körper, jetzt wo der Kampf vorbei war fühlte er jeden einzelnen geprellten Knochen und jede Zerrung. Die Schnitte, Tritte und was er sonst noch alles eingesteckt hatte, kosteten ihn Kraft die er nicht mehr hatte.
Er war durstig wie nie zuvor in seinem Leben, aber genauso hatte er gekämpft. Sein Vater wäre stolz auf ihn, wüsste er von seiner Leistung. Aber niemand durfte je davon erfahren. Wie so oft galt, wer seinen Beruf gut ausgeübt hatte, fiel nicht auf. Die wahren Leistungen der Geschichte wurden nicht gepriesen, sondern sie gingen im Stillschweigen der heimlichen Helden unter. Und genau so ein Mann trug ihn gerade.
Selbst konnte Kyriakos kaum laufen und dennoch hatte er ihn aufgelesen und nicht zurückgelassen. Dieser Lupo hatte mehr Ehre im Leib als so manche komplette Einheit. Lurco fasste mit zittrigen, blutverschmierten Fingern nach Kyriakos Brust. Seine Unterarme waren aufgeschlitzt und seine Finger fühlten sich taub an, aber sie gehorchten ihm noch.
Lurco drückte Kyriakos die Hand aufs Herz.
"Danke", presste er hervor, ehe er wieder ohnmächtig wurde.
-
Das Töten hatte Lurco erschöpft. Seine Lungen brannten, Hüfte, Rücken und Arme schmerzten und seine Kehle fühlte sich an, als hätte er heißen Wüstensand verschluckt. Schweiß lief ihm über das Gesicht und den Nacken, brannte in seinen Augen, so dass er die Umgebung nur noch verschwommen wahrnehmen konnte. Seine Haut war mit Blutspritzern übersät.
Zum ersten Mal seit sein Vater ihm beigebracht hatte zu kämpfen, fühlten sich seine Hände, die die Waffen hielten ungeschickt und plump an. Er presste seinen Rücken gegen die Wand und schnappte nach Luft.
Er leckte sich über die Lippen, schmeckte Salz und hoffte, dass es Schweiß war und kein Blut. Oder sollte es doch Blut sein, so hoffte er inständig, wäre es nicht sein eigenes.
Kyriakos hatte ins Haus gefunden, seinen Arsch gerettet und war nun an seiner Seite.
Irgendwann hatte Lurco aufgehört zu zählen, wie viele Krähen sie getötet hatten. Er war auf jeden Fall auf über Zehn gekommen, die ihre Hinrichtung verdient hatten. Und gerade eben hatten sie unter Beweis gestellt, zu was sie fähig waren, wenn man sie in die Ecke drängte.
Trotz seiner Erschöpfung musste er bei der Erinnerung daran Kyriakos anlächeln.
Er holte noch einmal tief Luft, um Sauerstoff in seine Muskeln zu pumpen, ging die zweite Etage hinauf und sprang gegen die hölzerne Tür in der Wand gegenüber. Die Tür flog krachend auf, als er mit seiner linken Schulter dagegen prallte. Lurco rollte sich ab und befand sich für einen Moment in völliger Dunkelheit, bevor er sich orientieren konnte.
Der kurze Gang in dem er sich befand, verzweigte sich vor ihm. Gerade als er sich wieder in Bewegung setzen wollte, sah er einen kleinen schwarzen Gegenstand auf sich zufliegen.
Lurco sprang nach links und krachte durch die Wand aus Holz. Er landete auf dem Tisch eines abgetrennten Speisezimmers. Speisen und Getränke flogen durch die Luft und einige Krähen stoben kreischend auseinander. Das Geschrei um ihn herum wurde lauter und er schlitzte sich durch die drei aufgebrachten Vögel.
Lurco lief weiter und erblickte einen drahtigen, sehnigen Kerl, der mit einem seltsamen runden Messer spielte. Der Mann war aus anderem Holz geschnitzt, als die Mitläufer und das Fallobst, was sich hier größtenteils im Haus ängstlich zusammengescharrt hatte. Heimtücke war ihr Handwerk, nichts scheute dieses Gesindel mehr, als mit der eigenen Brutalität konfrontiert zu werden. Die eigene Medizin war zu bitter...
„Du bist also der miese Schwanzlutscher, der meine Krähen abgeschlachtet hat", zischte der Kerl Lurco an und riss den Urbaner damit aus seinen Gedanken.
"Aber das ist mir eigentlich auch egal, denn hier endet Dein Ausflug…", sagte Amphion beiläufig und mit einer raschen, geschmeidigen Bewegung warf er das Messer.
Man sollte doch nicht alles versuchen mit Logik zu lösen schoss es Lurco durch den Kopf, während das Messer auf ihn zuschoss mit rotierenden Klingen wie die uralten Dagger. Lurco schaffte es mit einer schnellen Drehung des Oberkörpers gerade noch der Waffe auszuweichen. Es hinterließ mehrere blutige Streifen in seinem Gesicht.
Warmes Blut lief ihm über die Wange seinen Hals hinunter. Im gleichen Moment wurde sein Kopf nach vorne geschleudert. Etwas hatte hart seinen Schädel getroffen und ihm kam nur ein Gedanke - Scheiße.
Das war er nicht, sondern er war nur mit dem Schädel durch den Schwung brachial gegen die Wand gedonnert.
Schutz, Förderung, Hingabe, Loyalität und Verpflichtung das Leben aller Römer zu bewachen und die Lebensqualität aller Bürger des römischen Volkes zu erhöhen.
Nun er hatte eine Aufgabe. Nichts was einen mehr aufrecht hielt als einen Sinn im Leben zu haben. Etwas wofür es sich lohnte zu kämpfen. Lruco stieß sich von der Wand ab.Wie ein rotierender Diskus flog das Messer haarscharf an Lurco vorbei, um in seinem Rücken eine Holzsäule wie weiche Butter zu zerschneiden. Dann änderte das Messer seine Flugrichtung und kam wie ein Bumerang zurück.
Amphion holte ein zweites Messer hervor, warf es und lief los. Dann griff er das erste Messer das zu ihm zurückgeflogen war, aus der Luft und warf es sofort wieder in Lurcos Richtung. Die Messer die mühelos Holz zerteilten, hielten in kurzem Abstand auf den Urbaner zu. Tische, Möbel und Holzsäulen zerschnitten sie mühelos.
„Scharfe Sache was, findest Du nicht auch? Chakram nennt man die Kleinen“, lachte Amphion.
Angesicht dieser umherfliegenden Messer konnte Lurco nur so gut es ging ausweichen und versuchten die Waffen ebenfalls aus der Luft zu pflücken, er bekam sie aber nicht zu fassen.
„Na na nicht fremder Leute Waffen stehlen, sowas gehört sich nicht. Ich muss Dich wohl noch erziehen. Du möchtest eins? Dann frag mich doch. Also schön was sagst Du dazu?“, fragte Amphion und zog ein drittes dieser Messer.
Was folgte grenzte für Lurco an ein Wunder, denn er überlebte es – mehr noch er zog Amphion einen Schmiss, aber vorher hatte der Urbaner die Hops-Spring-Einlage seines Lebens zu liefern.
Amphion warf die Messer so gekonnt, dass sie wie ein Lebewesen flogen. Die Messer beschrieben eine komplizierte Flugbahn und kehrten wieder zu ihm zurück. Zwei von ihnen wirbelten ständig durch die Luft und machten Jagd auf Lurco. Seine Tätigkeit beschränkte sich fast eine halbe Stunde nur darauf, durch Sprünge und andere Ausweichmanöver am Leben zu bleiben.
Nach einer Weile kam ihm eines der Messer so nahe, dass er im Ausweichsprung dachte es würde ihm die Kehle aufschlitzen, doch er konnte sich mit einem Kick hoch an die Mauer und Seitwärtssalto so gerade noch in Sicherheit bringen. Die Klinge schabe durch sein Gesicht und zog ihm einen tiefen Schnitt von der linken Augenbraue bis hinab zur Wange und riss sie auf. Die Klinge hatte ihm das Gesicht aufgeschlitzt.
Lurco schob seine Zunge durch das klaffende Loch in seiner Wange. Wie eine Schlange zog er seine Zunge zurück in den Mund.
Ausgerechnet dieser Moment war seine Chance und Lurco griff zu. Er schnappte sich das Messer aus der Luft und warf es zu Amphion zurück. Sein Wurf war nicht gerade glorreich mit der ihm völlig fremden Waffe.
Das Messer schrammte kratzend an Wände entlang, zerteilte zig Gegenstände im Raum und hielt auf Amphion zu. Baff starrte die Krähe noch einige Sekunden auf die auf sie zuhaltende Klinge...
Zu spät, die eigene Waffe fraß sich rotierend in die Stirn der Krähe. Mit brechenden Augen schaute Amphion in die Welt, die er langsam nicht mehr sah. Lurco stellte sich vor die letzte Krähe und umfasste das Rundmesser.
"Stell Dir mal vor statt dem Schwanzlutscher wäre hier der härteste Hund unserer Truppe aufgetaucht", grinste Lurco dämonisch und drückte das Messer ganz in den Kopf des Feindes, so dass sein Schädel in zwei Teilen zur Seite wegklappte.
Danach klappte Lurco mit dem Chakram in der Hand selbst zusammen. Die Ausrüstung hatte die Feinde das Leben gekostet und seines behütet, Mars war mit ihm.
-
Schritte als er sich gerade auf den Weg nach oben machen wollte. Sie versuchten gar nicht mehr, keinen Lärm zu machen. Noch bevor er sich umdrehte, wusste Lurco welcher Anblick sich ihm bieten würde. Nun er wusste es fast. Eine Gruppe Krähen kam auf ihn zu. Sie schwärmten aus und Lurco ließ sich umzingeln, sodass er die Mutigeren automatisch direkt vor der Nase hatte. Bei ihnen war wieder eine Frau, es scherte ihn nicht. Lurco hielt nichts von Frauen, er hatte seine eigene Meinung über diese "Wesen".
Einige Krähen nahmen sehr merkwürdige Posen ein, und wenn es Lurco nicht besser gewusst hätte, hätte er vermutet, dass sie ganz dringend einen Besuch beim Medicus nötig hattten. Er zählte insgesamt fünf mit dem Weib, von denen alle bis auf die Frau so aussahen, als könnten sie mit ihren Körpern durchaus etwas anfangen.
„Du bist erledigt“, sagte die seltsame Frau und hob ihre Waffe.
„Aha“, gab Lurco ruhig zurück.Die Krähen starrten Lurco mit Unglauben an. Offensichtlich bekamen sie sonst nie etwas anderes als Angst zu sehen. Lurco hielt ungerührt den kriminellen Blicken stand, ohne jede Spur vor Furcht. Sein Gespür verriet dem Urbaner, dass die Kerle zusehends unsicherer wurden.
„Umdrehen, Arme auf den Rücken“, verlangte die Frau.
Lurco sagte gar nichts.„Ich sagte umdrehen...!“, bellte sie und wurde mitten im Satz unterbrochen.
„Wieso?“, hakte Lurco nach.
„Was?“, fragte die Frau verwirrt.
In diesem Augenblick der Verwirrung packte Lurco den Arm, der ihm entgegen gereckt wurde, mit der linken Hand am Handgelenk und zog die Frau mit einem heftigen Ruck zu sich heran, so dass die Waffe zur Seite zeigte. Dann griff er mit der rechten Hand nach dem Trizeps der Angreiferin und drückte den Arm mit Wucht nach unten, so dass der Ellbogen einknickte. Die Waffe fiel zu Boden, zeitgleich ließ Lurco los, riss sein Schwert heraus und hackte dem Weib mit brutalem Hieb den Arm ab.Das anschließende, schreckliche Geheul ließ die anderen erstarren. Lurco ließ die Frau fallen wie einen nassen Sack während sich die weibliche Krähe vor ihm auf dem Boden in ihrem eigenen Blut zusammenkrümmte. Zwischen den Schreien fand sie ihre Stimme wieder.
„Bringt das Schwein um!“, brüllte sie verzweifelt, sich die gewaltige Wunde haltend.
Lurco sprang mit einem Satz auf die anderen gezogenen Waffen zu, kickte sie mit einem Fußtritt beiseite und nutze seinen Schwung, um die Wucht, mit der er seinem Gegner den Ellbogen ins Gesicht rammte zu erhöhen.
Der Kopf des anderen schnappte nach hinten, Blut spritzte aus seinem Mund und der Kerle sackte zusammen. Zeitgleich sahen die anderen Krähnen was Sache war, ihr Kollege rutschte von Lurcos Klinge.
Die andere Krähe wich zurück, die Handflächen geöffnet, die Augen grimmige Schlitze. Die nächste Krähe kam von hinten. Lurco wirbelte herum und knallte dem Kerl die geballte Faust vor den Hals. Gefällt brach der Mann zusammen.
Jetzt kamen die restlichen Krähen auf ihn zu, diesmal gleichzeitig. Einer schwang sein rasiermesserscharfes Messer, der andere einen Schlagstock. Der Schlagstock kam zuerst auf ihn zu, von links, in Kopfhöhe. Lurco packte den Schlagstock zusammen mit der Hand des Angreifers, nutzte den Schwung der Krähe aus und entriss dem Vogel die Waffe.
Ein Dolch rammte in seine Seite, der schabend an der Panzerung des Urbaners abglitt. Keine zwei Sekunden später ließ Lurco den Schlagstock mit brachialer Gewalt auf den Schädel der Krähe krachen. Blut spritzte in das Gesicht der letzten stehenden Krähe. Lurco ließ den Schlagstock noch einmal in der Hand herumwirbeln, dann schoss der Schlagstock auf das Gesicht des letzten Angreifers zu. Dessen Gesicht verschwand in einer Wolke aus Blut-, Knochen- und Gewebefetzen. Guter Schlag lobte sich Lurco gedanklich.
Der Urbaner ließ den Schlagstock fallen und folgte mit bedächtigen Schritten der einarmigen Krähe, die bepisst und eingeschissen versuchte, sich vor der Gerechtigkeit in Sicherheit zu bringen.
Ein Schwertstreich durchtrennte ihr Vorhaben, sowie den Kopf von ihrem Hals.
-
Lurco betrat das Haus des Wirtes des blinden Esels. Ein Löwe mit stählernen Klauen im Nest der Krähe. Für einen kurzen Moment sammelte er sich und wartete bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Dann trat er in das Haus hinein.
Schon fuhren einige Krähen herum und rannten auf Lurco zu. Er zog seinen Dolch, wartete ab und schon drängten einige der Krähen auf ihn ein. Er gab seine Selbstbeherrschung auf und kämpfe blindlings drauf los. Trat in Bäuche, schlitzte mit dem Dolch Kehlen auf, rammte die Klinge in Genicke und versuchte dabei mit aller Macht so viele wie möglich von ihnen zu töten und selbst am Leben zu bleiben.
Ein Schnitt durch die Kehle bis zu den Halswirbeln, sorgte dafür, dass die Reihen der Krähen in der unteren Etage drastisch dezimiert wurden. Er musste ihn die zweite Etage. Dort würden sich die Oberen aufhalten... oben.
Während Lurco vorwärts lief um die Dreiergruppe auf Schwachstellen zu prüfen, lief einer der Feinde rückwärts – stets mit ihm auf gleicher Höhe bleibend um den Rest der Truppe vor ihm abzuschirmen.
`Kein dummer Schläger´, schoss es Lurco durch den Kopf.
Tumbe Schläger beeindruckten nur durch Statur und brutale Vorgehensweise. Sie starrten nach vorn, sie attackierten nach vorn, sie sicherten nach vorn. Aber nur ein wirklicher Leibwächter, schaute oft genug hinter sich und kämpfte egal in welche Richtung – der Kampf gab sie vor, nicht die persönliche Vorliebe.
Diese Krähe hatte eine Spezialausbildung genossen, schlussfolgerte Lurco.
Nun dass hatte er auch, seine eigene. Mehr als genug. Kenne Deinen Feind, war eine der obersten Gebote. Er wusste dass er bei dem Blondschopf vorsichtig sein musste. Zum Sieg reichte meist aus, dass er einfach schneller, wendiger und brutaler war als seine Gegner. Und meist war er das auch.Sein Blick viel auf die kleine junge Frau die krampfhaft versuchte nicht verkrampft auszusehen.
18 Jahre? Ja vielleicht war sie schon 18 – vielleicht ein klein wenig älter. Aber sie hatte ein junges Puppengesicht. Vielleicht würde er es ihr zur Strafe demolieren, wenn sie mit der Sache zu tun hatte. Vielleicht auch einfach nur so, um die Gruppe zu bestrafen.
Jede Gruppe war immer nur so stark wie ihr schwächstes Mitglied. Meist galt in Gruppen Zusammenhalt um jeden Preis. Und genau das konnte man auch wunderbar als Waffe gegen die Krähen einsetzen. Verletzte und verstümmelte man das Nesthäkchen, würden die anderen in rasender Wut zurückkommen um dieses zu holen und zu rächen.
Sie zu opfern käme nur in Betracht, wenn sie dem Tod geweiht war - oder der Aufwand der Rettung zu hoch. Die Gruppe stand über dem Einzelnen. Jedenfalls vermutete der Urbaner das. Wieso hatten sie sich sonst im Nest zusammengerottet und versteckt? Ihm war es nur Recht, niemand verletzte ungestraft seine Familie, auch wenn diese lieber die Hände in den Schoss legte.
„Mach ihn kalt, töte das Drecksschwein“, zischte eine der Krähen wütend.
„Klar Boss“, gurrte der Angesprochene.Lurco war von Natur aus schon gefährlich genug, aber die Wut machten den Urbaner zur personifizierten Rache. Die Krähe hoffte Lurco in den nächsten Minuten zerhackt oder zerstückelt im Dreck zu sehen und konnte sich ein boshaftes Grinsen der Vorfreude kaum verkneifen.
Die angesprochene Krähe starrte Lurco einen Moment an, dabei neigte er den Kopf in einer ruckartigen Bewegung die an einen Raubvogel erinnerte. Der Bursche fletschte für den Moment knurrend die Zähne. Ob vor Wut, Gehässigkeit oder Schmerz, konnte Lurco nicht genau sagen. Vielleicht eine Mischung aus allen Dingen.
Lurco hoffte dass er Abgrundqualen litt. Der Bursche zückte zwei lange Dolche. Gewaltige Stich- und Schneidewaffen mit enormer Reichweite durch die Größe von dem Vogel.
Lurco war zwar flink, aber er war auch gewarnt. Er wäre wahnsinnig sich bewusst ungeschützt oder ungeplant in die Reichweite dieser Krähe zu begeben. Angeekelt musterte den Burschen.
Einige Sekunden zu lange, denn schon kassierte Lurco einen Hieb. Lurco wurde einmal quer durch die Luft geschleudert und prallte hart mit dumpfen Krachen auf dem Boden auf. Die Krähe machte auf dem Absatz kehrt um seinem Opfer nochmals eine zu verpassen oder ihn bei Möglichkeit direkt aufzuspießen.
Die Krähe rannte auf sein Opfer zu, welches seinen Dolch nach oben riss. Er kümmerte sich nicht weiter darum, sondern verpasste seinem Gegner eine Ohrfeige die es krachend zurück zu Boden schickte und eine lange klaffende Fleischwunde auf dessen Arm bei Rückzug hinterließ.
So schwer die Waffen aussahen, die Optik strafte die Effektivität lügen. Blitzartig konnte sein Feind damit agieren und reagieren. Lurco war stinksauer. So hatte er sich den Kampf nicht gerade vorgestellt.
Zeit das Blatt für sich zu wenden.
„Erstes Blut“, grinste die Krähe.
"Kleine Fleischwunde", hielt Lurco kalt dagegen.Die Krähe sprintete kurz auf seinen Feind zu, und war so erneut blitzartig bei ihm. Ohne dass der mehr als überraschte Lurco überhaupt reagierte, versuchte dieser dennoch die Arme hochzureißen.
Die Krähe hatte schon seine Arme zwischen die von Lurco geschoben, packte mit seiner die Messerhand von Lurco, zerrte sie herunter und umklammerten sie felsenfest.
Mit der anderen Hand verdrehte er die freie Hand von Lurco und zog ihm eine blutige Linie auf den noch unverletzten Unterarm. Zeitgleich schoss ein Fuß hoch und trat Lurco vor den Schädel. Die Überraschung lag auf der Seite der Krähe.
Lurco konnte sich nicht abfangen und verlor das Gleichgewicht. Im Sturz warf er sich zur Seite, drehte sich auf einem Bein, während das andere von ihm hochschoss und sein nagelbeschlagene Sandale direkt mit voller Wucht in die Weichteile seines Feindes krachte.
Ein Tritt in die Eier hatte noch immer jeden Größenwahnsinnigen ausgebremst, dachte der Urbaner gehässig.
Die Krähe keuchte und grunzte ungläubig vor Schmerz auf und ihm war für Sekunden schwarz vor Augen, so dass er erst mal schlucken musste. Die Gruppe zuckte bei dem harten Tritt in die Weichteile gleich mit zusammen. Der Kick hatte mehr als gesessen, dass sah man der Krähe schmerzverzerrtem Gesicht deutlich an.
Als Lurco auf dem Boden aufschlug rollte ab und sprang wieder auf die Beine. Sofort ging er zum Gegenangriff über und deckte den Feind mit harten Tritten und Boxhieben vor die Knie ein.
"Eins zu Null - für die Urbaner", zischte Lurco dabei.
Die Krähe wich humpelnd und nun mit gehörigem Respekt vor Lurcos Tritten zurück, sich mit seinen Waffen abschirmend.
Er war zwar sonst gewaltig schnell, aber im Moment hatte sein schmerzender Schritt die Oberhand und Lurco kam ihm eindeutig schon wieder viel zu nahe. Verzweifelt warf er einen seiner Dolche nach Lurco und sprang mit einem Satz aus der Gefahrenzone.
Im selben Moment stürmte auch Lurco los. Allerdings nicht um der Krähe nachzusetzen, sondern er sprintete hinter der Krähe an dessen ehemaliger Deckung für die Kameradin vorbei und stand so vor der Frau.
Der winzige Moment hatte Lurco gereicht. Lurco beugte sich vor, grabschte die zierlichen Frau in die Haare und riss sie daran hoch. Die weibliche Krähe weinte und schlug um sich, dabei versuchte sie an den Armen von Lurco Halt zu finden.
Lurco schüttelte sie einmal brutal durch und schleppte sie ein Stück weit an den Haaren zurück um sie als Schild und Druckmittel gegen die Krähen zu verwenden.
„Plaudern wir doch ein wenig“, sagte der Urbaner geradezu liebenswürdig.
Der Blick der Krähe hing für einen Moment an seiner Kameradin, dann wanderte dieser zwischen der Frau und Lurco lauernd hin und her.
„Das ist eine Sache zwischen uns, lass sie frei“, forderte die Krähe.
„Freilassen? So?“, lächelte Lurco die Krähe an. Dann schloss er seine Hände um den Hals der Frau, so als wollte er ihr den Kehlkopf zerquetschen.Die Krähe brüllte seinen Kampfschrei und stürmte los, dann blieb er abrupt stehen und schlug mit einem seiner Dolche nach Lurco.
Lurco stemmte einen Fuß mit einem brutalen Tritt gegen den Oberschenkel der Krähe, die Krähe kickte seinerseits Lurco vor die Brust um sich von dem Urbaner zu befreien. Zeitgleich grabschte er in verzweifelter Geste mit der freien Hand nach seiner Kameradin und riss die Frau brutal an sich.
Durch die Gewalt der Tritte und den Schwung den die beiden Kerle bekamen, machten beide einen gewaltigen Satz nach hinten, sie bekamen ihre Bewegung nicht einmal mit, doch plötzlich lagen sie auf dem Rücken und blickten zum Himmel empor.
Die Frau war ebenfalls gestürzt, da die Krähe sie durch den eigenen Schwung nicht hatte festhalten können. Sie ließ sich fallen. Am Boden duckte sie sich, spannte sich in Sekundenschnelle an, grub ihre Füße in den Boden und sprintete davon um wieder in die sichere Zone hinter ihren Kameraden zu kommen.
Die Krähe wollte sich gerade hochwuchten als er einen brennenden Schmerz über den Knien spürte. Lurco beugte sich mit finsterem Gesicht über ihn.
„Gib auf und akzeptier die Strafe“, knurrte Lurco.
Die Krähe verschränkte schnell die Beine über dem Körper, da er seinen Arm nicht mehr zwischen sich und Lurco bringen konnte. Dann krabbelte er wie ein Käfer rücklings auf allen vieren schnell von Lurco weg. Lurco kroch vorwärts hinterher und hielt seinen Dolch fest umklammert. Die Krähe war irritiert und auch beeindruckt von Lurcos Leistung.
„Tu endlich was!“, brüllte ein alter Sack die kämpfende Krähe an.
Die Krähe stöhnte innerlich auf. Er sah das Lurco für einen winzigen Moment abgelenkt war und versuchte wegzuspringen. Lurcos Dolch erwischte ihn voll über den Oberschenkel, so dass er zuckend zurück auf dem Boden krachte. Zeitgleich kassierte er einen Schlag vor den Hinterkopf von Lurco.„Wir können nicht länger hier bleiben. Kommt!“, rief die Frau ihrem Kameraden zu.
„Lauf!“, bellte die Krähe, sprang einmal um 180 Grad herum und dann schmerzend auf die Beine. Er schlug so wild mit dem Messer um sich, dass Lurco einen Moment echt überlegte morgen wieder zu kommen, wo sich der Verrückte abgeregt hätte.
Beinahe hätte er darüber aufgelacht.
„Du blöder Vogel“, knurrte Lurco die Krähe provozierend an.
Schlüpfte flink unter dessen Deckung durch und verpasste ihm einem Schnitt über einer Augenbraue. Besorgt beobachtete die Frau aus sicherer Entfernung das Geschehen, sie wollte ihrem Kameraden helfen wusste aber nicht wie. Wenn schon der Brocken Probleme hatte, der sonst ihre Probleme wie ein Papa löste wusste sie hier auch nicht weiter.
Auch der alte Sack blickte mehr ratlos als wissend was nun zu tun sei. Er blickte rückversichernd zu der Frau und blinzelte ihr kurz aufmunternd zu. Mehr konnte er nicht tun.
Die Krähe zuckte zurück, nicht ohne ebenfalls erneut einen tiefen Schnitt auf Lurcos Arm zu hinterlassen.
Für den bulligen Kämpfer der Krähen verschwamm die Welt in rot. Die Krähe wischte sich übers Gesicht, was die Lage nicht besser machte. Dann schüttelte er heftig den Kopf um sein eigenes Blut loszuwerden dass ihm größtenteils die Sicht nahm.
Dennoch hielt der zähe Hüne die Waffe zu einer Art Verteidigung gegen Lurcos entschlossenes Anrücken erhoben. Lurco schlug erst einmal, dann ein zweites Mal gegen die Klinge um sie beiseite zu führen. Der Dolch von Lurco schoss vor. Er zielte auf die Augen der Krähe um diesen zu blenden, schnitt ihm allerdings nur die Stirn auf.
Klugerweise sprang Lurco diesmal rechtzeitig zurück, bis die Wut der Krähe sich in einer Reihe gewaltiger und brutaler Hiebe ausgetobt hatte. Lurco fand das Verhalten der Krähe einfach lächerlich, wie der Kerl durch sein eigenes Blut geblendete immer wieder wild in die Luft schlug in der Hoffnung ihn zu verletzten oder abzustechen. Das er Ohren hatte, wusste der Kerl scheinbar nicht.
Dann wurde die Krähe langsamer. Wie ein wütender Bär hatte der Kerl zwar gewaltige Muskeln und auch Kräfte, aber auch ein gewaltiges Eigengewicht. Sein Atmen kam stoßweise und er lauschte mehr als dass er angriff. Er hatte seine Ohren doch noch bemerkt, stellte Lurco fest.
Allerdings kämpfte er trotz der Wunden die ihnen Lurco zugefügt hatte voller Wut weiter, wenn auch auf einem ganz anderen Leistungslevel als noch vor einigen Minuten.
Mit seinem gut gearbeiteten, rasiermesserscharfem Dolch trieb Lurco die Krähe Schritt für Schritt zurück.
Der Dolch der Krähe sauste knapp über Lurcos Kopf, als er sich gerade ducken wollte. Es hatte auch Vorteile, kleiner als der Gegner zu sein. Er trat gerade nach vorne, traf den Typen am Oberschenkel und zog einen langen blutigen Schnitt, als er wieder zurückweichen musste.
Ein, zwei, drei Schläge – blitzschnell zurück in die Deckung kamen die extrem schnellen Bewegungen die Lurco nur um Haaresbreite verfehlten. Die Krähe war wirklich extrem aus der Puste und brauchte die Deckung zum verschnaufen. Der Kerl kämpfte im Moment fast nur noch nach Gehör. Trotzdem war der Brocken ein gewaltig gefährlicher Gegner.
Lurco sprang in die Deckung hinein, wich mit einer Halbdrehung einem Schnitt aus und trat mit voller Wucht erneut der Krähe in die Weichteile und brachte sich dann mit einem Sprung rückwärts aus der Gefahrenzone von dem Koloss.
Die Krähe wimmerte schmerzerfüllt auf und brauchte einige Sekunden um sich wieder zusammenzureißen. Ihm war grauenvoll schlecht und am liebsten hätte er vor Schmerzen gekotzt.
Schlagartig war er alles andere als flott zu Fuß, während Lurco auf Zehenspitzen balancierte um für den nächsten Angriff zuzutreten.
Der Brocken wich langsam zitternd vor Schmerzen zurück, den Dolch allerdings immer noch in Kampf- statt Abwehrhaltung. Dabei wischte er sich das Gesicht vorsichtig einigermaßen sauber um wenigstens halbwegs etwas erkennen zu können für den nächsten Angriff.
„Achtung!!!“, kreischte die kleine Frau besorgt auf und mischte sich ein. Sie sprang wagemutig vor, stieß mit ihrem Messer nach Lurco.
Lurco hätte beinahe über den kläglichen Versuch gelacht, aber Mumm hatte sie, dass musste man der Frau lassen. Schneller als die Waffe ihn erreichen konnte, ging Lurco in die Hocke, bis er fast auf dem Boden saß. Dann kam er abrupt wieder hoch und schoss auf seine Angreiferin zu.
Die Finger seiner rechten Hand waren fest gegeneinander gedrückt. Sein linker Arm wische das Messer der Frau einfach beiseite, so dass sie ohne Waffe und wehrlos war. Sein tödlicher rechter freier Arm, den er eng an die Brust gepresst hielt, schoss in die Blöße ihrer Deckung hinein um Lurcos offene Handfläche mit aller Kraft die er aufbieten konnte gegen den Brustkorb der Frau zu rammen.
Die Frau wurde über zwei Meter nach hinten geschleudert, landete japsend und Luft ringend auf den Füßen, dann fiel sie blau angelaufen um.
„Einmalige Warnung“, sagte Lurco gelassen und deutete mit der Dolchspitze auf die Krähe.
Der Blick von dem blonden Koloss folgte geradezu panisch-bestürzt der kleinen Frau, dann brannte er sich in die Augen von Lurco. Der Typ grinste. Ein Grinsen ohne jeglichen Humor, ein Grinsen das reinen mordlüsternen Wahnsinn verriet. Im Grunde nichts weiter als ein irres Zähneblecken vor dem Zuschlagen. Seine weißen Zähne blitzen durch die Geiferschicht die sein wutverzerrtes Grinse-Gesicht bedeckte.
„Fataler Fehler Drecksack“, knurrte er dabei in einer Tonlage die keinen Zweifel daran ließ was er nun vorhatte, Schmerzen hin oder her.
Trotz des Irrsinns und der Gefahr die von dem Typen ausging erwiderte Lurco das Lächeln und zwinkerte dem Hünen zu.
„Ich hab schon das Erdgeschoss gesäubert, der Drecksack wir d Euch alle töten“, säuselte Lurco.
Trotz aller Selbstsicherheit war Lurco erstaunt über die rohe Wildheit und brachiale Gewalt des Angriffs. Der Dolch hackte und peitschte wütend auf Lurco ein, nachdem Lurco den ersten Angriff so gerade abgewehrt hatte und dabei zig Schnitte einstecken musste.
„Du Stück Scheiße, ich schlitz Dich für Laodice auf...“, brüllte die Krähe.
"Laodice - so heißt die Hure? Scheint Dir wichtig zu sein,", lachte Lurco.Lurco grinste verschlagen, die Krähe ließ in seinem Bemühen Lurco aufzuschlitzen nicht nach. Lurco beschränkte sich auf die Verteidigung. Er liebte wütende Gegner. Wenn er eines wusste dann das. Die Wut seines Gegners wäre irgendwann verraucht und dann kam die Erschöpfung – seine Stunde. Und die Krähe war gerade schon kurz davor, dass ihm die Puste ausging, der Koloss lief auf Reserve.
Idrieus rappelte sich so halbwegs wieder auf und erblickte die Krähe, der gegen Lurco kämpfte.
Idrieus wusste das es ihn Zeit kosten würde die er nicht hatte um richtig wieder zu Atem und in Stasanors Nähe zu kommen. Und er sah auch, dass Lurco rasch die Oberhand gewann. Dieser mordlüsterne Urbaner war schneller als alle Personen die er kannte.
Idrieus sah wie Stasanor mit dem Dolch zu einem brachialen Vorwärtshieb ausholte der fast jeden Gegner mühelos gepfählt hätte – wäre Lurco – nicht Lurco…
Lurco drehte sich minimal an der Waffe vorbei, hielt den Arm von Stasanor fest und holte seinerseits mit seinem Dolch aus. Stasanor wollte ihn aufhalten, indem er Lurco am Handgelenk festhielt. Das alles kam Idrieus entsetzlich bekannt vor.
Die Klinge fuhr genau in die ungeschützte Kehle der Krähe, Idrieus konnte von seinem Punkt aus nur zusehen, denn er war unbewaffnet. Einen Moment rangen die beiden noch tatsächlich miteinander.
Lurco befreite seinen Arm blitzartig und schlitze Stasanor die Kehle der Länge nach auf.
Plötzlich, viel plötzlicher als Idrieus es je geahnt hätte ging Stasanor röchelnd zu Boden sich die Kehle mit Händen haltend, dann rührte er sich nicht mehr.
Lurco verharrte noch eine Weile und beobachtete wie die große Krähe verblutete, dann drehte er sich zu Idrieus und Laodice um.
Zwei Schnitte später waren die drei Krähen wieder vereint... im Abgrund.
-
Das Nest der Krähe
Und da waren sie, direkt vor ihnen lag das Nest der Krähe. Sie waren der Hauptstraße Richtung Stadtmauer gefolgt bis zum Trinkwasserbrunnen. Dort waren sie rechts abgebogen, wie es ihnen der Junge gesagt hatte. Die verwinkelte Nebengasse hatten sie passiert und blickten direkt auf ein Haus mit mehreren Vorsprüngen. Zwei Etagen, ohne Fassadenschmuck und rau verputzte Wände.
Das Nest der Krähe.
Und wie sich herausstellte, war das Nest nicht unbewacht. Lurco gab Kyriakos ein Zeichen. Jetzt hieß es alles oder nichts. Lurco war dem Typen lautlos gefolgt und sprang er ihm aus den Schatten in die Knochen. Mit einem Brüllen drehte sich die Krähe um und erstarrte.
`Ein Urbaner? Ein einziger Urbaner?´, schoss es dem Mann durch den Kopf.
Unheimlich wie ein düsteres, überirdisches Wesen sah dieser Urbaner aus. Gesandt von seinem Kriegsgott um an ihnen Rache zu üben. Mit einem Gesicht blasser als der Marmor der Statuen starrte er binnen Sekunden dem Urbaner mit den stechend hellen Augen ins Gesicht und griff dann ohne zu zögern an.
Er war kein Idiot, er war eine ausgebildete Krähe, sie waren die Herren der Unterwelt, die Herrscher Suburas und dieser Urbaner hatte ihn angegriffen. Ein einzelner Mann mit Höhenkoller, der Kerl war so gut wie tot und er zählte schon die Sesterzen für die Ausrüstung.
Die Krähe griff sofort nach seiner Waffe. Doch dieser Urbaner stürzte sich bereits auf ihn und das unfassbar schnell. Der Kerl machte irgendwas mit ihren Händen, dass die Krähe nur als verschwommene, blitzartige Bewegung sehen konnte.
Richtig wahrnehmen konnte er es nicht. Kaum dass er seinen Dolch gezückt hatte, hatte Lurco bereits sein Handgelenk gepackt. Der Kerl versuchte seinen Dolch hochzureißen, aber der Urbaner war wesentlich stärker als er vermutet hatte.
Panisch griff er mit der freien Hand nach dem Arm von Lurco. Er war immerhin fast einen Kopf größer und sehr viel schwerer als diese männliche Furie.
Aber dieser hatte den besseren Stand und die besseren Tricks. Dann plötzlich die Erkenntnis auf dem Gesicht der Krähe, er wurde mit nur einer Hand von dem Urbaner festgehalten. Wo war die andere Pfote?
Als die Klinge in seinen Unterleib eindrang und mühelos Haut, Muskeln und Knochen durchtrennte, stockte dem Krähe der Atem.
Einen Sekundenbruchteil später, explodierte der Schmerz in seinem gesamten Körper. Bewegungsunfähig erschlaffte er und ließ seinen Dolch fallen. Er keuchte schwer, während Lurco die Klinge aus seinem Körper zog und sich die Klinge des Urbaners sofort wieder in die Brust der Krähe fraß. Die Waffe in seiner Brust wurde mehrfach herumgedreht, um größtmöglichen Schaden anzurichten.
Der Urbaner starrte ihn wie die Statuen im Park an, ein völlig ausdrucksloses, versteinertes Gesicht, während die Krähe zur Seite kippte und vor sich wie aus dem Nichts einen Mann mit lockigem Haar auftauchen sah.
Der Urbaner war noch nicht mit ihm fertig. Erneut wurde der Krähe eine Klinge in den Leib gestochen. Immer und immer wieder und dass in einer grauenvollen, unglaublichen Geschwindigkeit mit fast maschineller Präzision. Der Dolch des Urbaners drang so tief in seinen Körper ein, dass er die Spitze über den Beckenknochen schaben fühlte.
Vergeblich versuchte die Krähe ein letztes Mal Kontrolle über ihren Körper zu erlangen und die Arme nach dem Angreifer auszustrecken. Minimal konnte er wirklich die Arme heben, ehe er einen knochenbrechenden Faustschlag des Urbaners ins Gesicht kassierte.
Ein letztes Mal wurde die Klinge herausgezogen und der Urbaner ließ ihn einfach fallen. Die Krähe schlug der Länge nach auf den Boden und lag nun wie er mit Entsetzen feststellte in den Fetzen seiner eigenen Eingeweide.
Der Blick des Urbaners der seinem Sturz folgte war der eines Raubtiers. Die Löwen in der Arena musterten ihre Opfer mit dem gleichen Ausdruck. Sie wussten, dass ihre Opfer keine Chance hatten und dieser Urbaner wusste es ebenso.
Warmes Blut breitete sich unter der Krähe in einer großen Lache aus. Und bei all dem gab er keinen einzigen Laut von sich, da ihm sein Körper soweit überhaupt nicht mehr gehorchte.
Er wollte nur noch in der Schwärze versinken, als er erneut im Genick gepackt und in die Höhe gerissen wurde. Ein letzter prüfender Blick aus eiskalten, blauen Augen. Sein Schlächter verzog keine Miene. Der Kerl filzte seine Taschen und nahm den Schlüssel der Casa an sich. Erneut stürzte die Krähe zu Boden.
Das letzte was die Krähe in seinem Leben sah, war wie genagelte Urbaner-Sandalen achtlos über ihn hinweg stiegen, gefolgt von den Füßen des Lockenkopfs, ehe beide in der Dunkelheit der Gasse verschwanden...
-
Lurco blieb einen Moment stehen.
"Nein logisch Kyriakos. Alle Lebensmittel im blinden Esel gehören einem Toten. Er braucht sie weder selbst noch für sein Geschäft. Beides ist vorbei. Soll all das vergammeln während andere hungern?Solche Männer vollbringen keine guten Taten Kyriakos. Es mag auf den ersten Blick so aussehen. Vielleicht ist auch dem einen oder anderen geholfen, aber das sind ungewollte Abfallprodukte der kriminellen Handlungen der Krähe.
Solchen Schweinen geht es nur um sich, ihren eigenen Vorteil und ihrer endlosen Gier. Dafür gehen sie über Leichen. Welche Ironie, dass er selbst eine wurde. Da schien jemand zu denken wie die Krähe.
Eine Krähe hakt der anderen sehr wohl ein Auge aus. Mehr noch sie stach ihn ab.
Struktur findet man überall nicht nur bei solchem Geschmeiss. Zur Not schaffst Du Dir selbst welche. Niemand sagt es wäre leicht, aber es ist möglich, glaube mir.
Stolz. Da hast Du Recht, er endet meist tödlich. Kann man Stolz essen? Macht er satt? Stolz auf die Geburt, statt auf die Tat? So ein dummes Luder das leider mehrfach meinen Weg kreuzte faselte auch von Stolz. Das was sie einst war, war sie durch Geburt. Das was ich bin, bin ich durch meine Taten. Was hat sie also geleistet, worauf sie stolz sein könnte? Sich gebären lassen? Sie ist nun Sklavin. Ich bin Urbaner. Ihr Stolz hat sie sehr weit gebracht oder?
Wer nichts hat, nichts kann, nichts taugt und zu nichts bereit ist, der beruft sich auf diesen falschen Stolz. Hast Du dafür etwas geleistet, gearbeitet, gelernt und verzichtet sollst Du stolz auf Dich sein.
Generell betrachtet anstatt rein auf eine Person, die Sieger schreiben die Geschichte Kyriakos. Du kannst alle Feinde hinterrücks niedermähen und man wird dennoch Loblieber auf Dich singen. Denn Du wirst es sein, der bestimmt was sie sagen. Du gibst es ihnen vor, es muss nicht die Wahrheit sein.
Wer überleben will muss bereit sein zu handeln und das mit allen Mitteln. Wer der Gerechtigkeit dient, muss sich die Hände schmutzig machen, denn Deine Feinde sind dickster Dreck. Die meisten die sich auf Stolz berufen sind tatenlose Maulhelden Kyriakos. Wer ist denn hier und steht "stolz" für was ein?
Lass uns lieber weiterarbeiten solange unser Schwerter und Geist scharf sind. Die Krähe rupft sich nicht von alleine mein Freund. Falls wir den Kerl nicht finden, auf zum Haus der Krähe. Das räumen wir bis auf die Grundmauern aus. Möglicherweise finden wir dort ebenfalls Leichen. Ermordete und solche die auf ihre Reise noch warten. Wir helfen gern", antwortete Lurco, knuffte seinen Begleiter und folgte weiter der dunklen Spur.
Sie verschwand in einer dunklen Gasse.
"Ende. Hm. Auf zum Nest der Krähe", sagte Lurco und gab direkt den Weg vor.