Lurco und Pullus hörten Hairans Ausführungen zu.
"Manche Sklaven sind bereits zu Lebzeiten die pure Heimsuchung, da muss man nicht auf ihren Tod warten. Und solange sie Sklaven sind, sind es Dinge. Du hast Recht, nach einer Freilassung sind sie Menschen. Aber solange sie Sklaven sind, sind und bleiben sie Gegenstände. Ist der Status nicht auch Götterwille?
Du musst sie nicht beerdigen, Du kannst tote Sklaven wie Abfall einfach in den Tiber werfen. Effektiv und kostenlos. Interessant so etwas mal auszudiskutieren, aber dafür ist jetzt nicht die richtige Zeit. Die Sklaven sind völlig nebensächlich und wären nur Mittel zum Zweck. Dass sind sie tot oder lebendig. Drum sind sie Sklaven.
Hier und heute geht es um die Aufklärung der Überfälle, Morde und Flüche.
Die Leiche des Ladenbesitzers muss nicht wiederbelebt werden, denn die Mörder sind bekannt. Zwei davon habe ich erschlagen. Wir müssen der Familie nicht mehr Schmerz zufügen als nötig", antwortete Lurco und dachte angestrengt nach, wie sie weiterkommen konnten in dem Fall.
Sie mussten noch einmal die Zeugen befragen. Kyriakos, Nicon und Satibarzanes. Er war auch Zeuge, schoss es Lurco durch den Kopf.
"Das Ganymed und der Laden sind reine Überfälle und Morde, die Station wurde verflucht. Ich denke weil sie uns für die größte Gefahr halten. Um weiter rauben, plündern und morden zu können, wollen sie uns aus dem Weg schaffen.
Damit wissen wir, dass die Täter die Subura von uns reinigen wollen um hier ihren Bereich aufzuziehen. Wir sollen dauerhaft verschwinden. Das Gegenteil wird passieren. Die werden verschwinden. Wir können nicht zulassen, dass hier ein rechtsfreier Raum von dem Dreckspack entsteht", sagte Pullus.
"Das wird es auch nicht, das ist Rom und es bleibt Rom", antwortete Lurco und wandte sich an Anis.
"Nun ob und welches Ritual dann hier stattfinden wird, kann ich nicht entscheiden. Du hast Angst die Sklaven zu benutzen, aufgrund möglicher Heimsuchung. Ich möchte hier keine extrem teuren Tieropfer. Sollen das andere entscheiden. Möglicherweise könnten auch die Priester helfen.
Vorerst Danke ich Dir in namen der Urbaner Anis, wir müssen noch einiges ermitteln. Wir klären die Fluchreinigung mit unseren Vorgesetzten und kommen dann unaufgefordert auf Dich zurück, falls eine positive Entscheidung gefällt wird", sagte Lurco freundlich.
Er nickte Anis zum Abschied zu, während er sich mit Pullus umgehend auf den Weg zur Castra machte.