Lurco hörte Sati zu und ließ es sich ebenfalls schmecken. Die Posca war erfrischend, ihr Gespräch interessant und das Brot war lecker. Lurco fühlte sich rundherum wohl und er hoffte Satibarzanes erging es ebenso.
"An den Eingang erinnere ich mich. Du hast Talent und ich bin gespannt wie das Mosaik bei Viri aussehen wird. Dann hast Du mit Viri getauscht, Leistung gegen Leistung. Ein Lumpenball und Scherben, das klingt traurig Sati und führt mir vor Augen wie gut ich es als Kind gehabt habe. Zwar war ich ein Einzelkind, aber dafür war meine Kindheit schön und ich kann nur Gutes über meine Eltern berichten.
Ich habe es geliebt mit meinem Vater in das Kollosseum zu gehen, dass vermisse ich manchmal. Wenn es seine Zeit zugelassen hat, haben wir gemeinsam etwas unternommen. Einmal waren wir gemeinsam auf den Märkten. Dort gab es seltsame Amphoren. Sie hatten sowas wie Luftlöcher und ich wusste nicht, was man wohl in so einer Amphore aufbewahrte.
Mein Vater sprach kurz mit dem Verkäufer und hat mich zu sich herangewunken. Ganz langsam öffente er den Deckel. In der Amphore war es dunkel, doch dann erblickte ich ein paar Knopfaugen.
In der Amphore lebte ein Siebenschläfer. Mein Vater erklärte mir, dass Siebenschläfer in speziellen Gehegen den gliraria, gezüchtet und schließlich in dunklen Tongefäßen schlachtreif gemästet werden.
Ich bat meinen Vater mir den Siebenschläfer zu kaufen. Er erfüllte mir den Wunsch und so nahmen wir den kleinen Kerl mit nach Hause. Eine ausgediente, große Amphore wurde sein neues Zuhause. Stöcke und anderes Klettermaterial haben wir eingebracht und ein großes Loch vorne.
Tagsüber war das Vorderloch mit einem Tuch verhangen, da der Schläfer die Dunkelheit liebt. Er aß Obst, Früchte, Nüsse und er hatte eine ganz besondere Fähigkeit. Er schlief einen extrem langen Schlaf. Als Kind dachte ich, er wäre von mir gegangen, aber mein Vater erklärte mir, dass er wieder aufwachen würde. Und so war es auch.
Er war viele Jahre mein Haustier, ich habe ihn mit Leckereien verwöhnt und ihm seine Amphore mit Klettermöglichkeiten verschönert. Und er konnte klettern. Eine kleine Geschichte aus meiner Kindheit.
Dankeschön, ich freue mich über jedes Andenken. Es wird in unserem Haus einen Ehrenplatz bekommen Sati. Terpander hat ein sehr einnehmendes Wesen, manchmal glaube ich, sein Ego ist zu groß für unser Haus. Es quillt förmlich überall heraus.
Terpander hasst Dich nicht, er ist nur ein grummliger Stinkstiefel, der nicht zeigen kann das er andere mag. Er hat gerne alles unter Kontrolle Sati. Das ist seine Form von Obhut und Zuneigung. Wenn er weiß wo jeder ist und was er macht, dann hat er die Kontrolle über die Situation und die Personen. Und damit kann er sie beschützen.
Hasst ein Hütehund die Schafe? Nein. Er beißt sie nur manchmal in die Waden, damit sie den Anschluss an die Herde nicht verlieren. So ein Hütehund ist Terpander. Nur ist sein Biss oft zu fest. Und er beißt sogar schon dann in die Wade, wenn seine Schafe noch gar nicht die Herde verlassen haben.
Sei nicht zu streng mit ihm. Ich habe mit ihm gesprochen Sati. Er hasst Dich nicht, er möchte dass Du Dich selbst verteidigen kannst. Er möchte Dich lehren, kein Opfer mehr zu sein, sondern selbst ein Hund mit scharfen Zähnen. Das ist kein Hass, es ist ein Geschenk an Dich. Nur leider hat Terpander es leider falsch verpackt, so dass man es kaum als Geschenk erkennt.
Würde er Dich hassen, oder würde von ihm für Dich oder einem anderen hier eine Gefahr ausgehen, wäre er nicht mehr hier. Ich möchte Dir nichts, aber für Terpander und auch für Dich muss ich das geradestellen. Hinter seinem Verhalten steckt kein Hass Sati. Glaube mir das bitte", antwortete Lurco.