Beiträge von Viridomarus

    Viridomarus zählte gemeinsam mit dem Sklaven leise mit. Alles hatte seine Richtigkeit und Ordnung. Erfreut nickte Viridomarus, nahm die Quittung zur Hand und ließ sich von Nubius seine Schreibutensilien reichen, so dass er umgehend unterschreiben konnte.


    "Richtet Eurer Domina und Eurem Majordumus meinen Dank für dieses erfolgreiche Geschäft aus", sagte Viri und reichte dem Sklaven der gerade noch gezählt hatte die Quittung.


    Er selbst nahm das Geld an sich, brachte es nach hinten in den Tresor, ehe er wieder nach vorne kam um seine drei Gäste persönlich zu verabschieden.


    "Eine sichere Heimreise, Eurer Domina ebenfalls eine gute Reise und allseits gute Geschäfte", verabschiedete Viri die Gruppe freundlich.

    Drei Sklaven betraten seinen Laden und grüßten höflich. Einer von ihnen händigte Viri einen Brief aus. Viri las sich den Brief in Ruhe durch und ebenso las er die Tafel die ihm gereicht wurde.


    "Sehr schön. Alles hat seine Richtigkeit. Sobald mir das Geld überreicht wurde, werde ich umgehend die Quittung unterzeichnen. Richtet danach Eurer Domina und Eurem Maiordomus Tibios meinen Dank für das Geschäft und die freundlichen Worte aus. Nun lasst uns tauschen, Geld gegen Unterschrift", sagte Viridomarus freundlich und gab dem Sklaven ein Zeichen er möge den Betrag aushändigen.

    Eine Carruca hielt vor der Tür der Casa Furia. Der Kutscher stieg ab und klopfte.
    Es handelte sich um die bestellte Kutsche der Domina Furia Stella und war den Wünschen entsprechend ausgestattet worden.


    Einen Brief hatte Philetas der Kutscher ebenfalls dabei. So wartete er ab und die Fahrt konnte jederzeit beginnen.





    Viridomarus
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    Casa Furia
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    Maiordomus Casa Furia Tiberios




    Salve Maiordomus Tiberios,


    mögen die Göttinen Abundantia und Moneta Eurem Hause ein Lächeln schenken.
    Die Kutsche samt Ausstattung und Kutscher schicke ich Euch umgehend, da ich selbst heute eine längere Geschäftsreise antrete.


    Wie abgesprochen die Holzcarruca mit passender Ausstattung. Der vertrauensvolle Kutscher für Euch ist der gute Philetas. Treu, zuverlässig und von gestandenem Alter.


    Ihm sind nach Beendigung der Reise auch die Mietkosten in Höhe von 600 auszuhändigen. 550 für die Kutsche samt Gespann und 50 für die Sonderausstattung mit den Kissen, Umhängen und so weiter.


    Ich wünsche Deiner Domina eine angenehme Reise.



    Vale bene


    Viridomarus


    Viridomarus war gerade zurückgekehrt und fand einen Brief von Tiberios vor. Er las ihn sich in aller Ruhe durch und nickte knapp.


    "Charislaus, eile mit folgendem Auftrag nach Hause. Lass die viersitzige Holzcarruca für Domina Furia Stella fertig machen. Das Wageninnere soll mit seidenen Kissen, Decken, Polstern sowie Vorhängen ausgestattet werden, so dass sie angenehm und standesgemäß reisen kann.


    Als Kutscher wird der gute Philetas dienen. Treu, zuverlässig und von gestandenem Alter. Ihm gibst Du auch gleich die Rechnung für die angemietete Kutsche mit.


    Die zweite Holzcarruca lässt Du ebenfalls abreisefertig machen. Alles was ich für eine Geschäftsreise benötige gehört in die Carruca. Bocchar weiß Bescheid und wird mein Kutscher sein. Nubius wird uns auf der Reise selbstverständlich begleiten.


    Meine Kutsche schickst Du gleich vollausgestattet für zwei Personen zur Casa Leonis, Via Nomentana vor der Porta Collina auf dem Viminal. Du selbst wirst die Kutsche belgeiten, denn Du übernimmst dort die Vertretung in der Taberna zum lallenden Löwen für meinen Freund und Reisebegleiter Satibarzanes", erklärte Viri.


    Viridomarus schrieb derweil die Rechnung für Tiberios.




    Viridomarus
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    Salve Maiordomus Tiberios,


    mögen die Göttinen Abundantia und Moneta Eurem Hause ein Lächeln schenken.
    Die Kutsche samt Ausstattung und Kutscher schicke ich Euch umgehend, da ich selbst heute eine längere Geschäftsreise antrete.


    Wie abgesprochen die Holzcarruca mit passender Ausstattung. Der vertrauensvolle Kutscher für Euch ist der gute Philetas. Treu, zuverlässig und von gestandenem Alter.


    Ihm sind nach Beendigung der Reise auch die Mietkosten in Höhe von 600 auszuhändigen. 550 für die Kutsche samt Gespann und 50 für die Sonderausstattung mit den Kissen, Umhängen und so weiter.


    Ich wünsche Deiner Domina eine angenehme Reise.



    Vale bene


    Viridomarus





    Kaum hatte Viridomarus den Brief geschrieben, reichte er ihn auch schon Charislaus und machte sich selbst zurück auf den Weg zur Casa Leonis.

    Charislaus


    "Da hast Du es wirklich gut getroffen. Kommen und gehen wie Du magst, Deine Herrin ist sehr großzügig. Das alle nach Einbruch der Dunkelheit daheim sein sollen, ist auch sicherer. Sonst müsste man die Tür ungesichert lassen. Oder ein Sklave aus dem Haus müsste ständig rennen und die Nachzügler hereinlassen. Genau es ist Sommer, nicht zur Jahreszeit", lachte Chari gut gelaunt.


    "Das Du mehr teilen möchtest, hast Du schon bewiesen Tiberios, gefülltes Brot und Posca. Du bist ein großzügiger Mann. Falls es nicht reicht, ich habe auch noch Geld dabei. Venus schenkt uns ihr Lächeln Tiberios. Da wird Tyche sich zurückhalten. Beim nächsten Treffen haben wir hoffentlich mehr Zeit, um auch Venus zu erfreuen.


    Wenn man von Nubius spricht, da ist er", sagte Charislaus und deutete mit Bedauern im Blick auf den Nubier. Er wäre gerne noch etwas geblieben, aber die Zeit war um. Die Bedienung erklärte, dass sie auch Zimmer im Angebot hatten.


    Leider hatten sie dafür weder Zeit noch Geld.
    "Ich begleite Dich gemeinsam mit Nubius nach Hause und dann gehe ich mit ihm heim", warf Charislaus ein.


    "Danke für den schönen Abend Tiberios und mach Dir nicht immer zu viele Gedanken", schmunzelte Charislaus und drückte noch einmal zärtlich Tiberios Hand, ehe Nubius am Tisch stand und sie aus dunklen Augen wissend zu mustern schien.


    Mit einem Wink gab er den beiden zu verstehen, dass sie aufbrechen sollten.

    "Ach vergessen wir den alten Grisgramm und seine Probleme Sati. Wir haben die ganze Zeit über unsere Reise gesprochen und darauf freue ich mich nun. Da Du nichts zu packen hast, bist Du schnell fertig. Pass auf, Charislaus wird Dich hier in der Taberna vertreten. Du sagst Lurco Bescheid, während ich nach Hause eile und alles packen lasse. Ich hole Dich in zwei Stunden hier ab. So wird Lurco garantiert nicht nein sagen. Charislaus ist ein geselliger Bursche und weiß sich zu unterhalten. Er wird die Taberna in Deiner Abwesenheit schmeissen", antwortete Viri vergnügt und räumte seine Utensilien zusammen.


    "Das ging schneller als erwartet was? Dann sage ich bis gleich Sati. Unsere Reise wartet", sagte Viri.

    Charislaus


    Charislaus genoss den Genuss den Tiberios bei seiner Streicheleinheit empfand. Er wirkte glücklich, gelöst und entspannt und er selbst fühlte sich ganz genauso.


    "Das geht mir genauso. Sei einer halben Ewigkeit habe ich mich nicht mehr so wohl gefühlt. Der Spruch ist alt Tiberios, aber es ist viel Wahres dran. Was Du zuerst ausprobieren möchtest ist bei jedem unterschiedlich. Da gibt es kein generelles Erfolgsrezept. Aber irgendwann muss man sich eines von beidem trauen.


    Viridomarus und Nubius gilt unser beider Dank. Ich wäre auch sehr gerne allein mit Dir ohne auf die Zeit achten zu müssen. Die einzige Zeit die ich neben meiner Stunde frei habe ist die Mittagspause von meinem Herrn. Wie sieht es bei Dir aus? Wann hast Du etwas Freizeit?", fragte Chari und fing den frechen Finger ein, der über seine Wangenlinie fuhr. Chari grinste Tiberios an und drückte einen Kuss auf dessen Finger.


    "Du würdest mich gerne erfreuen? Das würde ich gerne und ich würde es ebenso zurückgeben Tiberios. Wir könnten beides haben. Es muss nicht entweder oder sein, weißt Du? Ich stelle Dich vor keine Wahl. Spaß oder Freunde muss es nicht lauten. Spaß und Freunde. Lass uns doch einfach sehen wohin uns das Schicksal führt, anstatt alles zu planen. Wir sollten es auf uns zukommen lassen und die Zeit genießen. Vielleicht wird es sogar weitaus mehr", antwortete Charislaus und trank einen Schluck Posca. Dabei beobachtete er Tiberios über den Rand seines Krugs hinweg.


    Tiberios war ein klein wenig zu verkrampft fand Chari. Er musste lernen loszulassen um etwas ganz zu bekommen. Aber das würde er noch lernen, er würde Tiberios zeigen, dass man manchmal das Leben einfach genießen musste. Gleich wie es wahr, es gab kleine Inseln des Glücks und sie hatten ihre gerade gefunden.

    Charislaus


    "Sieh es als Kompliment, dass Du Deiner Mutter so ähnlich bist. Du sprichst so gut von ihr, ihren Fähigkeiten und von ihrer Schönheit. Was gibt es da, dass Dich ärgern könnte? Du bist wie sie, ein klüger und hübscher Kopf. Stört Dich das etwa? Mich nicht", schmunzelte Chari und trank einen Schluck, da es in diesem Laden sehr warm war. Vorher war ihm das gar nicht aufgefallen


    "Wir beide haben mit unseren Herren Glück gehabt. Wir geben unser Bestes Tiberios, mehr können wir nicht tun. Wir geben es gerne, wir arbeiten gerne. Wir haben erkannt, dass man etwas leisten muss, um jemanden zu werden. Was später aus uns wird, wissen wir nicht. Aber wir können alles daran setzen, dass unser Traum wahr wird", sagte Chari beruhigend, denn er sah Sorge in Tiberios Gesicht.


    Sanft nahm er dessen Hand und streichelte sie.


    "Du weißt was dieses Mädchen war. Meine Meinung dazu? Hätten die Götter mich derart geküsst, dann hätte ich alles daran gesetzt, dass unsere Herren uns nie wieder trennen. Es hätte nie einen Grund zur Beschwerde gegeben. So und generell nicht. Mein Verhalten soll verdeutlichen, wie sehr ich den Umstand unserer Gemeinsamkeit schätze. Natürlich wäre ich dankbar.


    Und nicht nur dass, ich wäre froh und glücklich jemanden vertrautes an meiner Seite zu wissen. Jemand der mir nahe ist und für den ich etwas fühle.


    Dein Mädchen Tiberios hat Dich nicht geliebt. So wie sie klingt nach Deiner Beschreibung ist sie nicht mal in der Lage, sich selbst zu lieben. Sie hatte für nichts und niemanden Achtung oder Gefühl übrig. Eine verbitterte alte Frau, dem Geiste nach. Solche Personen reissen andere gerne mit in den Abgrund.


    Sie empfindet nichts für Dich. Du warst da und bequem. Du solltest ihr Leben lebens- und liebenswert machen. Dazu braucht es aber eine Person die liebenswert ist. Kurzum es wirklich wert ist, geliebt zu werden.


    War diese gehässige Frau es wert? Nein. Sie ist gar nichts wert Tiberios, selbst verschenkt war sie noch zu teuer.


    Sie hat mit ihrem Verhalten auf Dich und Eure mögliche Zukunft gespuckt. Du warst praktisch mehr nicht. Eine Sklavin die sich scheinbar auflehnt, um Dich mit ihrer "Liebe" zu versklaven. Hart gesagt suchte sie nur einen Dummkopf, den sie ausnutzen und herumschubsen kann, um ihre Minderwertigkeitskompkexe zu überspielen.


    Du bist aber kein Dummkopf Tiberios. Der war sie. Lass sie alleine ihr Leben wegwerfen. Wie heißt es so schön? Viele passen ineinander und nicht zueinander.
    Vergiss diese Frau, sie ist Deine Gedanken nicht wert. Schaue nach vorne und gräme Dich nicht", tröstete Chari Tiberios und füttert ihn erneut.


    Etwas im Magen half immer bei trüben Gedanken.


    "Fest war ich nie vergeben, aber so Freude habe ich dennoch genossen.
    Noch gehört mein Herz keinem, aber ich glaube wir beide sind im Begriff den Besitzstatus zu ändern", lachte Chari leise und wuschelte Tiberios nun doch durch seine Locken.

    "Den Blick, den nur Mütter für ihre Kinder haben. Niemand kann Dich so anschauen. Genauso kann Dich nur Deine Liebe mit einem gewissen Blick anschauen, wenn zwei Herzen in einem Takt schlagen. Oder wenn zwei Seelen nach mehr hungern, als nach gefülltem Käsebrot", flüsterte Charislaus.


    "Caenis ist ebenfalls ein sehr schöner Name. Augen so grau wie das Meer oder wie Sturm? Bei Sturm ist der Himmel manchmal auch grau und die Wolken treiben rastlos davon. Sie ist Deine Mutter Tiberios, ihre Stimme war das Erste was Du im Leben gehört hast. Das erzählt man sich so. Du vermisst sie auch, Du hast es nur nicht gewusst. Auf unsere Mütter", sagte Chari und ließ Tib erneut vom Brot abbeißen, ehe er selbst einen Bissen nahm.


    "Wir können jederzeit in meiner freien Stunde herkommen Tiberios, aber wir sollten ruhig auch mal andere Läden austesten. Einfach so zum Spaß und aus Neugier. So eigenverantwortlich arbeiten zu dürfen ist ein großes Kompliment. Ich hatte am Anfang immer etwas Angst, den Leuten beim Massieren weh zu tun, oder es zu lasch zu machen dass sie gar nicht entspannen können.


    Ich kann Deine Angst verstehen, Verantwortung bringt Angst vor dem Versagen mit sich. Würde ich Geld verlieren, käme es drauf an, was ich getan habe. Einfach nur verloren? Dann gäbe es Ärger und vielleicht einige Hiebe mit der Peitsche. Es käme darauf an. Hätte ich schlecht gearbeitet, so dass mein Herr Geld verliert, dann würde ich weit härter bestraft. Da gäbe es ganz sicher etwas mit der Peitsche und nicht zu knapp. Käme das öfter vor, oder das sich ein Kunde beschwert, dann würde ich meinen Beruf nicht mehr ausüben dürfen. Dann würde ich einer der stummen Diener werden.


    Aber ich arbeite immer gewissenhaft. Und falls jemand mal nicht zufrieden sein sollte, kann ich meine Arbeit anpassen. Deshalb frage ich ja auch nach den Wünschen der Kunden und erfülle sie.


    Und was würde mit Dir geschehen, wenn Du schlecht arbeitest?", fragte Chari Retour und nahm einen Schluck, da es kein leichtes Thema war. Wer dachte schon gerne über mögliches Versagen nach? Er dachte lieber daran, wie er so gut wie möglich arbeiten konnte. Nicht nur um der Strafe zu entgehen, sondern weil er seinen Beruf liebte.


    Damit würde man ihm weit mehr nehmen, nicht nur die Zunge sondern auch den Grund zum Sprechen. Es wäre noch stiller als sonst in seinem Leben, wenn er den Beruf nicht mehr hatte. Chari vertrieb die trüben Gedanken und lauschte lieber den Träumen von Tiberios.


    Wovon Tiberios träumte, ließ auch Chari schwärmen.
    "Du sprichst so wunderbar von Deinen Träumen, dass ich gleich mitgerissen bin. Ein Meer das aussieht wie aus Milch. Das würde ich auch gerne mal sehen. Wie Du liebe ich auch meinen Beruf und würde dort gerne mal etwas völlig neues entdecken.


    Und heute entdecken wir beide vielleicht was neues. So wie Du es vorhergesagt hast Tiberios. Ich möchte Dich auch sehr gerne kennenlernen, so richtig", grinste Chari verlegen.

    Viri schaute geradezu zerknittert, wenn das ein menschliches Gesicht überhaupt hinbekommen konnte. Er schaute auf Sati herab und schüttelte so langsam wie möglich den Kopf.


    "Nein ich flehe Dich an Satibarzanes, keine Karos und keine Streifen. Du möchtest Muster und Du bekommst Muster. Passend zu Deinen Farben. Dazu verwenden wir Ureinwohnerwebmuster, die man in vielen Ländern in deren Stoffen und Webwaren findet. Viele greifen heute auch hier die Muster der Ureinwohner vieler Herren Länder auf. Eingewebte Muster, Tiere, Pflanzen geben dem Ganzen ein ganz besonderes Aussehen ohne dass Du Karos oder gar Streifen zurückgreifen müsstest.


    Das Grün haben wir schon längst vergessen Sati. Schau nicht so traurig, sobald Du einmal einen Umhang dieser Art in Händen gehalten hast, wirst Du keinen anderen mehr tragen wollen. Auch florale Muster die stilisiert sind, wirken wunderbar wenn sie Ton in Ton sind. Ich werde Dir was Schönes aussuchen, versprochen.


    Besonders bestickte Ware wirkt im Zusammenhang mit Braun immer besonders urig und würde Deine Perlen in den Haaren unterstreichen. Aber nicht zuviel! Manchmal ist weniger mehr.


    Sehr gerne Sati, es hat mir sehr viel Freude gemacht, Dir die Haare zu machen. Ich schlage vor, nach der Rückkehr von unserer Reise beginnst Du mit dem Mosaik. Frage Lurco und dann kann es auch schon losgehen. Ich wüsste nicht was dagegen sprechen sollte", sagte Viri freundlich.


    Er freute sich sehr auf die Reise, die damit verbundenen Einkäufe und Sati passend einzukleiden.

    Viridomarus gab seine Position auf und stellte sich vor Satibarzanes. Sein Gesicht war ernst, so ernst wie ihn Sati noch nie gesehen hatte.


    "Das Wichigste zuerst, Du bist kein Spielbrett. Keines! Nicht doch, vielleicht, möglicherweise, irgendwie schon! KEINES! Punktum. Ein Mann kann vieles verkaufen, Waren oder sogar seinen Körper. Aber Du bist kein Sklave. Du verkaufst in welcher Form auch immer eine Dienstleistung, nicht Dich selbst. Haben wir beiden uns da verstanden?


    Wir reden von der Gegenwart. Was war ist vergessen, was sein wird wissen wir beide nicht. Im hier und jetzt bist Du kein Spielbrett. Und jeden Tag wirst Du Dir das sagen. Man spielt mit Dir nicht. Ein Geschäft ist alles, aber niemals ein Spiel. Eine Ware ist eine Ware, aber niemals Du.


    Oder wem hast Du Deine Seele verkauft? Rede niemals wieder so abfällig über Dich, am Ende glaubst Du es noch selbst!", warnte Viridomarus Satibarzanes.


    "Damit verlassen wir dieses üble Thema, denn von nun an bist Du Satibarzanes, der Mann der mit Stolz eine Löwenmähne trägt. Eine die er sich mit Fleiß und Geschick selbst erarbeitet hat. Er wurde sogar in Vorkasse für sein wundervolles Mosaik bezahlt, kurzum für sein Kunstwerk.


    Mein Lieber Erdtöne sind alle Nuancen die Du Dir nur von Braun vorstellen kannst. So leicht, dass Du meinst nur einen Hauch von braun zu vermuten. Oder so satt und dunkel, dass Du meinst Du schaust in das Antlitz eines Nubiers. Die Palette dazwischen die so reichhaltig, Du könntest mir gar nicht alle Brauntöne in Kleidungsform herbeischaffen. Ich würde Dir immer noch ein Kleidungsstück präsentieren können in einem Braun dass Du noch gar nicht kanntest.


    Hinzu kommt die wundervolle Kombinationsmöglichkeit und natürlich Sati, dass muss erwähnt werden, Deine Absicherung.


    Ob ich da bin um Dich mit meinem zweifellos erhabenen Geschmack zu beraten, oder ob Du alleine bist, Viri steht Dir bei. Deine Kleiderwahl wird nie wieder ein Problem. Alles was Du von nun an in Besitz hast, wird zueinander passen. Du wählst etwas aus und es harmoniert. Genau dass ist das Ziel einer perfekten Durchgestaltung.


    Du greifst zur Tunika, zum Gürtel, zur Sandale und zum Umhang und alles fügt sich. Gleich was Du trägst, jeder erkennt dass Du von Farbzusammenstellung und Kleiderwahl Ahnung hast und über Geschmack verfügst.


    Nun stelle Dir Deine wundervollen Brauntöne mit etwas grün vor. Mein erster Gedanke wäre Pflanzen oder gar schlimmer noch bei einem unglücklichen Griff zu einem dunkeln Grün die siehst aus wie Kompost.


    Möchtest Du aussehen wie Kompost?


    Ich glaube nicht, also vertraue mir und meiner langen Erfahrung. Du sollst genauso aussehen, wie der Mann der Du jetzt bist und ich muss sagen ich bin stolz auf mein Werk. Du trägst es herrlich zur Schau und bist mit Freude und Genuss anzusehen. Deine innere Schönheit wurde offenbart. Bitte verstecke sie nicht hinter Grün. Versprich mir das.


    Ich habe meinst sehr viel Gepäck, aber wir können trotzdem sofort los.


    Lurco ist gewiss auch in diesen Dingen großzügig. Noch ist die Taberna nicht eröffnet und Terpander schadet etwas zusätzliche Arbeit ganz sicher nicht. Das hält ihn jung frisch und beweglich. Wir wollen doch nicht, dass unser Bote einrostet", lachte Viri gut gelaunt.

    Charislaus hörte Tiberios aufmerksam zu, als dieser von seiner Mutter erzählte. Er hatte keine alten Wunden aufreißen wollen. Chari rutschte etwas näher auf und schaute Tiberios in die Augen. Er sollte sehen und spüren, dass ihm diese Worte wichtig waren.
    "Dann vermisst Du sie Tiberios, ich wollte Dir mir meiner Frage nicht wehtun. Ja ich weiß wo meine Mutter Semiramis lebt. Sie lebt immer noch bei unserem alten Herrn Boiorix und ich vermisse oft ihren Rat. Manchmal auch einfach das Gefühl, dass ich jemanden Vertrautes habe.


    Bei uns herrscht Ordnung, keiner geht den anderen an. Das duldet unser Herr nicht. Allerdings hält sich jeder dadurch auch zurück. Jeder hält zum anderen einen Sicherheitsabstand ein. Es ist sehr leise bei uns Tiberios. Manchmal ist es abends zu still für meinen Geschmack. Nicht nur, weil viele Sklaven in unserem Haus gar nicht sprechen können. Wir anderen haben uns oft einfach nichts zu sagen. Man spricht über das Dienstliche, über das Tagewerk, man spricht über so einiges. Aber über sich selbst nicht.


    Natürlich hat das im Haus unseres Herrn auch keine Bedeutung. Nicht für Viridomarus und nicht für sein Geschäft. Für mich selbst schon. Vielleicht liebe ich deshalb so meine Arbeit, weil ich da mit Kunden reden und auf sie eingehen kann. Ich fühle mich angenommen, gewollt und auch gebraucht.


    Und wer wünscht sich dieses Gefühl nicht?
    Meine Mutter Semiramis ist so dunkel wie die schwärzeste Nacht Tiberios. Ihre Augen sind ebenso dunkel, aber nicht kalt sondern warm. Die Augen einer Mama Du verstehst? Mit so einem Blick kann Dich nur Deine Mutter beschenken. Meine Mutter ist etwas kleiner als ich und von normaler Statur. Aber ihre Haare sind voller Locken. Sie hat noch mehr Locken als Du", antwortete Chari. Er hätte Tiberios gerne durch die Locken gewuschelt, aber da er nur eine Hand frei hatte und darin etwas zu essen ging dies nicht. Er wollte Tiberios nicht mit Käse beschmieren.


    Als Tib für ihn sang, musste Chari schlucken. Das jemand für ihn sang war genauso schön und traurig wie der Text. Vielleicht fühlte er nur so, da der Text wahr war.


    "Dankeschön", sagte er schlicht. Jedes weitere Wort wäre dem Geschenk nicht gerecht geworden.


    Chari räusperte sich, nahm einen großen Schluck von seinem Getränk und biss herzhaft in das gefüllte Brot. Erst dann antwortete er Tiberios.


    "Du hast Recht, jeder Augenblick ist kostbar in solcher Gesellschaft. Nun ich halte Dich vom Essen ab und esse selbst. Ganz schön frech was?", grinste Charilaus.


    "Nein keinen eigenen Laden auf meine Kappe. Du darfst gerne die Buchführung machen Tib. Stell Dir vor, ich wäre frei, begehe einen Fehler und muss dann dafür gerade stehen. Was weiß ich, ich hätte die Steuern falsch bezahlt. Ich dachte mir dass so, dass ich den Laden in Namen von Viridomarus führe als sein eingesetzter Sklave. Und läuft was falsch, können sich die Behörden an Viridomarus halten. Das erscheint mir sicherer", lachte Chari.


    "Also mal im Ernst, Libertus zu sein und in ein anderes Land zu gehen, kann ich mir sehr gut vorstellen. Es müsste ein Land sein, in dem es noch viel zu entdecken gibt. Ich würde neue Waren entdecken und die Kunden würden bei mir was außergewöhnliche Waren finden. Ich würde mich aber auch schon über einen kleinen Laden hier in Rom oder etwas außerhalb freuen. Wovon träumst Du Tib?", fragte Charislaus neugierig und führte Tiberios Hand mit dem Brot zu seinem Mund.


    "Und bevor Du antwortest, iss einige Bissen ehe das gute Brot kalt wird", bat Chari.

    Nubius überbrachte die Antwort auf Tiberios Geschäftsanfrage, noch am gleichen Tag.





    Viridomarus
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    Salve Maiordomus Tiberios,


    mögen die Göttinen Abundantia und Moneta Eurem Hause ein Lächeln schenken.
    Vielen Dank für die Anfrage, gerne könnt Ihr eine meiner Carruca mieten.


    Platz ist in jedem hölzernen Gefährt für vier Personen und Gepäck. In jeder Leder-Carruca ist Platz für zwei Personen, samt Gepäck. Falls Ihr keinen erfahrenen Fahrer habt, werde ich Euch einen meiner Sklaven stellen. Die Frage ist, möchtet Ihr eine geschlossene Carruca aus Holz oder möchtet Ihr eine mit Lederverkleideten Wänden mieten?


    Bei heißen Temperaturen ist jene mit Lederwänden zu bevorzugen, da man in diesem Falle für Frischluft sorgen kann.


    Möchtet Ihr quasi einen festen, fahrenden kleinen Raum, so empfehle ich Euch eine rein hölzerne Carruca. Jedes Gefährt ist durch eine Lederaufhängung gefedert. Das Reisen, gleich in welchem Modell ist sehr angenehm.


    Deine Berechnung bezüglich der Reisezeit muss ich leider korrigieren. Generell würde ich für so eine Reise 14 Tage veranschlagen. Bedenkt bitte alle gemeinsam, dass das Wetter umschlagen kann, Wege somit erschwert oder gar nicht zu passieren sind. Und auch die Pferde benötigen angemessene Behandlung. Deshalb plant vorsorglich eine 14 tägige Reise ein und seit früher da, als das Ihr möglicherweise zu spät erscheint.


    Ferner erinnere ich Euch höflich daran, für jede Person einen Reiseumhang und auch mindestens ein Kissen mitzunehmen. Gleich wie bequem eine Carruca auch sein mag, irgendwann wird man müde und da möchte man sich in den eigenen Umhang hüllen oder es sich auf dem persönlichen Kissen gemütlich machen.


    Der Preis für die Leder-Carruca läge bei 400, jener der hölzernen Carruca bei 550.


    Es würde mich freuen, wenn wir ins Geschäft kämen.



    Vale bene


    Viridomarus



    Viridomarus saß wie üblich tagsüber in seinem Geschäft und widmete sich seinen Warenangebot oder der Herstellung von neuen Parfüms. Heute überprüfte er den Warenbestand und überlegte sich, welche neuen Angebote er für die kommende Saison aufnehmen wollte. Eine Reise musste her und die hatte er auch vor.


    Er würde sich unterwegs inspirieren lassen und wie übliche selbst bestimmen, was man in der kommenden Saison trug. Wer nicht wagte, konnte nichts gewinnen. Und eine Reise in seine alte Heimat versprach zudem nicht nur Kleidung, Schmuck und Accessoires, sondern auch ausreichend Duftöle. Das Land der Rose nannte man seine Heimat auch unter der Hand.


    Ein Sklave betrat den Laden und gab einen Brief für ihn ab. Viridomarus entrollte den Brief und las. Es war eindeutig Tiberios Handschrift, allerdings mit einem geschäftlichen Ansinnen. Das Schriftbild war klar, sauber und von reiner Federführung. Eine sehr gute Arbeit, lobte Viri gedanklich, ehe er sich dem Inhalt widmete.


    Tiberios Herrin Domina Furia Stella benötigte eine Carruca. Die Dame plante eine Reise bis nach Brundisium, dies war eindeutig zu weit für jede Sänfte. Zudem war so eine lange Reise auch in der Carruca angenehmer. Möchten die Sänftenträger noch so geschult sein, eine Sänfte schwankte immer leicht.


    Nun lieber schlecht getragen, als gut gelaufen fand Viridomarus. Aber auf langen Reisen nutzte er ebenso die gefederte Carruca.


    Die Anfrage war sehr höflich und das Angbot war für beide Seiten gerecht. Immerhin sparte sich so Tiberios Herren den Unterhalt für Gefährt und Tiere und er hatte davon wieder etwas raus.


    Viridomarus ließ sich seine Schreibutensilien bringen und setzte sich umgehend an die Antwort.




    Viridomarus
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    Maiordomus Casa Furia Tiberios




    Salve Maiordomus Tiberios,


    mögen die Göttinen Abundantia und Moneta Eurem Hause ein Lächeln schenken.
    Vielen Dank für die Anfrage, gerne könnt Ihr eine meiner Carruca mieten.


    Platz ist in jedem hölzernen Gefährt für vier Personen und Gepäck. In jeder Leder-Carruca ist Platz für zwei Personen, samt Gepäck. Falls Ihr keinen erfahrenen Fahrer habt, werde ich Euch einen meiner Sklaven stellen. Die Frage ist, möchtet Ihr eine geschlossene Carruca aus Holz oder möchtet Ihr eine mit Lederverkleideten Wänden mieten?


    Bei heißen Temperaturen ist jene mit Lederwänden zu bevorzugen, da man in diesem Falle für Frischluft sorgen kann.


    Möchtet Ihr quasi einen festen, fahrenden kleinen Raum, so empfehle ich Euch eine rein hölzerne Carruca. Jedes Gefährt ist durch eine Lederaufhängung gefedert. Das Reisen, gleich in welchem Modell ist sehr angenehm.


    Deine Berechnung bezüglich der Reisezeit muss ich leider korrigieren. Generell würde ich für so eine Reise 14 Tage veranschlagen. Bedenkt bitte alle gemeinsam, dass das Wetter umschlagen kann, Wege somit erschwert oder gar nicht zu passieren sind. Und auch die Pferde benötigen angemessene Behandlung. Deshalb plant vorsorglich eine 14 tägige Reise ein und seit früher da, als das Ihr möglicherweise zu spät erscheint.


    Ferner erinnere ich Euch höflich daran, für jede Person einen Reiseumhang und auch mindestens ein Kissen mitzunehmen. Gleich wie bequem eine Carruca auch sein mag, irgendwann wird man müde und da möchte man sich in den eigenen Umhang hüllen oder es sich auf dem persönlichen Kissen gemütlich machen.


    Der Preis für die Leder-Carruca läge bei 400, jener der hölzernen Carruca bei 550.


    Es würde mich freuen, wenn wir ins Geschäft kämen.



    Vale bene


    Viridomarus






    Nachdem Viri seinen Antwortbrief aufgesetzt hatte, reichte er diesen Nubius und beauftragte seinen Sklaven umgehend den Brief zur Casa Furia zu bringen.




    ****




    Hölzerne Carruca:
    https://i.pinimg.com/originals…7f97ab1be50b29f0cfb5b.jpg
    https://upload.wikimedia.org/w…%B6mischer_Reisewagen.JPG



    Lederne Carruca:
    https://tabletopdeutschland.fi…/xanten-strac39fen-05.jpg




    Sim-Off:


    Viri plant 14 Tage für die Reise, da er von 40 Kilometer pro Tag ausgeht. Durchschnittliche Reisegeschwindigkeiten unterschiedlicher Verkehrsmittel im Laufe der geschichtlichen Entwicklung

    *Marsch zu Fuß, 5-6 km/h, 30-50 km pro Tag


    *Pferd 6-10 km/h, 30-60 km pro Tag


    *Kutsche
    (um 1700) ca. 2 km/h, 20-30 km pro Tag
    (um 1800) ca. 3 km/h, 30-40 km pro Tag
    (um 1815) ca. 4 km/h, 40-50 km pro Tag
    (um 1830) ca. 6 km/h, 60-75 km pro Tag
    (um 1850) ca. 10 km/h 100-120 km pro Tag


    Die Römer benutzten ab dem 2. Jahrhundert n. Chr. gefederte Reisewagen. Die Technik ging aber mit ihrem Niedergang allerdings leider verloren (ebenso wie Ihr Wissen um den Schiffsbau und Rumpfschutz der Schiffe).


    Im 15. Jahrhundert wurde die Federung im ungarischen Kocs (Kutschen) wieder entdeckt. Bei der Curruca gehe ich also von einem Mittelwert wie bei einem Planwagen aus, ca. 40 km pro Tag. Ich hoffe das ist korrekt so :)


    Chari freute sich darüber, dass die Bedienung mitgedacht und das Brot direkt durchgeschnitten hatte. Einen Augenblick später starrte er Tiberios mit großen Augen an. Also dass die Zwillinge ihn nicht berauben, sondern aufschlitzen wollten, damit hatte er nicht gerechnet.


    "Nun also Tunika oder Leben, da wäre mir die Wahl auch nicht schwer gefallen. Sollen sie den Lappen doch behalten. Aber so hätte ich die beiden Zwillinge echt nicht eingeschätzt. Das Du Deine Sachen wiederbekommen hast, weiß ich. Aber was da wirklich losgewesen ist, dass habe ich nicht gewusst. Sei froh dass Du so flink zu Fuß bist, immerhin waren das zwei Verfolger", antwortete Chari verstört.


    Er fragte sich, warum die Zwillinge ihren ersten Kunden meucheln wollten. Immerhin war Tiberios doch ihr erster Kunde gewesen.


    Danach erzählte Tiberios von seiner Mutter, wo Chari aufmerksam zuhörte. Sie schien eine ganz ähnliche Ausbildung gehabt zu haben wie er selbst. Das gefiel Chari.


    "Deine Mutter hat eine ganz ähnliche Ausbildung wie ich. Du hast Recht, manche Frisuren können schon ein gewaltiges Gewicht erreichen. Eine entspannende Massage ist danach wirklich Gold wert. Solche Frisuren zu schaffen ist eine Kunst für sich. Deine Mutter muss eine Künstlerin sein. Meine Massage ist etwas anders ausgerichtet, ich denke Deine Mutter steht meinen Künsten in nichts nach. Vermisst Du Deine Mutter manchmal Tiberios?", fragte Chari leise und schaute Tiberios dabei direkt in die Augen.


    Ihm selbst ging es oft so. Chari war selbstverständlich schon ein erwachsener Mann, aber trotzdem vermisste er manchmal die warme, weiche Stimme seiner Mutter mit der er über alles reden konnte. So weit entfernt wohnte sie gar nicht und dennoch schien sie nun Welten zu trennen.


    "Alexandria aus der Provinz Aegyptus. Viridomarus hat eine Katze aus dem Land erworben Tiberios. Wie klingt Koine´ denn? Sag einmal bitte etwas auf Koine´. Meine Mutter ist eine Nubierin, wer mein Vater gewesen ist, weiß ich nicht. Du hast eine teure und fundierte Ausbildung hinter Dir. Dein Herr muss Dich extrem geschätzt haben. Als Kind hat man anderes im Sinn, heute wissen wir, wie wichtig manches gewesen ist. Hinterher weiß man immer mehr", lachte Charislaus freundlich.


    "Dann haben wir schon zwei Gemeinsamkeiten, wenn Du Käse liebst und gerne nützlich bist. Fleiß ist eine Tugend und was wir können, können wir beweisen Tiberios. Mein Traum ist es später einmal selbst einen kleinen Laden zu führen. Vielleicht eine Zweigstelle vom duften Viri die mir der Meister anvertraut? Stell Dir das doch mal vor.


    Ich denke auch, dass wir noch die eine und andere Gemeinsamkeit entdecken. Dazu benötigen wir nur ein bisschen Zeit die wir miteinander verbringen", gab Chari zurück und streichelte sanft die Hand von Tiberios.


    Er nahm sich ein Stück Brot biss ab und seufzte zufrieden.
    "Auf den Abend", prostete Chari Tiberios mit dem Brotstück zu.

    "Natürlich bist Du schön, jede Person trägt Schönheit in sich lieber Sati. Aber leider ist es nicht jedem vergönnt, diese auch nach außen hin verkörpern zu können. Dafür gibt es Spezialisten wie mich. Deine Schönheit kehre ich hervor, dass was sie unterdrückt verstecke ich. Und genau dass ist mein täglich Brot, nehmen noch einigen anderen Dingen.


    Passend zu Deiner Optik sind Erdtöne. Vielleicht ein buntes, sagen wir leicht farblich sich abhebendes Teil. Der Rest muss satt und gediegen aussehen. Karriert trägst Du nichts. Karriert macht alt und Du bist nicht alt. Ein anderes Muster, etwas das den Perlen entspricht. Aber einfache Karos? Ich bitte Dich, bist Du ein Spielbrett Sati? Nein wir werden Dir gemeinsam eine Tunika und einen passenden Überwurf aussuchen. Zudem einen Gürtel.


    Ich sage kaum etwas einfach nur so Sati. Und was heißt eines Tages? Hast Du etwas Wichtiges vor? Die Taberna wird vermutlich nicht sofort eröffnet. Und ich könnte einige neue Waren gebrauchen. Was spricht dagegen, dass wir die Reise nicht eines Tages, sondern jetzt antreten?


    Zuvor müssen wir nur Terpander ein bisschen erschrecken und dann reisen wir ab. Was sagst Du?", schlug Viri gut gelaunt vor und zupfte Satibarzanes Mähne zurecht.

    Charislaus freute sich auf den entspannten Abend. Selten ging er weg, wo sollte er auch hingehen? Im Grunde hatte jeder seinen alltäglichen Trott, der auch ganz angenehm war. Morgens stand als Erster der alte Sthenis auf, weckte ihren Herrn Viridomarus und machte ihn zurecht, ehe dann das gesamte Haus auf die Beine kam. Auch sein Herr hielt es den Römern gleich und rief am Morgen zuerst die Götter an. Für einen sicheren Tag, gute Geschäfte und Kunden mit prallen Geldsäcken.


    Der Herr durchlief den üblichen Morgen wie sie alle, jeder hatte seine Aufgabe und nachdem Sthenis das Haus geöffnet hatte und Viridomarus die Sänfte bestiegen, ging es auch schon nach einem üpprigen Frühstück los in den duftenden Viri. So verlief der Morgen, der Mittag und gegen Abend wurde der Laden geschlossen.


    Das war die Zeit der fleißigen Sklaven. Jeder hatte eine Stunde für sich, die er frei verbringen konnte. Vorab hatte man sich allerdings in den Thermen gründlich zu waschen und zu salben. Wer Sauberkeit und Düfte verkaufte musste mit gutem Beispiel voran gehen.


    Chari wusste noch, wie es dem jungen Menalcidas ergangen war, der die Ränder unter seinen Fingernägeln vergessen hatte. Noch heute hallten die Schreie des Unglücklichen in seinen Gedanken wieder, als dieser für seine Verfehlung von Nubius ausgepeitscht wurde. Er war die Peitsche von dem Herrn nicht wert. Wo Menalcidas wohl nun war? Er hatte ihn nach diesem Abend nie wieder gesehen.


    Ihr Herr war manchmal sehr streng, aber auf anderer Seite auch großzügig.


    Nun heute hatte er nach den Thermen den neuen Kollegen Hyazynthos nach Hause gebracht und war sofort wieder aufgebrochen, um keine Zeit zu verschwenden. Immerhin war er mit Tiberios verabredet. Und nichts war schlimmer, als wenn jemand wartete und nicht wusste ob der andere doch noch kommen würde. Tiberios musste genauso pünktlich daheim sein wie er. Er sollte nicht durch seine Schuld die Peitsche schmecken. Nur dass nicht.


    Chari schüttelte den Gedanken ab und widmete sich ganz Tiberios.


    "Eine gute Idee das Parfüm sorgfältig einzuschlagen. So kann nichts zu Bruch gehen. Manchmal ist eine kleine Großzügigkeit eine gute Investition oder so ähnlich, sagt unser Herr stets. Nun die Zwillinge waren etwas frech, sie sollten Kunden werben und nicht in den Laden prügeln.


    Ich glaube die beiden haben da was völlig falsch verstanden. Du halb nackt auf der Flucht vor den Zwillingen, also allein dafür gebührt ihnen doch schon unser Dank oder nicht? Das muss wahrhaft ein Anblick gewesen sein.


    Warum haben sie überhaupt Deine Kleider geraubt? Damit Du bei uns neue kaufen musst? Das wäre ja eine Geschäftstaktik", überlegte Charislaus, kam aber zu keinem Ergebnis ob die Zwillinge wirklich so weit gehen würden.


    "Hyazinthos der Retter in der Not, auch wenn er nichts für die Götter und Mythologie übrig hat. Die Worte von Hyazinthos waren es vielleicht, die Deine und seinen Beinen Flügel verliehen, so dass er schnell genug zu Deiner Rettung eilte", lachte Chari gut gelaunt auf Tiberios Geschichte hin.


    "Sei froh dass unser Hauswächter angerauscht kam, wer weiß was die Zwillinge getan hätten, wäre Nubius nicht gewesen? Den Mann bringt scheinbar nichts aus der Fassung, man kann ihn nur bewundern. Keine Ahnung was Nubius nach dem Kuss getan hätte, vermutlich wie alles im Leben er hätte ihn mit stoischer Miene ertragen. Aber teste das besser nicht aus", schmunzelte Chari und freute sich über die Aufforderung, dass er ihr Essen aussuchen durfte.


    "Dann nehme ich das Fladenbrot bitte mit doppeltem Käse und Oliven. Dazu bitte einen Krug Posca für uns beide", bestellte Chari und grinste Tib freundlich an. "Ich hoffe Du bist genauso ein Käsefreund wie ich".


    "Charis? Ja gerne darfst Du mich so nennen. Das sind wirklich Begriffe mit denen mich sonst keiner bedenkt und göttlich ist an mir soweit nichts, auch wenn viele behaupten ich könnte so massieren", gab Chari zurück, verschränkte seine Finger glücklich mit denen von Tiberios und streichelte diese sanft.


    "Ich zähle 19 Sommer und ich wurde in Rom geboren Tiberios. Zuerst lebte ich mit meiner Mutter bei einem anderen Herren, dem Herrn Boiorix, selbst ein ehemaliger Sklave. Wir arbeiteten gut und schnell, so hat es mich meine Mutter gelehrt. Eines Tages als ich eine Besorgung für meine Domina beim duftenden Viri abholen durfte, fragte Viridomarus mich nach meinen Herrn. Ich weiß gar nicht ob man auch zu einer Peregrina Domina sagt, aber wir hatten es aus Respekt so gehalten. Dass ist nun fünf Sommer her.


    Gelernt habe ich damals bei Crixus, dem alten ehemaligen Masseur von meinem Herrn Tiberios. Er hatte im Grunde meinen Beruf und ich war sein Hyazynthos. Damals war er schon sehr alt, aber ein netter Kerl. Ich denke gerne an ihn zurück, die Lehrzeit bei ihm hat mir Freude gemacht. Was ich alles gelernt habe, von den Ölen bis zu den Düften. Wie man wo massiert und vor allem wo niemals. Es gibt so viele Dinge, die man beachten muss. Es kommt anderen vielleicht wie eine einfache Tätigkeit vor, aber man muss sehr viel über Gesundheit wissen um niemanden zu schaden Tiberios.


    Was ist mit Dir? Erzähle mir von Dir", bat Chari und hoffte noch etwas über die Heimat von Tiberios zu erfahren. Er selbst hatte da nicht viel zu berichten, denn Rom war Rom. Jedenfalls für sie beide.

    "Seinen Ärger, seine Sorgen, seine Nöte, die müssen nicht immer materieller Natur sein Sati. Vielleicht ist er im Moment ja auch absolut glücklich. Nur mir machte er damals eben immer den Eindruck. Das er nicht mit allem rausrückt was er wirklich denkt. Entweder versteckt er es hinter Gesabbel oder hinter Schweigen. Aber das ist eine Sache die er mit sich selbst klären muss. Ich bin da wohl der schlechteste Ansprechpartner. Denn ich war wohl unbewusst der Grund für Ärger. Wir hatten einfach andere Vorstellungen.


    Von mir aus kann er gerne bei Terpander explodieren, er soll nur etwas von ihm übrig lassen. Wobei der gute Terpander sich zu wehren weiß, jedenfalls wenn er seine Murmeln wieder findet. Denn scheinbar verliert er sie immer dann, wenn er sie ganz dringend braucht", lachte Viri leise und schüttelte gut gelaunt den Kopf.


    Der Thraker befestigte die letzte Haarsträhne indem er sie annähte und widmete sich den Perlen, die schnell auf die Haare gefädelt und befestigt waren.


    "Fertig Sati und ich muss mich selbst loben, Du siehst fantastisch aus", freute sich Viri.


    "Bereit um Dich mit neuer Mähne in den Kampf zu stürzen? Die Schatten werden uns decken und Verschwiegenheit wird unsere Waffe sein. Wir verfolgen, horchen und beobachten und dann wenn der Tag der Tage kommt, heben wir unseren wohlgeformten Fuß um unseren Feinden einen Tritt zu geben. Schau Dich an", forderte Viridomarus Satibarzanes auf und hielt den Spiegel so, dass Sati sich in seinem Spiegel sehen konnte.


    "Löwenmähne wie gewünscht", sagte er freundlich.