Ohne es zu wollen, löste der eingeklemmte Calenus mit seinem Geschrei eine erneute Eskalation aus. Fango hatte schon geglaubt, nun sei alles vorbei, da brach erneut das Chaos los. Der kleine Schildwall ihrer winzigen Truppe schrumpfte von rechts, doch Fango sah kaum, was um ihn herum geschah, weil er die Augen nach vorn gerichtet hatte, um sich gegen die erneut vordringenden Angreifer zu wehren. Doch der Druck ließ plötzlich nach, als die verbliebenen Barbaren sich auf eine andere Stelle konzentrierten.
Fango konnte wagen, sich umzusehen. Rechts von ihm stand im Schildwall nur noch ein Mann. Und wie er sich umblickte, sah er gerade den jungen Subpraefectus fallen ... Fangos Augen weiteten sich vor Entsetzen. Der anschließende Tod des Barbaren erfüllte ihn mit grimmiger Genugtuung. Von den Barbaren war kurz darauf nur noch ein lächerliches Häuflein übrig. Fango wurde von kalter Wut gepackt. Er wünschte sich, dass diese bösartigen Leute umzingelt und in Stücke geschlagen wurden! Sie hatten ihnen nichts getan und diese Leute hatten sie ohne Provokation überfallen, angegriffen und ihre Kameraden getötet! Und was war mit Calenus?!
Beim Wagen brüllten die Prätorianer ihren Sieg in den Himmel, der Ruf setzte sich fort durch die Männer. "ROMA VICTRIX!" Den Grund für den Ruf konnte Fango am anderen Ende der Straße sehen, scheinbar kam noch mehr Verstärkung. Den Göttern sei dank! Da der Schildwall nun nicht mehr benötigt wurde und niemand ihnen mehr Befehle erteilte, löste der Wall sich auf.
"Tissi!", brüllte Fango, als er seinen Kumpel entdeckte, der wie aus dem Nichts wieder aufgetaucht war. "Der Decurio liegt da drüben, er braucht Hilfe!"
Er zeigte in die entsprechende Richtung. Durch das Unterholz sah man den polierten Panzer funkeln und das weiße Fell seines Pferdes leuchten, das sich nicht mehr rührte. Fango folgte den anderen im Laufschrift durch das Schlachtfeld, wich Toten und Sterbenden aus, herumliegenden Gliedmaßen, Schilden und Wafffen. Die verbliebenen Soldaten ihrer Truppe eilten so schnell sie konnten Varro zur Hilfe, der versuchte, zu dem unter seinem Pferd klemmenden Decurio vorzudringen. Sie drängten gemeinsam mit Varro zu ihrem Offizier vor. Fango spürte keine Angst. Alles, was er wollte, war Calenus zu retten.