Beiträge von Charislaus

    Charislaus nahm den Brief entgegen, der im Lallenden Löwen eingegangen war. Er war von Tiberios. Lange hatte er Tiberios nicht gekannt, aber sie hatten sich auf Anhieb gut verstanden. Mit wehmütigem Schmunzeln las er den Brief von Tiberios durch. Er freute sich Tib kennengelernt zu haben, dass dieser nun Rom verließ lag nicht in Tiberios Hand, dies war das Schicksal aller Sklaven.


    Zudem durfte Tiberios nach Alexandria ziehen, für Tiberios freute sich Chari, er selbst würde den Griechen mit Wuschelkopf vermissen.


    Und so packte er ihm einen kleinen Beutel mit Wegzehrung und schrieb ihm einen Brief. Schleunigst machte er sich auf den Weg um die kleine Gabe abzugeben. Den Brief verstaute Charislaus vorher in seinen Privatsachen.

    Charislaus freute sich über den Hunger und die Bestellungen der Gäste. Er servierte schnell und sauber, so dass sie gemeinsam essen konnten. Besonders freute er sich, dass neben dem Fleisch auch sein Puls gut anzukommen schien. Mit freundlichem Lächeln stellte er Scato seinen Puls vor die Nase. In jeweils eine andere Schale gab er das heiße, dampfende Gemüse und einmal das kleingeschnittene Obst, welches er mit Honig verfeinerte. So konnte Scato selbst bestimmen, welchen Geschmack sein Puls haben sollte.


    Mit Erstaunen musterte er wie Tarpa und Lurco die Blutsuppe aßen. Der eine tauchte Gebäck ein, der andere seine Würste.


    Zusätzlich servierte er jedem einen kleinen Becher Rosenwasser und stellte Minze und Zitronenscheiben auf den Tisch.


    Asper hingegen bekam einen großen Becher und seine eigene Minze und Zitrone hingestellt. Die Würste folgten umgehend, mit einer Ecke knusprigem Brot dazu. Stilo bekam seinen Falerner und ein Schälchen mit Knabbereien, falls er doch Hunger bekommen sollte.


    Zufrieden schaute Charislaus auf die speisenden Gäste.

    Charislaus nickte stolz und füllte großzügig eine Schale mit Puls, frischem, kleingeschnittenen Obst und garnierte es mit ausreichend Honig. Eine Süssspeise müsste auch süss schmecken.


    "Ganz nach Wunsch bereite ich den Puls zu. Schau mit frischem Obst, besonders köstlich sind die Datteln. Da haben wir einen sehr guten Lieferanten an der Hand. Abgerundet mit Honig. Heute frisch auf dem Markt erstanden. Lass es Dir gut schmecken.


    Falls Du nachher etwas Süsses trinken möchtest, wir haben auch kaltes Rosenwasser im Angebot. Pur, mit Minze oder sogar mit Zitrone", pries Charislaus ihr Angebot an und stellte Cerretanus die Kanne Falener neben sein Mahl. Einen Becher stellte er direkt dazu und goss ihn ein.


    "Wohl bekommts. Zur Blutsuppe kann ich nichts sagen, sie wurde von Terpander persönlich zubereitet, unserem Majordomus. Terpander?", bat Charislaus freundlich.

    Charislaus kam gerade vom Markt und hatte frisches Gemüse und einiges an Obst eingekauft. An Honig hatte er ebenso gedacht. Als er den Lallenden Löwen betrat, war dieser so voll wie noch nie zuvor. Chari suchte Terpanders Blick, grüßte aber sofort die anwesenden Gäste. Vor allem da auch Scato und Lurco zu Gast in der Taberna waren.


    "Salvete", grüßte er freundlich in die Runde und schaffte seine Einkäufe direkt an den Küchentisch.


    Danach gesellte er sich zu Terpander.
    "Haben unsere Gäste schon bestellt? Was soll ich servieren? Schön wie voll heute der Laden ist. Unseren Herrn Lurco hat es schlimm erwischt. Sag mir bitte bescheid, wenn ich was servieren soll. Ich schneide schon mal das Obst und Gemüse für den Puls klein. Honig habe ich auch mitgebracht Terpander", erklärte Charislaus und machte sich sofort an die Arbeit

    Chrislaus erwiderte die Umarmung herzlich von Tiberios und staunte nicht schlecht, das Tib Terpander bereits kannte. Charis setzte sich zu Tiberios und nahm sich ebenfalls ein kaltes Getränk.


    "Du hast Recht, wir sollten vorsichtiger sein. Man weiß nie wer vor der Tür steht, aber ich hoffe Terpander kann uns beschützen. Er macht mir den Eindruck. Ob wir schon offen haben, kann ich Dir nicht sagen. Aber ich denke schon. Falls nicht Tib, haben wir hiermit offiziell eröffnet und Du bist unser erster offizieller Gast.


    Ja wir könnten sicher die Taberna einige Tage schließen, aber wer würde die Taberna eines Urbaners angreifen? Das wäre ja eine persönliche Kriegserklärung. Die Zeiten sind finster geworden. Ich weiß nicht, wo man sonst sicher ist außer in seinen Häusern und in den Geschäften. Aber selbst dort kann man überfallen werden, da dürfen wir uns nichts vormachen. Wir sollten uns Knüppel unter die Theke legen. Falls jemand frech wird, kann Terpander ihn damit schlagen.


    Datteln aus Eurem Hause, dass nenne ich geschäftstüchtig. Und wenn wir Kunden sind, dann kannst Du öfter vorbeikommen und uns beliefern und Dich von mir mit einer kalten Poska und was leckerem Puls verwöhnen lassen", freute sich Charis und nahm die Rezepte entgegen.


    "Die Rezepte sind außergewöhnlich Tib, vielen Dank dafür. So können wir etwas ganz Besonderes anbieten und Du kannst uns die Datteln dazu liefern. Gerade der umgekehrte Gewürzwein wird sicher sehr gut laufen. Eiskalt in der Hitze serviert, oder schön gewärmt an kalten, schutteligen Tagen.


    Die Rezepte bekommen einen Ehrenplatz und ich werde an Dich denken, sobald ich die Köstlichkeiten zubereite", sagte Charis gerührt und verstaute die Tafeln ordentlich, ehe er sich einige der Datteln nahm, die Tiberios ihm anbot.


    Sie waren süß, saftig und unheimlich gut. Charislaus leckte sich die klebrigen Finger genüsslich ab und nahm sich noch eine Dattel.


    "Du hältst mich nicht von der Arbeit ab, Du bist ein Gast. Sogar ein geschäftlicher Gast Tiberios. Zudem bist Du hier um uns zu warnen. Niemand kann etwas dagegen haben", antwortete Charislaus.


    Er nahm einen kräftigen Schluck Posca, dann nahm er Tiberios Hände in seine und schaute ihn unverwandt an. Er freute sich, das Tiberios derart besorgt um ihn war. Ihm selbst erging es nicht anders, die Tabula hatte ihm das Herz in die Hose rutschen lassen vor Sorge um Tiberios.


    "Das freut mich sehr, dass Du zu allererst hergekommen bist, um zu erfahren wie es mir geht. Mir geht es sehr gut. Ganz ehrlich Tiberios, so gut ging es mir von der Unterkunft noch nie. Die Arbeit wird sich ergeben, aber Du kennst mich ich bin höflich und fleißig, da wird es keine Probleme mit den Kunden geben. Falls doch denke ich ist das Terpanders Job sich darum zu kümmern, dass kein Gast Ärger macht.


    Terpander ist sehr streng, aber Du kennst ihn ja wie Du sagtest. Ich vermute das ist er aufgrund der Sicherheit. Aber lieb von Dir, dass Du Dich sorgst und nachfragst.


    Ist bei Dir alles in Ordnung? Wir sollten uns gemeinsam Gedanken machen, wie wir den oder die finden, die Dich suchen und bedrohen Tiberios. Allein dreht man sich mit so gräßlichen Gedanken schnell im Kreis. Man findet keinen Ausweg, so geht es mir in solchen Situationen. Drum ist da eine zweite Meinung sehr gut. Ich hatte mir auch schon einige Gedanken gemacht, aber ob sie was taugen weiß ich nicht. Wir müssen sozusagen ermitteln. Hast Du sowas schon mal gemacht? Ich nicht, aber irgendwann ist immer das erste Mal.


    Falls Terpander nichts dagegen hat, könnten wir nachher auf mein Zimmer gehen und ein bisschen reden. Dann siehst Du es auch gleich, wie gemütlich ich jetzt wohne. Und glaube mir, hier bist Du sicher. Probiere den Puls", sagte Charis aufmunternd und schob Tiberios das Essen innig vor die Nase.


    Etwas Warmes im Bauch, beruhigte auch die Nerven. Zudem war es eine Möglichkeit wie er Tib beistehen und ihm eine Freude machen konnte.

    Charislaus hörte dass sich jemand an der Tür zu schaffen machte und öffnete sie. Erfreut blickte er in das Gesicht von Tiberios. Gut gelaunt zog er seinen Freund in den Lallenden Löwen.


    "Willkommen Tiberios, hier arbeite ich nun bis mein Herr Viridomarus zurückkommt. Das ist der Lallende Löwe. Komm setz Dich zu mir vorne an die Theke", bat Charislaus und führte Tiberios hin.


    Er selbst verschwand gut gelaunt hinter der Theke, goss großzigig einen Becher Poska ein und stellte den Becher Tiberios vor die Nase.
    "Lass es Dir schmecken", sagte er freundlich und tätschelte seinem Gast die Hand.


    Als Tiberios seine Hände um den Becher schloss, spürte er dass dieser eiskalt war.
    "Ich kann Dir gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue Dich zu sehen Tib. Nicht nur, dass Du mich hier besuchst, sondern dass es Dir gut geht. Dass Du gesund und munter bist. Ich hatte mich sehr gesorgt. Du hast meine Nachricht gelesen, sonst wärst Du nicht hier. Wollen wir den Majordomus später gemeinsam ansprechen, ob er Dir helfen kann? Was hast Du da Schönes mitgebracht?", fragte Charis neugierig und stellte Tiberios noch einen Teller Puls mit frischem Gemüse dazu.


    "Was bin ich für ein Gastgeber, trink und iss erstmal ein bisschen und entspanne Dich. Hier bist Du sicher Tiberios. Das verspreche ich Dir. Ich habe oben ein eigenes Quartier. Oh das klang jetzt", lachte Charis.


    "Also eigentlich wollte ich Dir anbieten Dich dort zu verstecken, falls alle Stricke reißen. Aber Du darfst es auch so gerne mal anschauen", grinste Charis und strich Tiberios durch die Locken.


    "Iss mein Freund, ist alles ganz frisch gekocht", freute sich Charislaus.

    Charislaus eilte an seinem freien Tag schnell zur Casa Furia um dort die Tabula für Tiberios abzugeben. Umgehend machte er sich danach wieder auf den Heimweg, da er seinen neuen Majordomus nicht verärgern wollte.




    Salve Tiberios,


    vielen Dank für Deine liebe Botschaft, sie hat mich sehr gefreut.
    Eine Information für Dich ganz zu Anfang. Du findest mich jetzt bis auf unbestimmte Zeit in der Taberna dem Lallenden Löwen von Dominus Maninus Purgitius Lurco.


    Mein Herr Viridomarus ist auf Geschäftsreise, ein weiterer Herr begleitet ihn und ich vertrete diesen bis zu seiner Rückkehr in der besagten Taberna. Du bist jederzeit herzlich willkommen.


    Deine Botschaft klingt düster, ja geradezu bedrohlich Tiberios. Auch ich würde unser Treffen sehr gerne wiederholen. Und ich würde Dir sehr gerne helfen. Leider weiß ich nicht, wie man herausfinden kann, wer da nach Dir gefragt hat. Dich hat doch jemand informiert. Frag die Person doch mal genau, wer dieser Schnüffler gewesen ist.


    Vielleicht haben wir so eine Chance, diesen Übeltäter herauszufinden. Was wir dann machen sollen, weiß ich allerdings nicht Tiberios. Ich bin ratlos.


    Bevor ich Deine Botschaft lesen konnte, hat Majordomus Terpander die Tabula an sich genommen und sie durchgelesen. Es tut mir leid, so weiß eine weitere Person von Deinem Geheimnis. Allerdings habe ich die Hoffnung das Majordomus Terpander uns beistehen könnte. Er ist ein vielschrötiger Mann und sieht sehr gefährlich aus. Er weiß sicher wie man mit solchen Schurken umgeht.


    Das Leute auf offener Straße erschlagen werden, hat mir einen Schauer über den Rücken gejagt. ist dies bei Euch passiert? Sei bloß vorsichtig, heutzutage wird man schon wegen einer sauberen Tunika ausgeraubt. Es sind finstere Zeiten Tiberios.


    Bitte pass gut auf Dich auf.


    Ich würde Dich gerne besuchen, aber wann ich hier etwas Freizeit bekomme weiß ich noch nicht. Ich hoffe das ich etwas Zeit erhalte, wenn ich fleißig arbeite. Ein kleines eigenes Quartier habe ich auch erhalten. Schon am ersten Tag möchte ich fast hierbleiben so gemütlich ist es. Dir würde es sicher auch gefallen.


    Die Tabula werde ich versuchen abzugeben oder zu schicken. Falls Du Zeit hast, ich bin jeden Tag im Lallenden Löwen und halte Dir einen Becher Rosenwasser kalt.


    Hoffentlich auf bald.


    Dein Charis


    Charislaus nickte erfreut und folgte Terpander. Gut gelaunt schaute er sich in dem Haus um, dass nun sein Heim war, für die Dauer der Abwesenheit seines Herrn. Den Pfau bestaunte er aus sicherem Abstand, damit sich das Tier nicht erschreckte. So ein schönes Geschöpf hatte er noch nie zuvor gesehen. Der Vogel wirkte mit seinem metallischen, schillernden Farben und den überlangen Federn wie ein Geschöpf aus der Mythologie.


    Der Kräutergarten war wundervoll und auch der Granatapfelbaum war etwas ganz Besonderes. Von alledem würde er natürlich die Finger lassen. Es war nicht seine Aufgabe sich um den Garten oder gar um den kostbaren Vogel zu kümmern. Alles lief seinen Gang und so sollte es bleiben.


    Man sollte nie etwas reparieren, dass nicht kaputt war, war der Spruch seiner Mutter gewesen.


    Dann führte ihn Terpander nach oben, dort schliefen die Sklaven wie ihm der Majordumus mitteilte. Er bekam einen kleinen Raum zugeweisen in dem bereits ein Teppich lag. Ansonsten war der Raum sauber und leer. Chari freute sich über das kleine Quartier sehr.


    "Vielen Dank Terpander, dass Quartier ist erstklassig", antwortete Charislaus und legte die Tabula vorsichtig zur Seite.


    Als Terpander verschwunden war, holte Charislaus seine Sachen und richtete sich in seiner kleinen Kammer gemütlich ein. Zuerst entrollte er sein Schaffell, so dass er einen gemütlichen Schlafplatz hatte. Eine Tunika zum Wechseln hatte er für seinen Fleiß von Viridomarus geschenkt bekommen. Diese ließ er in seiner Tasche, damit sie bloß auch sauber blieb.


    Etwas zum Schreiben hatte er auch dabei, genau drei Tabulas. Er war von seinem Herrn großzügig ausgestattet worden um hier seinen Vertretungsdienst anzutreten. Chari glaubte, dass sich sein Herr sehr auf die Geschäftsreise gefreut hatte und ihn an seinem Glück teilhaben ließ.


    Einen kleinen Topf packte er aus und einen Becher. Beides stellte er neben das Kopfende des Schaffells, so dass er gemütlich hinlangen konnte. Als er mit seinem Werk zufrieden war, setzte er sich auf seine Schlafstätte und klappte die Tabula auf.



    Chaire mein Charis ,
    s. v. b. e. e. v.


    Mir hat unser Gespräch über Spaß oder Freunde und Spaß und Freunde in der Taberna Apicia sehr gut gefallen, zu gerne würde ich es wiederholen. Aber im Moment gehe ich nicht wirklich viel aus. Charis, es ist etwas geschehen, das habe ich bisher nur einem anderen Freund, der auch Sklave ist, erzählt und jetzt dir: Es war jemand in Portus Ostiensis und hat nach mir gesucht; Cassander hielt ihn für jemanden mit sehr schlechten Absichten. Ich bin mir sicher, dass sie auch wissen, wo in Roma ich lebe. Es gibt das „Gesetz des Schweigens“, und es herrscht so gut, weil es nicht nur schlechte Menschen sind, die ich fürchten muss, sondern auch die, die mich beschützen könnten. Es kann für einen Sklaven, wenn er keine Fürsprecher hat, immer schlecht ausgehen, wenn er mit der Obrigkeit zu tun bekommt, wie schnell gerät man selbst in Verdacht, und oft können nicht einmal die domini einem dann helfen. Daher bitte: Pass auf dich auf. Wenn schon reiche, angesehene Römer auf offener Straße erschlagen werden, dann zählt unser Leben überhaupt nichts. Ich denke an Dich, chairete Tiberios



    Charislaus las den Text und las ihn gleich erneut noch einmal. Was bei den Göttern war mit Tiberios geschehen? Wer suchte und bedrohte ihn? Scheinbar fühlte sich Tiberios von allein mit seiner Sorge allein gelassen. Möglicherweise war er dies sogar, wenn ihm niemand beistehen konnte.


    Aber wer waren derart mächtige Feinde? Und wieso hatten sie es ausgerechnet auf Tiberios abgesehen? Der junge Wuschelkopf war ein kluger Schreiber. Er hatte niemandem etwas zu Leide getan. Oder war es genau das? Sollte er etwas fälschen für einen Halunken um sich an Tiberios und dessen Posten zu bereichen und dieser hatte abgelehnt? Tiberios liebte seinen Beruf und seine Herrin. Genau wie Chari selbst, würde er seine Stellung niemals gefährden.


    Charislaus überlegte, wie er Tiberios helfen konnte, ohne dass er anderen verraten würde was geschehen war. Nun einer hatte die Tabula bereits gelesen - Terpander. Vielleicht war er genau der Mann der in der Not helfen konnte.


    Dann hatte Tiberios noch angemerkt, dass reiche und angesehene Leute auf offener Straße erschlagen worden waren. War dies bei ihm geschehen? Chari musste herausfinden was los war und dazu musste er mit Tiberios sprechen und er benötigte Terpanders Hilfe. Chari hatte keine Ahnung wo er die Suche nach dem Feinde Tiberios anfangen sollte um seinen Freund zu beschützen.


    Und die wichtigere Frage war noch, was machte er mit dem Feind, sobald er ihn gefunden hatte? Chari konnte so gut kämpfen wie ein Fisch das Fliegen beherrschte. Kurzum gar nicht. Für diese Dinge benötigte er Terpander, der Mann schien mit allen Wassern gewaschen zu sein und machte den Eindruck als wüsste er seinen Körper samt der Fäuste richtig einzusetzen.


    Chari zückte seine Wachstafel und begann langsam und fein säuberlich zu schreiben. Natürlich wurde es nicht so schön wie die Schrift von Tiberios, aber er gab sich redlich Mühe, damit dieser sah dass er sich über die Botschaft sehr freute.




    Salve Tiberios,


    vielen Dank für Deine liebe Botschaft, sie hat mich sehr gefreut.
    Eine Information für Dich ganz zu Anfang. Du findest mich jetzt bis auf unbestimmte Zeit in der Taberna dem Lallenden Löwen von Dominus Maninus Purgitius Lurco.


    Mein Herr Viridomarus ist auf Geschäftsreise, ein weiterer Herr begleitet ihn und ich vertrete diesen bis zu seiner Rückkehr in der besagten Taberna. Du bist jederzeit herzlich willkommen.


    Deine Botschaft klingt düster, ja geradezu bedrohlich Tiberios. Auch ich würde unser Treffen sehr gerne wiederholen. Und ich würde Dir sehr gerne helfen. Leider weiß ich nicht, wie man herausfinden kann, wer da nach Dir gefragt hat. Dich hat doch jemand informiert. Frag die Person doch mal genau, wer dieser Schnüffler gewesen ist.


    Vielleicht haben wir so eine Chance, diesen Übeltäter herauszufinden. Was wir dann machen sollen, weiß ich allerdings nicht Tiberios. Ich bin ratlos.


    Bevor ich Deine Botschaft lesen konnte, hat Majordomus Terpander die Tabula an sich genommen und sie durchgelesen. Es tut mir leid, so weiß eine weitere Person von Deinem Geheimnis. Allerdings habe ich die Hoffnung das Majordomus Terpander uns beistehen könnte. Er ist ein vielschrötiger Mann und sieht sehr gefährlich aus. Er weiß sicher wie man mit solchen Schurken umgeht.


    Das Leute auf offener Straße erschlagen werden, hat mir einen Schauer über den Rücken gejagt. ist dies bei Euch passiert? Sei bloß vorsichtig, heutzutage wird man schon wegen einer sauberen Tunika ausgeraubt. Es sind finstere Zeiten Tiberios.


    Bitte pass gut auf Dich auf.


    Ich würde Dich gerne besuchen, aber wann ich hier etwas Freizeit bekomme weiß ich noch nicht. Ich hoffe das ich etwas Zeit erhalte, wenn ich fleißig arbeite. Ein kleines eigenes Quartier habe ich auch erhalten. Schon am ersten Tag möchte ich fast hierbleiben so gemütlich ist es. Dir würde es sicher auch gefallen.


    Die Tabula werde ich versuchen abzugeben oder zu schicken. Falls Du Zeit hast, ich bin jeden Tag im Lallenden Löwen und halte Dir einen Becher Rosenwasser kalt.


    Hoffentlich auf bald.


    Dein Charis




    Da Terpander ihm für heute frei gegeben hatte, klappte Charislaus die Tabula zu und eilte so schnell er konnte zur Casa Furia und gab dort die Tabula für Tiberios ab.

    Charislaus nickte zustimmend.


    "Niemand wird Dir die Augäpfel massieren. Man darf nicht direkt auf der Wirbelsäule massieren. In der Mundhöhle selbst, kann man nicht massieren. Aber solltest Du unter Kieferverspannung leiden, so kann ich Deine Wangen von innen und außen so massieren, dass Du Deine Verspannung los wirst. Im ersten Moment ist das gewöhnungsbedürftig, aber schon nach ein oder zwei Massagen stellt sich eine deutliche Verbesserung ein.


    Für Rosenwasser verwenden wir heißes Wasser, eine Handvoll Rosenblätter, eine Zitrone und Honig. Du musst die Zitrone gut abwaschen, abreiben, halbieren und von einer Hälfte den Saft auspressen. Die andere Hälfte schneidest Du in Scheiben. Der Honig und der Zitronensaft wird dann ins Wasser gerührt, bis sich der Honig aufgelöst hat. Zum Schluss werden die Zitronenscheiben und Rosenblätter dazu gegeben. Das Ganze rührst Du gut und langsam um und lässt es auf Zimmertemperatur abkühlen.


    Gesund, lecker und erfrischend ist das Rosenwasser.


    Natürlich kann man auch die Zitronen weglassen und anderes Obst verwenden. Unser Herr weiß aber um die Wirkung der Zitrone. Sie ist nicht nur erfrischen, gesund und lecker sondern ein wahres Statussymbol. Falls Du es günstiger haben möchtest, nehmen wir einen schönen Zweig Minze statt der Zitrone.


    Morgen werde ich drei Varianten zubereiten, mit Zitrone, mit Minze und rein mit Honig und Rosenblättern. Vertraue mir, Dir werden sie alle köstlich schmecken.


    Darf ich nun meine Tabula lesen?", bat Chari freundlich.

    Gerade wurde ihm eine Tabula gebracht, da griff auch schon Terpander zu und nahm sie an sich. Ungeniert las er seine Nachricht und ließ sich dabei alle Zeit der Welt. Jedenfalls kam es Charislaus so vor. Als Terpander fertig gelesen hatte, klappte er die Tabula wieder zu und reichte sie ihm. Chari nahm sie an sich und hielt sie fest.


    Ohne das er selbst einen Blick hineingeworfen hatte, stellte Terpander gleich die Regeln in ihrem Haus klar. Gesetz waren die Worte von Sisenna Iunius Sacto und Manius Purgitius Lurco. Als Maiordomus sprach Terpander mit ihrer Stimme. Das spürte Chari, der Mann ließ es sich nicht nehmen gleich alles klar zu stellen. Das er keine Stimme hatte, wusste Chari. Weder in diesem, noch in einem anderen Haus. Er wollte einzig und allein seiner Arbeit nachgehen, so dass sein Herr mit ihm zufrieden war.


    Jemand wollte mit ihm ein Treffen vereinbaren, anders konnte es nicht sein, denn ansonsten hätte Terpander nicht darauf bestanden, dass er keine Freizeit hatte, zu gehorchen hatte und dass es dieses Treffen nur gab, wenn er dies ausdrücklich erlaubte.


    Chari nickte gehorsam. Hatte Terpander etwa erwartet, dass er sich heimlich davon stehlen würde, wie ein gemeiner Dieb oder Drückeberger?


    "Verstanden Terpander. Du musst keine Sorge haben, dass ich meinen Posten verlasse. Du wirst sehen, auf mich ist Verlass. All diese Regeln gelten auch im Haus meines werten Herrn Viridomarus. Meine Arbeit werde ich so gut ich kann erledigen, Du sprichst für die Herren dieses Hauses und ich arbeite einfach", sagte Chari freundlich.


    "Darf ich denn Vorschläge oder Ideen zum Angebot unterbreiten? Im Geschäft von Viridomarus dürfen wir das. Wir sind sogar angehalten die Kunden zu fragen, falls sie etwas vermissen. Das steigert den Umsatz weißt Du? Ich würde hier zum Beispiel auch Honig-Rosen-Wasser anbieten. Nicht jeder trinkt gerne Alkohol. Bei uns ist das eine sehr beliebte Erfrischung für Mann und Frau", sagte Chari respektvoll und hoffte das Terpander ihm wegen dem Vorschlag nicht böse war.

    Salve,


    ich bitte um Aufnahme :)


    Name: Charislaus
    Volk: Mischling, Nubier und unbekanntes Volk
    Alter: 19 Jahre
    Größe: 165 cm
    Gewicht: 50 kg
    Haarfarbe: braun
    Augenfarbe: braun
    Statur: schlank
    Aufmachung: schlicht
    Wohnort: Roma
    Familienstand: ledig
    Glaube: keinen besonderen


    Stand: Sklave
    Herr und Besitzer: Viridomarus



    Danke :)