Chrislaus erwiderte die Umarmung herzlich von Tiberios und staunte nicht schlecht, das Tib Terpander bereits kannte. Charis setzte sich zu Tiberios und nahm sich ebenfalls ein kaltes Getränk.
"Du hast Recht, wir sollten vorsichtiger sein. Man weiß nie wer vor der Tür steht, aber ich hoffe Terpander kann uns beschützen. Er macht mir den Eindruck. Ob wir schon offen haben, kann ich Dir nicht sagen. Aber ich denke schon. Falls nicht Tib, haben wir hiermit offiziell eröffnet und Du bist unser erster offizieller Gast.
Ja wir könnten sicher die Taberna einige Tage schließen, aber wer würde die Taberna eines Urbaners angreifen? Das wäre ja eine persönliche Kriegserklärung. Die Zeiten sind finster geworden. Ich weiß nicht, wo man sonst sicher ist außer in seinen Häusern und in den Geschäften. Aber selbst dort kann man überfallen werden, da dürfen wir uns nichts vormachen. Wir sollten uns Knüppel unter die Theke legen. Falls jemand frech wird, kann Terpander ihn damit schlagen.
Datteln aus Eurem Hause, dass nenne ich geschäftstüchtig. Und wenn wir Kunden sind, dann kannst Du öfter vorbeikommen und uns beliefern und Dich von mir mit einer kalten Poska und was leckerem Puls verwöhnen lassen", freute sich Charis und nahm die Rezepte entgegen.
"Die Rezepte sind außergewöhnlich Tib, vielen Dank dafür. So können wir etwas ganz Besonderes anbieten und Du kannst uns die Datteln dazu liefern. Gerade der umgekehrte Gewürzwein wird sicher sehr gut laufen. Eiskalt in der Hitze serviert, oder schön gewärmt an kalten, schutteligen Tagen.
Die Rezepte bekommen einen Ehrenplatz und ich werde an Dich denken, sobald ich die Köstlichkeiten zubereite", sagte Charis gerührt und verstaute die Tafeln ordentlich, ehe er sich einige der Datteln nahm, die Tiberios ihm anbot.
Sie waren süß, saftig und unheimlich gut. Charislaus leckte sich die klebrigen Finger genüsslich ab und nahm sich noch eine Dattel.
"Du hältst mich nicht von der Arbeit ab, Du bist ein Gast. Sogar ein geschäftlicher Gast Tiberios. Zudem bist Du hier um uns zu warnen. Niemand kann etwas dagegen haben", antwortete Charislaus.
Er nahm einen kräftigen Schluck Posca, dann nahm er Tiberios Hände in seine und schaute ihn unverwandt an. Er freute sich, das Tiberios derart besorgt um ihn war. Ihm selbst erging es nicht anders, die Tabula hatte ihm das Herz in die Hose rutschen lassen vor Sorge um Tiberios.
"Das freut mich sehr, dass Du zu allererst hergekommen bist, um zu erfahren wie es mir geht. Mir geht es sehr gut. Ganz ehrlich Tiberios, so gut ging es mir von der Unterkunft noch nie. Die Arbeit wird sich ergeben, aber Du kennst mich ich bin höflich und fleißig, da wird es keine Probleme mit den Kunden geben. Falls doch denke ich ist das Terpanders Job sich darum zu kümmern, dass kein Gast Ärger macht.
Terpander ist sehr streng, aber Du kennst ihn ja wie Du sagtest. Ich vermute das ist er aufgrund der Sicherheit. Aber lieb von Dir, dass Du Dich sorgst und nachfragst.
Ist bei Dir alles in Ordnung? Wir sollten uns gemeinsam Gedanken machen, wie wir den oder die finden, die Dich suchen und bedrohen Tiberios. Allein dreht man sich mit so gräßlichen Gedanken schnell im Kreis. Man findet keinen Ausweg, so geht es mir in solchen Situationen. Drum ist da eine zweite Meinung sehr gut. Ich hatte mir auch schon einige Gedanken gemacht, aber ob sie was taugen weiß ich nicht. Wir müssen sozusagen ermitteln. Hast Du sowas schon mal gemacht? Ich nicht, aber irgendwann ist immer das erste Mal.
Falls Terpander nichts dagegen hat, könnten wir nachher auf mein Zimmer gehen und ein bisschen reden. Dann siehst Du es auch gleich, wie gemütlich ich jetzt wohne. Und glaube mir, hier bist Du sicher. Probiere den Puls", sagte Charis aufmunternd und schob Tiberios das Essen innig vor die Nase.
Etwas Warmes im Bauch, beruhigte auch die Nerven. Zudem war es eine Möglichkeit wie er Tib beistehen und ihm eine Freude machen konnte.