Beiträge von Caius Heius Vibulanus

    Die Abschiedsrede des Praefectus Praetorio fiel in einer Weise aus, wie man es von ihm gewohnt war, kurz und kalt:


    "Die Feinde Roms lauern in der Hauptstadt und an den Grenzen. Von außen und innen muss das Imperium mit Schwert und Verstand verteidigt werden. Ab sofort ist es eure Pflicht, das Leben von Caesar Aquilius Bala mit eurem eigenen Leben zu schützen. Der Skorpion steht auf zahlreichen Beinen, aber er kämpft mit einem Stachel. Auch in Germania werdet ihr euch eurer Verpflichtungen erinnern - und daran, wem ihr die Treue geschworen habt. Erweist euch dem Banner, unter dem ihr reitet, als würdig. Vale, Prätorianer!"


    Und Gnade dem Decurio Terentius Furius, wenn bei der Heimkehr der beiden Turmae allzu viele Männer fehlen würden.

    Der Weg vom Officium aus war bald zurückgelegt. Der Praefectus Praetorio marschierte in all seiner finsteren Pracht auf und nahm an prominenter Stelle Aufstellung, wartend, bis man ihn gebührend begrüßt haben würde.


    Im Hintergrund stiefelte seine Ordonnanz herum, die, völlig aus dem Konzept geraten von der Begegnung mit dem Decurio Terentius, irgendetwas falsch verstanden hatte und Heius Vibulanus daher unnütz hinterher gekommen war.

    Ah ja. Heius Vibulanus grüßte angemessen zurück.


    "Salve, Decurio. Ich habe dir eine gute Mischung aus erfahrenen Soldaten und unverbrauchten Neulingen zusammengestellt. Der Caesar wird zufrieden sein." Außerdem befand sich ein gar nicht so geringer Anteil an Männern darunter, die nur aufgrund ihrer nahmhaften Freunde oder Verwandten bei den Prätorianern gelandet waren, militärische Irrläufer, auf deren Präsenz in der Garde er getrost verzichten konnte. Wenn er schon zwei Turmae abtreten musste, kaum, dass die Garde nach langem bürokratischem Kampf gerade aufgestockt worden war, dann würde er nicht seine Favoriten entsenden.


    Der Präfekt erhob sich, um den Decurio zur Porta zu begleiten und die Truppen nach Germania Superior zu verabschieden.

    Der Praefectus selbst rief sie nicht herein, das erledigte eine Ordonannz, die sie abholte, hineinführte und dann wieder verschwand. Er verspürte keine Lust, durch geschlossene Türen zu brüllen. Nachdem die üblichen Grüße ausgetauscht waren, betrachtete Heius Vibulanus die neuen Unteroffiziere.


    "Ihr beiden Neuen werdet vorerst nicht in Rom eingesetzt. Es hat sich für euch kurzfristig eine Gelegenheit gegeben, Erfahrung in der Provinz Germania superior zu sammeln. Da ihr beide zuvor nicht bei der Legio wart, werde ich euch dorthin abkommandieren, bevor ihr gestählt nach Rom zurückkehrt."


    Unausgesprochen blieb, dass Heius Vibulanus über die gescheiterter Beförderung von Purgitius Lurco bei den Cohortes Urbanae und dessen Frustration sehr genau im Bilde war. Für den frustrierten Cornicularius ergab sich daher mehr als nur die Möglichkeit, Erfahrung zu sammeln, sondern auch die Chance, sich für die weitere Qualifikation zu bewähren. Man würde seine Entwicklung in Germania daher in besonderem Maße im Auge behalten und ihm bewusst Aufgaben zuweisen, die ihm zu schwierig für seine Position und seinen Ausbildungsstand erscheinen könnten. Iunius Scato aber, der Optio valetudinarii, würde bald praktische Erfahrung mit einem hohen Aufkommen an Schwerstverletzten sammeln können, deren Versorgung eine logistische Herausforderung werden würde, die er zu meistern hatte.


    "Die Lage an der germanischen Grenze ist instabil. Caesar Aquilius Bala hat daher eine Verstärkung seiner Leibgarde durch zwei Turmae geordert. Diesen werdet ihr organisatorisch zugewiesen. Eure Truppe wird eine gute Mischung aus sehr erfahrenen Soldaten und Neulingen sein, die von ihnen lernen werden. Euer nächster Vorgesetzter ist Decurio Marcus Terentius Furius, darüber hinaus dient ihr dem Caesar persönlich."


    Je nachdem, wie sie sich anstellten, würde sich die unmittelbare Nähe um Caesar in einer überschaubaren Einheit als Fluch oder Segen erweisen. Gute Leistung würde ebenso deutlich herausstechen wie Versagen.


    "Sofern ihr keine eigenen Pferde besitzt, werden euch welche von den Cohortes Praetoriae gestellt. Die Dauer eures Einsatzes ist ungewiss, Abmarsch morgen. Alles weitere klärt ihr zu gegebener Zeit mit eurem Vorgesetzten. Wegtreten."


    Der Gruß kam nicht minder mustergültig zurück. Dabei nannte der Präfekt auch seinen Namen, damit der Decurio wusste, mit wem er es zu tun hatte. Dann nahm Heius Vibulanus das Schreiben entgegen. Beiläufig wies er auf die Getränke, die er für den Fall hatte bereitstellen lassen, dass sie eine Weile reden würden, auch wenn es nach Kenntnisnahme des Briefes kein langes Gespräch werden würde.


    Zwei Turmae sollte er herausrücken. Gerade eben war die Einheit erst aufgestockt worden. Wie gewonnen, so zerronnen. Andererseits war das für den betreffenden Teil der Garde - und somit für ihn selbst - eine gute Gelegenheit, sich vor dem Caesar hervorzutun. Wer wusste schon, wie das dereinst nützen würde?


    Nach dem Lesen nickte er und blickte auf. "Ich werde dir zwei handverlesene Turmae für den Caesar mitgeben. Wenn du kein weiteres Anliegen hast, darfst du gehen. Du hast einen Tag Ruhe."

    Besprechung mit Decurio Marcus Terentius Furius


    Aus Germania war der kleine Trupp also angereist, im Auftrag des Caesars. Für den Prätorianerpräfekten waren Gespräche im Namen der höchsten Würdenträger des Imperiums längst Routine. Und doch konnte er ein gewisses Unwohlsein nicht verhehlen, vielleicht, weil er sich trotz bester Vernetzung seiner Informationsflüsse nicht zufriedenstellend herleiten konnte, weshalb Aquilius Bala seine Leibgarde nach Roma entsandte. Er war es gewohnt, anderen mehrere Gedankenschritte voraus zu sein, doch heute hinkte er mindestens einen hinterher.


    Eine Ordonnanz sorgte für Erfrischung in Gestalt von verdünntem Falerner, denn der Decurio würde nach der langen Reise vermutlich durstig sein.

    Es gab noch keine Bestätigung vom Praefectus Urbi, dass er den Befehl erhalten hatte und umsetzen würde. Es hing auch kein Aushang zur Information der beiden Unteroffiziere am Schwarzen Brett. Der Prätorianerpräfekt beschloss, das Ganze zu beschleunigen. Erneut zitierte er Optio Seius zu sich, der die beiden Männer über den grünen Klee gelobt und ihm empfohlen hatte.


    "Optio Seius. Bring dieses Schreiben am Schwarzen Brett der Cohortes Urbanae an. Danach teilst du den beiden sofort persönlich mit, dass ihnen die Ehre zuteil wurde, künftig in unseren Reihen ihren Dienst zu verrichten. Sie sollen nach Dienstschluss ihre Ausrüstung abgeben und den Wechsel in ihre neue Unterkunft vollziehen. Außerdem will ich jeden von ihnen persönlich sprechen. Ausführung."


    Damit war der Optio schon wieder entlassen.

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    MARSCHBEFEHL


    Folgende Unteroffiziere der Cohortes Urbanae wurden für würdig befunden, in den Reihen der kaiserlichen Garde Dienst zu tun:


    Cornicularius Manius Purgitius Lurco

    Optio Valetudinarii Sisenna Iunius Scato


    Beide Unteroffiziere werden mit sofortiger Wirkung zu den Cohortes Praetoriae versetzt.


    Der Cornicularius und der Optio valetudinarii haben sich am

    ANTE DIEM III ID MAI DCCCLXXII A.U.C. (13.5.2022/119 n.Chr.)


    Bei ihrem neuen Vorgesetzten zu melden.


    C. Heius Vibulanus

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    Ein Bote ließ dem Praefectus Urbi folgendes Schreiben auf den Tisch legen:


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    Praefectus Praetorio C. Heius Vibulanus grüßt Praefectus Urbi H. Claudius Menecrates.


    Wie bekannt, befahl der Kaiser die Aufstockung der Cohortes Praetoriae. Folgende Unteroffiziere deiner Truppe wurden für würdig befunden, in den Reihen der kaiserlichen Garde Dienst zu tun.


    Hiermit fordere ich an:


    Cornicularius Manius Purgitius Lurco

    Optio Valetudinarii Sisenna Iunius Scato


    Vale


    C. Heius Vibulanus

    Praefectus Praetorio


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    Als der Präfekt Zeit fand, widmete er sich der Post. Manche Schreiben bedurften seiner persönlichen Aufmerksamkeit und konnten nicht von einem seiner Untergebenen abgearbeitet werden. Zu fortgeschrittener Stunde, schon beim Licht der Öllampe, las er das Empfehlungsschreiben.


    Das Personengedächtnis des Präfekten war phänomenal, wie bei den meisten Prätorianern. So wusste er gleich, wer dieser Optio Seius war, der ihm die Empfehlung mitteilte. Der Mann lieferte solide Arbeit, hatte sich darüber hinaus aber noch nicht hervorgetan. Die Zeit würde zeigen, was in ihm schlummerte oder nicht. Nicht immer waren stille Wasser tief, häufiger waren es Pfützen.


    Unabhängig davon gefiel Heius der Inhalt des Schreibens. Ehrgeizige Unteroffiziere mit ansehnlicher Erfahrung auf der Suche nach neuen Perspektiven - das war etwas anderes als ein namenloser Miles. Gute Referenzen, brauchbare Reputation. Beide aus gutem Hause stammend. Da musste der Präfekt nicht lange überlegen. Die neuen Kohorten würde nicht aus blutigen Anfängern bestehen, die nur ihrer Verwandtschaft wegen dort gelandet waren, so viel war gewiss.


    Er griff nach Feder und Papyrus und setzte ein entsprechendes Schreiben auf.


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    Praefectus Praetorio C. Heius Vibulanus grüßt Praefectus Urbi H. Claudius Menecrates.


    Wie bekannt, befahl der Kaiser die Aufstockung der Cohortes Praetoriae. Folgende Unteroffiziere deiner Truppe wurden für würdig befunden, in den Reihen der kaiserlichen Garde Dienst zu tun.


    Hiermit fordere ich an:


    Cornicularius Manius Purgitius Lurco
    Optio Valetudinarii Sisenna Iunius Scato


    Vale


    C. Heius Vibulanus

    Praefectus Praetorio


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    Ein Bote würde das Schreiben zeitnah dem Praefectus Urbi vorlegen.

    Geduld gehörte nicht zu seinen Stärken und fasst wäre Vibulanus aufgestanden und gegangen, aber im richtigen Moment tauchte der Urbi auf. Die Entschuldigung war akzeptabel und söhnte den Gardepräfekten aus. Eine Retourkutsche gab es trotzdem, denn seine Grußgeste fiel weniger militärisch als sonst, sondern bürgerlich aus. Die üblichen Worte behielt er jedoch bei.


    "Salve Stadtpräfekt Claudius Menecrates." Die belegte Stimme ließ ihn mehr als sonst schnarrend klingen. Er plagte sich seit Wochen mit einer Erkältung. "Vom Prinzip her spricht nichts dagegen, das Vorgehen abzustimmen. Was für mich nicht diskutabel ist, wäre eine Vermischung beider Einheiten unter nur einem Kommando. Es sei denn, das Kommando verbleibt bei Einsätzen bei einem Gardeoffizier."

    Er sog hörbar die Luft ein. Die geschwollenen Nasenwände erschwerten die Atmung.

    Militärische Belange unterlagen der Geheimhaltung, daher wurde der Brief sorgfältig versiegelt. Der Boten wies bei der Abgabe darauf hin, dass ein sorgfältiger Umgang und eine persönliche Übergabe vom Postdienst erwartet wurde.


    Ad

    Legatus Legionis

    Servius Trebonius Scarpus

    Castra Legionis XV Apollinaris

    Satala, Provincia Cappadocia




    Praefectus Praetorio C. Heius Vibulanus grüßt Legatus Legionis Servius Trebonius Scarpus



    Der Kaiser wünscht eine befriedete Lage in Rom und stockt dafür die Stadteinheiten auf.


    Folgende Milites und Offiziere deiner Truppe wurden für würdig befunden, in den Reihen der kaiserlichen Garde Dienst zu tun. Hiermit fordere ich an:

    Signifer Memmius Caecilius Felix (NSC)

    Optio Sisenna Seius Stilo

    Duplicarius Appius Umbrenus Cimber

    Legionarius Gaius Sempronius Sophus

    Legionarius Nero Rufius Pansa (NSC)

    Legionarius Faustus Faucius Dexter (NSC)

    Legionarius Egilius Gillo (NSC)


    Vale
    C. Heius Vibulanus


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    Monate später


    Bevor der Prätorianerpräfekt zur Besprechung eintraf, hatte er seinen Cornicularius zum Officium des Praefectus Urbi entsandt, um seine Verfügbarkeit mitzuteilen. Der Claudier gab den Tag des Treffens vor, Heius Vibulanus die Stunde. So traf man sich im ausgewogenen Mittelfeld und jeder fühlte sich maßgeblich beteiligt. Als Thema standen die Christen auf dem Zettel. Da der Claudier um die Unterredung gebeten hatte, musste sich Vibulanus nicht vorbereiten. Er nahm Platz. Sein Cornicularius folgte dem Beispiel und beide hofften, der Praefectus Urbi würde pünktlich sein. Über Zeit zum Rumsitzen verfügten beide nicht.

    "Das hier besprochene obliegt der Geheimhaltung." schnarrte Vibulanus. "Ich gehe davon aus, dass dein Klient weiß was das bedeutet." Selbstverständlich hielt er rein gar nichts von jungen Männern, die nicht gedient hatten!


    Zu Menecrates' Vorschlag des Austausches nickte er knapp.
    "Beim Conventus schoss man sich anfangs auf die Christianer ein. Als ob diese armen Irren das Hauptproblem wären. Doch dann habe ich unserem Imperator schlicht eine einfache Rechnung präsentiert: Rom wächst. Gesindel aus aller Welt strömt in unsere Stadt. Inflationäre Freilassungen blähen die Bevölkerung mit windigen Subjekten auf. Das arbeitsscheue Gesindel neigt zum Verbrechen. Und es werden immer mehr. Die Anzahl der Soldaten der Stadteinheiten ist hingegen seit Jahrzehnten nicht mehr erhöht worden.
    'Schon längst fließt der Orontes in den Tiber' sagte ich, 'Wir brauchen mehr Soldaten in Rom und Italia um dem Herr zu werden.'
    Der Imperator lieh mir sein Ohr.
    'Wir müssen unser Gemeinwesen stärken.' sagte er. 'Wieviel brauchst du, Präfekt?'
    Wir kamen zu dem Schluß, die Garde von neun auf zwölf Kohorten, die Stadtkohorten hier in Rom von vier auf sechs und die Vigilen von sieben auf neun aufzustocken."


    Vibulanus ließ seine Worte wirken. Er hatte selbst nicht damit gerechnet, dass der Kaiser eine solch drastische Erhöhung der Militärpräsenz so rasch gutheißen würde und war hinter seiner steinernen Miene voll und ganz entzückt von dem kommenden Machtzuwachs.
    Das Kroppzeug in der Subura hingegen interessierte den Gardepräfekten herzlich wenig.
    Das sah er im Grunde ganz so wie der Tribun Petronius es beim Consilium so freimütig geäußert hatte: den Sumpf hatte es immer schon gegeben und würde es immer geben. Banale Verbrecher waren unter Vibulanus' Würde. Ihn interessierten nur Staatsfeinde. Das sprach er freilich nicht aus.


    "Natürlich habe ich dem Imperator auch geraten, den Wiederaufbau deiner niedergebrannten Station zu unterstützen. Der Anschlag war ein Schlag ins Gesicht der öffentlichen Ordnung. Rom darf sich das nicht bieten lassen." Schmierig schlug er vor: "Unter uns, Claudius – das schreit doch nach einer öffentlichen Hinrichtung der Schuldigen. Solltest du keine parat haben, so wird sich in unseren Kerkern doch gewiss Abschaum genug finden um ein saftiges Exempel zu statuieren."


    "Der Imperator erwägt ausserdem, das ganze in ein Paket mit Wohltaten zu schnüren, um es dem Pöbel leichter zu verklickern. Marginalsiedlungen eingemeinden und mit Straßen und Latrinen versehen zum Beispiel. - Decimus hat dazu auch noch einige wohltätige Ideen." Letzteres durchaus süffisant bemerkt.


    "Aber zum Kern der Sache: wir beide bekommen insgesamt fünf Kohorten dazu. Wir werden einen beträchtlichen Teil des Exerzierplatzes bebauen müssen. Mein Cornicularius hat das hier einmal aufgemalt."
    Der Besagte präsentierte eine Skizze, auf der die neuen Baracken eingezeichnet waren, zudem ein zweiter Exerzierplatz nordöstlich der Castra. "Als Ersatz sollten wir in die Richtung erweitern." Dort lagen bewirtschaftete Felder. Vibulanus war sich aber sicher, dass deren Besitzer nichts gegen einen Verkauf einzuwenden haben würde (wenn die Alternative Enteignung hieß).



    FDS

    Der Prätorianerpräfekt Heius Vibulanus traf ein. Der hagere alte General hielt sich stets so aufrecht wie sein eigenes Standbild, auch die verkniffenen Züge schienen aus Stein gemeißelt, nur die deutlich ausgeprägten O-Beine waren der strammen Erscheinung etwas abträglich. Ihm folgten, ihn flankierend wie in Dreierformation, der Gardetribun Decimus Serapio und Vibulanus' Cornicularius, ein unscheinbarer Strippenzieher, dessen farblose Erscheinung seinen beträchtlichen Einfluss in der Castra Praetoria in keinster Weise widerspiegelte.
    "Salve Stadtpräfekt Claudius Menecrates."
    Schnarrend war die Stimme des Gardepräfekten. Er grüßte militärisch schnörkellos und nahm, nachdem dies erwidert worden war, Platz. Da die beiden Präfekten langjährig zur gleichen Zeit ihre Ämter bekleidet hatten, war dies freilich nicht der erste Berührungspunkt.
    Heius Vibulanus kam aus einfachen Verhältnissen, er war ein Aufsteiger ex caligae, der seine Position durch Sinn für günstige Gelegenheiten, Nähe zum Kaiser, Beute aus den Dakerkriegen und zähen Willen zur Macht errungen hatte. Nun, als Gardepräfekt, frönte er gerne der späten Genugtuung, Angehörige des Senatorenstandes das Machtgefälle zu deren Ungunsten spüren zu lassen. Gegenüber dem Stadtpräfekten jedoch war die Hierarchie zwiespältig, auf der einen Seite war Vibulanus der oberste Präfekt des Reiches, auf der anderen war Menecrates der Vertreter des Kaisers in Rom. Darum befleißigte sich Vibulanus ihm gegenüber eines Respektes, der eines Gleichrangigen angemessen war. Zudem ging er davon aus, dass der Stadtpräfekt die Disziplin bei den Stadtkohorten, die in Vibulanus' Augen in dessen Abwesenheit stark gelitten hatte, wieder etablieren würde. Wenn es eines gab, was er verabscheute, dann war es Schlendrian.
    "Den Tribun Decimus kennst du ja." Den Cornicularius stellte er nicht vor.
    Kalt fiel sein Blick auf Menecrates' Tiro fori.
    "Du ziehst einen Zivilisten in militärischen Angelegenheiten hinzu?"



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    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH

    MARCUS OCTAVIUS MARO


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM V ID APR DCCCLXXI A.U.C.

    (9.4.2021/118 n.Chr.)


    ZUM
    CENTURIO - COHORTES PRAETORIAE


    Caius Heius Vibulanus

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    PP an PU


    Eine Ordonnanz überbrachte folgende Notiz für den Stadtpräfekten.


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    Praefectus Praetorio C. Heius Vibulanus grüßt Praefectus Urbi H. Claudius Menecrates.


    Glückwunsch zur Wiedereinsetzung. Es ist gut, die Cohortes Urbanae wieder unter straffer Führung zu wissen. Auf gute Zusammenarbeit.


    Nota bene: Der Kaiser wünscht eine gemeinsame Strategie um die Subura in den Griff zu bekommen. Auch die Aufstockung der Stadteinheiten ist zu besprechen.


    Folgende Milites deiner Truppe wurden für würdig befunden, in den Reihen der kaiserlichen Garde Dienst zu tun. Hiermit fordere ich an:
    - Centurio Marcus Octavius Maro
    - Sesquiplicarius Tiberius Orbius Lento (NSC)
    - Miles Manius Furnius Culleo (NSC)


    Vale
    C. Heius Vibulanus

    Praefectus Praetorio


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    FDS

    PP an PU


    Der Gardepräfekt Heius Vibulanus diktierte eine knappe Notiz zum Gruß an den wieder eingesetzten Stadtpräfekten.

    Er ging außerdem die Liste der Männer, die ihm zur Aufnahme in die Garde empfohlen worden waren durch, und fügte die Namen, die seine Zustimmung fanden, gleich an.


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    Praefectus Praetorio C. Heius Vibulanus grüßt Praefectus Urbi H. Claudius Menecrates.


    Glückwunsch zur Wiedereinsetzung. Es ist gut, die Cohortes Urbanae wieder unter straffer Führung zu wissen. Auf gute Zusammenarbeit.


    Nota bene: Der Kaiser wünscht eine gemeinsame Strategie um die Subura in den Griff zu bekommen. Auch die Aufstockung der Stadteinheiten ist zu besprechen.


    Folgende Milites deiner Truppe wurden für würdig befunden, in den Reihen der kaiserlichen Garde Dienst zu tun. Hiermit fordere ich an:
    - Centurio Marcus Octavius Maro
    - Sesquiplicarius Tiberius Orbius Lento (NSC)
    - Miles Manius Furnius Culleo (NSC)


    Vale
    C. Heius Vibulanus

    Praefectus Praetorio


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    Eine Ordonnanz überbrachte das Schreiben.



    FDS

    Budget war da. Bestens. Heius Vibulanus wünschte sich folgendes:

    "Die Garde sollte von derzeit neun auf elf, besser noch zwölf Kohorten vergrößert werden."

    Für anwesende Zivilisten erläuterte er: "Da uns ja auch italiaweit die Verfolgung schwerer Straftaten obliegt, jenseits der 100 Meilen, innerhalb derer die Stadtkohorten zuständig sind.*

    Die Cohortes Urbanae empfehle ich, von den zur Zeit vier Kohorten in Rom" – eine war bekanntlich in Lugdunum stationiert – "auf fünf aufzustocken. Die neue Station in der Subura wieder aufzubauen ist eine weise Entscheidung, mein Kaiser." – Heius unternahm einen kleinen verbalen Seitenhieb auf den Urbanertribun – "Defätismus steht Soldaten Roms nicht gut zu Gesicht. Die neue Urbanerkohorte kann dann zumindest teilweise in der neue Station unterkommen.
    Was die Vigilen angeht..."
    So hatte er im Vorfeld mit deren Präfekt ein wenig gekungelt, und empfahl: "... sollten sie von derzeit sieben Kohorten auf neun erhöht werden. Sie sind ja auch vergleichsweise günstig."



    Sim-Off:

    *aus "Gefährliches Pflaster – Kriminalität im Römischen Reich ", von M.Reuter/R.Schiavone/LVR-Archäologischer Park Xanthen/LVR-RömerMuseum


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