Ich schließe mich an. Auch wenn es nur eine virtuelle Beileidsbekundung ist, so ist sie denn ehrlich gemeint. Ich fühle mit dir und wünsche dir genügend Kraft. Ich würde dir gerne einen Tee einschenken, mit dir darüber sprechen, wie das Leben der Person war, und dir helfen aber kann dir aus der Anonymität des Internets nur jenen Satz mitgeben: "Erinnere dich, bewahre die Tage, und lebe im Andenken weiter, denn alles, was uns bleibt, ist es für jene Erinnerungen weiter zu leben."
Beiträge von Tiberia Stella
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Einmal das Exil für mich.
(Mein Bruder geht wohl auch.)
Viele an alle!
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Ich glaube, dass Dives befürchtet, dass der Klatsch nur zum Nachteil von Charakteren eingesetzt wird. Ich denke aber, dass man dies entkräften kann, weil der Klatsch ja vom SL-Team geprüft wird und nicht jeder negative Klatsch unbedingt schlecht ist. Getuschelt wurde in der Aristokratie und auch im einfachen Volk immer. Manchmal gibt dies neue Spielimpulse. Ich glaube auch, dass die SL sehr wohl echten böswilligen Tratsch herausfiltern kann und gegebenenfalls den betroffenen Charakter fragt, ob dies veröffentlicht werden soll.
Edit: Ich bin für den Namen "orator publicus". Nur pro forma.
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Sehr schön! Ich würde es aber nicht Ticker nennen, da es doch sehr modern klingt. Wie wäre es tatsächlich mit orator publicus? Es wird ja auch ingame ausgerufen und verlesen, so dass man davon ausgehen kann, dass sich Charaktere auf diesen Ausruf beziehen können.
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Das wäre doch supi!
Ich habe bestimmt genug qualifizierte Informationen. Trust me. xD
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Jap! Eine Neuigkeitenbox.
Ich würde folgendes darin vorstellen wollen:
- Wichtige stadtweite Ernennungen von Honorationen
- Wichtige Ereignisse im Imperium
- Tagesklatsch (Ja! Es ist wichtig zu wissen, welche bedeutende Familie mit einer anderen Familie Krach hat xD)
- Nachrichten aus Rom, wie bekannte Verbrechen oder Vorgänge in der Stadt (Christianer!!! xD)
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Stella hielt gerade eine üppig verzierte Sandale in der Hand, als ihre Gedanken wieder von ihr wanderten. Der Kaufrausch hatte in der Tat nicht den gewünschten Effekt gebracht. Wie auch? Stella war zu entrückt, um wirklich an so etwas Gefallen finden zu können. Es brachte nur vorübergehende Ablenkung. Ihre Augen wurden leerer, während sie auf den wertvollen Schuh mit seinen Edelsteinen blickte. Die Tiberia stellte den Schuh abwesend zurück und seufzte. Nichts gelang in dieser Stadt wirklich. Nicht einmal dieser Versuch einer Ablenkung. Kurz schüttelte sie ihren Kopf, wobei sie ihre Augen für einen Moment schloss. Sie kam sich selbst seltsam fremd vor. All das hier, das war sie doch eigentlich garnicht. Das gefundene Vermögen, dieses Erbe, so üppig es war, konnte ihr keinen Himmel kaufen. Nur eine Illusion davon und leider durchblickte die sehende Stella diese Illusionen nur zu schnell. Wie war ihr Vater, nein, wie war ihre Familie, zu diesem Reichtum gelangt? Ein zynisches Schmunzeln huschte verbittert über ihre Lippen, bevor es zerbrach, als sie ihre eisblauen Augen öffnete. Die Schuhe waren noch immer schön und gefielen ihr. Gerade die winzigen Edelsteine gaben dem warmen Leder einen schönen Anschein und doch waren es nur Gegenstände, die sie nicht zu einem besseren Menschen machten und ihre Einsamkeit auflösten. So bemerkte Stella nicht, dass sich eine unbekannte junge Frau näherte. Die Worte der Frau rissen sie aus ihren Gedanken, so dass sie kurz etwas verdutzt war. "Nein," antwortete sie direkt aber revidierte diese Aussage dann mit einem falschen Lächeln, wie sie es gelernt hatte. "Es geht mir gut!" Eine sichtbare Lüge. Es ging ihr nicht gut aber sie wollte einer Fremden nicht einen derartigen Blick in ihre Gefühlswelt erlauben. "Ich kann mich nur nicht entscheiden, welche Sandale ich kaufen soll," versuchte die Tiberia das Thema abzuwenden und als eine dieser Frau zu erscheinen, die in ihrem Leben Mode und Shopping den größten Wert beimaßen. Ihre klugen Augen musterten die Fremde und schnell stellte Stella fest, dass es sich um eine Frau handelte, die vielleicht gerade ihre Jugendzeit hinter sich gelassen hatte. Doch wirkte diese Frau nicht erwachsen auf Stella, die selbst noch in einigen Punkten nicht erwachsen sein wollte. "Salve," grüßte sie etwas deplatziert und nahm dann die Sandale wieder auf, um sie der Fremden bei Gelegenheit in die Hand zu drücken. "Was meinst du?" Vielleicht konnte sie so einer unangenehmen Nachfrage entkommen, indem sie die junge Fremde mit einer einfachen Aufgabe ablenkte.
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Du hast eine persönliche Nachricht.
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Frage: Wäre es möglich einen Ausrufer als Lauftext zu erstellen, indem die SL wichtige Ereignisse in Rom ausrufen lässt, die damit jedem Charakter bekannt sein können? Ich denke, dass man die acta in der Form wiederbeleben kann und wichtiges Wissen so steuern kann. Es ist einfach wichtig, dass bekannt ist, was Allgemeingültigkeit hat, um als Figur darauf zurückgreifen zu können.
Einen Versuch hierzu gab es schon einmal: Orator publicus
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Warum war es für Stella manchmal so, dass sich Geister durch den Raum bewegten und sie stets einluden? Geister der Vergangenheit, die stets ihre Gesichter nicht zeigen konnten aber so deutlich für Stella anwesend waren, dass es sie fröstelte. Der Rabe flog tatsächlich auf ihre Schulter und verweilte dort. Die Tiberia schmunzelte und fuhr vorsichtig mit ihrer Hand hoch, um das Gefieder des Rabens sehr sanft und vorsichtig zu streicheln. "Die Welt dreht sich um jeden und gleichzeitig um niemanden, Valeria." Nun traute sich Stella, den Raben direkt anzublicken und empfand seine Erscheinung als angenehm und ebenso die Tatsache, dass dieses Haustier auf ihrer Schulter platz genommen hatte. Seine Krallen gruben sich nicht einmal tief in ihrer Schulter. Der Vogel war sehr vorsichtig und das verwunderte Stella positiv. "Du redest kein verqueres Zeug. Du sagst, was du fühlst und denkst. Das ist etwas Gutes," meinte die junge Frau und lächelte nun erneut zu Valeria, bevor sie sich - mit dem Raben auf der Schulter - aufgemacht hatten. Im Gästezimmer, durch den Luftsprung von Stella, flog der Rabe davon und setzte sich auf das Bett, wo er Stella und Maximilla frech anblickte. "Ich kann mich nicht genug bedanken, Valeria. Wenn du jemals etwas von mir brauchst, sprich' mich einfach an," sagte die Tiberia und verstand diese Aussage als ernstes Versprechen. "Du bist so gut zu mir. Ich kann dir nur eine gute Freundin sein, Valeria," erklärte Stella mit einem Nicken und legte dann ihre Hand auf das Handgelenk von Valeria. "Ich verspreche es," sprach die Tiberia und nickte abermals, bevor sie die Hand vom Handgelenk zurück zog und sich neben den Raben auf das Bett setzte, um den Vogel erneut zu streicheln. Inzwischen hatte sie jede Scheu vor diesem eigentlichen wilden Tier verloren. Irgendetwas sagte ihr, dass dieser Rabe ein Freund war.
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Stella verweilte einen Moment, da sich Claudius scheinbar noch nicht eingefunden hatte. Dies förderte nur ihre Nervosität. Sie war nicht besonders aufgehübscht, trug keine extrem besondere Kleidung und war auch ansonsten eher bodenständig gekleidet, da sie dieses Treffen möglichst vor Außenstehenden geheim halten wollte. Das Bündnis der Häuser Tiberia und Claudia sollte zwar erneut bestärkt werden aber nicht in aller Öffentlichkeit. Stella würde etwas tun, was von einer verwaisten und unverheirateten Frau erwartet wurde, die noch jung und heiratsfähig war. Sie musste sich einen tutor suchen und diese benennen, da sie zwar frei aber auch unverheiratet war. Zwar konnte sie weitreichende Rechtsgeschäfte tätigen aber eben nicht alle. Insbesondere die Veränderung ihres Besitzes in Form von Grundstücken brauchte einen rechtlichen Begleiter in Form eines tutor und viel wichtiger, Stella aus einem patrizischen Haus war besonders zur Ehe verpflichtet, wie eigentlich jede römische Frau und noch immer hatte sie keinen geeigneten Ehemann in Aussicht, so dass auch die Aufgabe eine Partie auszumaschen, in die Aufgaben eines tutor fiel. Stella musste verheiratet werden, damit das Haus Tiberia nicht ausstarb und sie nicht geächtet wurde. Als letzte Frau eines Hauses lastete dieser Fluch besonders auf ihr. Natürlich gefiel Stella dies nicht, da auch sie selbst an eine Beziehung aus Liebe glaubte aber ihre Geburt unter dem Namen Tiberius brachte besondere Pflichten und Aufgaben mit sich. Sie konnte es sich nicht leisten, aus Liebe zu heiraten. Auch wenn sie dies gewollt hätte. Vielleicht hatte sie Glück und der tutor, sofern dies Claudius wurde, würde einen guten Mann auswählen, den sie lieben lernen konnte. Doch genau diese Pflicht, einen tutor zu wählen, sorgte gerade für etwas Unbehagen in der sonst so mutigen Frau. Rom hatte ihr deutlich gemacht, dass ihr bisheriger Lebensstil nicht mehr funktionierte und sie ohne diesen Schritt nicht weiter nach ihrem Vater suchen konnte.
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Claudius Menectrates war einer der engsten Vertrauten ihres Vaters gewesen. Wenn nicht sogar der engste Vertraute. Sie erinnerte sich noch daran, dass ihr Vater häufig zur Villa Claudia aufgebrochen war, um hier dienstliche und wohl auch private Geschäfte zu erledigen. Ihr Vater hatte stets nur positiv von Senator Claudius gesprochen, wenn er denn überhaupt über seine Kontakte gesprochen hatte. Genau das fand Stella im Nachhinein bewunderswert, dass ihr Vater, trotz seiner harten und gefährlichen Arbeit, stets positiv über Menschen sprach oder er sagte nichts. Er gab Stella somit stets das Gefühl, dass zumindest wenige gute Menschen existierten. Hoffentlich war dieser Claudius tatsächlich so gut, da Stella nicht nur ihr eigenes Schicksal, sondern auch das Schicksal ihres Hauses, in seine Hände legen wollte. Stella bedankte sich beim Sklaven, zog vorbei und folgte dann nach einem kurzem Moment des Wartens.
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Stella richtete unmittelbar vor dem Eintritt in das officium ihre Haare, Kleidung und überprüfte, ob der wertvolle Duft noch immer wohlriechend an ihren Handgelenken verweilte. Sie wollte unbedingt einen guten Eindruck machen. Sie wusste, dass der Flavius ein gläubiger Mann war und so zog sie noch ihre fast durchsichtige Seidenpalla in Fliederblau über ihr Haupt, um als gute römische Frau zu erscheinen, die ihr Haar zumindest symbolisch bedeckte. Immerhin trat sie vor einen fremden Mann und nach Sitte würde sie die Palla erst senken, wenn dieser sie ganz offiziell empfangen hatte. Dies würde jedoch gleich unmittelbar eintreten, so dass die Palla nur für einen Moment auf ihrem Haupte verweilen würde. Sie würde diese, sobald er die ersten Worte an sich gerichtet hatte, mit einer eleganten Bewegung wieder auf ihre Schultern absenken. Ein uraltes Zeichen der Achtsamkeit. Stella hatte inzwisch gut gelernt, wie sie sich zu geben hatte. Nicht noch einmal wollte sie derartig versagen, so dass ihre Interessen und Wünsche dadurch gefährdet wurden. Es gab jetzt wichtigere Ziele als den eigenen Stolz. Stella sie trat mit einem mutigen Atemzug ein und betrachtete den Mann, der von ihrem Vater nur lobend beschrieben wurde. Die wachsamen Augen der Tiberia konnten ausmachen, dass der Senator angespannt war. "Salve, Senator Flavius. Danke, dass du mich empfängst," grüßte Stella höflich mit herabgesenkter aber immer noch verständlicher Stimme. Sie wollte nicht schreien und tat genau das Gegenteil. Der ehrbare Mann wies auf einen der Stühle. Stella bewegte sich andächtig zu diesem Stuhl und setzte sich. Im Sitzen überschlug sie ihre Beine, was jedoch unter dem eleganten Stoff ihres Kleides verborgen war. "Ja," antwortete sie und blickte den Senator aufmerksam an. Es war fast so, als ob sie ihm direkt in die Seele blicken wollte, da ihre eisblauen Augen direkt die seinigen suchten. "Mein Vater war Tiberius Verus, der damalige trecenarius. Er ermittelte gegen die Christianer. Du hast mit ihm zusammengearbeitet, nicht wahr?" Nachdenklich lehnte sich Stella zurück, da sie jetzt erneut in Erinnerungen graben musste, die mitunter sehr schmerzlich für sie waren. Sie bereitete sich innerlich darauf vor, dass dieses Gespräch nicht einfach für sie werden würde. "Ich habe bereits beim Kaiser vorgesprochen aber dieser gab mir keine entsprechende Auskunft über meinen Vater. Mein Vater gilt als tot," fasste sie die Audienz zusammen, die aus ihrer Sicht ein menschliches Fiasko war. Dennoch wollte sie den Flavier nicht vollens darin einbinden, da sie nicht wusste, wie dieser Mann zum Kaiser stand. Wenn er sich als Kritiker des aktuellen Augustus herausstellen würde, würde sie sicherlich in diesem Belang offener sein können. "Ich werde bald eine Bestattung ausrichten. Nach alter Sitte mit Prozession. Nimm' meinen Besuch auch als persönliche Einladung zu diesem Anlass," versuchte sie das Gespräch sachlich einzuleiten und wichtige Punkte der römischen Höflichkeit abzuarbeiten, da es auch Brauch war, ehrwürdige Personen zu Beisetzungen persönlich einzuladen, wenn sie Stand und Namen besaßen. Doch nun verweilte sie einen Moment wortlos, da es ihr sehr schwer fiel, nun weiter zu machen. Die traurige Anspannung stand in ihrem Gesicht und die eisblauen Augen schienen nun leicht zu funkeln. "Ich...," verlor sie den ersten Anfang eines Satzes und holte dann Luft, um erneut zu beginnen. "Ich muss annehmen, dass mein Vater durch Christianer ermordet worden ist. Er befand sich wohl auf einer geheimen Mission und kehrte nicht zurück. In seinen letzten Lebenswochen nahmen die Christianer einen wichtigen Punkt seiner Diensttätigkeit ein. Er sprach stets davon, dass diese die größte Bedrohung für das Imperium seien. Mein Vater verschwand kurz darauf. Ich lebte ab diesem Tag versteckt auf einem Landgut und mein Bruder ist womöglich an einem anderen Ort versteckt worden, um uns zu schützen. Ich weiß leider nichts von meinem Bruder," fasste sie die Vergangenheit knapp zusammen, auch um sich selbst vor zu viel Trauer zu schützen. "Ich spreche deshalb mit dir, weil mein Vater dir und Senator Claudius besonders vertraute und er euch beide in großer Gefahr sah. Ich bin nach Rom zurückgekehrt, um das Verschwinden meines Vaters aufzuklären, dich und Claudius zu warnen, und meine Familie zu ehren, die offensichtlich durch die Christianer zerstört wurde," erklärte die Tiberia, bevor sie ihre Lippen nervös und angespannt aufeinander presste. Ihr Herz schlug heftig und ihre Fingerspitzen gruben sich in den Stoff des Kleides an ihrem linken Knie, um ein wenig Halt zu finden. An irgendetwas musste sie sich einfach festhalten und ihr eigenes Knie war gerade greifbar gewesen.
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Stella hatte das Löwenherz ihrer Familie geerbt und war bereit jeden tapferen Weg zu gehen, der sich ihr bot. Nicht einmal das Feuer fürchtete sie in diesem Augenblick, auch wenn die Trauer und der stille Schmerz ihre stetigen Begleiter waren. Die Tiberia wandte sich an ihre Diener, lächelte diese im Versuch freundlich an und vollbrachte damit eine gute Tat, da ihre Sklaven unsicher über die Situation waren. Nun hieß es warten. Stella war dieses Warten leider gewohnt und hatte bis jetzt einiges an Erfahrung darin gesammelt. Umso mehr freute es sie, dass der Ianitor sehr bald zurückkehrte und der Senator sie empfangen würde. "Danke," sagte sie, obwohl es für eine Patrizierin unüblich war, sich bei einem Sklaven zu bedanken. Eine Römerin bedankte sich nicht für Selbstverständlichkeiten aber Stella war anders. Sie war ja auch keine richtige Römerin. Irgendwie. Noch kurz wies sie ihre Sklaven an, im Vestibulum zu warten, wo sie sicherlich nach alter Sitte ein Getränk erhielten. Die Sklaven eines anderen Hauses zu versorgen, galt als römische Höflichkeit. Stella wollte sich darauf verlassen und folgte dem Sklavenjungen zum Officium. Dennoch wurde sie nun nervös, da ihre Informationslage zu Flavius Gracchis recht dünn war. Es war vollkommen unklar, warum ihr Vater seinen Namen erwähnt hatte und besonders auf ihn verwiesen hatte.
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Hier! Hier!
Aber ich warne dich vor: Stella ist seeeeeehr seltsam!
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Ich muss Dives zustimmen, dass der Acanthus viel mehr eine Standesanzeige, denn eine Communityzeit, war. Es war immer sehr praktisch, Charaktere direkt darüber zu zuordnen, da manchmal nicht sofort jede Signatur (Posten) geläufig war. Die Zeit der Communitymitgliedschaft mit Blättern anzuzeigen war aus meiner Sicht nur ein netter Bonus. Ich würde mich freuen, wenn der Acanthus seine primäre Funktion als Standesanzeige wiederfinden würde.
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Es war eine Niederlage. Dieser Moment fühlte sich schwer an. Stella konnte nicht glauben, dass sie ihre eigene Position so schnell aufgegeben hatte. In einer anderen Zeit, hätte sie auf dieser Forderung bestanden und diese auch durchgesetzt. Doch nun war hier nichts mehr. Manchmal hatte sie geglaubt, dass es besser war, allein zu kämpfen und nicht enttäuscht zu werden aber nun begriff sie langsam aber beständig, dass sie allein nicht so stark war, wie selbst glauben wollte. Eigentlich wollte sie garnicht alleine kämpfen. Ihr lag der Konflikt nicht. Stella liebte Harmonie und ein friedliches Zusammensein. Dieser Moment war eine von vielen persönlichen Höllen für die junge Frau. Jetzt grinste dieser Mann auch noch schelmisch. Dieser furchtbare Grinsen brannte sich in ihre Augen, so dass sie hektisch diese zusammenkniff, um diesem Anblick für einen Augenblick zu entgehen. Es tat weh, dass solche Männer in Rom zu Macht gekommen waren und nun für den Kaiser sprechen konnten, der nicht minder bösartig war. Sie verkleideten sich nur alle in Würde und Glanz. Wenigstens verbarg dieser Fabius seine Persönlichkeit vor ihr nicht mehr. Eine weitere Person für ihre Liste. Stella kämpfte inzwischen nicht mehr mit dem Moment, sondern viel mehr mit sich selbst. Es kostete sie Kraft, überhaupt weiter mit diesem Mann zu sprechen. Seine Worte hatten inzwischen eine böse und dunkle Farbe angenommen, so dass jedes Wort weiterhin eine gefährliche Waffe war. "Ich diene nur meinem Haus," meinte Stella und machte eine demütige Geste mit ihrer Hand, indem sie diese nach Außen wandte und die andere Hand in diese legte. Eine römische Verbundenheitsgeste. Das hatte sie gelernt. Römer liebten Symbole und Gesten. Jede Handlung hatte auch ihr eigene Geste. Im Schatten hinter dem Beamten meinte sie eine Person ausgemacht zu haben, die schnell vorbei huschte. Dessen Präsenz erahnte sie bereits. Es war Pluto, der stetige unerwünschte Gast. Ein Gast, der sich stets selbst einlud und nicht lange blieb. Ja, es war in ihren Augen, der Gott des Todes, welcher sie stets beobachtete. Oder war es der Geist ihres Vaters? Realitäten veränderten sich schnell und Geister gaben Stella ein Zuhause. Sie sah keinen Grund darin, die Ahnen und ihre Geister zu fürchten, denn alles auf dieser Welt, würde irgendwann zu ihnen gehen. Es gab ihr sogar ein Gefühl von Schutz, wenn sie diese Erscheinungen sah, die vielleicht auch nur aus Verzweifelung und Trauer geboren waren. Sie wollte sie sehen. Und genau diese Entscheidung gab ihr den Mut, jetzt weiter zu machen und nicht einfach vor einem Büttel zu kapitulieren. "Wir bleiben in Kontakt. Ja, ich empfange von nun an Post in diesem Haus. Die domus wird wieder hergestellt werden," entschied sie, obwohl es noch an vielem fehlte und vorallem an Personal aber das konnte man ändern. Irgendwie würde sie dieses Haus schon wieder aufstellen und mit Leben füllen. Stella würde nicht aufgeben und die Ahnen verpflichteten sie dazu, dass zumindest eine Zeit lang, ein wenig Leben einzog. Die Geister der Vergangenheit waren sonst genauso einsam, wie sie es war. "Ja, ich möchte dir noch etwas mitteilen," sagte sie fast leise. "Der Kaiser soll einen passenden Termin für die Prozession und Bestattung festlegen, da ich seine Person nicht unpassend einspannen möchte. Er ist viel beschäftigt und wenn er einen Termin festlegt, können wir mit diesem Termin planen und Einladungen versenden," sagte sie in normaler Tonlage, wobei ihre alltägliche und fast harmonisch-liebliche Stimme zum Vorschein gab, die wenig Arroganz besaß. Ihr war es nun egal, denn der Zorn war verraucht, die Wut verblasst und es blieb nur dieses leere Gefühl. "Ich muss etwas wissen," formulierte sie und blickte mit festem aber sanftmütigen Blick zum Beamten, in der Hoffnung, doch noch etwas Herz zu finden. "Hast du etwas von meinem Bruder Marcus Tiberius Coriolanus gehört?" Der Fabius war der a memoria. Er war der Erinnerungshelfer des Imperators und es war durchaus möglich, dass er etwas wusste, was der Kaiser ihr selbst nicht verraten hatte. Vielleicht, mit etwas Glück, konnte sie ihm dies entlocken. Auch wenn Stella bereits fürchtete, dass ihr Bruder genauso tot war, wie alle anderen. Aber die Unwissenheit, dieses Nicht-Wissen, tat ihr mehr weh. Über Jahre hatte sie sich damit getröstet, ihn bald wieder zu sehen aber dieser Moment war nie gekommen. Auch ein Tod würde schmerzen aber diese Taubheit beseitigen. "Er gilt als verschollen und ich habe seit Jahren nichts von ihm gehört, so dass ich leider annehmen muss, die letzte Tiberia zu sein und hier in Rom weiß auch niemand etwas von ihm. Ich muss annehmen, dass er tot ist aber ich möchte Klarheit...," sagte sie und hoffte inständig auf ein wenig Herz in diesem kalten Menschen. Doch Stella wusste, dass diese Hoffnung vielleicht vergebens war. Selbst wenn er es wusste, bestand die Gefahr, dass er es aus Heimtücke oder Selbstnutz für sich behielt, nur damit Stella es nicht erfuhr. Es tat weh, dass sie wieder in ihrem Stammhaus, ihrem Heim lebte, aber allein war. Sie war so nah an ihren Wünschen gewesen aber doch nun waren sie wieder in weite Ferne gerückt. Dabei wünschte sie sich doch nur eine Familie. "Der Kaiser sprach nicht über ihn," fügte sie an und es wurde ihr sofort wieder bewusst, dass auch dieser Beamte vor ihr, nicht besser als dieser Kaiser war. Es war ein Fehler diese Frage überhaupt zu stellen. Vieles war in dieser Stadt ein Fehler aber Stella lernte langsam dazu.
Sim-Off: Ich hoffe, dass es okay, wenn ich Coriolanus einbaue, da er nun da ist und wir ihn irgendwie verwerten sollten.
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Allein, in einfacher Aufmachung, suchte sie einen engen Verbündeten ihres Vaters auf. So glaubte sie zumindest. Stella eilte bei Tagesanbruch durch die Stadt, um die Villa Claudia zu finden. Mit müden Augen fand sie schließlich das Anwesen und trat durch das offene Portal in den Vorraum, um sich dort beim Ianitor anzukündigen. "Ich bin Tiberia Stella und ich möchte Senator Claudius Menecrates sprechen. Ich bin die Tochter seines Freundes Tiberius Verus," sagte sie und wählte wohlwissend den Begriff Freund. Aus ihrer Sicht, die jedoch aus dem Blickwinkel der Ferne geboren war, waren ihren Vater und der Claudius Freunde gewesen. Denn ihr Vater war sehr oft bei diesem Claudius gewesen.
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Stella hielt ihren Atem an. Nein. Nicht jetzt. Sie wollte nicht zürnen, sich nicht über diesen procurator erheben aber alles, was er sagte, ließ sie verkrüppelt zurück. Alle seine Worten trafen sie, die so viel vom Leben erwartet hatte. Jedes Wort war eine eigene Waffe, die sie von der Klippe stieß und sie allein in die Tiefe ihrer eigenen Hoffnungen verdammte. Dabei hatte sie mühsam ihr eigenes Leben gerettet, es der Vergangenheit entrissen, um an diesem Punkt zu stehen. Ihr Herz wandte sich gegen sie, wollte sie mit aller Macht zu einem Atemzug zwingen, während all das Licht im Garten hell, blendend hell, wurde. Für sie war ein Andenken alles, denn bisher hatte sie im Leben nichts, was sie mit Überzeugung lieben konnte. Das Andenken an ihren Vater war bedeutungsvoll. Das Andenken an ihre Mutter war bedeutungsvoll und so konnte sie nicht verstehen, dass dieser Mann sich nicht um diese Gefühle scherte. Sie fühlte sich eingemauert, verängstigt und trauernd. Stella schmeckte Salz in ihrem Mund, während sie ihre Zähne zusammen biss, um nicht atmen zu müssen. Doch dabei blieb ihr Gesicht wunderschön erstarrt. Die Tiberia konnte nicht antworten, denn was sollte sie diesem Beamten sagen? Was sollte sie ihm gestehen oder antworten? Sie wusste, dass sie etwas sagen musste. Etwas tun musste aber konnte es nicht. Ihre Zeit lief ab. Das Leben in ihren Lungen wollte zurück. Sie musste atmen. Jeder Wille gegen dieses Leben versiegte. Mit einem eleganten Atemzug holte sie Luft, wobei sie demonstrativ vom Beamten wegblickte, um die Blumen unweit zu betrachten. Erst nachdem sie Luft geholt hatte, erst nachdem sie eine Antwort gefunden hatte, blickte sie wieder zurück. Stella verbesserte ihre Sitzposition, indem sie ihre Beine anders anwinkelte und enger an sich zog. "Was wir glauben wollen, und welche Absichten du wirklich hegst, sind unwichtig, weil wir schlussendlich alle sterben müssen. Es ist egal, was ich jetzt fühle und es ist egal, was ich glaube über dich zu wissen, denn allein meine Pflicht bleibt bestehen," sagte sie und gab somit keine klare Antwort. Denn sie hatte keine klare Antwort, sondern nur ihre Gefühle und Träume, die sie ausbreiten konnte. Sie war nicht herzlos, nicht immer objektiv, sondern lebte und vielleicht war genau dieses Leben deshalb so schmerzhaft für Stella. Sie war nicht nur gesegnet mit Augen, die sahen. "Er war mein Vater," erhob sie ihre Stimme und versicherte damit, dass sie immer noch eine enge Bindung zu diesem verspürte. "Er war Aulus Tiberius Verus. Ein Tiberius und ein Diener Roms," forderte sie und öffnete dabei ihre Augen weit, so dass die gemachten Wimpern wütend zuckten, während sie ihre Gesichtsmuskeln anspannte. "Mein Erbe ist mir egal. Es ist nur Geld." Stella stand auf und deutete zum Atrium. "Es steht dort. Unmengen an Gold und Münzen. Generationen von Tiberii haben sich darin verrannt, diese Menge anzuhäufen. Und wofür?" Sie deutete erneut zum Atrium, wo sich die große und gepanzerte Geldtruhe befand. "Willst du es? Willst du es? Ich denke so ein Mann, der so bewusst im Leben steht, kann mit dieser Menge an Reichtum einiges anfangen," meinte sie, während ihre Augen gegen Tränen ankämpften. "Es gibt nur noch mich. Mich allein und ich habe keinen Ehemann. Keine Gelegenheit mehr, diesen Namen weiter zu tragen." Und sie hatte auch kein Interesse daran, diesem Rom zu dienen. Genau diesem Rom, welches einen solchen Mann hervorgebracht hatte, wie er vor ihr stand. Sie kämpfte hier für das Andenken ihres Vaters, welcher Rom geliebt hat. Es war sein Rom. Von ihrem noch lebenden Bruder wusste sie nichts. Noch immer nicht. Der Kaiser hatte es ihr nicht verraten und auch dieser procurator, der möglicherweise Kenntnis als memoria haben würde, hatte es bisher nicht verraten. Unwissend kämpfte sie also allein ihren Kampf, um ein passendes Ende für eine Geschichte. "Es tut mir leid," ließ sie als einen Wortbrocken aus ihrem Mund fallen, während sie sich wieder auf die Bank setzte. Sie musste kurz nachdenken. Ihr Vater hätte sie an dieser Stelle daran erinnert, dass es manchmal besser war, das zu nehmen, was man erhalten konnte. Doch in ihrer Welt war dies nur eine gerechte Forderung. Stella strich über ihre linke Wange, während sie überlegte und die Bereitschaft wuchs, auf die Forderungen zu verzichten. In diesem Rom war nichts weiter zu gewinnen und so musste sie den Vorschlag annehmen, da der Kaiser sich als hartherzig entpuppt hatte und auch dieser Beamte ein gutes Beispiel für ein Kaltherz war. "Ich stimme zu," antwortete sie schließlich mit schwerer Stimme. "Ein Grabmal, eine Trauerprozession mit dem Kaiser und eine Spende von mir an die Staatskasse für eine Statue meines Vaters," fasste sie zur Sicherheit zusammen, damit sie es nicht falsch verstanden hatte. Zumindest war das Andenken bewahrt.
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Ja, im Tabularium. In der Liste mit allen Provinzen.