Pollux machte keine Anstalten, einen der Anwesenden anzugreifen oder zu versuchen, sich loszureißen. Die Erlebnisse seines bisherigen Lebens mochten sein Herz zerfressen und ihm die Gefühlswelt eines Schakals verliehen haben, doch hatte er auch dessen Intelligenz. Draußen hatte er Castors Stimme vernommen. Den offenen Kampf mit mehreren Männern, von denen ein Teil mit Schwertern bewaffnet waren, würde er nicht freiwillig wagen. Er und Castor hatten nicht bis heute überlebt, weil sie so leichtsinnig waren.
So ließ Pollux sich widerstandslos zur Porta führen, wo ihn der alte Mann am Arm nach draußen führte. Er schien ein Grieche zu sein, zumindest sprach er so und kannte die Geschichte ihrer Namensgeber.
"Danke für deine Sorge, Väterchen. Wir lieben dich auch." Damit drückte Pollux dem alten Sklaven, der sich zum Gehen wandte, noch schnell einen Kuss auf die Wange, ehe er plötzlich alle um sich stehenden vergaß. Er hatte seinen Bruder erspäht. Vergessen war der böse Mann mit dem nicht mehr ganz schwarzen Haar, vergessen seine bärenhaften Begleiter und vergessen der finstere Kerl mit dem Schwert.
"CASTOR!" Quiekend fiel Pollux seinem Bruder in die Arme.