Beiträge von Pollux

    Pollux machte keine Anstalten, einen der Anwesenden anzugreifen oder zu versuchen, sich loszureißen. Die Erlebnisse seines bisherigen Lebens mochten sein Herz zerfressen und ihm die Gefühlswelt eines Schakals verliehen haben, doch hatte er auch dessen Intelligenz. Draußen hatte er Castors Stimme vernommen. Den offenen Kampf mit mehreren Männern, von denen ein Teil mit Schwertern bewaffnet waren, würde er nicht freiwillig wagen. Er und Castor hatten nicht bis heute überlebt, weil sie so leichtsinnig waren.


    So ließ Pollux sich widerstandslos zur Porta führen, wo ihn der alte Mann am Arm nach draußen führte. Er schien ein Grieche zu sein, zumindest sprach er so und kannte die Geschichte ihrer Namensgeber.


    "Danke für deine Sorge, Väterchen. Wir lieben dich auch." Damit drückte Pollux dem alten Sklaven, der sich zum Gehen wandte, noch schnell einen Kuss auf die Wange, ehe er plötzlich alle um sich stehenden vergaß. Er hatte seinen Bruder erspäht. Vergessen war der böse Mann mit dem nicht mehr ganz schwarzen Haar, vergessen seine bärenhaften Begleiter und vergessen der finstere Kerl mit dem Schwert.


    "CASTOR!" Quiekend fiel Pollux seinem Bruder in die Arme.

    Pollux erhielt nicht das erste Mal Hausverbot. In der Regel gab es keinen Grund, dagegen zu verstoßen - Kosten und Nutzen mussten sich die Waage halten und Nero konnte man draußen viel besser um seine Reichtümer erleichtern. Es gab keinen Grund für Pollux, in die Villa einzudringen, wenn das picklige Gör ihnen genau so gut draußen über den Weg laufen konnte. Je tiefer der Graben zwischen Nero und seiner Familie umso besser.


    "Ich würde mich gern zur Porta begeben, aber deine zwei Klöpse halten mich noch immer fest!"

    "Es gibt auf dieser Welt nichts, womit du mir drohen kannst." Denn Castor, so war Pollux sich nun sicher, war längst vor ihm des Hauses verwiesen worden und wartete draußen. "Der Einzige, dem du mit deinem unklugen Verhalten schadest, ist Nero. Er war sehr glücklich in unseren Armen und wird nicht aufhören, an uns zu denken. Du kannst uns aus diesen Mauern aussperren - aber kannst du ihn hier einsperren?"


    Alles, was sie mit dem Hausverbot bezwecken würden, wäre, dass Nero seine Umtriebe nach außerhalb der familiären Kontrolle verlagern würde. Die Zwillinge würden den reichen kleinen Nero mit offenen Armen empfangen. Pollux lächelte unverändert, als die beiden Hünen seine Arme noch fester packten.


    "Drei bewaffnete Recken gegen einen Jüngling. Wovor hast du eigentlich Angst, dass du hier solch einen Aufstand machst, nur weil Nero zwei Lupos orderte? Denk mal drüber nach. Die Antwort könnte wichtig sein. Du hast übrigens graue Haare an den Schläfen, falls du sie auszupfen oder färben möchtest. Sie machen dich alt."

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    Pollux stand etwas wackelig, aber er stand, als sie ihn in diese Haltung zwangen. Drei kräftige Kerle hielten ihn gefangen, sie hatten Angst, Drei. Zu Recht. Sich mit einem aufgebrachten Zwilling allein im selben Raum aufzuhalten, war selten eine gute Idee. Und Pollux war ohne Castor hier, was ihn unter extremen Stress setzte. Sein auf den Überlebenskampf der Subura geeichtes Gefühlsleben analysierte in Windeseile die Situation, auch wenn er berauscht war - vergleichbare Entscheidungen traf er jeden Tag in jedem Zustand. Seine grünen Katzenaugen musterten das Großmaul in einer Weise, wie ein Metzger ein vor ihm liegendes Tier abschätzend betrachtete, das er zu zerlegen gedachte. Nur war dieses Tier noch am Leben.


    Kampf? Er war fixiert. Sein Ziel zu weit weg, zu viele Gegner.

    Flucht? Unmöglich, man hielt ihn fest.

    Bewusstlos stellen? Für die Zukunft eine Option, momentan nicht zielführend.


    Reden war die logische Konsequenz. Pollux setzte sein Lupo-Lächeln auf.


    "Wir sind Castor und Pollux, wobei ich Pollux bin. Und unsere Passion ist es, traurige Menschen wieder glücklich zu machen. Nero liebt uns. Er lud uns ein zu sich nach Haus und wir folgten ihm. Er ist sehr allein, weißt du? Aber niemand muss sich einsam fühlen in Roma."



    Pollux wurde abtransportiert. Erschrocken hob er den Kopf, seine Augen waren verquollen und blutunterlaufen. Er sah die Leute an, die ihn trugen, fremde Gesichter allesamt. Wo war Castor?! Dass ihn jemand in einer Bettdecke herumtrug, erschien ihm weniger furchteinflößend alsdie Tatsache, dass er halbiert worden war, ein Zwilling ohne Zwilling! Vielleicht trugen sie ihn ja zu ihm?! So hielt er still, während er sich halb aufgerichtet voller Besorgnis umsah. Da er immer noch berauscht war, war es ihm unmöglich, sich zu orientieren oder die Zusammenhänge der Ereignisse zu begreifen. Das Schaukeln der Decke unter ihm erschien ihm fremdartig.


    RE: Balneum - Das Bad >>

    "Mir geht`s nicht gut", wimmerte Pollux. "Castor...! Mein Brudi...!"


    Er streckte den Arm aus, weil Tarkyaris Castor quälte. Sie würden alle büßen! Sobald er wieder munter war. Nur wenige ... Augenblicke noch. Pollux würde heute nirgendwo mehr hingehen. Er würde an Ort und Stelle schlafen, Tarkyaris konnte ihn mal. Sein Arm sank hinab, die Augen fielen ihm zu und er vergaß alles, was in der Zeit geschehen war, seit er an der Bronzepfeife gesogen hatte. In einer verrenkten Haltung fiel Pollux in einen Zustand, aus dem man ihn für die nächsten Stunden nicht würde wecken können.

    Pollux ließ sich überreden. Wenn Castor sooo klopfte ... mit einem Satz war Pollux in dem Bett, das daraufhin knackte, aber nicht einbrach. Er küsste seinen Bruder auf die Stirn und schmiegte sich fest an ihn.


    "Ich schlaf gleich ein", wisperte er. "Dieses Rauchzeug ist gut."


    Der Zustand hielt nur kurz. Plötzlich wurde ihm eiskalt und sein Herz begann zu rasen. Sein Atem ging abgehakt und keuchend, kalter Schweiß trat auf seine Stirn. Mit dem Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen, drehte er sich zum Rand des Bettes. gerade noch rechtzeitig, bevor er sich mit lautem Röhren erbrach.

    "Tarkyaris liebt uns", mischte Pollux sich ein, während er die herumliegende Wäsche zu einem Knäuel formte, um sich daraufzusetzen, während sich sein Bruder rücklings im Bett breit machte. Pollux legte sich absichtlich nicht dazu, damit Platz für Nero blieb. Sie mussten so lange wach bleiben, bis der Kerl sich ins Bett verkroch, um anschließend ein wenig in seiner Wohnung zu stöbern. Als er saß, griff er nach der Amphore in der Hand von Apollinaris, weil er kosten wollte, wie dessen Wein schmeckte. Köstlich! Er legte den Kopf in den Nacken, öffnete die Kehle und leerte sie mit großen Schlucken. Inzwischen war der ganze Boden voller leerer Amphoren. Bei jeder Bewegung klimperte es irgendwo. Pollux warf ein paar davon durch die offene Tür in den Garten. Die Letzte traf irgendetwas und zerbarst geräuschvoll.

    Pollux hatte große Freude daran, die Sklaven herumzukommandieren. Nero war viel zu nachsichtig, das ging alles zu langsam. Und was für eine herrliche Bude! Während Pollux in den Hortus pinkelte, staunte er über das Anwesen, das ihn von allen Seiten umgab. Diesen Nero mussten sie sich warmhalten. Er war reich, unverheiratet und spendabel. Wie gut, dass sie vorhin Tarkyaris "geholfen" hatten, die schwere Truhe vom Schiff aus zum Lallenden Löwen zu schleppen - und nicht weggegangen waren, wie deutlich er auch gezeigt hatte, dass sie störten. Rom war nicht sein Revier, Tarkyaris war hier nur zu Gast. Pollux wischte seine Finger an der Tunika ab, hob seine Weinamphore auf und spazierte wieder nach drinnen. Was wohl in der Truhe war?

    "Wir bringen ihn zu unserer Geheimwaffe." Pollux ließ die Brauen hüpfen. "Tarkyaris ist in Rom."


    Weiterer Erklärungen bedurfte es nicht, da sie beide wussten, wer der windige Mann war. Der Cappadox war für jeden schmutzigen Handel zu haben, wenn dabei nur ein ordentliches Sümmchen für ihn heraussprang. Darin unterschied er sich nur insofern von den Zwillingen, dass seine Familie seit Generationen in Wohlstand schwelgte und er ihn geschickt mehrte, während Castor und Pollux trotz aller Mühen und Selbstaufopferung noch immer im Dreck der Subura herumkrochen. Pollux erwiderte den Blick seines Bruders und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. Dann übernahm er das Kommando.


    "Lad dir den Kerl über die Schultern. Er ist betrunken und hackedicht! Falls jemand fragt: Wir tragen unseren trunkenen Freund nach Hause. Du nimmst ihn über die Schultern und ich halt dir den Weg frei. Auf zwei. Eins - zwei!"


    Mit Schwung landete ihr lebendes Guthaben quer über Castors Schultern. Dass es auffallen könnte, wenn er noch immer den Sack über dem Kopf trug, kam Pollux, der seinerseits nicht ganz nüchtern war, nicht in den Sinn. Tacitus musste ein weiteres Tätscheln über sich ergehen lassen, das ihn beruhigen sollte, dann verfrachtete man ihn durch die Nacht. Es ging bergab und bald umwaberte ihn der kalte, brackige Gestank des Tiber ...

    Und immer daran denken, Taci, wie gemein die Zahlen auch zu dir sein mögen und wie lang die grausamen Tabellen mit ihrer winzigen Schrift - du wirst geliebt! <3


    (Flitzt davon, um Tacitus weiter zu martern.)

    Ein Stein polterte über den Boden, doch er traf Pollux nicht, sodass dieser wenig später mit dem "Köfferchen der verbotenen Freuden" zurückkehrte. Er grinste, als er sah, dass Castor sich mit dem Burschen gar prächtig amüsierte. Trotzdem musste der jetzt ruhiggestellt werden, sie konnten hier nicht ewig bleiben. Weil es dunkel war, erkannte Pollux die Farbe der Flaschen nicht und griff ziellos in das Köfferchen. Mit den Zähnen entkorkte er das Fläschlein und träufelte den Inhalt auf den Sack, den ihre Beute über dem Kopf trug ...


    Welche Flasche mochte er wohl erwischt haben?


    1 - Transparente Flasche - enthält nur Wasser

    2 - Blaue Flasche - Schlafmittel

    3 - Rote Flasche - Liebestrunk / Aphrodisiakum

    4 - Gelbe Flasche - bewirkt Entspannung und tiefes Glücksgefühl

    5 - Lila Flasche - verursacht farbenfrohe Halluzinationen

    6 - Schwarze Flasche - verursacht einen Horrortrip


    Sim-Off:

    Bitte einmal den lila Würfel rollen lassen, Taci. :D Ich hoffe, das ist der Sechsseitige. Falls du keine Lust auf das kleine Spiel hast, entscheide im Text, dass Pollux die Flasche mit dem Wasser erwischt hat.

    Als das Opfer rumbrüllte, gelang es Pollux, seinen Daumen zu befreien, der jetzt in einem sehr hässlichen Zustand war.


    "Unsäglicher", schrie er und betrachtete entrüstet seine Wunde.


    Gebissen. Und Castor wuchs eine Beule. Was hatte dieses Scheusal ihnen angetan! Wenn sie diese männliche Form einer Furie nicht heil und gesund bräuchten...! So zog Pollux seinen Krummdolch, dessen Zwillingswaffe heute das Leben aus den zwei Menschen geschnitten hatte, deren Köpfe nun auf dem Brunnenrand prangten. Mit raschen Schnitten zerteilte er einen Teil seiner Tunika und warf die Streifen griffbereit auf den Boden. Sie würden den Burschen verschnüren wie einen Rollschinken!


    Der Mann versuchte derweil, den Sack von seinem Kopf zu zerren und veranstaltete Lärm. Pollux blickte sich hektisch um. Sie mussten das hier schnell beenden! Da fiel ihm sein Drogenköfferchen ein, das gar nicht weit von hier im Versteck auf ihn wartete ...


    "Ich hole was!", rief er seinem Bruder zu und rannte, ohne weiter nachzudenken, davon in die Dunkelheit.


    Wenige Minuten waren es, die er benötigen würde, doch diese musste Castor allein durchhalten mit einem Gefangenen, den man möglichst nicht beschädigen durfte. Sonst würde Tarkyaris einen Grund finden, den Preis zu drücken.

    Pollux war arglos gewesen, als der Mann plötzlich um sich schlug, da er angenommen hatte, dass ihr Opfer bewusstlos sei. Seine Katzenaugen weiteten sich grotesk, aus Gesicht wurde Fratze, als sein rechter Daumen zwischen die Zähne des verzweifelten Mannes geriet. Pollux wollte ihn loslassen und tat es auch, sodass der Oberkörper des Entführten wieder auf die Straße fiel. Doch zeitgleich gellte Pollux´ Schrei durch die Nacht, weil der Daumen noch immer im Gebiss klemmte und mit nach unten gerissen wurde!


    "Undankbarer!", kreischte er außer sich ob so viel widerfahrener Ungerechtigkeit. "Dabei sind wir die Einzigen in dieser unglückseligen Welt, die dich jemals liebten!"


    Denn wäre der Mann in einem liebenden Umfeld aufgewachsen, wäre er nicht zu einer Abscheulichkeit verkommen, welche die eigene Geliebte samt ungeborenem Kind zur Schlachtbank führte. Das wussten die Zwillinge aus eigener Erfahrung: Kälte und Schmerz gebar Monster in Menschengestalt. Pollux konnte den beißenden Kerl noch nicht einmal gebührend schlagen, weil jeder Hieb dessen Wert mindern würde!


    "Beruhige dich", sprach er also so ruhig er es vermochte, wenngleich sein Daumen vor Schmerz schier in Stücke barst. "Es nützt doch alles nichts. Du wirst bald ein gesuchter Mörder sein und wir benötigen unser Geld. Da müssen wir drei nun durch, ob es uns gefällt oder nicht."

    Castor unterbrach das sich anbahnende Gespräch in endgültiger Manier. In einem Moment spürte ihr Unglückseliger Schuldner noch die Finger des Pollux tröstlich über seine Schulter streichen, im nächsten sauste die gegenteilige Empfindung von Trost in Richtung seines Schädels. Doch würde er immerhin weich fallen, denn Pollux war zur Stelle, um ihn in seinen Armen zu empfangen. Dabei betrachtete er ihn fast zärtlich.


    "So jung und schon rufen die Götter dich zu sich", sprach er sanft.


    Fast war es schade, dass sie den Mann verkaufen mussten und nicht zum eigenen Verzücken behalten konnten, bis er verbraucht und abgenutzt war oder sie langweilte. Sklavenhändler zahlten am besten für unversehrte Ware und sie untersuchten diese während der Preisverhandlungen gründlich. So hatte ihr Opfer Glück im Unglück. Pollux hob den Blick, um seinen Bruder anzusehen.


    "Tarkyaris ist in Rom. Am besten, wir bringen das Schätzchen direkt zu ihm."

    "Aber nein, natürlich wolltest du das nicht. Niemand möchte, das solche Dinge passieren. Aber trotzdem geschehen sie."


    Pollux hockte sich neben den verzweifelten Mann. Er legte die Hand auf dessen Schulter, als wolle er ihn trösten.


    "Darum ist es so wichtig, die Götter zu ehren, denn sie allein stehen zwischen Leben und Verderben. Castor und Pollux lieben dich. Es wird alles gut."


    Pollux´ Blick war in die Nacht gerichtet, die Straße hinunter, dorthin, wo die Schatten am schwärzesten waren.

    Pollux gab seinem Bruder ein Zeichen. Er bog ab in die nächste Querstraße und beschleunigte, um die Beute unbemerkt auf der Parallelstraße zu überholen. Seine Beine waren flink und trittsicher, er rannte durch die enge, stinkende Gasse, die in der Nacht nahezu still war, im Gegensatzu zur Hauptstraße, wo um diese Zeit die Karren entlangfuhren. Aber nicht hier in dieser Ecke. Eine Querstraße weiter bog er wieder zur Hauptstraße ab und drehte den Kopf zur Seite, wo ihm eine Gestalt entgegen taumelte. Dies war er, der Zechpreller.


    "So allein?", säuselte Pollux und trat dem überholten Mensch in den Weg. Nur wenige Schritte trennten sie, der Mann war nicht langsam gewesen in seiner Verzweiflung und der Göttersohn, der einen Umweg hatte nehmen müssen, hatte ihn gerade so überholt. "Diese Nacht könnte wundervoll sein!"


    Er breitete die Arme aus, wie um ihn für eine Umarmung zu empfangen und lächelte. Es war ganz gleich, wie der elende Geizhals nun reagierte. Wenn er stoppte, würde Castor ihm von hinten den Sack über den Kopf ziehen. Wenn er in Pollux hineinlief, würde dieser ihn umarmen und festhalten, bis Castor sie erreichte, um das Werk in gleicher Weise zu vollenden.

    Pollux nickte, die Verzweiflung verwandelte sich in kalten Hass. Das Köfferchen mit den verschiedenen Substanzen hatte er im Versteck gebunkert und trug nur seine Alltagslumpen und den Sack mit dem Beweismaterial. Unter der Kleidung jedoch befand sich der Krummdolch, die Sica, die durch Kehlen drang wie ein heißes Messer durch Butter. Nur erwischen lassen durfte man sich mit ihr nicht, weshalb sich ein Einsatz unter Zeugen verbot.


    So rannten die beiden los ...


    In Windeseile klapperten sie die üblichen Plätze ab. Sie schauten in jedes Lupanar und in jede Taberna und in jede Caupona, oder was sonst noch um diese Uhrzeit offen hatte, und fragten nach ihrem "Freund", bis sie einen Tipp erhielten. Jemand hatte einen Mann gesehen, auf den die Beschreibung zutraf. Er war in eine gewisse Taberna eingekehrt, gar nicht weit von hier. Ein kurzer Blick von draußen verriet, dass er sich gerade die Hucke volllaufen ließ. Sehr schön, doch leider war die Taberna voller Menschen, so war es unsinnig, dort etwas in die Wege zu leiten. Sie könnten warten, doch Pollux war sehr müde nach dem langen Warten in der Kälte, zudem ließ der Rausch langsam nach und er benötigte Nachschub, um schlafen zu können. Und so beschloss Pollux, auf andere Weise ein Exempel zu statuieren. Sie warteten einen finsteren Moment ab, in dem niemand vorbeikam und niemand aus einem der Fenster schaute. Dann bereiteten sie etwas vor.


    Wenig später prangten auf einem Brunnenrand, genau gegenüber des Eingangs der Taberna, zwei blutverschmierte Köpfe - der einer Frau und der eines Säuglings. Mit Blut stand an die Brunnenmauer geschrieben:


    WIR FINDEN DICH.

    Einen Tag und eine Nacht hast du, um deine Schulden zu begleichen. Dann ist Zahltag!