Beiträge von Servius Annaeus Vindex

    Ich melde mich nach bzw. mit fortdauernder Erkrankung wieder so halbwegs zurück. Ich versuche jetzt wieder hier aktiv zu sein, kann aber noch nichts versprechen... es blieb sehr viel liegen in den vergangenen Monaten...

    Entgegen meiner letzten Aussage muss ich mich doch auf unbestimmte Zeit abmelden (nachdem mir jetzt schon wieder einiges dazwischen gekommen ist).

    Muss wegen Sanierungsarbeiten aus meiner Wohnung raus und hänge erstmal mal hier, mal dort herum. Muss mal sehen, was ich wie und wo machen kann...

    Die Reihe "Rivers of London", aktuell "What Abigail did that summer" da ich in interner Chronologie lese.

    Es geht um einen Zauberlehrling im aktiven Polizeidienst im modernen London (2012 und weiter). Mit zeitgenössischen Witzchen und viel flair.

    Ich melde mich nach bzw. mit fortdauernder Erkrankung wieder so halbwegs zurück. Ich versuche jetzt wieder hier aktiv zu sein, kann aber noch nichts versprechen... es blieb sehr viel liegen in den vergangenen Monaten...

    "Ein Besuch in Pergamon ist sicher möglich, wenn ich selbst eines Tages wieder da bin. Wenn meine Pläne aufgehen, dass wird das aber erst in einigen Jahren der Fall sein."


    Die Hochzeit von Florus und Iulia Stella näherte sich mit großen Schritten, die Vorbereitungen waren überall zu sehen und eine leichte Vorfreude war auch zu spüren. Und das Ereignis wird uns alle noch Energie kosten, solche Veranstaltungen sind nie ganz leicht für alle. Das Brautpaar jedoch wird sicherlich andere Gedanken haben...

    "Unser balneum kann ich sehr empfehlen. Ich war etwas überrascht ein so vorzügliches Bad hier vorzufinden, du wirst auch deine Freude daran haben."

    "Ohne die Details zu kennen, ich muss mich anschließen bezüglich der Gedenkfeierlichkeiten: Männern, die in der Ausübung ihres Dienstes ihr Leben lassen mussten, gebührt Respekt. Dieser kann ihnen nicht mehr persönlich entgegengebracht werden, daher ist eine Gedenkfeier und das Aufstellen einer Tafel sicherlich ein passender Gestus. Dagegen... bei der Idee eines Bannbereichs", sage ich und blicke zu Purgitius Lurco, "bin ich zwiegespalten. Auch hier fehlt mir das Detailwissen, da ich bislang einen Bogen um die Subura machen konnte, doch ich kenne Menschen. Die Bewohner werden es, im Sinne einer Brandschutzmaßnahme, noch verstehen können, dass Bretterbuden nicht in einem gewissen Radius errichtet werden dürfen. Aber die Straßenhändler? Sie werden sich schlichtweg weigern und Wege suchen, das Verbot zu umgehen. Gebt ihnen dagegen vor, dass Mindestabstände zwischen ihnen einzuhalten sind, dann werden sie sich nur darauf konzentrieren, besser als ihre Mitbewerber zu sein."


    Der Cornicularus war in einen wahren Redeschwall verfallen, die Ideen und Gedanken sprudelten nur so aus ihm heraus. Und kaum hatte er geendet, da begann schon Praefectus Claudius Menecrates ihm zu antworten. Das gab mir glücklicherweise ein wenig Zeit, meine Gedanken zu ordnen, denn die Umstände des Zwischenfalls in der Subura waren für mich immer noch ein wenig nebulös.


    "Auch auch ich möchte noch einmal kurz auf das Thema zurückkommen. Zunächst einmal: Danke", sage ich und blicke zum Praefectus, "dass du mir diese anspruchsvollen Aufgaben überträgst. Ich werde dich nicht enttäuschen. Aber: obwohl ich sicherlich in der Lage wäre, die Weihung des Bauplatzes vorzunehmen, würde ich diese Aufgabe gerne abtreten. Nicht, weil ich es nicht will, sondern aus eher... praktischen Gründen."


    Ich erhebe mich und blicke auf die Karte, die noch auf dem Tisch liegt. Die Subura war markiert, die Feuerwachen ebenso. Für das Gebiet sicherlich zu wenige Wachen, wie sich dann ja schmerzhaft zeigte. "Wenn ich die Angelegenheit korrekt verstanden habe, dann erwuchs der Zwischenfall in der Subura aus Unzufriedenheit, aus einem gesellschaftlichen 'Sich-abgehängt-fühlen'. Ein solches Gefühl wird nicht mit mehr Gewalt gelöst. Versteht mich nicht falsch, Gewalt muss eingesetzt werden, wenn sie nötig ist, aber es gibt Situationen, Umstände, in denen ein anderes Vorgehen sinnvoller ist. Ich kann mir vorstellen, dass sich die Menschen in der Subura von Rom vernachlässigt fühlen, obwohl sie mitten in seinem Zentrum sind, naja, mehr oder weniger. Man muss ihnen aber entsprechend zeigen, dass auch sie Teil von Rom sind, dass sie genauso wichtig sind wie alle anderen Bewohner der Stadt.


    Daher mein Vorschlag: Die Weihung des Bauplatzes und die Gedenkfeier werden mittels einer Prozession verbunden, an der Menschen aus der Subura teilnehmen. Lasst sie Rom sein, wenn Rom sich zeigt. Natürlich sollten nicht die damaligen Störenfriede damit amnestiert werden, nein, sucht nach Menschen, die ebenfalls etwas verloren haben damals. Zeigt ihnen Hoffnung und sie werden sich euch nicht entgegenstellen. Und um das Ganze noch weiter zu unterstreichen, sollte eine höhere Person als ich es bin Weihung, Feier und Prozession leiten. Ich denke dabei an den Pontifex und Senator Flavius Gracchus, mit dem ich vor einiger Zeit sprechen konnte. Ich könnte sicherlich auch erneut mit ihm sprechen, wenn du das wünschst." Ich blicke zu Claudius Menecrates und lasse die Idee einen Moment sacken, jedoch nicht lange genug, um eine sofortige Antwort zu provozieren.


    Stattdessen fahre ich fort: "Es geht dabei um eine gewisse Programmatik. Und die ließe sich sogar noch weiterführen, wenn man auf aggressive Bezeichnungen der neuen Statio verzichtet, sondern den Menschen vor Ort zeigt, wer für sie da ist, nämlich der Kaiser. Gebt der neuen Statio den Namen des Kaiser, der Kaiserfamilie vielleicht, und zeigt ihnen, dass sie nicht allein sind. Es zeigt ihnen Hoffnung und gleichzeitig ehrt des den Kaiser, dessen Zuspruch für das Unterfangen ja gesucht wird. Ich glaube, so wie ich ihn kennenlernen durfte, dass er nicht abgeneigt wäre."

    Claudius Menecrates wartete sichtlich auf eine Reaktion, bevor er fortfahren würde. Ich nickte daher zusichernd, dass ich bei meiner Ehre Stillschweigen bewahren werde. Da aber wiederum nach der Erklärung kein Moment folgte, in dem ich etwas hätte sagen können, sondern der Praefectus an den Cornicularius fortfuhr und diesem die gleichen Worte als Befehl mitgab und dieser dann wiederum - als guter Soldat offenbar - sofort antwortete, blieb es mir nur übrig danach zu antworten.


    "Selbstredend werde ich Stillschweigen bewahren. Weder du noch der Kaiser werden enttäuscht sein."

    "Wir sind kein großer Zweig und hauptsächlich in Pergamon ansässig. Ich bin ein wenig geschafft, am Tempel haben sich zwei Händler streiten wollen, letztlich waren beide im Unrecht. Aber das hat sich dann schnell auflösen können. Und damit sollten meine Gedanken auch frei sein, damit ich die Hochzeit werde genießen können."

    "Ich fürchte fast, die Verbindung ist in der Zwischenzeit einfach verloren gegangen und wir werden es nicht genau wissen. Aber wie dem auch sei, es freut mich dich kennenzulernen. Was bringt dich nach Rom?"

    So langsam wird die domus lebhafter, das gefällt mir, es ist beinahe wie zu Hause.

    Ich kam gerade vom Tempel zurück, als im Atrium mehr als die üblichen Stimmen zu vernehmen waren - und darunter eine gänzlich unbekannte. Neugierig wie der Mensch es nun einmal ist, schaue ich zunächst vorsichtig um eine Ecke, um nicht im Zweifelsfall etwas Wichtiges zu unterbrechen, sehe dann aber, dass gerade auf etwas angestoßen wird. Florus, Crispina und der Besitzer der mir unbekannten Stimme sind dort versammelt.


    "Wir haben einen neuen Gast? Willkommen bei uns!"

    "Das stimmt. Und salve, Purgitius Lurco, es ist mir eine Freude."

    Das plötzliche Erscheinen des Cornicularius hatte mich nur kurz aus der Fassung gebracht, die Frage des Praefectus stand noch - ungestellt - im Raum, daher sollte sie auch beantwortet werden. Und da sie sich an mich direkt richtete, sollte ich auch darauf reagieren.


    "Ich war bislang noch nicht in der Subura, aber es war sicher nur eine Frage der Zeit bis ich dort hin müsste. Ich freue mich zwar nicht so sehr, dorthin zu gehen, aber ich freue mich, wenn ich helfen kann und dabei noch etwas lerne. Um was genau soll es denn bei der Recherche gehen?"

    Mittlerweile hatte man mein Gesicht oft genug gesehen, um zu wissen, was ich wo wollte und ließ mich in aller Regel schnell passieren. Claudius Menecrates hatte nach mir schicken lassen, mir wurde aber nicht gesagt, worum es genau gehen sollte. Daher kam ich auf alles vorbereitet beim Praefectus an, wo man mich auch durch das Vorzimmer durchgewunken hatte.

    Mein tirocinium fori war bislang recht angenehm, ich hatte aber im Gefühl, dass es noch fordernder werden würde.


    "Du hast nach mir verlangt?"

    Pünktlichkeit galt mir als eine Tugend, daher war ich zeitig aufgebrochen, um den Termin, der anberaumt worden war - ein weiteres Treffen zum Problem der Subura - , wahrzunehmen. Mein Plan war gut und es hatte jedes Mal in meinem Leben gut funktioniert. Diesmal allerdings... ich war mir sicher, dass ich mich verlaufen hatte, denn ich konnte weder Claudius Menecrates noch seinen Cornicularius irgendwo finden. Ich irrte ein wenig ziellos durch ein paar Gänge bis ich an einer Exedra Stimmen vernahm und wenigstens einen Stuhl sehen konnte...

    "Ich bin nicht sicher, ob ich Fragen oder Anmerkungen derzeit formulieren kann. Ich werde mich über die Aufstände besser informieren müssen. Daher: nein, derzeit habe ich keinen Bedarf an Fragen oder Anmerkungen, aber danke für die Gelegenheit."


    Das Gespräch war schnell und präzise geführt und so bald es begonnen hatte, so bald endete es auch schon. Die Professionalität aller Beteiligten beeindruckte mich so sehr, dass ich kaum Notizen machen konnte, was ich aber später in einem ruhigen Moment nachholen würde.