Beiträge von Cadmus Celeripes

    Wie versprochen erreichte der Brief im Rekordtempo seinen Bestimmungsort - zumindest, was seine Zustellungszeit betraf. Als der Bote zufrieden seines Weges zog, konnte er nicht ahnen, dass vor seinem Eilritt die Beantwortung ganze Monate verschlungen hatte und seine Eile genau genommen völlig für die Katz war. Als Cadmus Celeripes in Richtung Postamt verschwand, glitzerte die Frühlingssonne warm auf dem Briefkasten der Domus Iunia.


    Ad

    Aulus Iunius Tacitus

    Domus Iunia

    Via Flaminia

    Roma


    De

    Sisenna Iunius Scato

    Domus Iunia

    Mogontiacum

    Provincia Germania Superior


    Salve mein lieber Vetter Tacitus,


    ich habe mich sehr über deinen Brief gefreut. Leider zählt die pünktliche Beantwortung von Post nicht zu meinen Stärken, aber besser zu spät als nie.


    Um zunächst deine Frage zu beantworten: Selbstverständlich ist es in Ordnung, dass du die Domus Iunia bezogen hast! Sie ist dafür da, allen Iuniern ein Heim zu bieten und von allen Häusern, die wir über das Imperium verstreut besitzen, ist dieses das schönste und größte. Seine Hallen haben zu lange leer gestanden.


    Zum Beginn deiner Karriere als Jurist spreche ich dir meine herzlichen Glückwünsche aus! Mit Senator Annaeus Florus Minor als Patron hast du einen zuverlässigen und korrekten Mann, der dir den Rücken stärken wird. Ich selbst habe noch keinen Patron, aber von jenem Annaeus habe ich nur Gutes gehört. Manche behaupten sogar, er zeige gelegentlich Anflüge von Humor, was man nicht von vielen Senatoren behaupten kann.


    Deine liebe Schwester Iunia Matidia ist wohlbehalten in der Domus Iunia in Mogontiacum eingetroffen, was man von ihren Verwandten leider nicht sagen kann. Die Mutter bedarf der Pflege und der Vater hat den Angriff der Barbaren leider nicht überlebt. Doch Iunia Matidia ist eine starke junge Frau, die von den schrecklichen Ereignissen nicht sonderlich erschüttert zu sein scheint. Momentan erkundet sie die Stadt und lernt die Gesellschaft kennen, etwas, wovor ich mich bisher erfolgreich gedrückt habe.


    Deine Frage, was ein Prätorianer in Mogontiacum treibt, kann ich dir durchaus beantworten. Unsere Einheit ist unter anderem für den Schutz der Kaiserlichen Familie zuständig. Der größte Teil dient daher in Rom, aber die kaiserliche Familie begibt sich auch auf Reisen, besonders der nunmehr einzige Stammhalter. So ergab es sich, dass ich unseren verehrten Caesar Aquilius Bala, mögen die Götter über ihn wachen, auf seiner Mission nach Germania superior begleitet habe. Ziel ist es, die Barbaren zu züchtigen und in ihre Schranken zu verweisen. Ich diene hier als Optio valetudinarii und bin als Verwalter des Lazaretts für die Gesundheit der Soldaten zuständig.


    Mich bindet meine Pflicht daher die meiste Zeit an das Valetudinarium, das in diesen Tagen leider übervoll ist. Eine Seuche grassiert und hat viele Leben gekostet. Es hat viele Monate gedauert, bis wir als Ärzte der Cohortes Praetoriae und der Ala I Aquilia Singularis eine Therapie entwickeln konnten, welche die Sterblichkeit eindämmte. Faunus möge mir helfen, sie weiter zu verbessern. Noch können wir keine Entwarnung geben. Ich hoffe, die warme Luft des Frühlings, der sich nun endlich einzustellen beginnt, trägt weiter dazu bei, den Krankenstand zu senken.


    Leider enden die traurigen Nachrichten nicht bei den Eltern von Iunia Matidia. Unser treuer Vetter Faustus Iunius Rupa ist bislang nicht von einer Aufklärungsmission zurückgekehrt, auf die er geschickt worden war. Das ersparte ihm bislang das Schicksal, zu erfahren, dass seine liebe Fraue Hilda, die hier in der Domus Iunia lebte und mir als Kräuterfrau gute Unterstützung in der Bekämpfung des Sumpffiebers leistete, eines Morgens nicht mehr aufgewacht ist.


    Ich hoffe, wenn wir wieder voneinander hören, kann ich dir bessere Nachrichten überbringen lassen. Bitte trage dafür Sorge, dass die Figur des Faunus, der auch in der Domus Iunia in Roma über uns wacht, stets die ihm gebührende Behandlung erfährt. Ich weiß, dass viele ihm nicht so viel zutrauen wie den großen Göttern und ihm entsprechend nicht die gleiche Achtung erweisen, aber bisher ließ er uns nie im Stich.


    Für deine Karriere wünsche ich dir alles Gute und werde dich in meine Opfer und Gebete einschließen.


    Vale bene

    Scato


    Unauris musste nicht lange warten, bis ein "Salve!" erklang und der heute zuständige Tabellarius Dispositus an den Tresen trat. Cadmus kümmerte sich um die korrekte Abrechnung, dann verwahrte er den Brief in jenem Regalfach, in dem die Briefe nach Rom einsortiert wurden. "Die Zustellung wird zeitnah erfolgen. Vale und vielen Dank!"

    Ein eiliger Brief aus Germania superior wurde eingeworfen:


    Ad

    Aulus Iunius Tacitus

    Domus Iunia

    Roma


    De

    Iunia Matidia

    Domus Iunia

    Mogontiacum

    Provincia Germania Superior



    Salve, liebster Bruder,


    In Deinem letzten Brief hattest Du mir berichtet, dass Du wieder in Deine Heimat zurückkehren möchtest. Wie schön es doch gewesen wäre, hätten wir uns wieder einmal gesehen, statt immer nur diese Briefe zu schreiben. Leider kam es anders, wie Du vermutlich bereits gemerkt hast, und ich machte mich, zusammen mit Mutter, auf dem Weg nach Germania Inferior, um meinen schwer verletzten Verlobten zu besuchen. Eine vielleicht etwas wenig durchdachte Entscheidung, aber nach Vaters Tod war Mutter davon nicht abzubringen. Du kennst diese Willensstärke von uns beiden ja ganz gut.


    Eigentlich wollte ich mich nun als eine glückliche, mit ihrem Verlobten vereinte, Frau, die womöglich bereits sogar verheiratet wäre, bei Dir melden. Die Welt könnte soviel einfacher sein! Aber bedauerlicherweise meinte Fortuna es wieder nicht gut mit uns. Noch bevor wir Colonia Claudia Ara Agrippinensium erreichten, verstarb mein Zukünftiger, und wir waren letztlich vollkommen umsonst so weit gereist! Du kannst Dir unsere Enttäuschung vorstellen, und ich will nicht bestreiten, dass ich Mutter gegenüber recht laut wurde. Dabei meinte sie es doch nur gut, und inzwischen tut es mir leid.


    Denn ich komme zum eigentlichen Anlass meiner Nachricht. Wir machten uns recht umgehend auf den Rückweg, doch kurz vor Mogontiacum wurden wir überfallen. Zwar konnten die Wachen den Angriff zurückschlagen und es wurden nur Kleinigkeiten entwendet, aber Mutter wurde verletzt. Zum Glück kamen wir bald in die Stadt, wo ihr geholfen werden konnte, aber sie wird sicherlich den Winter hier verbringen müssen. Und ich mit ihr, in dieser schrecklich kalten Provinz. Sobald es Neuigkeiten gibt, werde ich sie Dir natürlich mitteilen, aber es geht ihr täglich besser. Wir sind hier gut untergebracht und haben auch entfernte Verwandte hier, Sorgen musst Du Dir also keine machen. Höchstens, dass ich zu einem grobschlächtigen Landei werde. Ich vermisse Roma!


    Ich hoffe, Du hast Dich in dort wieder gut eingelebt? Es wird Zeit, dass wieder bessere Zeiten für unsere Familie anbrechen.


    Deine Schwester,

    Matidia

    Cadmus nahm Geld und Brief entgegen. "Danke. Der Brief wird bald schon zugestellt werden. Ich wünsche dir noch einen angenehmen Tag." Sofort machte er sich daran, den Brief wie versprochen ganz vorn einzusortieren.


    Wenige Tage später schon ritt er nach Rom. In einer seiner ledernen Satteltaschen befand sich auch der Brief von Iunia Matidia an ihren Bruder.

    Hier war der Bote richtig, die Vertretung des Legatus Legionis waltete hier seines Amtes.


    "Salve wichtige Kunde die persönlich


    Legatus Legionis

    Servius Trebonius Scarpus

    Castra Legionis XV Apollinaris

    Satala, Provincia Cappadocia


    zu erreichen hat. Da der Mann nicht im Dienst ist und Du die Vertretung inne hast, überreiche ich Dir dieses äußerst wichtige Schreiben".



    Ad

    Legatus Legionis

    Servius Trebonius Scarpus

    Castra Legionis XV Apollinaris

    Satala, Provincia Cappadocia




    Praefectus Praetorio C. Heius Vibulanus grüßt Legatus Legionis Servius Trebonius Scarpus



    Der Kaiser wünscht eine befriedete Lage in Rom und stockt dafür die Stadteinheiten auf.


    Folgende Milites und Offiziere deiner Truppe wurden für würdig befunden, in den Reihen der kaiserlichen Garde Dienst zu tun. Hiermit fordere ich an:

    Signifer Memmius Caecilius Felix (NSC)

    Optio Sisenna Seius Stilo

    Duplicarius Appius Umbrenus Cimber

    Legionarius Gaius Sempronius Sophus

    Legionarius Nero Rufius Pansa (NSC)

    Legionarius Faustus Faucius Dexter (NSC)

    Legionarius Egilius Gillo (NSC)


    Vale

    C. Heius Vibulanus


    cp-praefectuspraetorio.png




    311-7ee8d546.gif



    Der Bote schaute sich irritiert um, eigentlich sollte Servius Trebonius Scarpus als Legatus Legionis anwesend sein, aber dem war nicht so. Somit machte sich der Mann auf den Weg, den Brief Tribun Tuccius zu überreichen. Anders war es nicht möglich. Eine persönliche Übergabe konnte nicht stattfinden, da er nicht wusste, wo sich Servius Trebonius Scarpus aufhielt und ob der Mann überhaupt zum Dienst erscheinen würde.

    Ad

    Imperator Caesar Augustus

    Tiberius Aquilius Severus

    Palatium Augusti

    Roma

    ITALIA


    JAHRESABSCHLUSS BERICHT

    DER PROVINZ CAPPADOCIA



    1. Einnahmen


    Die Einnahmen übersteigen die Ausgaben, so dass ausreichend Reserven für Rücklagen und Investitionen vorhanden sind. Es sind keine Zuschüsse notwendig, die Provinz trägt sich finanziell selbst. Aufgrund des guten Sommers konnte über den Karawanenverkehr der Seidenstraße, deren Landweg über die ehemalige persische Königsstraße durch Cappadocia verläuft, überdurchschnittliche Einnahmen verzeichnet werden. Eine detaillierte Aufschlüsselung findet sich im Anhang.*



    2. Ausgaben


    Die Ausgaben fallen dank eines guten Sommers und umsichtigen Wirtschaftens geringer aus als die Einnahmen. Eine detaillierte Aufschlüsselung findet sich im Anhang.



    3. Entwicklung


    Die wirtschaftliche Entwicklung gibt Anlass zur Zufriedenheit. Weiteres Potenzial soll durch die Verbesserung der Infrastruktur nutzbar gemacht werden. Bevölkerungswachstum stabil.



    4. Geplante Projekte

    • Hochwassersicherer Neubau des gebrochenen Staudamms von Caesarea.
    • Renovierung des Theaters in Satala.
    • Sanierung der ehemaligen persische Königsstraße zur Förderung der Kawansereien durch die dort stationierten Einheiten.
    • Sanierung der Straße von Satala nach Trapezunt durch die Legio XV Apollinaris zur Sicherung und Beschleunigung des Warenverkehrs von Trapezus aus.
    • Weiterer Erschließung des kappadokischen Hochlands durch das Anlegen kleinerer Pfade und Straßen, um Druck auf die dort versteckten Stammeskrieger auszuüben und die Mobilität unserer Truppen zu erhöhen.


    5. Auftretende Probleme und Vorkomnisse, Besonderheiten

    • Die hohe Dichte von Karawanen hat womöglich dazu beigetragen, Neid und finstere Begierden zu wecken. Die Überfälle auf Reisende haben stark zugenommen. So ist auch der Praefectus Castrorum Iulius Antoninus wahrscheinlich einem Verbrechen zum Opfer gefallen und hat die Legio nie erreicht.
    • Ein bewaffneter Trupp von etwa hundert Mann hat eine Cohorte der Legio XV Apollinaris überfallen, was auf eine Zunahme des Selbstbewusstseins dieser Stämme hinweist oder aber auf einen zahlungskräftigen Hintermann.
    • Es wurden gehäuft Konflikte zwischen rivalisierenden Stämmen gemeldet, die zu ignorieren Rom seit den oben genannten Zwischenfällen nicht länger möglich ist. Die Evaluierung unserer Möglichkeiten ist geplant.


    6. Bitten an den Kaiser


    Ein neuer Praefectus Castrorum für die Legio XV Apollinaris ist erforderlich, um die volle Funktionalität der Legio zu gewährleisten.


    Hochachtungsvoll

    Galeo Calidius Calvena**



    Sim-Off:

    *So lange es keine WiSim gibt, möchte ich mich mit Zahlen zurückhalten. Es darf angenommen werden, dass mehrere lange Tabellen im Anhang liegen.

    Sim-Off:

    ** Leider ist noch kein Siegel vorhanden.


    Ein Bote eilte herbei und brachte einen Brief, bevor Cadmus ein Wort des Grußes herausgebracht hatte, war der Mann auch schon wieder aufgebrochen. Cadmus nahm den Brief entgegen, er war an den Kaiser selbst adressiert und würde umgehend versandt werden.

    Zügig wie es Celeripes versprochen hatte, wurde der Brief ausgeliefert.





    Ad

    Lucius Annaeus Florus Minor

    Roma


    mors certa


    hora incerta



    Salve Lucius Annaeus Florus Minor,


    diese Zeilen erreichen dich aus der Castra Classis Germanica sectioni Mogontiacum.


    Ich schreibe dir, um dich über den Tod deines Klienten Lucius Annaeanus Tiro zu informieren. Seine sterblichen Überreste und die seines Kameraden Adalrich wurden am ANTE DIEM XI KAL SEP DCCCLXXI A.U.C. (22.8.2021/118 n.Chr.) in der Nähe von Borbetomagus durch eine Flusspatrouille im Rhenus aufgefunden. Eine tiefe Schnittwunde in den Kehlen der beiden Tirones lässt ein Gewaltverbrechen vermuten. Die leblosen Körper wurden nach der Identifikation dem Rhenus überlassen.


    Lucius Annaeanus Tiro starb im Dienst für Rom und Rom wird antworten. Sei gewiss, dass wir alles tun werden, um die Schuldigen zu finden und ihrem gerechten Urteil zuzuführen.


    Mögen die Götter seiner Seele gnädig sein.


    Publius Matinius Sabaco

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    Servius Antonius Cimber

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    Da war er wieder, der Mann mit den streitlustigen Funkeln im Auge. Lucius Celeripes hatte ihn gewarnt. Heute schien er allerdings in angenehmer Laune. Celeripes, genauer Cadmus Celeripes nahm den Brief entgegen und schaute dem Mann kurz in die Augen.


    "Salve, ein Brief einmal nach Roma, Wertkarte der Classis Germanica sectioni Mogontiacum in Belastung. Zeitige Zustellung garantiert", teilte Cadmus Sabaco freundlich mit und warf den Brief gekonnt in die entsprechende Reisetasche.

    Ad

    Praefectus Castrorum

    Lucius Iulius Antoninus

    Castra Legionis XV Apollinaris

    Satala, Provincia Cappadocia


    OCCULTISSIMUM - NUR PERSÖNLICH DURCH DEN PRAEFECTUS CASTRORUM ZU ÖFFNEN - OCCULTISSIMUM



    Tribunus Petronius Crispus Praefecti L Iulio Antonino s.p.d.


    Zunächst gratuliere ich dir zu deinem neuen Posten bei der Legion.


    Ich schreibe dir wegen eines Ersuchens um Amtshilfe: Im Rahmen der Ermittlungen zu einem Brandanschlag auf eine Statio der Cohortes Urbanae hier in Rom ergab sich ein dringender Tatverdacht gegen den Optio Appius Furius Cerretanus. Dieser wurde vor diesen Erkenntnissen zu deiner Einheit versetzt. Für weitere Ermittlungen ist es daher dringend erforderlich, ihn hierher zu überstellen, damit er zur Gewinnung weiterer Erkenntnisse verhört werden kann.


    Ich bitte dich daher, den verdächtigen Optio so schnell wie möglich nach Rom zu entsenden, evtl. unter einem administrativen Vorwand und in Begleitung zur Verhinderung einer Flucht. Die aktuellen Ermittlungsergebnisse sind bisher unter Verschluss, sodass Optio Furius nicht vorgewarnt sein dürfte. Im Zweifelsfall können wir ihn auch nach Betreten der 100-Meilen-Zone festsetzen und nach Rom mitnehmen.


    Ich bedaure, dass ihr den kürzlich erst gewonnenen Unteroffizier nun bereits wieder verliert. Da du selbst in unserer Einheit gedient hast, bin ich aber sicher, dass du Verständnis dafür aufbringst, dass dieser erschreckende Angriff auf unsere Kameraden vollständig aufgearbeitet und gerade der vermutete Verrat durch einen der Ihren ohne Pardon gesühnt werden muss.


    gez.


    LUCIUS PETRONIUS CRISPUS

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    IN NOMINE IMPERII ROMANI ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ENTLASSE ICH


    VOLUSUS SALIENUS MADARUS (NSC)


    MIT WIRKUNG VOM

    NON IUL DCCCLXXI A.U.C. (7.7.2021/118 n.Chr.)


    EHRENHAFT AUS DEM DIENST ALS


    PRAEFECTUS CASTRORUM

    Legio LEGIO XV APOLLINARIS


    205-0e9e6afa.png


    und


    IN NOMINE IMPERII ROMANI ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH


    LUCIUS IULIUS ANTONINUS


    MIT WIRKUNG VOM

    NON IUL DCCCLXXI A.U.C. (7.7.2021/118 n.Chr.)


    ZUM

    PRAEFECTUS CASTRORUM

    Legio LEGIO XV APOLLINARIS


    205-0e9e6afa.png

    IN NOMINE IMPERII ROMANI ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ENTLASSE ICH


    VOLUSUS SALIENUS MADARUS (NSC)


    MIT WIRKUNG VOM

    NON IUL DCCCLXXI A.U.C. (7.7.2021/118 n.Chr.)


    EHRENHAFT AUS DEM DIENST ALS


    PRAEFECTUS CASTRORUM

    Legio LEGIO XV APOLLINARIS


    205-0e9e6afa.png


    und


    IN NOMINE IMPERII ROMANI ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH


    LUCIUS IULIUS ANTONINUS


    MIT WIRKUNG VOM

    NON IUL DCCCLXXI A.U.C. (7.7.2021/118 n.Chr.)


    ZUM

    PRAEFECTUS CASTRORUM

    Legio LEGIO XV APOLLINARIS


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    Im selben Moment kam auch einer der Postmänner an und überreichte der Wache zwei Urkunden.

    << RE: [Cursus Publicus] Postannahme


    Ein Brief aus Italia erreichte den Posteingang der Legio XV Apollinaris. Adressiert war er an Appius Furius Saturninus. Das Schreiben wirkte etwas angestaubt, aber das war normal in Cappadocia und hatte ganz sicher nichts mit der Reisedauer dieses Schriftstücks zu tun.


    Ad

    Optio Appius Furius Cerretanus

    Legio XV Appolinaris

    Satala

    Provincia Cappadocia


    Aulus grüßt seinen Appius und hofft, dass es dir gut geht, ist dem so, so geht es mir auch gut.

    Deine Cousine Stella ist auf Reisen, und unser alter Maiordomus bei einem Schiffsunglück ums Leben gekommen, doch sonst geht alles seinen geregelten Gang zuhause.

    Einige Dinge passieren in Roma, von denen ich dir berichten möchte: Mein Patron ist der werte Senator Annaeus Florus Minor, der kürzlich Iulia Stella geheiratet hat. Ich nehme an einem Rechtskurs im Hause meines alten Freundes Tiberius Flaccus teil, und habe dort einen anderen Urbaner kennengelernt: Purgitius Lurco, du kennst ihn bestimmt, er hat unverhofft geerbt.

    In Roma selbst scheinen kriminelle Banden ihr Unwesen zu treiben, stell dir vor, mein Sklave Diocles hat eine Leiche gefunden, und ich musste zur Befragung in die Castra, die aber gimpflich verlief.

    Dennoch gehen viele Leute nur noch mit einigen Custodes aus dem Hause.


    Warum ich dir schreibe, ist jedoch, dass ich einen beunruhigenden Traum hatte, in dem du vorkamst. Ich müsste ihn deuten lassen, doch ich möchte dich bitten, dass du auf dich aufpasst, damit du wohlbehalten in die Arme deiner Lieben zurückkehren kannst.

    Dann stelle ich dir ein paar der Leute vor, die ich mittlerweile in Roma kennen gelernt habe, wir huldigen Bacchus und vergessen wenigstens ein Weilchen die Misere, die die Welt dort draußen oft ist.

    Ansonsten vergesse ich dir die Freundlichkeit nicht, die du mir bei meiner Ankunft in der Urbs bewiesen hast; wenn du etwas von mir brauchst, weißt du, wo du mich findest.

    Vale bene

    dein Cousin Aulus Saturninus 207-190a8446.png


    ANTE DIEM VIII KAL IUL DCCCLXXI A.U.C.

    Ad


    Optio Sisenna Seius Stilo

    Legio XV Apollinaris

    Satala



    Salve, mein Freund.


    Ich hoffe, es geht dir gut. Du hast dich sicher schon gefragt, wo ich bleibe. Nein, ich bin nicht abgekratzt, ich habe einen neuen Versetzungsbefehl erhalten. Ich werde dir nicht nach Cappadocia folgen können, sondern in Germania superior bleiben. Ich diene jetzt bei der Classis.


    Zwei gute Nebenwirkungen hat das Ganze: Ich bin in der Nähe von Ocella stationiert und habe eine Beförderung abgestaubt. Du darfst mich bei deinem Antwortschreiben mit Suboptio Navalorum titulieren. Sogar eine eigene Bude hat mein Bruder mir organisiert. Ich habe ihm nicht gesagt, dass er mir damit einen Bärendienst erwiesen hat. Zum Trost darf ich Rekruten quälen.


    Ziemlich spaßige Angelegenheit, die ersten scheißen sich schon in die Tunika, wenn ich sie nur anquatsche. Bei einer Enterübung hat der es geschafft, sich fast den Finger abzureißen. Aber besser als die Eier. Stell dir vor, man fragt einen, wie es seinen Eiern geht anstelle des Fingers. Der fängt an zu heulen. Die haben hier alle ein Paddel im Arsch.


    Es ist kalt und einsam hier oben, aber die Schiffe ... sie würden dir gefallen.

    Vermiss dich.



    Dein Sabaco