Willkommen!
Die gens Annaea lässt sich bei der Ausbildung ihrer Mitglieder nicht lumpen und wir hätten bestimmt ein Plätzchen für dich frei. Unsere gens ist traditionell, plebejisch, aber politisch erfolgreich.
Liebe Grüße 😊
Willkommen!
Die gens Annaea lässt sich bei der Ausbildung ihrer Mitglieder nicht lumpen und wir hätten bestimmt ein Plätzchen für dich frei. Unsere gens ist traditionell, plebejisch, aber politisch erfolgreich.
Liebe Grüße 😊
Hallo Attalos 😊
Hast du dir schon Gedanken gemacht, was für eine Art Charakter du gerne spielen möchtest? Möchtest du einer römischen Familie angehören? Was für eine berufliche Laufbahn würdest du gerne einschlagen?
LG Crispina
Den ersten Schrei von Stella hatte ich nicht gehört, aber die allgemeine Aufregung im Haushalt hatte ich natürlich mitbekommen. Auch meine Leibdienerin Mella und ich waren Teil der Aufregung im Geburtsraum. Während die Sklaven und die Hebamme sich um alles Wichtige kümmerten, nahm ich meine Rolle als Stütze für Stella wahr. Ich hielt ihr die Hand und sprach ihr gut zu. Ab und an reichte ich ihr kühles Quellwasser und warf immer mal wieder ein Auge darauf, dass die Hebamme alles im Griff hatte. Auch ich betete immer wieder zu den Göttern, dass Stella und das Kind gesund sein würden.
Als nach den Presswehen endlich das Kind auf die Welt kam, rollten auch mir die Tränen vom Gesicht in purer Erleichterung. Die Anspannung der letzten Stunden löste sich und ich umarmte Stella überschwänglich. "Du hast es geschafft, Stella." Es war nicht die erste Geburt, bei der ich anwesend war, aber es war jedes Mal wieder ein monumentales Erlebnis, das nicht ohne einen Strudel an Emotionen an mir vorüber zog.
Es stimmte mich glücklich, dass er gleich das Gespräch mit Florus suchte. Zumindest schien er sehr interessiert zu sein, dies schnell anzusprechen. Ich ging nur zweimal um die Ecke um außer Sicht zu sein von Aulus und den Sklaven, wo ich erst einmal durchatmen musste. Meine Knie waren ganz weich jetzt wo die ganze Aufregung des Augenblicks von mir abfiel. Hoffentlich würde alles gut gehen mit der Werbung. Vielleicht sollte ich morgen zum Tempel gehen und beten...es wäre bestimmt nicht die schlechteste Idee.
Bei meiner Gens lebt man noch die Traditionen 😉
Mein Rang war mir im Moment auch recht egal um ehrlich zu sein. Wir waren wohl beide zu sehr durchgeschüttelt von diesem Ereignis und ich nickte bei Stellas Worten.
"Ja, gerne. Es läuft uns ja nicht davon und mit ein bisschen Abstand können wir uns wieder unseren Aufgaben zuwenden. Morgen ist ja auch noch ein Tag." erwiderte ich mit einem eher gezwungenen Lächeln.
Ich wollte mich schon zum Gehen abwenden, als mich Saturninus' Worte vollends überraschten. Ich sollte mitkommen, wenn er mit Florus sprach? Eine merkwürdige Vorstellung. Irgendwie lief das ganz anders, als ich mir das alles vorgestellt hatte. Ich wusste nicht so recht, ob ich beim Geschacher über eine Mitgift und dergleichen überhaupt anwesend sein wollte. So wandte ich mich noch einmal um und ergriff nur kurz seine Hand und drückte sie liebevoll.
"Sprich mit meinem Vetter, aber tu es alleine. Er würde meine Anwesenheit nicht schätzen bei dieser Angelegenheit. Es wäre nicht richtig, wenn ich mich einmischen würde. Er war immer gut zu mir und ich schätze seinen Rat und seine Integrität." Ich hätte noch so viel mehr über meinen Vetter sagen können, aber ich beließ es dabei. Saturninus kannte seinen Patron ebenfalls und würde die richtigen Worte wählen.
Nachdem ich ihm meine Entscheidung mitgeteilt hatte, ließ ich seine Hand los und wandte mich dieses Mal wirklich um. Jede Minute, die ich länger bleiben würde, würde mich nur zu einem Objekt von Klatsch und Tratsch machen so lange es keine offizielle Werbung gab. Auch wenn es mir widerstrebte seine Hand los zu lassen, so musste dies sein und alles seinen geordneten Gang gehen.
Ich war froh über Stellas resolute Anwesenheit. Ich war noch ganz durcheinander von dieser schockierenden Neuigkeit. Auch wenn Stella sich im Hintergrund hielt und Ursus und Primus die Sache erledigen ließ, so hatte sie sich seit der Hochzeit bereits einen stabilen Platz als Herrin des Hauses erarbeitet. Die Sklaven respektierten sie und folgten ihren Anweisungen ohne zu zögern und mit viel Fleiß. Würde ich auch irgendwann so eine resolute Domina sein? Ich hoffte es...
Ich beschloss mich erst einmal zu setzen, was hoffentlich auch Stella wieder dazu bringen würde sich zu setzen. Es würde wahrscheinlich noch eine Weile dauern, bis sich die Aufregung legte und wir diese Sitzung fortführen konnten. Wie schnell sich ein so schöner Tag ändern konnte...
Seine Hand und Wange waren so warm wie Sonnenstrahlen auf der blanken Haut im Sommer. Ich wollte sie nicht wieder los lassen, auch wenn ich es bald musste. Der Anstandswauwau blickte schon argwöhnisch drein, da wir uns schon über die Grenze des Anstandes lehnten. Auch wenn mich Zweifel packten, da ich nicht sonderlich reich, schön oder begehrenswert meiner Ansicht nach war, so waren seine Worte doch Balsam für meine Seele. Selbst wenn sie nicht wahr wären, so würde ich sie jederzeit gerne glauben, da es absolut das war, was ich hören wollte und von dem ich geträumt hatte.
Meine Antwort kam daher prompt und meine anfängliche Scheue wurde durch die Intimität des Moments hinweg gefegt. "Ich wünsche mir nichts mehr, Saturninus....ich konnte an kaum etwas anderes seit der Hochzeit von Florus und Stella denken." Das Blut rauschte in meinen Ohren, aber mehr konnte ich nicht sagen in diesem Moment. Sie waren schon viel zu lange alleine in diesem Raum und nur etwas widerwillig entzog ich ihm meine Hand nach einer Weile. Es war schwer einen kühlen Kopf zu behalten und obwohl sie sich ihm am liebsten in die Arme geworfen hätte, so wäre es unanständig und das widerstrebte ihr.
"Ich...ich..muss nun gehen..." brachte ich hervor, bevor ich ihm noch einen sehnsüchtigen Blick zuwarf und mich dann abwandte um zu gehen. Ich hatte ihm meine Zustimmung signalisiert und weiter konnte ich nicht gehen...es lang nun an Saturninus den nächsten Schritt zu wagen.
Ich unterhielt mich angeregt mit Stella über dies und das wie Schwangerschaftswehwehchen, Florus' Kandidatur und meine bevorstehende Ernennung zur Soror der Societas, als plötzlich ein Geschreie und Gekreische los ging und sich wie eine Welle durch das Haus fortsetzte. Ein chaotischer Schwall an Menschen lief durch die Gänge, da niemand wusste, was passiert war. Brannte es? War jemand verletzt? Wurde jemand angegriffen? Auch ich blickte vollkommen verwirrt zwischen Haus und Stella hin und her, als auch schon der der Ianitor angetrabt kam.
Eindringlich wandte er sich Stella zu. "Domina, es ist etwas Schreckliches passiert. Dein Gast ist gestürzt und tot. Der Haushalt ist in blankem Aufruhr und wir bedürfen deiner Führung, Domina."
Bei dieser Meldung schlug auch ich mir die Hand vors Gesicht vor lauter Schock. Lag da etwa eine tote Römerin auf unserer Türschwelle? Was für ein Disaster! Hoffentlich würde Stella keinen Schock erleiden...nicht auszudenken, was das für das Baby bedeuten würde.
In einem Augenblick war alles normal gewesen und plötzlich verwandelte sich die Welt in pures Chaos. Die Matinia kletterte aus ihrer Sänfte und es eilten bereits Sklaven herbei, die die Sänfte dann parken und bewachen würden, als das Undenkbare geschah. Die junge Frau stolperte und schlug sich den Kopf auf dem Pflaster vor der Eingangstür zur Domus auf und war sofort tot. Eine junge Sklavin fing an hysterisch zu kreischen, was weitere Sklaven und Diener anzog und zu einem heillosen Durcheinander führte. Auch die Sklaven der Matinia, die sie hergebracht hatten, waren chaotisch und verwirrt und niemand wusste so recht, was zu tun war. Da der Hausherr tagsüber nicht anwesend war, beschloss der Ianitor die Hausherrin aufzusuchen. Welch ein tragisches Unglück und schlechtes Omen!
Ein wenig verlegen standen wir beide da und für einen Moment keimten Zweifel in mir auf. Alles fühlte sich so echt und gut an, aber trotz allem waren da nagende Gedanken in mir. Mochte er mich wirklich oder war ich einfach nur eine lohnende Partie für den Furier? Auch wenn ich selbst nicht wirklich viel besaß, so war mein Vetter doch ein Mann, den man gerne auf seiner Seite wusste. Ich zögerte daher einen Moment die ausgesprochene Frage zu beantworten.
Der realistische Teil in mir wusste, dass ich vielleicht auf einen reicheren Gatten hoffen konnte und ich in jedem Fall mein Leben mit der Liebe zu meinen Kindern füllen konnte, da man sich auf Romantik nicht verlassen konnte und sollte. Aber mein Herz wünschte sich so sehr, dass es der Liebe wegen heiraten könnte, dass ich das Gefühl hatte, dass es zerspringen würde. Ich musste einfach nur mutig sein, wie mir auch schon Florus geraten hatte. Die Chance war zum Greifen nahe - wenn ich nur die Hand ausstreckte und sie ergriff. Würde ich es in der Zukunft bereuen, wenn ich jetzt ins kalte Wasser sprang?
Ich blickte zu Boden, als ich antwortete. "Ja, da gibt es jemanden...er steht direkt vor mir." Mehr brachte ich nicht heraus, klopfte mein Herz doch schon so wild wie das eines Vögelchens.
Viel Glück bei der Wohnungssuche! Hoffentlich kommt bald alles wieder ins Lot
Ich erhob mich wieder, da ich lange genug hier herumgesessen war. Es war schon Zeit für das Abendessen und ich wollte nach Stella sehen, ob sie noch Hilfe brauchte. Ich nutzte die Gelegenheit und umarmte meinen Vetter einmal kurz. "Danke noch einmal. Ich bin froh, dich als meinen Vetter zu haben. Wir sollten uns aber nun sputen." Danach löste ich mich und machte mich auf den Weg Richtung Speisezimmer.
Es waren bestimmt nur einige Minuten vergangen, in denen ich die Sonne und den Gesang der Vögel genoss, als auch schon Stella erschien. Ich war schon gespannt, ob Florus' und Stellas Kind ein Söhnchen oder Töchterchen wurde. Ich erhob mich kurz um Stella zu begrüßen und ließ es mir nicht nehmen ihr etwas zu trinken zu reichen. Das große Haus und die Schwangerschaft waren bestimmt Belastung genug. "Salve Stella. Der Hortus sieht wunderbar aus." Sie hatte wie immer ganze Arbeit geleistet. "Ja, das trifft sich gut, dass das noch klappt. Wofür genau kandidiert Florus denn im Moment?" Ich war gerade so ein wenig überfragt, für welches Amt er sich gerade zur Wahl stellte. "Wenn dir die Beine schwer werden oder das Kreuz zieht von dem extra Gewicht, lass dir von den Sklaven einen Schemel bringen für deine Beine. Meine Mutter hat immer darauf geschworen, wenn sie schwanger war."
Die ganze Situation war irgendwie surreal und lief wie in Zeitlupe für mich ab, als ich anfing zu stolpern und dann doch von Saturninus aufgefangen wurde. Zuerst das Gefühl des Fallens und dann plötzlich von Armen umschlossen zu werden war ein riesiger Schub Adrenalin. Ich genoss das Gefühl für eine Sekunde oder zwei. Unsere Gesichter waren sich so nahe...ich hätte nur den Mut haben müssen meine Lippen auf seine zu drücken. Bevor ich mich aber noch dazu durchringen konnte, kam auch schon der Sklave mit den bestellten Erfrischungen.
Erst bei der Ankunft des Sklaven dämmerte mir in was für einer verfänglichen Situation ich mich gerade befand und löste mich recht ruckartig aus Saturninus' Armen. Die körperliche Nähe des jungen Mannes und das Adrenalin machten mich ganz fiebrig und ich brachte ein wenig Distanz zwischen uns, bevor ich mich vergaß. "Saturninus...ich..." fing ich einen Satz an, aber ich brachte einfach nichts über die Lippen. Ich wollte so vieles sagen, aber es war als wäre ich plötzlich stumm geworden, auch wenn jeder Blinde sehen konnte, wie sehr ich etwas sagen wollte.
Hoffnung keimte in mir auf, dass es doch noch vorteilhaft werden könnte. Auch wenn Saturninus im Moment noch kein Ritter oder dergleichen war, so konnte er mit ein bisschen Hilfe ja dort hin kommen. Zumindest regte sich in mir das Gefühl, dass Florus nicht allzu enttäuscht war über eine nicht so illustre Verbindung. Wir konnten alle nicht in die Zukunft sehen, aber wer wusste schon, wofür das alles gut war.
"Ich danke dir für deine offenen Worte. Das hat mir sehr geholfen, mir über die Tragweite der Entscheidung Gedanken zu machen. Ich werde versuchen seine Gefühle auszuloten, da ich wirklich nicht weiß, wie er für mich fühlt." Ich blickte noch einmal zu Boden, denn ich hatte einigen Stoff für Gedanken nun. Ich würde versuchen das Gespräch mit dem Furier zu suchen.
Es war ein wunderschöner Sommertag und es war kurz vor Mittag, als ich im Hortus eintraf. Überall waren blühende Blumen, summende Bienen, Schmetterlinge und singende Vögel. Ich konnte mir keinen schöneren Tag für die Sitzung vorstellen. Die Sklaven hatten bereits einige Korbstühle, kleine Tischchen sowie Obst, Nüsse und Getränke bereit gestellt. Stella war noch nicht hier, aber sie würde bestimmt gleich kommen. Seit ihrem Einzug in die Domus Annaea wehte hier ein anderer Wind, was oft dazu führte, dass sie schrecklich beschäftigt war. Ich setzte mich einstweilen und schenkte mir ein wenig kühles Wasser ein und genoss die Eindrücke des Hortus bis die anderen Damen eintrafen.
Der hünenhafte Ianitor Ursus öffnete die Tür und sah die Sänfte der Matinia. Ein Sklave meldete die Ankunft seiner Domina Matinia Musa und diese wurde bereits von der Hausherrin erwartet per Einladung. Es dauerte nicht lange, bis das Tor vollends geöffnet wurde, damit Musa samt Anhang eintreten konnten. Die Sänfte würde einstweilen vor der Domus geparkt und bewacht werden.
"Salve, ehrenwerte Matinia Musa. Die Hausherrin Iulia Stella erwartet dich bereits. Bitte folge dem Haussklaven und du wirst direkt zu ihr gebracht." sprach der Ianitor Musa direkt an.
Ich konnte in der Tat nicht den ersten Schritt machen, aber vielleicht hatte Florus auch in diesem Bezug Recht. "Du bist doch nicht enttäuscht, oder? Ich meine über diese potentielle Verbindung...Ich weiß, dass Saturninus nicht reich ist und vielleicht mag er mich ja nicht einmal. Wenn du es für eine schlechte Idee hältst, dann werde ich mich von dem Furier fernhalten." Es wäre traurig, aber ich hatte nie damit gerechnet aus freiem Willen und für Liebe zu heiraten. Ich hatte immer damit gerechnet, dass man mir irgendwann einen Ehemann vorsetzen würde, den mein Vater oder Vormund ausgesucht hatte.