Sie verkniff es sich schnippisch oder ungeduldig zu werden. Diese ganze Durchsuchung war ihr zuwider, aber was sollte sie machen. Demonstrativ tat sie einen Schritt zur Seite und wies dem Soldaten den Weg zu ihrem Gepäckwagen, der nur mit einer Bahn groben Tuchs gegen die Witterung bedeckt war. Auf ihr Zeichen machten die Sklaven, die sich um den Wagen kümmerten, das Tuch ab so dass der Soldat den Inhalt inspizieren konnte.
Der Wagen enthielt zwei massive Holztruhen, die voll Kleidung für Faustina und ihre Tochter sind sowie eine Kiste mit Spielzeug wie Puppen, Bällen aus Stofflumpen und weichen Kissen. Darüber hinaus befindet sich noch ein Holzpferd, so hoch wie ein großer Hund, ein Kinderbettchen in Einzelteilen sowie eine kostbare Kiste voll mit Tiegelchen, Cremes, Parfüm, Kämmen und Schmuck. Der zweite Wagen enthielt weitere Kissen und Decken, damit es Faustina und ihre Tochter bequem hatten auf der Reise sowie Verpflegung.
Sie hoffte, dass diese Durchsuchung schnell von statten gehen würde, damit sie ihren Weg fortsetzen könnte.
Hier kannst du alles sehen. Ich führe nur Kleider, einige Möbel und Dinge des täglichen Bedarfs mit mir. Muss ich dazu anwesend sein oder reicht es, wenn die Sklaven diese Durchsuchung abwickeln? Ich finde meinen Weg auch alleine zur Villa meines Vaters mit deiner Zustimmung, Soldat.
Er hatte ihr nicht einmal seinen Namen genannt. Sie versuchte es freundlich und wie eine Frage klingen zu lassen, aber Geduld war nie Faustinas Stärke gewesen und selbst die gut gelaunte Iulia wurde quengelig, so dass die Mutter sie wieder auf dem Boden absetzte. Sie wollte bestimmt nicht hier mit dem kleinen Kind bis Sonnenuntergang versauern, nur weil sie nicht mitten in der Nacht die Fahrt hatte fortsetzen wollen.