Beiträge von Marcus Annaeus Conservator

    Sim-Off:

    Meine Äusserung bezieht sich auf das hier: "Dem ältern römischen Recht war der Begriff j. P. unbekannt, erst zu Ende der Republik tauchte die erste j. P. in der Gestalt des Fiskus, d. h. der kaiserlichen Kasse, auf, die Folgezeit schuf dann eine Reihe von juristischen Personen, so insbes. den Staat, die Gemeinde, Anstalten, d. h. öffentliche Einrichtungen und Stiftungen, d. h. nützlichen Zwecken gewidmete Vermögen. Während aber bei den Römern die j. P. nur Rechtssubjekt, nicht aber Willenssubjekt, also handlungsunfähig war, ..." (http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Juristische+Person)

    Sim-Off:

    Ein Rechtssubjekt (juristische Person) als Person zu bezeichnen und ihr damit Leben zuzusprechen, ist in meinen Augen für einen Römer die falsche Terminologie.

    Dem schieße ich mich an. War da kurzzeitig etwas verwirrt ob der futuristischen Auslegung von meinem Blickwinkel 118 nC. :hmm:=)

    Saguntum Tarracōnem (*1)


    Auf seinem Rückweg zum Schiff war er doch nicht mehr beim faber marmoris (*2) eingekehrt, sondern direkt weiter zum Hafen gegangen, wo er sich mit einem Laib Brot und einer lagoena (*3) mit Olivenöl versorgt hatte, bevor er das Schiff betrat.

    Nun saß Mārcus auf einer Kiste und aß etwas Brot mit Olivenöl, während das Schiff Richtung Tarraco segelte. Sein in Saguntum erworbener Pugiō steckte in seinem Gürtel und gab ihm ein Gefühl von Sicherheit. Er dachte nach und ging im Kopf alles nochmal durch, was der Schutzfink, wie er den Jungen in seinen Gedanken abgelegt hatte, ihm im Bad erzählt hatte.

    Er hatte die Zeit im Bad genossen und fühlte sich wie neugeboren – vor allem frisch und sauber.


    Eine leichte Meeresbrise zauste seine Haare und die Stimmen der Seeleute klangen wie durch Stoff dumpf in seinem Ohr. Er nahm sie kaum wahr, wollte seinen zufriedenen Zustand sich nicht durch die notwendige Anwesenheit der Besatzung stören lassen. Die Fahrt verlief, was die Verhältnisse auf See betraf, angenehm ruhig und zügig. Neptūnus schien ihm wohlgefällig zu sein. Immerhin hat er ein Dankesopfer versprochen, wenn er seinen Zielhafen sicher und wohlbehalten erreichen würde. Dies betraf jedoch nur die See und nicht Widrigkeiten menschlicher Ereignisse.


    Er saß so da, kauend und in Gedanken versunken, die Meereswellen sorgten für ein angenehmes, leicht rauschendes Geräusch, wie wenn im Bad Wasser an eine Wannenwand gewogen wird. Es wirkte fast schon zu beruhigend, aber wohl immer noch besser als tosende See. Er begann in Gedanken ein Lied zu trällern.


    gādibus virgō mea
    convenīebam lecto eam


    etiam mater virginis nitida erat
    sed sua lecto se dedēbat


    patri virginis meae
    virgō gādibus mea
    (*4)




    Sim-Off:

    *1) Saguntum nach Tarraco
    *2) faber marmoris - Marmorkünstler / -handwerker
    *3) lagoena – Flasche, Krug
    *4)
    Mein Mädchen aus Gades
    das traf ich einst im Bett
    des Mädchen Mutter war auch nett
    doch ergab sie sich in ihrem Bett
    dem Vater meines Mädchen
    mein Mädchen aus Gādēs

    "Crispina, sehe mir nach, wenn ich dies erleichtert ausspreche. Interesse und Signale können nur ein Anzeichen sein, zu sehen, ob es lohnt einen Mann in Betracht zu ziehen. Bedenke deine pietās und deine Zukunft." Er sah Crispina bestimmt aber mit warmen Augen an. "Kurz, bedenke deine Herkunft und deinen Wert. Dann wird sich bestimmt ein geeigneter Kandidat finden."

    Mārcus legte sich, nachdem der servus familiāris das cubiculum mit seinem Auftrag verlassen hatte, auf die sponda und streckte sich aus. Zu vor hatte er sein Schuhwerk von seinen Füßen genommen und es vor die sponda gestellt.


    Nun lag er da und dachte an die Gespräche, die er mit seinem Cousin Florus und seiner Cousine Crispina im ātrium geführt hatte. Er freute sich, dass Florus heiratet wird. Das ist gut für ihn, gut für die Familie. Crispina, so erinnerte er sich, scheint einen spürbaren Häng zu Pferden zu haben. Auch das väterlich Gut nahe Mīsēnum scheint sie noch immer zu fesseln.


    Während er so in seinen Gedanken versunken war, meldete sich sein Körper. Ihm steckte noch die Reise von Gādēs bis nach Rōma in fen Knochen, die sich jetzt bemerkbar machte. Es dauerte auch nur wenige Atemzüge und er schlief ein.

    "Dann darf ich dir gratulieren, Florus. Neben der persönlichen Zuneigung, die es einfacher macht, ist es für dich ein guter Zugewinn an auctōritās." Mārcus freute sich für seinen Cousin Florus. Für Florus ein wichtiger Schritt, mehr Einfluss zu erlangen.


    Er wandte sich erneut Crispina zu: "Crispina, hat Florus schon einen potentiellen Kandidaten für dich ins Auge gefasst, oder du? Du kommst aus einer guten Familie, da würde ich mich wundern, wenn es nicht zumindest einen gewissen Andrang an Verehrern geben würde.", endete er lächelnd.

    Ich persönlich halte das für eine gute Idee, wenn es um Hintergrundgeschichten geht, die in der Vergangenheit liegen, Reiseberichte und dergleichen. Das würde von den aktuellen Themen dann abgegrenzt sein, aber es gäbe trotzdem einen dafür vorgesehenen Ort wie eine Art Bibliothek, wo man dann schmökern kann. :)

    Ich sitze gerade an meiner Reisegeschichte, die vor der eigentlichen Zeit meines Char liegt. :unterschreiben:


    Sollte es genug Interessenten für den Vorschlag geben, wird mich das freuen. Die Vorgeschichte kann dann so super via Kurztext und Link ins Char Prof eingebaut werden. =)

    ..., und ich fragte gleich :

    "Jede Person ist ein Mensch, ist dem immer so? Ich habe gerade Ärger mit einer Reederei, die mir keinen Schadensersatz für einen ertrunkenen Sklaven bezahlen möchte, und sie tritt mir gegenüber wie eine Person auf."


    Ich bat darum, den Begriff "Person" zu definieren und hielt meinen Stilus bereit.

    "In deinem Fall, geschätzter Fūrius Sāturnīnus, ist die Reederei bloß Subjekt, welches sich durch eine Person artikulierte. Dein Sklave ist keine Person, sondern eine menschliche Sache. Sonst könntest du auch nicht einen Schadenersatz für eine Sache versuchen geltend zu machen. Sklaven werden erst durch Freilassung zu Personen.", erwiderte Mārcus. Er lehnte sich leicht zurück, um die Reden und Gegenreden der anderen Teilnehmer abzuwarten.

    Mārcus dachte über die Frage nach. Personen ... Eine wechselnde Begrifflichkeit, da Personen erstmal Menschen sind oder sein können , sinnierte er. Er ging in Gedanken die ihm geläufigen Darlegungen durch, sortierte sie, um sich im Anschluß daran kurz zu räuspern. Damit machte er deutlich, dass er zu diesem angebrachten Punkt sich zu äußern gedenkt. Gleichzeitig räumte er damit auch etwas Zeit demjenigenbein, der sich früher artikulieren will.


    Nachdem es jedoch nicht so aussah, hob er an: "Valerius Flaccus,"(*) schlaff, gar schlapp wirkte der Gastgeber auf ihn nun nicht gerade, "Ich bin Annaeus Cōnservātor und begleite meinen Cousin Annaeus Florus Minor. Wenn du, Valerius Flaccus, gestattest lege ich meine Gedanken dar." Mārcus wartete einen kurzen Moment, bevor er fortfuhr. "Jede Person ist ein Mensch. Jede Person findet sich in einer Gruppe wieder. Den verschiedenen Gruppen sind unterschiedlich Attribute, auch mehrere möglich, zugeordnet. Jeder Mensch kann verschiedenen Gruppen zugehörig sein. Davon zu unterscheiden ist die Sache, die auch eine Person sein kann, aber dann nur einer Gruppe zugehörig ist. Gruppen bieten so eine verständliche rechtliche Sicherheit in Bezug innerhalb ihrer selbst und als Gruppe einer anderen Gruppe gegenüber. Davon unberührt bleibt die soziale Mobilität von Personen innerhalb der Gruppen oder über Gruppen hinweg. Folglich kann man zu dem Schluss kommen, dass Gruppen auch die soziale Stellung innerhalb eines übergeordneten Ganzen widerspiegeln.", beendete Mārcus seine Darlegungen.

    Saguntum – finalis pars (*1)


    Als Mārcus durch den Eingang der Taberna Tōnsōris (*2) wieder auf die Straße nahm er seine ursprüngliche Rinchtung zum Forum wieder auf. Auf seinem Weg passierte er einen Vīnārius (*3) mit seiner Taberna der in verschiedenen Weinamphoren seine flüssige Ware lagerte. In seinem Lokal war ebenfalls ein Theke vorhanden. Ein typischer Einbau mit Öffnungen auf der Oberseite. Hier wurde der Wein aus seinen Amphoren in die Gefäße der Kunden durch ein Sieb abgefüllt. Dazu brauchte man nur seinen eigenen Behälter unter das Sieb halten, welches durch eine vorne eingelassene Öffnung zugänglich war. So konnten auch unterschiedliche gewürzte Weine zusammengestellt werden. Mārcus ließ den Vīnārius auf seiner Linken liegen lief weiter. Hier mal einer stehenden Gruppe schnatternder Frauen ausweichend, die sich über den neuesten Tratsch unterhielten und dort einem stark betrunkenem Mann, dessen Kumpel sich versuchte im schwankenden Zustand zu kümmern.


    An der Straße reihten sich die Geschäfte und er besah sich kurz die Auslage eines Faber Marmoris (*4), der neben seiner Tätigkeit in diesem Gewerk auch handlichere Angebote offerierte. Vielleicht würde er auf dem Rückweg hier noch einmal anhalten und etwas erwerben. Während er weiter seinem Ziel entgegen ging, fiel ihm eine Taberna eines Faber Ferrārius (*5) ins Auge, der anscheinend ein wohl sortiertes Sortiment an Haushaltswaren feilbot. Neben den üblichen Produkten, wie Ōllae (*6), Patinae (*7), Īnstrūmenta Ēscāria (*8), Cultri (*9) und Cultri Vēnātōrius (*10), bemerkte er auch Pūgiōnes (*11).

    Er bleib stehen, um genauer wahrzunehmen, ob es einen gibt, der für ihn in Frage kommen könnte, denn er hatte immer häufiger den Eindruck, sehr unbekümmert die Reise angetreten zu sein und zumindest eine eigene gewisse Wehrhaftigkeit kann nicht schaden. Zwei Stücke kam für Mārcus in die engere Auswahl. Der eine hatte sehr schöne Einlegearbeiten und einen versilberten Handgriff. Besonders das Haupt der Medūsa mittig der Scheide als Silbereinlage gefiel ihm besonders. Auf der anderen Seite würde dieser Pūgiō wohl für mehr Aufsehen sorgen und Probleme anziehen, denn abwehren. Er dachte kurz nach, seufzte leicht und entschied sich für den anderen, eigentlich zu schlichten. Dieser würde seinen Zweck erfüllen ohne Aufsehen zu erregen. Mārcus drückte das Geld dem Verkäufer in die Hand und steckte sich den Pūgiō in den Gürtel, bevor er von dannen ging.


    Er passierte auf seinem weiteren Weg noch zwei, drei Tabernae Sūtōrius (*12), und in ein Faber Tīgnārius (*13) war in seiner Taberna damit beschäftigt seine Kraft und Geschicklichkeit am Holz auszuprobieren, so genau hatte er nicht hingesehen. Er blieb kurz stehn ohne sich zu vergewissern, was hinter ihm vor sich ging, und prompt lief ihm eine Person von hinten in den Rücken.


    Stulte! Animum attende!(*14), sagte Mārcus, wobei er sich umdrehte und einen abgehetzten kleinen Jungen erblickte, der ihn verwirrt ansah, so, als ob er gerade aus seinen Gedanken gerissen worden wäre.


    Mē īgnōsce, domine! mea culpa. dēlīberābundus eram domine!(*15) und versuchte auf die Straße zu treten und so Mārcus auszuweichen. Mārcus packte den Jungen am Kragen seiner Tunica und zog ihn wieder auf den Gehsteig. So leicht wollte er ihn nun nicht davon kommen lassen.


    Jetzt pass mal gut auf, du Flegel. Danke den Göttern, dass ich ein nachsichtiger Mensch bin. Du wirst so noch in dein Unglück rennen.“ Er besah sich den Jungen von oben und unten. Er strotzte vor Dreck und wirkte verängstlich.


    Kommst du von hier?
    Ja, Herr. Ich bin hier geboren.

    So, so. Hier geboren und bald hier gestorben, bei deiner Achtsamkeit.

    Der Junge zuckte zusammen, sein Blick viel auf den Pūgiō, den er in Mārcus Gürtel stecken sah. Gleichzeitig dachte Mārcus kurz über seine Möglichkeiten nach. Seine Reise war bis jetzt weniger erbaulich als angenommen und es sind nun schon einige Tage vergangen. Da kann eine Menge passiert sein.


    Du bist dreckig wie ein wilder Esel! Hast du wenigstens Geschäftssinn in deinem Kopf oder haben dich die Göttern nicht nur mit Unachtsamkeit, sondern auch mit Blödheit gestraft?
    Der Junge war nun vollends verwirrt und starrte Mārcus mit großen Augen an.


    Ich bin schon länger unterwegs und meine Reise wird noch dauern, daher unterbreite ich, trotz deines Fehlverhaltens ein Angebot.“ fuhr er weiter fort.
    Der Junge führte intuitiv seine rechte Hand an seinen Hintern und rieb seine Pobacke, wobei er leicht sein Gesicht verzog.

    Mārcus bemerkte die Bewegung und Richtung des Jungen und mußte laut auflachen.


    Nein, nicht das. Suche dir dafür jemanden anderen. Ich schlage dir ein Tauschgeschäft vor. Du erzählst mir alle Neuigkeiten der letzten Tage, was alles vorgefallen ist und ob es Gerüchte, auch politischer Art, gibt und dafür zahle ich dir den Badbesuch. Ich brauche Gesellschaft und Kurzweil und im Moment bist du, Schutzfink, mir lieber als meine Reisebegleiter.
    Oh!? Herr … ich weiß nicht, ob ich alles mitbekommen habe.

    Gut, hören kannst du mich, bist also nicht taub. Dann wird schon das eine oder andere bei dir angekommen sein. So, und nun los, meine Zeit ist knapp bemessen.

    Damit packte Mārcus den Jungen erneut am Kragen und steuerte so mit ihm Richtung Bad, das seine Werbung an eine Häuserwand gekritzelt hatte.

    Am Eingang des bades entrichtete Mārcus für beide die Entgelte und es ging in den Umkleideraum Einige der anwesenden Besucher guckten die beiden Neuankömmlinge schräg an, ließen sie jedoch in Ruhe. Als beide sich ihrer Kleidung entledigt und in den über den Bänken angebrachten Regalkästen abgelegt hatten, betraten sie das Bad.




    Sim-Off:

    *1) finalis pars – Endteil
    *2) taberna tōnsōris – Barbierstube, Friseurladen
    *3) vīnārius - Weinhändler
    *4) faber marmoris – Marmorkünstler / -handwerker
    *5) faber ferrārius – Schmied
    *6) ōllae – Töpfe (ōlla - Topf)
    *7) patinae – Pfannen (patina - Pfanne)
    *8) īnstrūmenta ēscāria - Besteck
    *9) cultri – die Messer (culter – das Messer, Schlachtmesser)
    *10) cultri vēnātōrius – die Jagdmesser
    *11) pūgiōnes – Dolche (pūgiō – der Dolch)
    *12) Tabernae Sūtōrius - Schusterläden
    *13) Faber Tīgnārius - Zimmermann
    *14) stulte! animum attende! - Narr! Pass auf! (stultus – Narr / animum attendere - aufpassen)
    *15) Mē īgnōsce, domine! mea culpa. dēlīberābundus eram domine!
    Verzeih mir! Meine Schuld, ich war in Gedanken versunken, Herr!

    "Humor ist bei Zeiten eine schärfere Waffe, denn ein Schwert, Crispina. Zuweilen auch die einzige.", und hatte immer noch sein Lächeln im Gesicht. "Ja, schon in Gādēs sagte man mir nach Humor zu besitzen. Und unter uns, es scheint auch Du besitzt ihn."


    "meherculēs! In der Tat, ein Grund zur Freude für die Familie.", dabei drehte er seinen berkörper zu Florus. "Haben die Götter deine Wege gelenkt und eine vielversprechende Frau dir gegeben? Tritt sie damit in deine Familie ein, oder bleibt sie emanzipiert?"

    Du hattest gut daran getan, dich an die Familie hier zu wenden und Florus als deinen rechtlichen Vormund zu nehmen. Als Frau alleine mit Sklaven und Pferdezucht auf einem Landgut nahe Misenum," Mārcus verharrte kurz ehe er fortfuhr, "auch wenn Itālia ruhig ist, es bedarf manchmal eines Mannes Situation nicht auftreten zu lassen."


    Mārcus lächelte Crispina an. Er möchte die bescheidene Art, als ob sie mōs maiorum verinnerlicht hätte. Fehlte nur noch, dass sie den Faden spinnt und webt.


    "Wo du, Crispina, Schiffe erwähntest. Von Schiffen habe ich zur Zeit den Stiefel voll. Mir reicht einstweilen die Schiffsreise die ich hatte.", er räusperte sich kurz "Und ferner sind Flottenangehörige, bis auf die höheren Ränge peregīni. Ebenso bei den Ālae und Cohortes." Ob sie das wüßte, fragte sich Mārcus. Lachend fügte er an "Vielleicht muß ich mir ja noch das Bürgerrecht erwerben, Crispina, in deinen Augen." Hätte Mārcus keine Ohren sein Lachen wäre ein Kreis gewesen.

    "Sollte nicht jeder einmal Rōma gesehen haben?", erwiderte Mārcus lachend. Er mochte es, wie seine Cousine ihm freundlich freundlich mitteilte, bescheiden zu sein.
    "Um deine Frage zu beantworten," fuhr er fort, "mich zieht es zum Heer. Ich bin mir nur noch nicht ganz schlüssig, zu welcher Truppe ich mich durchringen soll." Dabei fuhr er sich mit der linken Hand um das Kinn herum.

    Aus der Provinz, sagte sie. Aber was heißt das schon, dachte Mārcus.

    Er wandte sich mit seinem Oberkörper leicht seinem Cousin Florus zu, wie um das weitere Gesagte als gemeinsames Ziel zu deuten, und ergänzte: "Nach Rōma zog mich zuvörderst die Familie und deren Rat, bevor es gilt grundsätzliche Entscheidungen zu treffen. Es bot sich gradezu an den Rechtskurs zu besuchen, von dem ich hier in der Stadt vernommen habe und habe mich bei Florus erkundigt. Wir werden diesen Kurs gemeinsam besuchen. Auch wenn es zu Beginn nicht sonderlich einfacher deshalb wird, so wird er mir bei den zukünftigen Wegen und Reisen sicherlich hilfreich sein. Zumal wenn ich im Heer unterkomme. Da kann ausreichende Weiterbildung nicht schaden.", schloss Mārcus seine Ausführung.

    "Und du, Crispina. Bist du schon lange in Rōma? Was hat dich in die caput mundi verschlagen?"

    zuvor : ~ Atrium ~


    Mārcus wurde von einem servus familiāris in den Bereich des Domus geführt, der sich im ersten Stock befand. Also da, wo die privaten Schlafräume der Familie zu finden sind. Der Servus öffnete die Tür zu einem Bereich und sagt:

    "Tuum cubiculum, domine."(*1), sagte er zu Mārcus und blieb vor der Tür stehen, so dass Mārcus zuerst eintreten konnte. Im Anschluss erst folgte der servus.


    Mārcus sah sich um. Die Wände waren gepflegt und gaben einen harmonischen Gesamteindruck wieder. Die dominiernde Farbe war ein pistaziengrünlicher Ton, auf dem durch die Nutzung roter Farbe Felder eingerahmt waren. Hier fungierte die Farbe Rot als Rahmenfarbe. Die alles ruhte auf einem Sockel aus zwei verschiedenen Steinarten in den Farben rot und weiß, mit einem über diesen auf der pistaziengrünen Wand ein optische Borte in Gelb aufgemalt war, deren unterer Rand von blättergleichen Ranken gefast wurde. Die Decke war in einem ockergleichem Ton gehalten und durch weiß-rote Streifen in geometrische Formen von acht - und Vierecken unterteilt wurde in deren Mitte weiße Blumenblüten gemalt wurden.
    Als Möbiliar sah Mārcus eine sponda (*2) mit einem Kissen und einer Decke und davor platzierten niedrigem Tisch, einen geflochtenen Sessel mit rundem Beistelltischchen, einen kleinen Schrank, sowie einen größeren Tisch, an welchem man auch gut mit mehreren sitzen konnte. Licht wurde duch ein höher gelegenes Fenster eingelassen, was der Eindruck erweckte, das Fenster nimmt die Stelle der Sonne eine. Der Lichteinfall des Tages brachte so die ansprechende Farbgebung und Gestaltung sehr gut zur Geltung.


    Sim-Off:

    zwecks bildlicher Darstellung bitte: hier


    "optimē. hoc mihi placet." (*3) Mārcus fühlte sich hier sehr wohl. Vielleicht sollte ich doch zu den Urbanae gehen, dachte er sich, während er durch den Raum schritt. Später würde er sein Lararium auf dem kleinen Schrank einrichten, um seinen täglichen Verpflichtungen nachkommen zu können. Doch erstmal benötigte er einen Satz neuer Bekleidung - eine frische und saubere tunica, so wie eine neue subūcula. Und zu Zeichen, dass er nun hier untergekommen ist legte er seinen pūgiō, den er seit Saguntum bei sich führte auf den Tisch.

    Mārcus drehte sich zu dem servus hin: "Kaufe eine neue tunica, heller Ton, aber nicht weiß und erst recht nicht gelb und eine subūcula aus Leinen." er gab dem servus einige sēstertiī in die Hand.

    "Ja, Herr.", erwiederte dieser. "Ich kennen einen guten Händler mit guter Ware."
    Mārcus lächelte. "Du bist auch deutlicher länger in dieser Stadt, als ich." Damit wandte sich Mārcus wieder dem Raum zu und bedeutete dem servus zu gehen und den Auftrag zu erfüllen.




    Sim-Off:

    *1) tuum cubiculum, domine - Dein Gemach, Herr.
    *2) sponda - Bett, Sofa
    *3) optimē. hoc mihi placet. - Sehr gut. Es gefällt mir.

    "Gādēs liegt in der Prōvincia Baetica, auf der südlichen Spitze. Die Säulen des Herculēs liegen nur eine Tagesreise entfernt. Und Tingi, in der Prōvincia Mauretānia, ist auch nicht weiter.", erwiederte er Crispina. Er nahm erneut einen Schluck seines Getränkes und setzt den gläsernen Becher wieder ab.


    "Über Gādēs verschifft die Baetica viel Getreide und Olivenöl, so wie Wolle, in die nördlichen Provinze und natürlich Rom. Aber unser Kassenschlager, wenn man es so bezeichenen darf, also unser Hauptausfuhrprodukt ist Garum. Dafür ist die Baetica bekannt. Vielleicht hast Du, Crispina, aj schon einmal Garum aus der Baetica probiert?", beendete er mit einer Frage an Crispina seine Ausführung.

    Mārcus Cōnservātor ist mit seinem Cousin Lūcius Florus Minor zur Casa Ultrāmontāna des Valerius Flaccus gegangen. Auf dem Weg dahin hatten sie unterschiedlichste Themen gestreift und je näher sie der Casa Ultrāmontāna kamen um so mehr gingen sie auf das Thema des Abend ein: Recht.


    Mit Florus zusammen betrat er gerade noch rechtzeitig den Raum, in welchem der Gastgeber des heutigen Tages eingeladen hatte. Mārcus stellte fest, dass schon Meinungen und Ansichten ausgetauscht wurden und gesellte sich neben seinen Cousin ebenfalls auf einen Platz in der hinteren Ecke.


    Mit seinen Augen begann er den Raum zu erfassen und die Anwesenden unauffällig zu beobachten. Ja, Recht ist schon ein Sache für sich. Haben und bekommen sind nochmal zwei dazu. , dachte sich Mārcus, während die Anwesenden ihre Ansichten austauschten.

    Mārcus sah, wie sich sein Cousin erhob und eine Person grüßte, deren Name Crispina war, wie er aus den Wort des Florus entnahm. Ah, eine Cousine, dachte Mārcus, während er sich gleichfalls aus dem Korbsessel erhob, um Crispina etwas entgegenzugehen.


    salvē Crispina! te vidēre etiam me iuvat.

    ita hodie, post longinquum iter nāvālem, cōnsobrīna Crispina.

    ex urbe Gādēs veniī Rōmam. *


    Mārcus lächelte feundlich. Er hatte sein Wort ruhig und gemessen vorgebracht. Er wartete ein kurzen Augenblick, bevor er fortfuhr.

    Es sieht so aus, dass wir uns häufiger zu sehen bekommen. Florus hat Dir ja schon mitgeteilt, dass ich für einige Zeit hier wohne. Ich hoffe, dass ich die freundliche und familiäre Aufnahme bei Zeiten erwiedern kann. Solltest Du, Crispina, meine Hilfe benötigen, bitte zögere nicht, Cousine.

    Mārcus Augen haben, während er sprach, Crispina beobachtet. Er fand keine Anzeichen, dass sie sich in einer Partnerschaft befand. Vielleicht erbringt die weitere Zeit mehr, ob Crispina sich als Iūlia fīlia Augusti Octāviani antpuppen würde, oder doch eine Annaea ist - zielbewußt, sittsam und innere Familienangelegenheiten nicht nach außen trägt.

    Mārcus lud mit einer einladenden Geste Crispina ein, sich der Runde anzuschließe, dabei wandte er sich an Florus:
    "Du hast doch hoffentlich nichts dagegen, wenn ich Crispina bitte sich zu uns zu gesellen?"



    Sim-Off:

    Sei gegrüßt, Crispina. Ich freue mich auch, dich zu sehen.
    Ja heute, nach langer Seereise, Cousine Crispina.
    Aus der Stadt Gades nach Rom bin ich gekommen.

    "Es freut mich zu hören, dass ich Dir nicht zur Last falle, trotz der mannigfaltigen Verpflichtungen, die Dir als Senator in Rōma bestimmt auferlegt werden. Zumal es nicht von mir intendiert ist.", erwiederte Mārcus seinem Cousin. Erneut nahm er einen Schluck aus dem Glas zu sich, bevor er fortfuhr.


    "Da Du den Rechtskurs selber zu besuchen gedenkst, frage ich mich, ob es Dir recht ist, mich mitzunehmen. Des weiteren, kennst Du eine brauchbare Unterkunft in Rōma, die zu nutzen sich lohnt? Oder steht bei Dir ein Raum zur Zeit ungenutz frei? Auf meiner Reise hier hin hatte ich, für meinen Teil, schon genug Mitbewohner krabbelnder Art und, bei Herkules, erst die Seemänner." Allein bei dem Gedanken an die Mannschaft des Schiffes, das er von Gades bis Massilia genutz hatte fing er an sich leicht zu schütteln und schloss kurz die Augen. Es war eher instinktiv, so dass er nicht mitbekam, dass auch andere es mitbekommen würden.


    "Die Legionen betreffend geht es mir wirklich nicht um das Überspringen. Und mir ist bewußt, dass jeder wohl als Tiro anfängt. Aber wie Du schon erwäht hast, die Möglichkeiten im Anschluß sind es, die es abzuwägen gilt. Natürlich werde ich Deinen Rat und Empfehlung bei der Auswahl, welcher Einheit ich schlußendlich beitrete, beachten. Du hast den weit besseren Überblick und Erfahrung.", ging Mārcus auf das Thema Militär ein. Er stand ganz am Anfang und sein Cousin ist wohl vernetzt und erfahrener als er selber. Nur ein Narr hört nicht auf den Ratschlag erfolgreicher Menschen, zumal wenn sie in der eigenen Familie zu finden sind. Des weiteren wurde er auch so erzogen, strebsam zu sein, die Götter zu ehren und Respekt und Achtung auch und erstrecht innerhalb der Familie an den Tag zu legen.