Beiträge von Claudia Sabina

    Vor Corona kam dann plötzlich die Anordnung, diese müsse nun abgebaut werden. Daher muss ich im Moment mal etwas mehr Urlaub machen als ich es sonst tue. Aber das interessiert üblicherweise niemanden, wenn er über Lehrer lästern kann. ;) :D

    Darf ich fragen, ob du im gewöhnlichen Schuldienst bist? Das ist interessant mit dem Überstundenabbau. Das ist hier völlig unmöglich während der Schulzeit, und die Ferien sind eh unterrichtsfrei.

    Jeder der lästert, darf mal eine Schulwoche vor einer saftigen Hauptschulklasse voller Pubertierender stehen. :D


    Flo ist auf dem besten Wege, das Klischee zu erfüllen, dass Lehrer nur Halbtags arbeiten und ständig Ferien haben

    Das Klischee: Lehrer haben vormittags Recht und nachmittags frei, jaja.

    Das ist falsch. Wir haben den ganzen Tag Recht.

    Für kurze Texte ja, aber ich bin ja eher eine Freundin des ausführlichen. Ich schreibe meist vor, brauch manchmal sogar mehre Anläufe. Wenn dann auch lieber mit dem Tablett als mit Handy. Bin halt von der alten Schule.

    Ich hoffe auch das die Reha mir gut tut und vor allem, das die da einsehen das fast 40 Jahre in der Pflege reicht und ich vorzeitig in Rente gehen kann.

    Ich kann auch nicht am Handy schreiben. Mich stört die Autokorrektur. Sie hat aus "Parther" glatt schon "Panther" oder "Partner" gemacht.

    Ich wünsche Dir einen guten Rehaaufenthalt, Flavia Maesa, mit dem von Dir gewünschten Resultat :)


    LG

    Als die Claudia sich noch einmal an mich wandte und nachschob, dass ihr Anliegen natürlich nicht die Arbeiten am Aquädukt stören sollte, nickte ich ihr zu und lächelte sie lieb an. Das war mir natürlich auch klar und auf keinen Fall sollte die junge Frau denken, dass ich auf Grund ihrer Frage irgendwie schlecht über sie denken könnte.


    Dann ging das Thema über zu Stoffen. Obwohl ich dort nicht sonderlich bewandert war, einkaufen liess ich die Sklavinnen, genoss ich trotzdem die Ruhe des Spinnens.


    Ich spinne auch sehr gerne. Es beruhigt mich. Aber für edlere Stoffe schicke ich meine Sklavinnen in die Nähe des Trajanischen Forums. Dort soll es einige sehr gute und nicht überteuerte Tuchhändler geben. Bisher war ich mit den Baumwollstoffen und der Seide immer sehr zufrieden, welche sie mir brachten.

    Iulia Stella lächelte lieb und dachte bestimmt nichts Falsches, was Sabina freute. Sie wusste selbst, dass sie etwas forsch sein konnte. Ihre direkte Art und ihre außerordentliche Körpergröße ließen sie Gefahr laufen, ein wenig unweiblich zu wirken.

    Die Iulia kam ihr wie das Ideal einer gütigen Matrona vor. Sabinas eigene Mutter Cloelia war kein mütterliche Typ, so dass das junge Mädchen sich unwillkürlich von der Iulierin angezogen fühlte:

    "Vielleicht werde ich meinen Onkel bitten, dass jemand von einem Laden beim Trajanischen Forum ins Haus kommt und mir welche von den Stoffen zeigt. Ich kann keine Sklavin losschicken, da ich selbst noch nicht weiß, was ich möchte"

    Die leichtfertige Aglaia würde mit etwas Transparentem ankommen, und Anaxarete würde ihre junge Herrin zumindest modisch zur Vestalin machen; nein, Stoffe aussuchen würde die Claudia lieber selbst:

    "Das helle Tuch für dein Baumwollgewand und die blaue Seide hast du dort erworben? Sie sind beide wirklich hübsch"


    „Nutzen haben einige unsere Bauwerke sicher mehr, da gebe ich dir recht Claudia Sabina. Obwohl…“ sie lachte auf „ auch wir haben Baumeister die mehr zu ihrem eigenen Ansehen bauen als zu unserem Nutzen. Denk nur an die ganzen Bauten Neros…höher, weiter, schrecklicher. Da finde ich ein monumentales Grabmal, mitten in der Wüste, doch beeindruckender als eine halbe Stadt abzureißen nur um etwas scheußliches hinzustellen. Muss den wirklich alles von Nutzen sein? Reicht den nicht auch einfach die Genialität des ganzen? Das Können etwas nie vorher dagewesenes zu erschaffen? Sieh die die Pyramiden an, steht man erstmal davor fühlt man sich so klein. Diese riesigen Steinblöcke schon allein vom Steinbruch zum Bauplatz zu bekommen ist eine Herausforderung. Sie, ohne sie zu zerstören, aus dem Berg zu schlagen, ich kann mir gar nicht vorstellen wie und dann auch noch so aufzutürmen das nicht wieder alles in sich einstürzt. Ich finde es beeindruckend, fast schon wie von Götterhand geschaffen. Ein Mensch kann das nicht alleine.“

    Zu ihrer Überraschung verteidigte Flavia Maesa die Kühnheit und Kunstfertigkeit der aegyptischen Pyramidenbauer. Schön sah sie dabei aus, als sie sprach, fand Claudia Sabina: So elegant und mit geröteten Wangen und blitzenden Augen:


    "Divus Vespasianus, der verstorbene Kaiser Vespasian, hat Neros Goldenes Haus auch abreißen lassen und das Gelände dem Volk von Rom zurückgegeben, weil es so ein scheußlicher Anblick gewesen sein muss", sie schüttelte sachte den Kopf:

    "Dennoch würde ich persönlich lieber eine Bibliothek stiften wie die von Alexandria oder Thermen wie der Feldherr Agrippa oder ein Kolosseum wie die ehrenwerten Flavier, von denen jeder Bürger was hat als nur ein einziger toter König, der zumal gar nichts davon mitbekommt, weil er bereits verstorben ist"

    „Ich weiss, für eine römische Matrone ziemt es sich am Webstuhl zu sitzen oder zu spinnen. Meine Mutter hat das geliebt und konnte dabei uns Kindern so schöne Geschichten erzählen aber für mich ist das eher Straffe als Beruhigung. Ich muss immer in Bewegung sein, vor ein paar Tagen war ich bei einem Waisenhaus um meine Unterstützung anzubieten, ich hatte auch gehört das eine meiner Verwandten da schon da war. Ich hab sie aber nicht dort angetroffen. Ich finde so etwas ist viel wichtiger als zu spinnen oder zu weben. Seit Ihr so gut darin, dass Ihr den Stoff auch tragt? Das überlasse ich lieber denjenigen die damit gutes Geld verdienen.“

    Claudia Sabina überlegte einen Moment, bevor sie antwortete:

    "Ich spinne und webe gerne, weil ich da Geschichten und ...Neuigkeiten hören kann" Und Klatsch. Das verbat sie sich zwar, doch manchmal war es soo interessant. Es war nicht leicht, da den eigenen moralischen Ansprüchen gerecht zu werden:

    " Aber meine Gewebe sind nur so mittelmäßig. Meistens gebe ich sie unseren Sklaven"


    Sie zuckte abwertend mit der Schulter „ es gibt schönere Gegenden, ich war in Menphis und auch weiter den Niel herunter, es ist schon ergreifend was da so im Sand steht. Ich bin immer sehr beeindruckt wenn man sieht was so alte Kulturen doch zustande bekommen haben. Doch nichts geht über unsere römische Architektur.“ Sie schenkte dem jungen Mädchen ein aufrichtiges Lächeln „Wer ist dein Tutor und wie kommt es das du dich für so etwas technisches interessierst? Das ist doch etwas ungewöhnlich für eine junge Frau wie du“

    " Mein Tutor ist mein Onkel, der Praefectus Urbi Claudius Menecrates. Aber nicht er sucht mir die Lektüre aus, sondern mein Hauslehrer Agamedes tut das. Er meint, dass ich mich ruhig intensiv mit Sachen beschäftigen soll, die mich nicht brennend interessieren, denn das würde meine Geduld schulen.

    Ich kann Dinge viel besser verstehen, wenn ich sie mit eigenen Augen anstatt nur vor dem inneren Auge sehen kann", erwiderte Sabina:

    "In Memphis und den Nil hinunter bin ich leider nie gewesen. Hast du auch das Klagen der Memnonstatuen hören dürfen? Es soll Glück bringen, wird zumindest gesagt. Ich finde die aegyptische Kultur auch sehr beeindruckend, aber unsere Bauwerke scheinen mir, wie du schon sagtest, auch irgendwie von größerem Nutzen für die Menschheit"


    Die Römer bauten Thermen und Aquaeducte, die das Leben angenehmer machten. Die Claudia hielt das für sinnvoller als eine Pyramide, von der man nicht recht wusste, für was sie gut war. Allerdings sprachen alle immerzu von der Weisheit der alten Aegypter, so das da noch mehr dahinter stecken musste.


    Stella hörte dem weiteren Gespräch gespannt zu. Dass ihr Mann wohl kaum eine Führung für die Damenwelt Roms organisieren würde, selbst wenn er es könnte, das war für sie klar. Trotzdem würde sie das Interesse mit ihm besprechen und sehen, ob es nicht doch eine Möglichkeit gab. Zumindest den Aquädukt würde man auf jeden Fall von vielen Orten Roms aus sehen können. Die Pumpwerke und Speicherwerke, oder sogar die Verteilwerke, das waren dann vermutlich schon andere Dinge.

    Der Gedanke erinnerte sie wieder an ihre Bitte an die Iulia, die natürlich nicht für ihren Mann sprechen konnte und daher nicht gleich etwas dazu sagte. Hoffentlich dachte Iulia Stella jetzt nicht, dass Sabina die Baustelle bloß sehen wollte, um ein neues Kleid vorzuführen und vor Männern zu kokettieren. Sie errötete ein wenig unter dem Gedanken, dass man das glauben konnte:

    "Nur wenn es bei der Arbeit nicht stört", fügte sie daher hinzu.

    Sie lachte vergnügt auf und Ihre Augen strahlten fast.

    “Wie klein die Welt doch ist, ich habe über 15 Jahre dort verbracht. Mehr oder weniger, mein Mann war in Nikopolis stationiert, als Tribun, und natürlich hatten wir dort unser Haus, aber ich war so oft wie es nur ging bei meiner Freundin Messalina. Ihr Mann ist ein bedeutender Tuchhändler und entstammt dem Gentes der Marcia. Oh diese Stoffe...” sie schwärmte richtig und strich über Ihre Stola. “ Ich hoffe das ich auch hier in Rom jemand finde der diese Qualität und vor allem Auswahl hat.”

    In der Welt der Claudia kamen bedeutende Tuchhändler schlicht nicht vor. Bedeutende Konsule und bedeutende Heerführer, das ja. Ein wenig beneidete das Mädchen die Flavia um die Freiheit, die sie in Alexandria wohl genossen hatte: Aber auch Sabina hatte, seit sie die weite Reise unternommen hatte, mehr Kontakte mit der "wirklichen Welt" gehabt, wie sie es nannte und fand es großartig:

    "Nikopolis kenne ich gar nicht", gab sie zu: "Ist es hübsch dort?", es war eine reine Garnisonstadt, das wusste sie:

    "Ich weiß leider auch noch keinen guten Stoffhändler hier in Roma. ", sie schaute Aemilia und Iulia an:

    "Vielleicht könntet ihr uns jemanden empfehlen?"

    Natürlich hatte die Claudia auch immer selbst Wolle verspinnen müssen und tat das noch. Es gehörte zum Bild einer sittsamen Römerin, sie beim Wollespinnen anzutreffen. Aber keiner zwang sie, die Ergebnisse ihrer Spinnkunst zu tragen.

    Und schon ging das Gespräch wieder mit dem Thema der Societas Veneris weiter:

    Jede Frau darf der Societas beitreten. Wenn dein Tutor es also erlaubt, darfst auch du uns sehr gerne besuchen und dann darüber entscheiden, ob die Societas ein Platz für dich ist oder nicht.

    "Ich werde meinen Tutor fragen", sagte Claudia Sabina, und da sie selbst das Thema Aquaeduct angeschnitten hatte, hörte sie andächtig zu:

    Ja, der Kaiser hat den Bau eines neuen Aquäduktes angeordnet und als Curator Aquarum ist mein Mann für den Bau verantwortlich. Die Bauarbeiten stehen jedoch noch ganz am Anfang. Zuerst muss die Quelle gefasst und gesichert werden, damit der Bau der notwendigen Speichertürme und Pumpwerke überhaupt beginnen kann. Ein Besuch wird sicherlich möglich sein, sobald der Aquädukt etwas näher an der Stadt angekommen ist. Die Baustelle am Ende, also hier in der Stadt, ist soweit ich weiss noch nicht in Angriff genommen worden.

    "Das würde ich sehr gerne sehen. Meinst du, dein Mann könnte eine Besichtigung veranlassen und jemanden abstellen, der etwas erklärt? Ich würde gerne Pumpwerke in Natura sehen, denn bisher habe ich nur darüber gelesen", sie zog eine Grimasse, Vitruvius gehörte nicht zu ihren Lieblingsautoren und sie hatte sich mit ihm geplagt:

    "Vielleicht würden sich noch Damen anschließen"

    Wenn nicht, durfte auch die Claudia auf keine Baustelle, das konnte sie sich schon denken.

    „Ich bin eine Anhängerin der Bona Dea, wie du ja wahrscheinlich weißt eine rein weibliche Gemeinschaft. Die Vestalinnen unterstützen uns bei Ihrem großen Fest im Dezember und im Mai, aber dazwischen hatten wir auch unsere Treffen.“ Merke sie vorsichtig an. Es war kein einfaches Thema, eine Göttin die nur von Frauen verehrt wurde war für so manchen Mann gefährlich und sehr konservative Frauen würden da vielleicht auch etwas anrüchiges drin sehen. Wobei es das absolut nicht war, es ging eben nur um Frauenangelegenheiten, wie Fruchtbarkeit, Frauenkrankheiten und Ihr Leben als Frau.

    In Alexandria fand man an jeder Ecke einen anderen Kult, und Sabina hätte gedacht, dass sich auch die Flavia irgend etwas Exotisches ausgesucht hätte, eine okkulte Gottheit, die das Sinnliche mystisch kribbelnd ins Übersinnliche erhob. ( Nicht dass die Claudia so etwas schätzte, aber sie hatte so manches gehört). Die Bona Dea war eine der ureigensten Göttinnen Roms. Dennoch sprach Flavia Maesa so, als wäre sie lieber vorsichtig.

    Sabina beschloss, das Thema unter vier Augen anzusprechen, wenn sie die Gelegenheit erhalten sollte.


    Obwohl Anaxarete ihr die Ohrringe fest in die Ohrläppchen gedrückt hatte , drohte sich einer zu lösen, und die Sklavin griff beherzt zu und drückte ihn wieder fest:

    "Es ist hier wirklich herrlich .... aua!" Sabina hatte das so wohl vorbereitete Fest loben wollen. Sie legte ihre Hand rasch auf die Hand ihrer Dienerin. Sie schlug sie nicht, aber sie bremste sie und zischte ihr auf Griechisch zu, sie solle das lassen. Dann vollendete sie ihren Satz:

    "Wie schön Du es hier hast, Flavia Maesa"

    Habe gerade mal die Kurzbeschreibung gelesen. Wie würdest du die Atmosphäre von "Ich bin Circe" beschreiben? Das geht aus der Beschreibung nicht hervor, die sich leider nur um den Inhalt dreht.

    Ist wie eine Autobiographie geschrieben, die sich über Jahrtausende erstreckt. Mir gefiel die Beschreibung der Götter, die unsterblich, alterslos und mit allem begabt, eigentlich keine Weiterentwicklung erfahren, sich langweilen und sich die Zeit damit vertreiben, zu intrigieren, Ungeheuer zu erschaffen/ zu gebären und sich gegenseitig Schmerzen zuzufügen (Leiden können sie ja) Kirke entdeckt eine neue Magie, die mit Arbeit, Kräuterwissen- und Studium verbunden ist und wird eine pharmakis, eine Hexe.


    Wenn Dir jedoch Tolkiens Stil gefällt, wird dir ihrer nicht zusagen: Kaum Landschaftsbeschreibungen


    Bei Tolkien habe ich nur die ersten 50 Seiten Hobbit- Kunde nicht gerne gelesen, ansonsten sind die Beschreibungen von dunklen Wäldern, düsteren Hügeln, dem lieblichen Auenland, die Tiefen von Moria und der Totensumpf, als Frodo und Sam dort durch müssen, in meinen Augen einfach göttlich. Sogar der Sonnen- und der Mondstand werden jedesmal erwähnt.

    Die Bücher zu lesen, ist für mich jedes Mal so, als würde ich selbst mit allen Sinnen auf diese Reise gehen.


    Warum hattest du das "Lied des Achill" nach 50 Seiten abgebrochen?

    Die ganze Zeit thematisiere Frau Miller, dass die beiden Jungs ein homosexuelles Verhältnis haben, was sie verstecken müssen.


    Warum das? Hätte in der Antike niemanden interessiert, außer vielleicht die anderen Jungen im Palast, die in Patroklos einen Konkurrenten um die Gunst des Achill sehen würden. Aber so ist die Mutter Thetis eine fürchterliche Zicke, und Prinzessin Deidameia erhebt sentimentale Ansprüche, und alle zusammen benehmen sich wie Menschen heutzutage.


    Dabei liegt das nicht an mangelnder Sachkenntnis; die Autorin ist vom Fach, Altphilologin, hat 10 Jahre an dem Roman geschrieben.


    Doch hatte ich den Eindruck, als wolle sie aus dem Stoff unbedingt ein modernes LBTQ- Drama machen, und das gefiel mir nicht so recht.

    ich habe gerade "Ich bin Circe" von Madeline Miller gelesen. Ein recht bunter, detaillverliebter und spannender Fantasy- Roman in einem griechische - Mythologie - Setting. Am Ende folgt der Roman in groben Zügen der Telegonie und den Nostoi, die mir persönlich beide nicht geläufig waren, weshalb ich über das Ende überrascht war. Will aber nicht spoilern.


    Auf jeden Fall gefiel mir das zweite Werk der Autorin viel besser als ihr Erstling "Das Lied des Achill", da weiß ich allerdings nicht, ob es noch besser geworden wäre, ich habe nach den ersten fünfzig Seiten aufgehört zu lesen.

    Die Societas Veneris ist nicht wirklich ein Kultverein. Vielmehr ist der Sinn und Zweck, das Werk der Venus unter den Menschen zu verbreiten. Das bedeutet, dass wir versuchen den Menschen, und hier vorallem den Frauen, zu zeigen und zu helfen, wie sie Liebe verbreiten können. Liebe in jeder Art ihres Seins oder Tuns, ganz egal welche Stellung oder welches Ansehen sie haben. Venus hilft uns allen, sie unterscheidet nicht zwischen alt und jung, reich oder arm.

    ...

    Du bist erst seit kurzem in Rom? Woher bist du denn gekommen? Wo verbrachtest du deine Kindheit?

    Das sich die Aufmerksamkeit nun auf die Claudia richtete, machte sie aber nicht verlegen. Da hatte sie als Spross einer alten Patrizierfamilie keine Komplexe.

    Sie nickte nun:

    "Das Werk der Liebe unter den Menschen verbreiten klingt wie etwas, was auch mein bevorzugter Philosoph Gaius Musonius Rufus sehr gut heißen würde: Denn ein Gemeinwesen sollte von Menschenliebe, Güte, Gerechtigkeit und Sorge um das Wohl des anderen zusammen gehalten werden. Die Basis für das ideale Gemeinwesen ist jedoch die Gattenliebe" Sie hätte ja noch mehr über den von ihr tief verehrten Musonius sprechen können; stattdessen fragte sie:

    "Dürfte ich denn auch in die Gesellschaft der Göttlichen Venus eintreten, wenn mein Tutor es erlaubt?"

    In Alexandria habe ich jahrelang an Ihren Festen teilgenommen und auch geholfen. Ich hoffe das auch hier in Rom weiter machen zu können.“

    Bei der Bemerkung ihrer Gastgeberin horchte sie dann auf: "Alexandria? Dort habe auch ich meine Kindheit und Jugend verbracht. Sozusagen im Schatten des Tetragon Alexandris. Meine Mutter hatte nach dem Tod meines Vaters einen Ritter geheiratet, und da ich noch keine sieben Jahre alt war, hat sie mich dorthin mitgenommen"


    Jetzt wurde auch deutlicher, weshalb die Claudia noch nicht verheiratet war. Es war schlicht kein Bewerber präsent gewesen, der standesgemäß genug gewesen wäre. Außerdem hatten weder Mutter noch Stiefvater das Recht, jemandem ihre Hand zu versprechen.

    Ihre Mutter Cloelia Minor hatte es zumindest eilig gehabt, Sabina nach Rom zu ihrem Vormund zu schicken. Schon Gerüchte über ehrgeizige Pläne konnten ja gefährlich werden.

    Sabina wollte an so etwas gar nicht denken. Sie hing durchaus an ihrer Mutter und den beiden Stiefbrüdern:


    "Ich bin ebenfalls erfreut deine Bekanntschaft zu machen, Claudia. Magistra Iulia und ich kennen uns bereits von ihrer Hochzeit. Ich beglückwünsche dich zur Geburt eines gesunden Sohnes, Iulia. Dein Mann ist bestimmt hocherfreut."

    Auch Aemilia war nicht gekleidet wie eine traditionelle Ehefrau. Das konnte daran liegen, dass sie eine andere Art Mode bevorzugte wie die bequemere, griechische oder andere Gründe haben.....

    Sabinas Ornatrix Aglaia riss etwas die Augen auf, als die Aemilia sprach. Sabina runzelte die Stirn. Ihre Aglaia hatte sich, seit sie in Roma waren, zu einer wahren Acta Diurna entwickelt und wusste alles über jeden. Roma war genauso ein Dorf wie Alexandria. Aber Sabina lehnte Tratsch hinter dem Rücken Dritter für sich ab, auch wenn er unterhaltsam sein konnte. Das wäre nämlich gegen die Wertvorstellung ihres Philosophen gewesen. Dann doch lieber ein Thema, welches zeigte, dass man kein klatschsüchtiges Weibchen war, sondern tagespolitisch auf dem Laufenden:


    "Baut nicht dein Mann gerade das neue Aequaeduct, Iulia Stella? Wie hat er noch einmal die Quellen gefunden? Ich würde mir die Bauarbeiten sehr gerne einmal ansehen, möchte aber den Arbeitern nicht im Weg stehen"

    Sabina fühlte sich trotz ihres klangvollen Namens etwas schüchtern, was bestimmt auch daran lag, dass sie im Gegensatz zu den anderen Damen keine Matrona war.


    Sie trug noch die einfachere Tracht und die Frisur eines jungen Mädchens, war dafür jedoch für stadtrömische Verhältnisse schon in fortgeschrittenem Alter, was verschiedene Gründe hatte. Sie hatte die Einladung auch nur annehmen dürfen, weil keine Männer anwesend sein würden. Anaxarete würde genau auf ihren Ruf achten. Im Moment sah ihre Aufpasserin allerdings sehr zufrieden aus: Selbst die Musiker waren Frauen.


    "Ich kenne auch noch nicht viele Leute, ich lebe erst seit kurzem in Roma, Maesa", erwiderte sie Flavia Maesa. Deren Vorschlag, sich ein Plätzchen zu suchen und zu sitzen, nahm sie nur zu gerne an:


    "Schön, dich kennen zu lernen, Aemilia. Und Dich Iulia auch", sie richtete ihren forschenden Blick auf Iulia Stella:

    "Welchem Werk hat sich die Societas Veneris denn verschrieben, Magistra Iulia?", fragte sie.


    In Alexandria gab es so viele Kultvereine dieser Art wie Götter, was bedeutete: sehr, sehr viele, doch die Claudia hatte noch nie mit einer Magistra gesprochen. Einen kurzen Augenblick hoffte sie, dass die Iulia kein Geld für die Errichtung eines Tempels sammeln würde. Dann würde es die Höflichkeit gebieten, dass Sabina eine zweite Schmuckdose hergab und vielleicht noch etwas von ihrem Geschmeide, um spenden zu können.

    Claudia Sabina stieg mit Hilfe ihrer beiden Sklavinnen Aglaia und Anaxarete aus ihrer Sänfte. Die junge Aglaia hielt dabei die safranfarbene Palla über dem Boden; ansonsten trug Sabina eine lange moosgrüne, sorgfältig gefältelte Tunika mit einem bestickten Halsausschnitt.


    Sabinas Amme Anaxarete zupfte an Claudia Sabina herum und drückte auch die Ohrringe aus Jaspis noch einmal fest in die Ohrlöcher, so dass die Claudia einen Moment lang das Gesicht verzog. Sie fragte sich, wie man einen klaren Gedanken fassen konnte, wenn man ständig an ihr herumzuppelte.


    Dann ging sie gemessenen Schrittes zur Tür, ließ sich ankündigen: " Claudia Sabina" und in den Hortus führen, der aufs Angenehmste wie auch Prächtigste hergerichtet war. Ein großer Pavillon stand im Garten, es duftete nach erlesenen Essenzen und köstlichem Essen, und die sachten Töne von Instrumenten, die eingestimmt wurden, drangen an ihr Ohr.


    Auch Claudia Sabina hatte ein Geschenk dabei, welches Anaxarete ihr nachtrug. Da die Claudia ihrem Vormund nicht zur Last fallen wollte, ja noch mehr, im Geiste ihres verehrten Philosophen Musonius Rufus nach Mäßigung strebte und daher den Ehrgeiz hatte, mit ihrem Taschengeld auszukommen, hatte sie vor, sich von ihrer schönsten Schmuckdose zu trennen, die sie besaß. Es war eine ebenfalls aus Jaspis geschnitzte Dose mit Deckel in Form eines Skarabäus.

    Claudia Sabina hatte sie aus Alexandria mitgebracht, und hielt sie für eine wirkliche Antiquität. Die Schmuckdose war eine jahrhundertealte Darstellung des Gottes Chepre - Horus, des Gottes der aufgehenden Sonne, der Wiedergeburt und Unsterblichkeit. Auf jeden Fall sollte ihr Geschenk der Gastgeberin Glück bringen.


    Anaxarete stellte es zu den anderen Geschenken. Der Name von Sabina stand daran, damit Flavia Maesa auch später noch wusste, bei wem sie sich bedanken konnte.


    Flavia Maesa - Claudia Sabina war sich sicher, dass sie es sein musste, weil eine blonde Dame direkt vor ihren Augen sie namentlich grüßte, war natürlich älter als Sabina und wirkte selbstsicher und elegant zugleich.


    Claudia Sabina trat auf die vermutete Flavia zu:

    "Salve werte Flavia Maesa, ich bin Claudia Sabina. Ich freue mich, Dich kennen zu lernen" , sagte sie.


    Da Sabina ungewöhnlich groß für eine Frau war, überragte sie sie und musste ihren Kopf etwas neigen.

    >>> Die Claudia hatte ihren Hauslehrer Agamedes geschickt, ihre Post zu besorgen, da sie ihm zutraute, sich durchzufragen, falls er den Weg nicht fände. Agamedes war jedoch nicht mehr gut zu Fuß, so dass es eine ganze Weile dauerte, bis er zu der Villa kam und das Antwortschreiben seiner jungen Herrin abgab:


    Claudia Sabina Flaviae Maesae s.d.


    Werte Flavia Maesa, es ist mir eine Ehre und eine Freude, Deine Einladung für Morgen anzunehmen. Ich komme gerne. Alles Gute für Dich und die Deinen. Vale CLAVDIA SABINA


    Ich komme wie üblich zu spät, dennoch hoffe ich, dass mich das Leben da nicht bestraft. Daher meine 5 Cent, wie Flavia Maesa schreibt, oder noch stilechter: Asses


    Die westliche Medizin ist führend in allem, was Chirurgie und Bekämpfung von Infektionskrankheiten betrifft.


    Die Crux sind die sogenannten "Zivilisationskrankheiten": Diabetes Typ II, Autoimmun- Erkrankungen, Schmerzerkrankungen, "Rücken", Entzündungen im Körper, etc wobei auch Ärzte darunter leiden, wenn sie bei Patienten nicht weiterkommen und ihnen nicht helfen können.

    Komplementärmedizin heißt, den Kreis der Patienten, denen man helfen kann, zu erweitern.

    Aber auch die gehört in die Hände von Fachleuten. Selbsternannte Gurus mit Absolutheitsanspruch haben auf medizinischem Gebiet nichts zu suchen.

    Übrigens kann auch der Placebo- Effekt klinischen Nutzen bringen, "nur" der Placeboeffekt ist nicht richtig, die Effekte sind beispielsweise im MRT darstellbar, wenn das endogene Opioid- System aktiviert wird.

    liebe Grüße

    24h - Themenansicht funktioniert nun auch für Gäste.

    Danke. Ja, das geht gut.

    Eigentlich sollte das Problem mit den falschen Gens-Einträgen gelöst sein.


    Falls nicht in die Profileinstellungen gehen.


    Ganz unten in 'Gentes im Kontrollzentrum' eine 1 eintragen und auf 'Absenden' klicken.

    Ich konnte die Gentes mit dem von dir vorgeschlagenen Weg plus danach einmal Strg und F5 drücken entfernen. Aber beim nächsten Einoggen sind sie alle wieder da.


    Korrektur gerade eben: Nein, sie bleiben endgültig weg. Problem scheint gelöst. Auch danke hierfür.

    Danke an @Rusticus für die Arbeit .


    Folgendes ist bitte nicht als Kritik zu verstehen, sondern es sind Hinweise, wo es bei mir noch hakt.

    Bei mir hat sich ein Fehler eingeschlichen. In der Handyansicht fehlt hinter dem Forum die 24 Stundenansicht. Ich schaue immer dort hinein was es neues gibt.

    Das ist auch am PC bei mir so, wenn ich mich nicht eingeloggt habe. Ist angedacht, die 24 Stunden- Ansicht generell wieder herstellen?


    Einzig einen kleinen Bug haben wir. Es ist möglich das bei einigen Spielern im Kontrollzentrum zusätzlich Gentes angezeigt werden. Den Bug werde ich so schnell es geht beheben.

    Ja, bitte. Bei mir sind es so viele Gentes, dass ich mich nicht ausloggen kann, weil ich das Ausloggfeld nicht mehr sehe. Ich muss dann immer erst auf 75% Ansicht verkleinern.

    LG

    >>>

    Claudia Sabina hatte den Brief ihrer Mutter aus ihrem Cubiculum geholt und war schnell wieder nach draußen zum Peristyl zurückgegangen, wo Claudius Menecrates sie erwartete.
    Auf dem Weg dorthin überflog sie noch einmal die Zeilen. Der Inhalt klang an einer Stelle so, als trüge sie, Sabina, irgendwie unsichtbar die Schuld an etwas, was sie nicht recht abmessen wusste und auch nicht verbrochen hatte. Und er war ihr peinlich. Ihre Mutter und ganz gewiss auch ihr Stiefvater wollten sie eindeutig aus dem Hause haben.
    Sabina wusste natürlich, dass Angehörige des Senatorenstandes nur mit kaiserlicher Erlaubnis in die Provinz Alexandria et Aegyptus reisen durften. Die Provinz war die Kornkammer des Reiches und für den Kaiser zu wichtig, um zu riskieren, dass sich jemand womöglich der Getreideversorgung für die Hauptstadt bemächtigte und Frieden und Wohlstand gefährdete. Deshalb hatte auch Mutter Cloelia Minor nur einen zugegebenermaßen reichen Ritter zum Wiederverheiraten gefunden und keinen Senator. Aber Claudia Sabina war nur ein Mädchen, und sie fühlte sich auch nicht sonderlich wichtig.


    Doch jetzt hatte ihr Onkel vorhin auch gesagt, dass eine Claudia per se schon etwas Besonderes war. Und er hatte noch etwas angefügt, was in ihr ein Gefühl von unerwarteter Wärme erzeugte, weil sie so einen Satz schon lange nicht mehr gehört hatte: "Wie gut, dass du jetzt hier bist" Und er hatte gesagt, er habe sich mit ihrem Vater Severus gut verstanden. Ob Onkel Menecrates ihr mehr über Vater erzählen konnte?


    Sabina näherte sich der Gestalt im Sessel. Ihr Schatten fiel über ihn: „Für dich, Onkel Menecrates.“, sagte sie nervös und streckte ihm den Brief entgegen:


    Cloelia grüßt ihren lieben Claudius Menecrates und hofft, er und die Familie sind bei bester Gesundheit, und sie wünscht ihm den Segen der Unsterblichen.

    Hier senden wir dir dein Mündel, meine liebe Tochter Sabina, nachdem sie eine wohlbehütete Kindheit, in der man es ihr an nichts fehlen ließ, im Hause meines Gatten, des Ritters Haterius Nepos genießen durfte.

    Doch nun ist sie endgültig in das Alter gekommen, in dem ihre Herkunft den Ehrgeiz einiger anstacheln könnte. Möge ihr Weg in unserem geliebten Rom unter deiner Obhut weiterhin ein glücklicher sein.

    Wir danken Dir schon einmal im Voraus dafür, dass Du sie in dein Haus aufnimmst. Auch mein Gemahl sendet dir die besten Wünsche.

    Vale bene Cloelia Minor

    Menecrates schickte Sisenna zum Nachdenken auf ihr Zimmer, und auch wenn Sabina das Leid tat, hätte sie doch nie dagegen protestiert: Eine Entscheidung des Pater Familias war Gesetz in seinem Haus. Sie konnte der kleinen Verwandten nur einen liebevollen Blick zuwerfen, der bedeutete: Wir sehen uns später ja noch hoffentlich öfter.

    Dennoch hatte sie das Gefühl, ein gutes Wort für Sisenna einlegen zu müssen, zumal Onkel Menecrates nicht mehr ganz so bewölkt wirkte:
    „Sisi ist außergewöhnlich.“, sagte sie: „Sehr weit für ihr Alter. Wir waren gerade dabei, den Begriff der Tugend, also der Arete oder Virtus zu klären – ich glaube, ich hätte mit sechs Jahren da gar nicht nachgefragt.“


    Menecrates nahm in einem Korbsessel Platz und sagte ihr, er würde auf sie warten. „Ich komme gleich wieder.“, sagte Sabina und eilte so rasch davon, dass ihr schwerer Zopf in ihrem Rücken hin- und her pendelte.
    >>>

    „Ich wollte nicht sagen, dass der Garten nicht repräsentativ ist. Im Gegenteil, er ist wirklich…. äh numinos. Doch ich habe bisher nur den wilden Teil gesehen, in dem der Wolf….“, sie brach ab. Denn nun war ihren Worten zu entnehmen, dass beide Claudias Ulf nicht nur vergessen, sondern sehr aktiv nach ihm gespürt hatten.

    Und Claudia Sabina war sich jetzt ganz und gar sicher, dass es zu den Hausregeln gehörte, das tunlichst zu unterlassen. In diesem Moment fühlte sie sich so sehr auf der Kinderseite der Familie, dass sie sich ebenso angesprochen fühlte, als Menecrates zu Sisenna sagte, dass sie sich in die Gespräche von Erwachsenen nicht einzumischen hatte. Sabina hatte vorgehabt, sich dem Verwandten als formvollendete junge Patrizierin im Kreise ihrer Dienerinnen und ihres Hauslehrers (Wo steckte Agamedes eigentlich?) zu präsentieren. Stattdessen...nun ja:
    „Ich danke dir für das herzliche Willkommen, Onkel. Es tut mir Leid, Sisenna darum gebeten zu haben, etwas zu tun, was du nicht billigst.“


    Aber nun wechselte der Vormund das Thema und fragte nach den Eltern:
    „Ich weiß nicht, ob du dich noch an meinen Vater Tiberius Severus erinnerst. Ich tu es kaum, er ist schon lange tot, und so viel Zeit hatte er ja nie. Cloelia, meiner Mutter geht es gut. Sie hatte gleich nach Ablauf der Trauerzeit wieder geheiratet, einen Ritter namens Haterius. Ich habe auch zwei kleine Halbbrüder. Mamma hat mir einen Brief für Dich mitgegeben, da steht dann alles drin, was sie dir sagen möchte.“
    Claudia Sabina sah etwas unglücklich dabei aus, doch sie war viel zu wohlerzogene Tochter, um den Brief von Cloelia Minor einfach zu unterschlagen.
    Da sie ohnehin neben ihm und der kleinen Claudia Sisenna zurück ins Haus ging, sagte sie: „Ich kann ihn ja gleich holen gehen, wenn du möchtest.“

    Claudia Sabina war verstummt und lauschte, weil sie von ganz nah ein Geräusch gehört hatte. Ihr weißes Gewand umgab ihre hohe Gestalt; und da sie in Begleitung der jungen Sisenna war, zog sie die Schultern nicht ein, was sie in Gesellschaft so oft tat, um von ihrer Größe abzulenken.
    Ihr Erstaunen dauerte genau einen Moment an, als anstatt eines Wolfes ein Mann in Toga durch die Büsche brach.

    Dann erfasste sie die Situation: Man hatte nach ihr gesucht. Das sie wirklich in Gefahr gewesen sein konnte, kam ihr allerdings nicht in den Sinn.
    Claudia Sabina ließ Claudia Sisennas kleine Hand nicht los. Etwas wie ein militärischer Befehl erklang. Kehrt marsch? Sie blieb stehen und wandte sich um. Antreten?
    Sie trat also an: „Salve“, grüßte sie, obwohl ihr ihr Herz bis zum Halse klopfte: „Ich nehme an, dass du mein Onkel Claudius Menecrates bist. Ich freue mich sehr, deine Bekanntschaft zu machen. Dein Garten ist ausnehmend schön, beinahe wie ein wildes Wäldchen; Sisi war so liebenswürdig, mich etwas herumzuführen, äh… auf meinen ausdrücklichen Wunsch natürlich. Ich bin Claudia Sabina.“
    Das war nicht exakt die richtige inhaltliche Reihenfolge einer Vorstellung, doch Sabina hielt es für besser, erst einmal eine entspannte Atmosphäre zu schaffen.
    Der Claudius war ein würdevoller, älterer Herr mit grauem Haar und grünen Augen, aber ein wenig wirkte er gerade wie ein ungnädiger Gott, etwas bewölkt, fand sie.