„Entspannend“, wiederholte ich nachdenklich. „Wie beim Einschlafen?“ Das klang nun irgendwie nicht aufregend, fand ich und suchte nach weiteren Situationen, in denen ich mich entspannt fühlte. Ah! Das rechtzeitige Aufsuchen eines Aborts, das war mitunter entspannend, weil es die Last nahm, zu spät an den entsprechenden Ort zu kommen, was peinlich wäre. Hatte Entspannung etwas mit dem Vermeiden von Peinlichkeit zu tun? Ich war ratlos, also am besten erneut nachfragen.
„Darunter kann ich mir nichts vorstellen. Geht es auch anders auszudrücken?“ Gleichzeitig grübelte ich selbst weiter – nach wenigen Augenblicken mit Erfolg.
„Gerade fällt mir eine Erklärung ein. Immer wenn ich mich mit Sophus getroffen hatte, war er angespannt, dadurch war ich es auch. Und so ein Zusammensein löst diesen Zustand auf? Man geht anschließend gelöst miteinander um? Nichts ist mehr kompliziert? Das ist doch prima! Ich glaube, ich mag diese Beschäftigung mit dem Partner, noch bevor ich sie in allen Einzelheiten kenne.“Voller Begeisterung strahlte ich Corvinus an.
Etwas an Corvis Ausführungen dämpfte jedoch meine Begeisterung. Es ging um die Gründe für besagtes Wachstum.
„So wie du das ausdrückst, klingt es nicht nur lieblos, sondern auch wahllos. Oder willst du mir damit etwa sagen, dass es einem Mann egal ist, WELCHE Frau da gerade lockt?“
Den grimmigen Gesichtsausdruck konnte ich nicht gänzlich unterdrücken.