Matidia ließ relativ rasch wieder locker, als sie bemerkte, dass sich etwas deutlich veränderte in ihrem Schritt. Auch wenn sie Sabacos Ausstrahlung und seine männliche Kraft und Präsenz sehr schätzte, war sie doch sehr froh, dass er es hierbei beließ und sie nicht drängte. Das wäre dem allen dann doch wieder nicht angemessen gewesen. Sie nickte bei seinen Worten. „Ich kann es kaum abwarten.“, sagte sie ehrlich, aber mit einem Lächeln. Es war eine Sache, auf die sie sich ehrlich freute, auch wenn sie nicht ganz sicher wusste, ob sie daran am Ende soviel Spaß haben würde wie der Mann. Auch das war schließlich eine Sache, von der sie gehört hatte, und es war durchaus eine Befürchtung, die sie beschäftigte.
Bei Sabacos Treueschwur blickte sie ihm natürlich in die Augen und hielt seinem Blick stand. Es waren ehrliche Worte, das merkte sie. „Gut. Und ich auf dich. Tacitus ist ein kluger Mann. Ich vertraue seinem Urteil.“ Sie nickte, auch wenn sie eigentlich keinen Druck aufbauen wollte. „Auch ich werde ehrlich sein.“ Als er weitersprach legte sie den Kopf schief. „Du kannst in einem Brief kreativ sein? Ich bin gespannt, wie das aussieht!“, sagte sie ehrlich interessiert. Es war unerwartet, das zu hören oder sich vorzustellen, wenn sie ehrlich sein sollte, aber die Vorstellung gefiel ihr. So ein Briefwechsel wäre sicherlich etwas, was das Feuer auch über jede Distanz am Brennen halten konnte!
„Ich glaube kaum, dass eine Sklavin ein Ersatz wäre.“ Sie atmete tief ein. „Aber ja. Eine Sklavin bedeutet nichts.“ Sie nickte kaum merklich, während sie ihn anschaute. Eine Erlaubnis auch von ihrer Seite, die sie ernst meinte. Lieber eine Sklavin als eine Freie oder eine Hure die ihm etwas wert wäre, ob Münzen oder Aufmerksamkeit. Männer waren Männer und brauchten das eben. Ob eine Frau einen Mann für sie ersetzen konnte war ein interessanter Vorschlag, den sie nicht in Betracht gezogen hätte, aber es wäre einen Versuch wert, bei Gelegenheit.
Bei seiner frage hielt sie inne und zog die Hand dann zurück. Meinte er das ernst? Nun, in Anbetracht dessen, was sie dort spürte, sicherlich, soviel wusste sie über Männer. Prüfend schaute sie sich um, doch sie waren allein. Dann schaute sie wieder zu ihm. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass an dir alles dran ist.“ Sie kaufte nicht die Katze im Sack, diese Befürchtung hatte sie nicht. Und wenn er wirklich nicht täglich im Lupanar war, wie er es gesagt hatte, dann würde sie dort auch keine unappetitliche Überraschung er warten. Matidia grinste und biss sich auf die Unterlippe. „Ja.“, sagte sie dennoch und rückte ein Stück von ihm ab, um ihm Platz zu machen, weil sie neugierig war und diese Gelegenheit zu einmalig schien.