Matidia verzog dennoch den Mund weiterhin. "Vermutlich stimmt das und wenn es dem Frieden dient, soll es mir recht sein." Sie setzte den Weg gen Basilica fort und seufzte. "Es führt mir dennoch vor Augen, dass ich nicht in Rom bin, sondern eben ... hier." Offensichtlich hätte sie auch etwas weitaus weniger neutrales sagen wollen, sich aber dann noch beherrscht.
Beiträge von Iunia Matidia
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"Sie vermischen die römischen mit ihrem Göttern. Und auch sonst sieht alles eben ein wenig anders aus." Man merkte wohl, dass die junge Frau bisher noch weitaus weniger herumgekommen war, als ihr Bruder.
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"Ah, ich verstehe. Dann schauen wir doch trotzdem mal.", meinte Matidia und setzte sich in Bewegung.
"Nun, es gibt jene, die hier stehen." Sie deutete auf das Capitolium und den Augustus-Tempel. "Und noch ein paar weitere Schreine und Heiligtümer." Sie verzog den Mund. "Allerdings haben die Barbaren gehörigen Einfluss hier und alles ist ein wenig anders als in Rom." Man merkte der jungen Frau an, dass ihr das nicht unbedingt recht war.
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Ein mildes Lächeln. Es stimmte, Stadtbrände waren nun wirklich nichts, was Mogontiacum allein auszeichnete, aber die Lage dieser Ruine war nun wirklich unglücklich, man hätte dort wirklich mehr draus machen können, fand Matidia.
"Ja, richtig. Dort finden wir ... vielleicht nicht alles, aber das Angebot ist wirklich gar nicht schlecht."
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Von Süden kommend erreichten Matidia und ihr Bruder Tacitus das Forum, auf dem es trotz der frühen Stunde schon einigermaßen geschäftig zuging. Die junge Frau blieb stehen und machte eine raumgreifende Geste mit beiden Armen.
"Da sind wir. Eine Taberna, eine leerstehende, abgebrannte Ruine, eine Provinzschule und sogar eine Therme." Sie seufzte. "Im Grunde, alles, was man braucht, nicht wahr?"
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Matidia lächelte wissend und nickte. "Ich hatte Zeit, um nachzudenken. Und vieles erlebt.", erwiderte sie ohne weitere Erklärung. Aber alleine die Sache mit der Reise nach Norden und dem Überfall wären wohl Grund genug, um das Leben auch anders zu sehen und zu schätzen. Alles weitere würde Tacitus früh genug erfahren. "Aber weise Sätze scheinen bei uns ja ohnehin in der Familie zu liegen.", fügte sie noch an, bevor sie dann mit ihrem Bruder weiter gen Forum spazierte.
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"Immerhin ist es etwas.", meinte Matidia murrend bezüglich des Theaters. Ihr Bruder hatte ja recht, wie eigentlich immer, aber sie sah seine Blicke und ahnte, was er dachte. Vermutlich genau das gleiche, was sie ebenfalls gedacht hatte, und es hob die Laune der jungen Frau kein Stück.
"Das stimmt. Aber wenn du die ganze Welt mit Rom vergleichst, wirst du nie den Moment und seine Schönheit wertschätzen können." Matidia klang ein wenig patzig, aber dann verstummte sie, überrascht von sich selbst und ihrer Erkenntnis, die sie gerade formuliert hatte. So etwas hätte sie noch vor wenigen Wochen nie gesagt, aber jetzt gerade hörte es sich richtig an. Sie lächelte ein wenig, nur für sich selbst. Die Dinge lagen anders als vor wenigen Wochen.
"Ja, schauen wir einmal. Komm.", meinte sie, und ihre Stimmung schien ein wenig aufgehellt. "Auch hier muss man nicht hungern und kann es sich gutgehen lassen."
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"Da werden wir sicherlich Gelegenheit finden!", meint sie schmunzelnd. Es wäre wirklich erfrischend, mit Tacitus einmal Wein zu trinken. Vielleicht sogar mehr, als geplant, warum denn auch nicht, man war ja frei hier und hatte allen Grund.
"Das Theater? Oh, es ist wirklich sehr groß. Ich hörte, es sei das größte nördlich der Alpen, aber Män... aber man übertreibt ja gerne.", rettete sie sich. "Ich bin nicht gut darin. zehntausend klingt gut."
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Natürlich hatte Tacitus recht. Er hatte schon immer so einen klaren Blick auf die Dinge, die ihr, als Frau, eben verwehrt blieben, auch wenn sie es nachvollziehen konnte. Aber natürlich war ein Familienoberhaupt in einer gewissen Verantwortung. Sie nickte bei seinen Ausführungen. "Da hast du wohl recht. Aber ich wäre auch in einem kleineren Heim mit einem Vater zufrieden gewesen." Status war nicht alles, und die Anwesenheit eines Vaters und einer Familie nicht zu ersetzen. Letztlich aber war man nicht hier, um über Verstorbene zu sprechen, auch wenn die Umgebung es hergab.
Tacituas war dermaßen gebildet, dass es einem Zuhörer Angst einflößen konnte, weil er zu jedem Thema soviel zu sagen hatte. Matidia war unwahrscheinlich stolz auf ihn, aber da es ihr Bruder war, war alles sehr viel einfacher. Sie lehnte sich an ihn und lächelte. "Ich glaube, das gefällt mir. Ich helfe die gerne, das Leben neben all' den Regeln zu sehen.", lachte sie. Hach, Tacitus war großartig. "Danke, großer Bruder. Und wenn nicht, trinken wir ein wenig des germanischen Weines. Der ist auch wirklich sehr ... erheiternd." Pallus der Gladiator war immer noch angeschlagen. Ob das etwas für ihren Bruder wäre?
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Matidia schüttelte nur den Kopf, unfähig, etwas zu sagen, als Sabaco nachfragte, was sie hören wollte. Sie wollt eben nichts hören, nur sehen, dass der Mann auch tat, was er versprach. Denn sie wusste sehr gut, dass jeder Mann bereit war, alles auf der Welt zu versprechen, bevor so eine Ehe vollzogen war, man Nachwuchs hatte und der übliche Stress begann. Das hatte man der jungen Römerin unter Anderem auch eingetrichtert. Sie zweifelte nicht daran, dass er es ernst meinte. Soweit ihm das möglich war, aber als Frau hatte sie eben einen weitergehenden Blick.
"Ich möchte, dass du ehrlich bist. Hier." Sie deutete auf seine Stirn, auch wenn ihr klar war, dass dahinter gerade nicht viel geschehen mochte. "Hier." Sie deutete auf seine Brust und meinte sein Herz, lächelte und küsste ihn erneut. "Und hier." Und legte verwegen eine Hand auf seinen Schritt, der ja nicht gerade zu verfehlen war. "Dann bist du der Mann für mich." Der war er ohnehin, aber sie war eben gerne einmal schwer zu haben. Und Sabaco sollte seinen Hauptpreis gerne verdienen. Sie grinste ihn an.
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Aufgrund von ein wenig Aufregung im RL und dann noch Osterferien, ist Matidia bis zum 7.4. leider erst einmal Eiersuchen. Ich versuche, zwischenzeitlich mal etwas zu tippen, aber ich verspreche nichts.
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Auch wenn seine Worte recht nüchtern geklungen hatten, war spätestens nach ihrer Antwort erkennbar, dass der Mann durchaus mehr spürte, als er sagte. Zumindest sein Körper und seine Reaktion auf ihren Körper sprachen da eine deutlich eindeutigere Sprache als seine Worte. Seine Lippen berührten die ihren und küssten sie mit spürbarer Leidenschaft, und seine Hände kannten kein Halten mehr, als sie über ihre Seiten fuhren, ihren Rücken und auch ihre Brüste liebkosten, welche nicht minder eindeutig auf diese Berührungen reagierten und ebenfalls bereits nur darauf gewartet zu haben schienen. Ein wohliger Schauer lief über ihren Rücken, als er sie dort ohne jede Scheu berührte, er fühlte sich gut an, und gerne hätte sie ihn einerseits noch weiter gespürt, andererseits war sie auch sehr fasziniert davon, diese Wirkung auf ihn zu haben, und dass sie spürte, wie auch sein Körper reagierte, unterstrich das nur umso mehr. Gleichzeitig schüchterte es sie auch ein wenig ein, denn obwohl sie ein paar grundlegende Dinge über das Beisammensein von Mann und Frau wusste, hatte sie das alles noch nicht am eigenen Leib erlebt und daher hatte sie auch einen gewissen Respekt vor diesen Dingen. Auch wenn sie sich ihrerseits vorgenommen hatte, dem Soldaten ein starkes Weib zu sein und ihren eigenen Willen zu behalten, in jeder Hinsicht. Sie war sich sicher, dass ein Sabaco kein verschüchtertes Ding wollte, daher wollte sie ihren Kopf erhoben lassen.
Er löste sich von ihr und man schaute sich in die Augen. Sie lächelte, und immer noch war da ein verräterischer Glanz in ihren Augen, das alles ließ sie ganz und gar nicht kalt. Seine Nähe gefiel ihr und sein Körper war groß und stark und versprach Sicherheit. Das war es, was sie wollte, und zusammen mit seiner Aufmerksamkeit, die sie zweifellos genoss, hatte er alles, was sie wollte. "Ich würde es dennoch gerne hören. Wichtiger ist aber, was du tust." Sie legte eine Hand auf sein Brust. "Und fühlst." Sie spürte durchaus, was der Rest seines Körpers fühlte, ihr selbst ging es ja ähnlich. Dennoch war auch abseits dieser Gelüste noch anderes wichtig. "Und du wirst auf mich zählen können. Familie ist für mich das wichtigste. Und wenn du dazu gehörst, werde ich zu dir stehen. Immer." Sie hielt die Augen kurz geschlossen, als er sie erneut küsste. "Auch, wenn ich dir immer sagen werde, was ich denke. Das lasse ich mir nicht verbieten." Sie lächelte. Sie waren zwei starke Charaktere, so unterschiedlich sie auch aussehen mochten. Es würde auch Streit geben, aber sie hatte keinen Zweifel, dass man sich wieder vertragen würde. Es kribbelte sanft in ihrem Unterleib. Zur Not mit der einfachsten Sache der Welt, die gleichzeitig eine der wichtigsten war.
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Zusammen mit ihrem Bruder machte sich Matidia auf den Weg in die Stadt, die nun schon seit geraumer Zeit ihr Aufenthaltsort war und in der sie sich durchaus auch für sie überraschend ein wenig heimisch fühlte. Natürlich war es nicht ansatzweise Rom, aber das erwartete ja auch niemand, der bei gesundem Verstand war. Ihr Bruder wusste daher sicher, was ihn erwartete und wie relativ kurz der Weg und jede Führung hier sein mochte.
"Der Wein ist tatsächlich genießbar, wenn man ihn etwas streckt." Gerade das hatten die Leute hier wirklich perfektioniert. "Obwohl es hier wirklich viel zu kalt ist. Gerade im Winter." Sie warf ihrem Bruder einen vielsagenden Blick zu, der zeigte, was die junge Iunierin zu erleiden gehabt hatte. Er merkte es ja gerade am eigenen Leib. "Und vergiss nicht die Barbaren. Sie lauern in den Wäldern, vor allem auf der anderen Flussseite, aber auch hier kann man nicht sicher sein. Ein paar leben sogar in der Stadt." Kein Wunder, je weiter man in den Norden kam, desto kälter wurde es natürlich. Wäre sie ein Barbar, würde sie auch nach Italia wollen, so dumm waren die Germanen also doch nicht. Ihr Blick wandte sich misstrauisch zu einer Baumgruppe, tatsächlich brauchte sie aber ein wenig Zeit, um sich eine Antwort zu überlegen. Das Thema ging ihr näher, als sie es sich für gewöhnlich anmerken ließ.
"Ja, es ist wirklich eine verpasste Gelegenheit." Die Wahrheit war, dass sie sich selbst in Rom sehr wohlgefühlt, und keine Anstalten in diese Richtung unternommen hatte. Allerdings bereute sie das mittlerweile.
"Vater war immer sehr beschäftigt. Er war wenig zu Hause und hat sehr viel gearbeitet. Seine Arbeit war begehrt, und er hatte immer mit vielen wichtigen Leuten zu tun." Was sie nicht sagte, aber man heraushören konnte, war, dass er für seine Familie kaum Zeit gehabt hatte. Er war kaum anwesend, und die Arbeit war immer sein einziges Thema gewesen, aus Matidias Sicht. "Und dann traf ihn einfach der Schlag." So einfach und nüchtern war es. Von einem Tag auf den anderen war alles anders. Auf der Seite kamen die Gräber, und sie blickte Tacitus an. "Ich bin wirklich froh, dass du nicht ganz so bist wie er." Immerhin, er war hier, was sie ihm unendlich hoch anrechnete.
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Matidia verdrehte innerlich die Augen. Sie mochte ihren Bruder wirklich sehr und er war im Grunde in jederlei Hinsicht ein Vorbild, vielleicht nicht für eine römische Frau wie sie, aber für die meisten Römer, die nicht gerade die soldatische Laufbahn einschlagen wollten. Dass er aber gar nicht mal eine Ausnahme machen wollte, störte sie dann doch.
"Also ich mag Theater." Und wer war Platon gegen die Meinung von Iunia Matidia? "Natürlich nicht jedes Stück, aber vielleicht finden wir ja wirklich mal Gelegenheit."
Sie schmunzelte. "Wenn es dir besser gefällt, sollten wir aber auch am Kenotaph des Drusus oder einem der anderen Grabmäler vorbeigehen." Ein Kontrastprogramm, wenn einem nicht nach leichter Unterhaltung war.
Sie verließen die domus gen via borbetomaga.
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"Ausnahmsweise einmal.", meinte sie schmunzelnd und deutete dann gen Stadt. Das domus lag südlich, an der via borbetomaga, man würde ein Stück gehen müssen.
"Wir kommen an dem theatrum vorbei." Sie überlegte kurz. "Es ist ... nett, aber ohne eine passende Begleitung nicht der Rede wert." Sie dachte dabei natürlich an ihren ersten Besuch dort, aber auch mit ihrem Bruder könnte sie sich einen Besuch vorstellen.
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Leute, die Wein ablehnten wären Matidia suspekt gewesen, aber dass er die Blutsuppe nicht wollte, wunderte sie ganz und gar nicht. Selbst wenn diese die Rettung vor dem sicheren Hungertod wäre, welchen sich eine Frau wie sie natürlich nur sehr abstrakt vorstellen konnte, hätte sie das Zeug nicht angerührt! Sollten die Männer aber ihr Männerding machen, das war mehr etwas für sie.
Der Neuankömmling erklärte kurz seine Ankunft, und es war ihr letztlich einerlei, es gab für sie kein Szenario, in dem sich jemand aus einem anderen Grund als der tatsächlichen Verwandtschaft als Iunier ausgeben sollte. Sowas machte man doch einfach nicht, zumindest in Rom kannte man sich schließlich auch. Hier, auf dem Land, mochte es natürlich anders sein, dennoch nickte sie und lächelte höflich. "Iunia Matidia." Sie musterte ihn durchaus unverhohlen und positionierte sich ihrerseits recht vorteilhaft. Er mochte ein Verwandter sein, aber für gewöhnlich wollte Matidia einfach immer ein gutes Bild abgeben, und zweimal hintereinander passierte eine Ausnahme nicht!
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Mit einem Nicken verabschiedete Matidia sich und es dauerte dann tatsächlich ein Weilchen, bis sie entsprechend hergerichtet war, ihre tunica nochmals gerichtet, ein dunkelgrau und schwarz marmoriertes Tuch, mit flammend orangerot bestickten Rändern über den Schultern und darüber ein ricinium über die hochgesteckten Haare gezogen hatte und so für die morgendlichen Temperaturen gerüstet war, auch wenn es vielleicht ein wenig übertrieben war. So oft war sie eben zu solchen Zeiten nicht unterwegs.
Endlich trat sie dann wieder zu ihrem Bruder. "Gehen wir.", meinte, tatsächlich gut gelaunt.
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Wenig begeistert schaute Matidia den Männern zu und fand es nicht wirklich in Ordnung, dass sie auf ihren Wein länger warten musste. Wie sollte ihr zartes Näschen diesen Geruch denn bitte sonst ertragen?
Als der Sklave dann auch noch ohne Wein, sondern mit einer Nachricht zurückkehrte, verzog sie sichtlich den Mund. "Wer ist das nun wieder?", sie schaute die anderen Männer an, sie wussten sicher mehr, und es war ihr relativ egal, dass sie ziemlich unhöflich war. "Langsam wird es eng hier.", befand sie, nickte dem Neuankömmling dann aber zu. "Salve. Darf es vielleicht auch ein wenig Wein sein?", meinte sie mit deutlichem Seitenblick zu dem faulen Sklaven.
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Matidia verzog den Mund. Jetzt aufzubrechen, das hatte sie nicht gemeint, aber sie wollte ihren Bruder nicht enttäuschen. Also lächelte sie gequält.
"Dann komme ich gerne mit. Ich denke, wir finden auch dort etwas brauchbares." Es gab Tabernas und eine Markthalle, aber es war sicher nichts, weshalb man den weiten Weg aus Rom auf sich nehmen sollte.
"Treffen wir uns vor der porta?" -
Tacitus war wirklich vorbildlich in allem, was er so tat. Er war vielleicht kein Soldat, aber dennoch ein mustergültiger römischer Bürger. Auf ihn war Matidia noch ein wenig stolzer als auf Stilo, auch, wenn sie sich von ihrem Bruder durchaus ein wenig unterschied.
"Das klingt wirklich nach viel Arbeit. Darf ich mir das alles auch mal anschauen?", fragte sie lächelnd. "Du wirst ja kaum Zeit für eine Stadtführung haben." Und sie wollte ja gerne Zeit mit ihrem Bruder verbringen.