Das, was Matidia hauptsächlich durch den Kopf ging, während sie sich umkleidete, war, dass sie gespannt war. Der Ausritt, es war spannend, wohin es gehen würde, und vor allem ob Sabaco nun eines oder zwei Pferde hätte. Das machte durchaus einen Unterschied, denn erstens konnte sie zwar ein wenig reiten, aber es war eher etwas, was sie als junges Mädchen des Spaßes halber getan hatte, als dass eine römische Frau so etwas üblicherweise tat, und zweitens mochte es dann wiederum sein, dass man zu zweit auf einem Pferd säße. Was ihre Gedanken in ganz andere Richtungen lenkte, die mit dem Anstand einer römischen Frau wenig zu tun hatten, sie aber auch ein wenig nervös machten.
Sie hatte keine Angst, aber natürlich Respekt vor Pferden, so, wie es auch vernünftig war. So ein großes, starkes Tier mochte ruhig erscheinen, aber man wusste nie, wozu es fähig war oder womit man es reizte. Im Grunde erinnerte es sie ein wenig an Sabaco, weshalb sie zwar zu dem Pferd hinüber ging und ihm nach kurzem Beschnuppern eine Hand auf den Hals legte, aber dabei auch den Mann musterte.
Als er den germanischen Gott erwähnte, wurde sie deutlich skeptischer. "Hoffentlich reitet uns dieser Barbarengott nicht in den Rhenus.", meinte sie, nicht einmal ganz unernst, schaute dann aber wieder zu Sabaco. "Als Kind ein paar Male. Aber länger nicht mehr. Du wirst die Zügel übernehmen müssen.", antwortete sie ihm dann, und war sich keiner Doppeldeutigkeit bewusst.