Matidia lauschte aufmerksam. Immerhin war jede Information über den Decurio wichtig, wollte sie irgendwie abschätzen, wie er sich als ein potenzieller Ehemann machte. Es war sicherlich nicht die romantischste Herangehensweise, aber gerade nach dem bisherigen Debakel ihrer Germanienreise musste sie natürlich schauen, ob da noch etwas zu retten war. Und auch wenn Sabaco da sicherlich nicht gerade die allererste Wahl war, hatte er sicherlich Potenzial. Ihre Familie würde das eventuell anders sehen, aber diese war gerade nicht hier. Tatsächlich konnte ihr Vater ohnehin nichts mehr einwenden, ihre Mutter gerade auch nicht, und ihr Bruder war weit weg. Und Matidia wäre nicht sie selbst, wenn sie das nicht ausnutzen würde.
Sie genoss seine Körperwärme, die deutlich mehr bedeutete als nur Schutz vor der Kälte, immer noch trug sie nur eine sehr leichte, ihren Körper nicht viel mehr als verhüllende, Tunika und ein Tuch um die Schultern. Es war sehr willkommen, dass der Mann sie wärmte, mitsamt der Decke, und sie ertappte sich selbst dabei, seinen Körper mit ihrer Hand um seine Hüfte etwas zu sehr zu erkunden. "Ich mag starke Männer.", sagte sie, und meinte dabei sicher keine Gladiatoren.
Dennoch war Paullus natürlich jemand, der auch ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie schaute gebannt zu, durchaus ein wenig kundig als Zuschauerin, und sie jubelte an den richtigen Stellen. Ein gutes Programm, und sehr überraschend, dass es hier stattfand. Der Abend hörte nicht auf, spannend zu sein!
Das Zwischenprogramm war weniger spannend, aber es kümmerte sie nicht. Sie hatte anderes zu tun, denn während er wütend einen fliegenden Händler herbeiwinkte, schaute sie ihn aus der Nähe an. Nein, wirklich keine Schönheit. Aber ein Willen, den sie jetzt bereits mochte. Und zudem war er eben derjenige, der den Schritt gemacht hatte. Sie würde diesen Abend auskosten, das nahm sie sich vor.
"An dich?", fragt sie zurück, schaute ihn kurz gespielt irritiert an, dann lächelte sie. Sie wäre ja nicht hier, wenn sie das stören würde. Sie lehnte sich an ihn. Und legte sogar ihren Kopf an seine kräftige Schulter. "Eine gute Wahl, Sabaco. Hätte nicht gedacht, den großen Paullus hier zu sehen!" Sie grinste in sich hinein, während sie dem Kampf gegen den Bären folgte.
"Ich bin aber ganz froh, dass du nicht so behaart bist." Womit sie natürlich den Bären meinte.