Beiträge von Aulus Aurelius Pinus

    "Gut", sagte Aulus, "Gut, dass du das verstehst. Aber wir werden abwarten müssen, da sind noch Fragen, die geklärt werden müssen." Dann wandte Aulus sich zu Tiro. "Wir beide werden demnächst Titus aufsuchen, und ihn etwas ausspionieren. Wir brauchen Informationen. Aber das hat Zeit, erst mal kümmere ich mich um ein neues Vorhaben. Ich habe vor, eine Lupaner zu errichten." Sein Gedanke ein Bordell zu gründen, hatte einige Vorteile für Aulus, die er aber für sich behielt. Er überlegte auch neben Amytis, Tiro dort einzusetzen, und weitere Sklaven dafür zu erwerben. Aber er wollte unbedingt seinen Sporus dort haben. Ein Eunuch würde sich hervorragend dafür eignen, und bei den Kunden sicherlich sehr beliebt sein. Er beobachtete Tiro und Amytis jetzt genau. Er wollte wissen, ob den beiden schon klar ist, was dies für sie bedeuten würde. Er war gespannt auf deren Reaktionen.

    "Na, du legst dich hin, und machst, was Titus dir sagen wird. Das ist ganz einfach. Fang aber nicht an zu heulen. Das mögen die nicht." Sagte Aulus ganz unberührt. "Wir werden dich begleiten um zuzusehen. Nicht, dass er irgendetwas an dir kaputt macht. Das wäre Sachbeschädigung." Sagte Aulus noch, ohne irgendetwas wie Mitleid zu zeigen.

    "Gut", sagte Aulus. "Wir brauchen einen Plan, ich muss wissen, an wen Titus damals mein Eigentum mit Namen Sporus verkauft hat." fügte Aulus hinzu, sichtlich erzürnt. "Ich denke, Amytis, du könntest da behilflich sein. Ich möchte, dass du versuchst, Titus den Kopf zu verdrehen, und wenn er dich dann benutzt, haben wir ihn. Weil Ehebruch hier verboten ist. Das wäre doch was," sagte Aulus lächelnd. Ihm was klar, dass Amytis das nicht gerne wollte, aber das interessierte ihn nicht.

    Aulus knirschte mit den Zähnen, über so wenig Information, mit der man rein gar nichts anfangen konnte. Aber vielleicht wissen die beiden mehr, und wollen es nicht erzählen.

    "Tiro, du hast doch diese hübsche Schnitzerei," sagte er fast schon sarkastisch. "Wo ist die eigentlich? Die solltest du gut aufbewahren. Die Menschen hier mögen diese komische Christ Dings da Sekte nicht sehr. Das kann gefährlich für dich werden. Und ich beabsichtige, dich nicht in der Arena sterben zu sehen." sagte Aulus. Das Letztere meinte er auch wirklich ernst. Seine Gefühle für Tiro wurden stärker. Gewiss würde er es ihm nicht sagen, zumindest jetzt noch nicht.

    "Das ist nicht viel, was du mir da sagst, Sklave", sagte Aulus energisch. Er war sauer über diese schlichte Information. Aber machen konnte er ja nichts. "Wie hat er sich dir gegenüber verhalten? Gab es da irgendein Ereignis?" fragte er nach. Er suchte nach irgendwelchen schlechten Taten von Titus, die ihn erpressbar machen könnten.

    Aulus sah sich die beiden an. Sie sahen gut aus, in ihren neuen Gewändern. Überhaupt sahen beide gut aus. Das war für ihn wichtig, sollte doch die römische Welt wissen, wie sorgsam Aulus mit seinen Sklaven umging. "Setzt euch", sagte Aulus mit ruhiger Stimme. "Tiro, merke dir das, was jetzt besprochen wird, und schreibe es später nieder, aber nur das, was Titus den Sklavenhändler betrifft." Aulus lehnte sich zurück. "Nun erzählt mal über eure Gefangenschaft als Sklaven, und eure Begegnung mit Titus. Was ist er für ein Mensch? Hat er Schwächen? Ich will alles über ihn wissen, diesen Schurken."

    Aulus begab sich in das Magnus Cubiculum. Auf den Weg dorthin schaute er im Zimmer von Amytis, um sie zu wecken. "Steh auf, mache ich frisch und iss etwas, ich erwarte dich gleich hier", und zeigte zum Cubiculum. "Beeile dich, Sklavin", sagte er noch, eilig, wie er es immer hatte.

    Die Sonne ging auf, und Aulus erwachte aus seinem Schlaf. Er stand auf, zog sich an, und ging in das Zimmer von Tiro. Er schaute sich Tiro eine kurze Weile an. Wie schön er doch ist, dachte er sich, auch wenn er so jämmerlich daliegt .

    "Wie ich sehe, bist du wach." sagte er. Er sah das Erbrochene auf dem Boden. "Das wischst du aber gleich weg", sagte er forsch, aber nicht aufgebracht. Er löste Tiro von seinen Ketten. "Merke dir eins, sich meinen Befehlen zu widersetzten, hat immer Folgen, unangenehme Folgen. Und damit du verstehst, in diesem Haus gibt es auch Peitschen und Rohrstöcke. Aber jetzt wasch dich erst mal, mach den Dreck da weg und iss etwas. Ich erwarte dich, angezogen in deiner neuen Tunika, nachher im Magnus Cubiculum"