Beiträge von Germanica Aelia

    Mit einem seeligen Grinsen im Gesicht kam ich wieder in der Casa Didia an. Den Türsklaven, der mir öffnete bemerkte ich kaum, doch gleich hielt ich nach meinem Bruder Falco Ausschau, ich musste ihm ja nicht nur von der Sache mit Victor berichten, sondern auch noch eine Nachricht von Nauticus überbringen.

    "Ich könnte dir nie ein blaues Auge verpassen!", beteuerte ich mit Unschuldsmiene. "Wenn, dann müssen es schon zwei sein, es soll ja symmetrisch aussehen."
    Schmunzelnd gab ich Victor noch einen sittsamen Kuss auf die Wange zum Abschied und machte mich auf den Weg nach Hause...

    "Ich will jedenfalls nicht Schuld daran sein, wenn sich die Vigiles und die Cohortes Urbanae in den Straßen kloppen...", sagte ich grinsend und zupfte leicht an Victors Tunika.
    "Und nun sei lieb und lass mich runter!"

    Lachend schloss ich meine Hände in seinem Nacken und schüttelte den Kopf.


    "Dann wird wahrscheinlich nicht nur mein Bruder, sondern auch dein Onkel der Censor einen Schock bekommen.", antwortete ich.

    Schmunzelnd nickte ich.
    "Ja, du hast recht....und bitte, versuch es ihm so beizubringen, dass er keine Herzattacke bekommt.", mahnte ich und zwinkerte Victor zu.


    Lächelnd legte ich nochmals meine Arme um die Hüften meines Verlobten in Spe. "Wenn ich gehen soll musst du mich aber loslassen."

    Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf.
    "Du machst den armen Kerl arbeitslos? Also, dann sehe ich schwarz für unsere Ehe.", sagte ich und verschränkte die Arme.
    Seufzend sah ich zum Himmel.
    "Kommandeur der Cohortes Urbanae...hm...", langsam glitt mein Blick wieder nach unten. "Komisch, ich dachte immer, ich würde bei einem Fischhändler enden."
    Ein verstohlenes Grinsen schlich sich auf meine Lippen.

    "Habe ich erwähnt, dass ich nicht schwindelfrei bin?", fragte ich lachend, während ich noch in der Luft hing.
    "Eine Frage...was machst du eigentlich? Bist du auch noch bei den Vigilen, wie mein Bruder?"

    Irgendwie schob sich ein Bild meines Bruders mit einem Kochlöffel in der Hand vor mein inneres Auge. ;)
    Grinsend schüttelte ich den Kopf und legte meine Arme um Victor.
    "Keine Angst, ich beschütze dich vor ihm."

    "Was jetzt wohl höchstens eine halbe Stunde her ist.", gab ich schmunzelnd zu bedenken, zwinkerte Victor jedoch gleich darauf zu.
    "Ohje...ich kann mir schon richtig Marcus Gesichtsausdruck vorstellen...", sinnierte ich jetzt und rollte mit den Augen, nur um darauhin meinen Kopf an Gaius´ Schulter zu platzieren.

    Mit großen Augen blickte ich auf, direkt in die von Victor.
    Ihn heiraten? Wir kennen uns ja kaum..., dachte ich und doch fühlte ich, dass er es war, auf den ich mein Leben lang gewartet hatte.
    "Ich...ich...", stotterte ich und bemühte mich um Fassung.
    "Ja!", platzte es plötzlich aus mir heraus, "nichts lieber als das!"
    Ein unsicheres Lächeln zeichnete sich auf meinen Lippen ab.

    Ich spürte wie plötzlich mein Herz immer heftiger gegen meine Rippen hämmerte.
    Seinem Blick ausweichend, sah ich auf meine Hand, die in der seinen lag.
    "Nun?", fragte ich ein wenig unsicher.

    Grinsend stellte ich mir Victors wütende Mutter mit einem Kochlöffel in der Hand vor, doch schnell wischte ich den Gedanken beiseite.


    "Freut...ähm, tut mir leid, das zu hören...hat sich denn noch keine gefunden, die dein Herz erobert hat?", fragte ich und bemühte mich gleichzeitig, möglichst teilnahmslos zu wirken, was mir jedoch recht schwer fiel.

    Lachend winkte ich ab.
    "Oh, die hatten keine andere Wahl, ich kann mitunter recht dickköpfig sein.", erzählte ich. "Wie ist es bei dir? Vor welcher Frau muss ich mich in Acht nehmen, wenn sie erfährt, dass ich mit dir geredet habe?"

    Schmunzelnd zuckte ich mit den Schultern.
    "Komisch, so etwas ähnliches hat er auch gesagt, als er mich vorhin begrüßt hat...", sagte ich und verdrehte grinsend die Augen, "aber bisher wüsste ich noch von keinem...außer den 3 bis 400 Galliern, denen ich die Köpfe verdreht habe.", frotzelte ich und machte ein möglichst unschuldiges Gesicht.

    Beruhigt stellte ich fest, dass wohl auch Victor ein wenig verlegen war.
    Als er den nächsten Satz dahinstotterte musste ich dann doch grinsen, irgendwie süß...soweit man einen erwachsenen Mann als süß bezeichnen kann, versteht sich.
    "Tatsächlich? Typisch, einen netten Kollegen stellt er mir nicht vor, ich habe immer nur die fragwürdigeren zu Gesicht bekommen. Achja, ich bin seine Schwester."

    Beeindruckt schaute ich mich um. "Wirklich schön!", bestätigte ich beim Anblick des großen Gartens.
    Endlich fand mein Blick wieder den von Victor. Mir schien es, als würde ich ein wenig rot um die Nasenspitze...was blieb mir auch anderes übrig bei so vielen Komplimenten.
    "Nein, ich bin erst heute wieder hier angekommen. Ich habe eine zeitlang bei einer Verwandten in Gallien gelebt."

    "Angenehm, Neffe des Cicero Octavius Anton.", konterte ich und grinste nicht minder frech.
    "Die Gärten? Gerne, die wollte ich schon immer mal sehen."
    In Wahrheit hatte ich noch nie von den Gärten gehört, aber in Lugdunum sprach man nicht allzu häufig von Gärten in Rom.

    "Na, dann bin ich ja beruhigt.", meinte ich lachend.
    "Aber Schönheit ist wohl auch Ansichtssache."
    Nickend antwortete ich auf seine Frage.
    "Danke, gerne, etwas zu trinken vielleicht...Wie ist eigentlich dein Name?"

    "Ich werde es ihm sagen.", versprach in an Nauticus gewandt und trat, auf Victors Geste hin schmunzelnd ein.
    "Eine hässliche Frau hättest du also vor der Tür stehen lassen?", fragte ich ihn und grinste.


    Kurz blickte ich mich um. Das war also die Casa Octavia. Wirklich schön, auch wenn es mir zu Hause natürlich immer noch am besten gefiel.