Ich reckte meinen rechten Arm nach oben und schwur:
Ich schwöre bei Apollo, dem Vernichter und Sender des göttlichen Lichtes und bei Iupiter und Latona und allen Göttern und Göttinnen als Zeugen, daß ich nach bestem Wissen und Gewissen diesen Eid und diese Verpflichtung erfüllen will:
Den Lehrer, der mich in dieser Kunst unterwiesen hat, werde ich meinen Eltern gleich achten, mein Leben in Gemeinschaft mit ihm teilen und ihn versorgen, wenn er Not leidet.
Seine Nachkommen will ich wie Brüder halten und sie diese Kunde ohne Entgelt oder Vertrag lehren, wenn sie danach verlangen. An der Unterweisung und den Regeln der Lehre will ich meine Söhne, die Söhne meines Lehrers und alle diejenigen teilnehmen lassen, die durch den Vertrag und diesen Eid gebunden sind, sonst aber niemanden. Meine Verordnungen will ich treffen nach meinem Können und Urteil zum Wohl und Nutzen der Menschen und sie vor Schaden und Unrecht bewahren.
Niemandem werde ich ein todbringendes Gift geben, selbst wenn ich darum gebeten werde und auch keinen Rat dieser Art erteilen. Ebenso werde ich keiner Frau ein Mittel zur Vernichtung der Leibesfrucht geben.
In Lauterkeit und Liebe zu Apollo werde ich mein Leben und meine Kunst bewahren.
Ich werde in keiner Weise bei Steinkranken das Messer gebrauchen, sondern dies jenen überlassen, die kundig sind.
In alle Häuser, die ich besuche, will ich nur zum Nutzen des Apollos eintreten und mich jeden vorsätzlichen Unrechts und Schadens enthalten.
Was ich im Tempel sehe oder höre oder auch außerhalb im Leben des Menschen erfahre, was man nicht ausplaudern darf, darüber werde ich schweigen und es als heiliges Geheimnis bewahren.
Wenn ich diesen Schwur halte und nicht verletze, möge mir im Leben und in der Kunst Glück und Erfolg beschieden sein und mein Name bei den Menschen in Ehre stehen; wenn ich ihn übertrete, soll mich alles Unheil des Apollo treffen.