[Capitolium] Templum Iovis Capitolini

  • "Hört auf damit!"
    Ich verschränkte meine Arme und sah mich um. Kaum eine Menschenseele zu sehen, nur einige Tempeldiener, die durch die Räume huschten.
    "Ich sage das nicht aus Selbstschutz, ich sage das, weil es einfach so ist. Warum könnt ihr das nicht verstehen?"

  • "Weil eure Augen nicht von eurer Liebe zu Victor sprechen, werte Aelia."


    Bewusst trat ich einen Schritt zurück, wollte ich sie doch nicht bedrängen


    "Denkt an meine Worte wenn ihr morgen aufwacht, gelten eure ersten Gedanken ihm? Prüfet eure Gefühle, Priesterin.


    Ich fühle mich gut in eurer Nähe, gut wie nie zuvor im Leben. Und auch wenn ihr mich jetzt so böse anschaut, Aelia, so bereue ich trotzdem kein einziges Wort.


    Ich liebe Dich musst Du wissen und ich sage dies heute das erste Mal, denn niemals fühlte ich so wie für Dich. Ich sage es frei heraus, ehrlich und rein: Ich liebe Dich Aelia!
    Wenn Du Victor so liebst wie ich Dich liebe dann heirate ihn, wenn nicht dann warte, sonst nimmst Du Dir die Möglichkeit zu fühlen wie ich fühle. Ich bitte Dich um Deinetwillen!"

  • Ich kam Iupiter zu opfern, ging wortlos an den Altar und kniete nieder.


    Oh, Iupiter. Herr und Gebieter; Beherrscher des Himmels. Vater des Apollo.Beschützer des Staates und der Familie, des Hauses und des Hofes.
    Wenn Du von Deiner Burg aus auf den ganzen Erdkreis blickst, siehst Du nichts außer Römischen, was Du schützen sollst. Ein Traum aber offenbarte mir, wenn der Caesar einen Zahn verliere, werde der Aufrührer selber Kaiser sein. Darum schütze meinen Vater und meine Mutter so, wie Du stets die Hand über das ewige Rom gehalten hast und dir zur Gabe gebe ich das Kostbarste was ich besitze. Über die Zeit, die ich Dir gebe, sollst Du hüten und bestimmen in honorem domus divinae- zu Ehren des göttlichen Kaiserhauses.
    Nach einigen Augenblicken des Verweilens stand ich auf und verneigte mich vor der Statue des Iupiters und ging mit gesenktem Blick wieder zum Ausgang.


    Auf Höhe des Fremden flüsterte ich:
    Hier ist nicht der rechte Ort für Euch. Vor dem Tempel der Venus wird Amor Dich sicher erhören.


    Allerdings wartete ich keine Reaktion ab und strebte dem Ausgang weiter zu.

  • "Und ich bitte euch um Euretwillen endlich damit aufzuhören."
    Victors Reaktion darauf wollte ich mir gar nicht erst vorstellen. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, die Schlagzeile der nächsten Acta zu kennen: 'Unbekannte Leiche im Tiber gefunden.' ;)
    "Mein Entschluss steht fest und ihr werdet mich nicht umstimmen können."


    Edit: Buchstabe

  • "Schlaft darüber, werte Aelia. Wacht ihr mit einem Gedanken an Victor auf dann mögt ihr ihn vielleicht lieben. Wacht ihr auf und beschließt an Victor zu denken dann solltet ihr warten."


    Ich setze mich an den Fuss des Altars und faltete das Tuch erneut


    "Stolze Wesen sollten nicht zu stolz sein die Worte eines anderen als richtig zu erkennen. Schlaft bitte darüber."

  • Ich schüttelte nur den Kopf. "Ich sage es noch einmal: Sucht euch eine andere."
    Warten? Warten sollten wir sowieso, das jedenfalls hatte uns der Spruch der Sibylle offenbart. Doch mir schien, als würde mein Gegenüber je länger Victor und ich mit der Hochzeit warteten, seine Meinung über mich bestätigt sehen.
    Ich wollte nicht weiter darüber nachdenken und mit Sulla darüber diskutieren auch nicht. Ich drehte mich um und verließ eiligen Schrittes den Tempel...

  • Ein fast göttlicher Schein ging von ihrem Gesicht aus als sie mich ein letztes Mal ansah
    einen Augenblick sprach die Göttin aus ihr, sah mich durch sie an und ging dann mit ihr.
    Ich legte den Schwan auf den Altar,
    eine Kerze flackerte kurz auf um in noch hellerem Schein zu erstrahlen.
    Nach Stunden des Gebets machte ich mich auf den Weg.

    2 Mal editiert, zuletzt von Spurius Sergius Sulla ()

  • Wieder einmal kam ich zum Kapitol. Wieder betrat ich den Tempel der kapitolinischen Trias und begab mich zur Cella der Minerva.


    Viel zu wenige Bürger schienen den Göttern in letzter Zeit ihre Aufmerksamkeit zu schenken, wie ich seufzend feststellte. Doch wer, wenn nicht sie sollten uns in diesen schweren Zeiten des Krieges helfen? Die Kämpfe dauerten an, bisher schien nichts diesen Laeca aufhalten zu können...zumindest hörte man das auf der Straßen.
    Nichtsdestotrotz opferte ich meine mitgebrachte Taube und richtete ein stilles Gebet an die Göttin.


    Nach getaner Arbeit verließ ich den Tempel.

  • Meridius vollzog das Sühnenopfer.
    Ein Schneeweiser Stier wurde zum Tempel geführt. Die Priester, darunter der Rex, warteten bereits am Altar. Der Stier wurde vor der Zeremonie betäubt. Nun lag es an den Göttern, ob sie dieses Opfern annehmen würden oder ablehnen würden.
    Inzwischen hatten sich alle Versammelt, darunter einige Senatoren. Meridius wusch sich in einer auf einem bronzenden Dreifuss stehenden Schüssel die Hände. Der Rex Sacroum und die anderen anwesenden Priester taten es ihm gleich.
    Nachdem sie so Leib und Gewänder zeremoniell gereinigt hatten, verhüllten sie den Kopf mit der Toga- Die anderen Anwesenden taten es ihnen gleich.
    Der Rex Sacroum trat zum Altar und deklamierte:


    „Allmächtiger Jupiter Maximus Optimus, wenn es dir gefällt mir diesem Namen angerufen zu werden, denn ich rufe dich mit jedem Namen der dir gefällt.“


    Die Priester nahmen dem Opfertier die Blumengirlande ab. Meridius trat nach vorne und legte seine Hand auf die Büstern des Stieres. Mit dunkelroten, von dicken Wimpern umrahmte Augen starrte das Tier Meridius an.

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  • Nachdem Meridius seine Hände gewaschen hatte, ging alles ganz schnell. Wie durch einen Nebel nahm er alles um sich herum war, und doch waren seine Gedanken und Gefühle ganz klar.


    Er trat nach vorne und legte seine Hände auf den Kopf des Stieres. Dann sprach er mit lauter und fester Stimme:

    „Allmächtiger Jupiter Maximus Optimus,
    erhöre meine Gebete, erweise mir Deine Gunst,
    denn ich rufe dich an, in Demut!


    Allmächtiger Jupiter,
    der du nach Belieben jede Gestalt annehmen kannst
    der du der Geist Roms bist,
    ich bitte dich,
    nimm dieses heilige Tier als Geschenk an,
    das ich dir opfere zur Sühne.


    Ich unterwerfe mich deinem Willen
    opfere dir diesen Stier
    in der Überzeugung,
    dass du mein Opfer
    gnädig aufnimmst."

  • Die Priester traten nach vorne, der Rex Sacroum hielt eine mit Dinkel gefüllte, goldene Schale hoch.
    Tiefe Stille breitete sich aus und dann streute der Rex den Dinkel über den Kopf des Stieres.
    Der Opferschlächter trat vor den Stier und fragte Meridius:


    „Soll ich zuschlagen, Triumphator?"

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  • Er riss den Hammer hoch und liess ihn genau auf der Stelle zwischen den Augen des ahnungslosen Stiers niedersausen. Die Vorderbeine des Tieres knickten ein und seine Beine schlugen mit voller Wucht auf den Boden, dass die Umstehenden die Erschütterung spürten. Langsam viel der Rumpf nach rechts, während der Kopf geradeaus zeigte – ein gutes Omen.


    Die Opferdiener und der Opferschlächter ergriffen die Hörner des Stieres und wuchteten den leblosen Kopf hoch.
    Der Diener verkündete, das Tier willigt ein, dass Opfer könne nun vollzogen werden.

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  • Als der Hammer das Tier traf spürte Meridius wie der Koloss erschüttert wurde und wie das Leben von einer Sekunde auf die andere aus ihm wich. Dann ergriffen die beiden Männer das Tier. Das Opfer konnte vollzogen werden.


    Meridius trat näher heran.


    "Iupiter nimmt das Tier an.
    Er zeigt sich uns gnädig!
    Möge das Opfer vollzogen werden!"

  • Der Opferdiener hob den Kopf des Stieres erneut hoch. Der Opferschlächter zog ein grosses, scharf geschliffenes Messer aus der Scheide und schnitt mit raschen Bewegungen die Kehle des Tieres durch . Das Blut spritze nicht, sondern ergoss sich in einem mächtigen Schwall auf den Boden. Nieman wurde mit dem Blut bespritzt. Der Opferdiener liess den Schädel los und dieser fiel auf die rechte Seite. Der Opferdiener nahm sich einen Kelch und füllte diesen mit dem Blut und reichte den Kelch an Meridius weiter. Auch der Rex bekam einen Kelch. Beide gingen nun zum Steinaltar.

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  • Von weit weg durfte ich diesem grossen Opfer beiwohnen, aber das reichte, um mir einen kalten Schauer über den Rücken zu jagen.


    Leise murmelte ich mein eigenes Gebet und hoffte, dass die Götter gnädig seien und die Störung des Triumphes vergeben würden.

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  • Vorsichtig trug Meridius den Kelch zu dem steinernen Altar. Dort angekommen hielt er einen Moment inne und goß dann das Blut langsam aus.


    "Allmächtiger Jupiter Maximus Optimus,
    wenn es dir gefällt mit diesem Namen angerufen zu werden,
    denn ich rufe dich mit jedem Namen der dir gefällt.


    Allmächtiger Jupiter,
    der du nach Belieben jede Gestalt annehmen kannst
    der du der Geist Roms bist,
    ich bitte dich,
    nimm dieses heilige Tier als Geschenk an,
    das ich dir opfere zu Sühne.
    Nimm es an,
    so das es deinen Tempel ziere."

  • Der Rex goss seinen Kelch über dem Altar aus


    Allmächtiger Jupiter Maximus Optimus,
    wenn es dir gefällt mit diesem Namen angerufen zu werden,
    denn ich rufe dich mit jedem Namen der dir gefällt.
    Ich bitte dich, nimm diese Sühne an und er werde auf ewig dein
    Diener sein.


    Der Rex liess ich den Kelch mit dem Dinkelkörner geben und verstreute die restlichen Körner über dem geronnenen Blut und wiederholte ...


    Allmächtiger Jupiter Maximus Optimus,
    wenn es dir gefällt mit diesem Namen angerufen zu werden,
    denn ich rufe dich mit jedem Namen der dir gefällt.
    Ich bezeuge, dass dir das Leben dieses mächtigen und starken Stieres geopfert wurde und dass die Zeremonien in Übereinstimmung mit den Vorschriften und ohne Fehler vollzogen wurden. Gemäss unseren Vereinbarungen schliesse ich daraus, dass du das Opfer und seinen Darbringer Maximus Decimus Meridius gnädig aufgenommen hast.


    Meridius wird dir zu Ehren das ganze Opfer verbrennen und keinen Teil für sich zurückbehalten. Möge diese Grosszügigkeit Rom und allen Bewohner des Imperiums zum Wohl gereichen.

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  • Mit Hilfe eines Gerüstes und einer Winde wurde der Kadaver auf den Scheiterhaufen gehievt. Die Priester zündeten den Scheiterhaufen an und sprachen dazu ihre Gebete. Ein köstlicher Duft nach gebratenem Fleisch und Kostbarem Räucherwerk, das zwischen das Holz des Scheiterhaufens gesteckt wurde, erfüllte die Luft.


    Der Stier verbrannte vollständig und die Priester wuschen das Blut vom Altar weg ...

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  • Meridius stand die ganze Zeit neben dem Altar und beobachtete die Verbrennung des Tieres. Dann, als die letzte Glut erlosch, sprach er innerlich ein letztes Gebet und machte sich auf den Weg. Er wollte noch nach draussen treten und den Beginn des Festes verkünden. Danach hatte er im Senat zu erscheinen und diesem vom Feldzug zu berichten.


    In Gedanken versunken schritt er zum Ausgang des Tempels...

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