Nachdem Macer ihr einen Platz angeboten hatte, nahm sie auf der Sitzecke Platz.
"Das stimmt. Es ist einiges passiert und auch einige Zeit vergangen. Du hast ja auch vor einigen Jahren Germania verlassen. Danach ist die Zeit ja nicht stehen geblieben."
Kurz lächelte sie bis sie ins überlegen kam. Wie lang waren sie jetzt schon in Misenum? Eine ganze Weile.
"Es sind schon einige Monate. Ganz genau sagen, kann ich es dir nicht sagen. Seitdem ich nicht mehr tagtäglich mit dem Datum zu tun habe, fehlt es mir etwas am Zeitsinn. Wie lang wir dort bleiben werden? Ich denke, das Magnus sich schon auf eine längere Zeit dort einrichtet. Sollte es mit den Kindern im Castellum nicht gut klappen, werde ich entweder ganz hier nach Roma zurückkehren oder wir suchen uns in Misenum eine Unterkunft. Noch sind die Kinder klein und ihr Erkundungsdrang noch einchränkbar. Irgendwann wird das nicht mehr möglich sein. Vielleicht ist dann dem Kaiser inzwischen ein anderer Einsatzort für ihn eingefallen. Wer weiß das schon?"
Die Zeit verging, die Kinder werden größer und wenn sie sich weiter so entwickelten wie bisher würden Magnus und sie noch viel Freude mit ihnen haben.
"Das Programm mag voll sein, aber es hat Lücken für ungeplante Dinge. Eher darf ich mich glücklich schätzen, dass du Zeit für mich hattest."
Beiträge von Duccia Venusia
-
-
"In Misenum habe ich leider nicht alles gefunden um unsere Unterkunft zufriedenstellend einzurichten. So bin ich nach Roma gekommen und versuche hier die Dinge zu bekommen, die mir noch fehlen. Außerdem habe ich noch einige Dinge zu erledigen. Ich stehe in gutem kontakt mit Decima Lucilla und sie hat mich gebeten ein wenig auf ihre Familie zu achten. Ihr besonderes Augenmerk liegt hierbei auf unseren Neffen Serapio. So wurde aus meiner Einkaufsreise ein längerer Aufenthalt hier in Roma. Ich werde jedoch bald wieder zu meinem Mann zurückkehren."
Kurz schwieg sie ehe sie weiter sprach.
"Ich wollte die Zeit hier in der Stadt auch nutzen um alte Kollegen und Vorgesetzte aufzusuchen und zu schauen wie es ihnen geht. Dir scheint es gut zu gehen, wenn ich das sagen darf."
Sie fand, dass er sich zu damals fast nich verändert hatte. -
Da war sie nun also. Nachdem sie vor zwei Tagen schon einmal ihr Glück versucht hatte, war sie jetzt vorgelassen worden. Nachdem die Klienten ihren morgendlichen Besuch absolviert hatten und endlich gegangen waren, durfte sie zu ihrem alten Vorgesetzten. Ein bischen komisch war ihr ja schon zu Mute. In Erinnerung geblieben waren ihr vor Allem die vielen und langen Diskussionen. Inzwischen waren sie beide älter gewiorden und neigten nicht mehr zu solch wortreichen Differenzen. Wobei man bei einem Senator niemals ganz sicher sein konnte. Vom Türhüter war sie ins Atrium gebracht worden und grüßte dort angekommen den Purgitier.
"Salve Purgitius Macer. Es freut mich, dass du dir etwas Zeit für mich genommen hast."
Zeit war bekanntlich etwas rar gesät bei solchen Personen wie dieser hier. -
So wartete sie bis der Türöffner zurückkehrte und ihr einen Termin nannte. Er lag nicht sehr weit in der Zukunft. Also nickte sie zustimmend.
"In zwei Tagen nach den Klienten. In Ordnung. Dann lasse mich bitte eintragen. Ich werde dann wieder da sein."
Sie wand sich um und blieb nach wenigen Schritten stehen. Hatte sie doch ihren Anstand vergessen. Unverzeihlich.
"Danke dir und Vale!"
Kurz hatte sie sich dafür umgedreht und machte sich nun auf den Weg. -
Sie hatte zwar diese Optin in Betracht gezogen aber nicht damit gerechnet wirklich zurückkehren zu müssen. Gut, dann würde sie wohl einen Termin vereinbaren müssen. Das war ihr ja auch noch nicht passiert.
"Dann würde ich gern einen Termin vereinbaren. Ich muss aber die Bitte äußern, dass ich mich zwar noch ein wenig in Roma aufhalten werde, aber demnächst zurück nach Misenum reisen muss. Der Termin sollte also nicht all zu weit in der Zukunft liegen."
Einen Termin vereinbaren. In Roma konnten Dinge geschehen. Nicht zu glauben... -
"Salve,"
grüßte Venusia den Türöffner freundlich.
"Ich bin Duccia Venusia und möchte gern zum Senator Purgitius Macer. Ist der Herr des Hauses zugegen oder halten ihn seine Amtsgeschäfte im Moment dem Hause fern?"
Die Möglichkeit bestand ja immer und es konnte gut sein, dass sie ein ander Mal vorbei kommen musste. -
Es war zwar einiges in Roma zu erledigen, aber es gab natürlich auch etwas Freizeit. So hatte sich Venusia auch einen Besuch bei ihrem "alten" Vorgesetzten vorgenommen. Es war einige Zeit her, dass sich die beiden gesehen haben. Auch war der Anfang damals nicht ganz so einfach gewesen, aber sie hatten sich doch schnell damit arrangiert. Zumindestens war Venusia dieser Meinung. Nun, wo sie es endlich mal nach Roma geschafft hatte und nicht so schnell wieder weiter musste, wie beim letzten Mal nahm sie sich die Zeit hier mal anzuklopfen und auch einen Moment zu bleiben. Die letzten Schritte bis zur Tür waren geschafft und sie klopfte an. Mal sehen ob der Hausherr zu Hause war.
-
Ein Bote aus Roma kam um einen Brief an den Praefectus abzugeben. Der Torwache gabe er an, dass der Brief auf Geheiß der Ehefrau des Praefectus diesem sofort zuzustellen sei.
Duccia Venusia, z.Zt. Casa Decima, Roma, ItaliaMein lieber Primus!
Es tut mir leid so lang in Roma festgehalten zu werden. Wir drei sind gut im Hause deiner Familie angekommen und die ist auch der Grund warum ich länger als nur ein paar Tage in Roma bleiben muss. Valeria ist wieder zurückgekommen und bat mich ihr bei der Suche nach einem Ehemann zu helfen. Solltest du jemanden kennen, der in Frage käme, würde ich mich über diese Unterstützung sehr freuen. Außerdem habe ich einen Brief von Lucilla erhalten in dem sie mich bittet ein Auge auf unseren Neffen Serapio zu haben. Sie ist der Meinung, dass er eine Frau benötigt und ich soll mich nach einer geeigneten umsehen. Um dies aber zu können, werde ich einige Zeit mich umhören und umsehen müssen. Es tut mir leid dich so lang warten lassen zu müssen. Ich werde mich beeilen und so schnell es mir möglich sein wird zurückkehren.
In Liebe
deine Venusia
Nachdem der Bote das alles ausgerichtet und abgegeben hatte, ging er wieder seiner Wege.
-
"Bisher hat er immer andere geschickt. Sicher kann es aber auch vorkommen, dass er auch mal zur See fahren muss. Als er Praefectus der ALA war, konnte er auch viel zu im Castellum bleiben und schickte andere. Das alles hat mich bisher noch nie so beunruhigt wie seine Suche nach Livianus im Land der Parther. Er war wirklich sehr lange fort und ich bekam keine Nachricht wie es ihm und dem Suchtrupp ging und ob sie Livianus überhaupt gefunden hatten. Aber sie sind ja beide zum Glück heil zurückgekehrt."
Man konnte sich wirklich an vieles gewöhnen und Venusia hatte aufgegeben sich mit jedem Moment dem Schicksal entgegen zustellen. Es hatte keinen Sinn. Was die Götter oder die Nornen sich für uns ausgedacht hatten, würde immer eintreffen. Sie konnte nur hoffen, dass alle Prüfungen hinter ihr lagen und das Leben nun ruhiger werden würde.
"Natürlich kannst du mich begleiten. Ich würde mich auch sehr freuen wenn ich einen Berater habe, der mir beim aussuchen hilft. Was hälst du vom morgigen Vormittag? Passt es dir da oder hast du bereits etwas vor? Wir können uns ja dann auch ausgiebig weiter unterhalten und schauen ob wir jemanden treffen." -
Die Anzahl der zum Essen gekommenen Familienangehörigen veränderte sich stetig. Es war nicht immer ein Zuwachs zu verzeichnen, aber im Endeffekt wurden es doch mehr. Das Gespräch mit Seiana konnte sie recht bald fortführen, was sie auch gern tat.
"Magnus wurde zur Classis nach Misneum versetzt und nun leben wir dort. Allerdings sind unsere Wohnräume nicht zufriedenstellend eingerichtet und ich möchte noch einige Dinge einkaufen. Wie sich herausgestellt hat, werden mich noch einige andere Aufträge etwas länger hier festhalten. Einige Tage werde ich euch noch erhalten bleiben."
Sie ging davon aus, dass Seiana ihren Beusch nicht als Belastung empfand und sie sich ohne Hintergedanken nach der Dauer ihres Aufenthaltes enkundigte.Was sie allerdings von Valeria zu hören bekam, ließ sie doch erstaunt aufschauen und ihren Neffen ganz genau mustern. Vor wenigen Tagen erst hatte er ihr doch auf dem Caelimontium erzählt, dass er nicht heiraten darf und nun meinte Valeria, dass er doch könne. Ganz genau, hatte er seinen Wortlaut noch im Ohr.
ZitatOriginal von Faustus Decimus Serapio auf dem Caelimontium
"Ach, liebe Tante..." stammelte ich dann mit aufgerauhter Stimme, "... darüber mache ich mir noch gar nicht so viele Gedanken... weißt du, ich fühle mich noch viiiel zu jung, um Vater zu werden... und ausserdem, als Soldat, da darf ich doch gar nicht heiraten! Hat ja auch seinen Grund, schließlich ist unsere Arbeit nicht ungefährlich."
Ja, das Ehe-Verbot, eines der Dinge die ich am Soldat-sein am höchsten schätzte. Freude Ich machte Hundeaugen, zuckte die Schultern, wie jemand, der sich mit etwas unausweichlichem abgefunden hat, und stellte fest:
"Tja, so sind nun mal die Gesetze. Da hat man ab-so-lut keine Chance."Es war natürlich nun klar, dass Venusia überaus gespannt auf die Antwort wartete.
-
"Krieg ist eine Sache über die keiner gern spricht. Es gibt ihn aber und ihn so zu verdammen oder gar tot zu schweigen, ist auch nicht der richtige Weg. Ich habe keine guten Erinnerungen an Kriege. Leider wird es ihn immer wieder geben. Aber das sollte nicht Thema unserer Unterhaltung hier und heute sein."
Damit beendete auch Venusia dieses Thema und trank einen Schluck vom Obstsaft.
"Magnus ist Praefekt der Classis in Misenum. Nachdem ich einige Zeit dort verbracht habe, wurde mir bewusst, dass doch einige Dinge der Ausstattung fehlen. Ich bekam sie in Misenum nicht und bin daher hier nach Roma gekommen um das Einzukaufen. Allerdings haöten mich einige andere Dinge noch auf und ich werde noch ein paar Tage hier bleiben. Das muss ich ihm aber noch schreiben."
Er würde sich sonst ganz sicher Sorgen machen wenn sie nicht bald zurück käme. -
Auch von mir alles Liebe und Gute zum Geburtstag. Feiere schön
-
"Manchmal habe ich das Gefühl, dass Frauen von nichts anderem sprechen können. Männer und Kinder. Dabei gibt es so viele Dinge über die man auch sprechen könnte. Doch irgendie fehlt ihnen der Zugang zu solchen Themen."
Das war unter anderem auch ein Problem warum Venusia nur mit wenigen Frauen sich wirklich unterhalten konnte. Es gab eben nicht nur Kinder und Männer sondern auch Dinge wie Politik. Innerlich seufzte sie ein wenig.
"Das hört sich wirklich interessant an. Ich wünsche dir viel Erfolg dabei."
Auf die nächste Frage von Valeria wusste sie nicht recht etwas zu antworten. Darüber hatte sie sich keine Gedanken gemacht. Langeweile hatte sie bisher nicht verspürt.
"Die ruhige Zeit nutze ich um Geschäfte zu erledigen und mich um wichtige Dinge zu kümmern. Ansonsten versuche ich so viel Zeit wie nur möglich mit unseren Kindern zu verbringen. Sie müssen viel lernen und dabei will cih ihnen helfen so lange ich kann. Langeweile hatte ich bisher nicht. In letzter ZEit sind wir ja auch nicht recht zur Ruhe gekommen. Nachdem wir hier in Roma angekommen waren, uns eingerichtet hatten, wurde Magnus nach Misenum berufen und so brachen wir wieder auf. Wie es in Zukunft aussehen wird, weiß ich nicht. im Moment bin ich aber recht froh keine Ämter inne zu haben."
Dies war durchaus ehrlich gemeint. Zwar hatte sie mal ein Angebot gehabt, aberdaruas schien nichts geworden zu sein und so hatte sie Zeit für andere Dinge. -
"Valeria du bist nicht steinalt. Es gibt Frauen, die sind weitaus älter und heiraten. Mache dir da keine Gedanken. Aber wenn du es so wünschst, dann werden wir uns eben umsehen. Ich bin noch ein paar Tage in Roma, ich muss noch auf den Mercatus und Möbel kaufen ehe ich wieder zurück zu Primus gehe. Danach sehen wir einfach. Wir werden schon jemanden für dich finden. Ich bin leider noch nicht lange genug hier in Roma um schon in entsprechenden Kreisen Einblick zu haben. Ich bin aber überzuegt, dass wir das schon schaffen werden."
Als Valeria mit dem Verschachern begann, musste Venusia lachen.
"NEin, nein. Eine Decima wird nicht an den nächstbesten verschachert. Das habt ihr nun auch nicht nötig. Ihr seid eine angesehene Familie im Römischen Imperium. Da muss man sich nicht unter Wert verkaufen. Egal in welchem Alter man sich befindet und dafür werde ich mich auch einsetzen."
Darauf konnte sich ihre angeheiratete Verwandte auch verlassen.
"In der Schola hier in Roma? Dafür wpnsche ich dir alles Gute. Welches Thema soll deine Dissertation denn haben?"
Die Zeit, die Venusia in der Schola verbracht hatte, war eine wunderbare. Wissbegierigen Menschen Dinge vermitteln zu können und auch anzubieten sich Wissen aneignen zu können, war eine tolle Erfahrung. -
"Man kann auch später noch zu einem Unfreien werden oder auch geboren werden. Festgelegt ist da nichts. Man kann auch wieder freigelassen werden. Ich bevorzuge einfach die Bezeichnung Unfreier. Denn Sklaven wie hier sind diese Menschen nicht. "
Ein großer Unterschied wie sie fand.
"Ja, lass uns hineingehen. Ich bin schon ganz neugierig und gespannt."
Kurz sah sie zum Gebäude und dann zu Seiana.
"Ich mag Mosaike sehr gern und zu meiner Hochzeit damals habe ich von meinem Mann eines geschenkt bekommen. Leider mussten wir es zurücklassen als wir das Castellum verlassen hatten. Ich mochte es sehr gern." -
So langsam füllte sich das Triclinum und die Familie traf mehr und mehr ein. Venusia hatte so die Möglichkeit auch einmal die ganze Familie hier in Roma kennen zu lernen. Kurz konnte sie valeria bestätigen bei der Adoption dabeigewesen zu sein als auch schon eine andere Frau aus der Familie eintrat. Das war also ihre Nichte. Schön diese auch einmal kennen zu lernen. So bestätigte sie also dieser richtig erkannt worden zu sein. Es war wohl wirklich nicht so schwer. Schließlich schlawinerten die beiden Kinder im Raum umher und verieten sie so. Natürlich war es nicht schlimm. Gespannt würde Venusia abwarten ob sich noch mehr Decimer einfinden würden oder das eine Runde mit Damen in der Überzahl bleiben würde.
"Seiana. Ich freue mich dich kennen zu lernen. Ich habe bisher nur von dir gehört."
Wie es ihre Art war, lächelte sie freundlich. Venusia hatte sich einen Saft genommen. Noch immer konnte sie dem Wein nichts abgewinnen und verdünnte lieber Saft als Wein. -
Venusia langte zu einem kleinen Tischen hinüber auf dem eine kleine schlae Oliven, etwas Obst und ein paar Kekse standen. Dann stellte sie die Gefäße zwischen sich und Valeria.
"Bitte, bedien dich. Ich hoffe, dass etwas für dich dabei ist."
Die weiteren Ausführungen der Decima irritierten sie einen Moment bis sich die Denkfalten lichteten und sie meinte wirklich zu verstehen.
"Du möchtest heiraten, habe ich das so richtig verstanden?"
Valeria hatte das zwar gesagt, war aber danach ins Stocken gekommen und ehe sie sich damit weiter befasste, wollte sie wissen ob sie das wirklich so wollte und meinte.
"Ich kann schon verstehen, dass du dait nicht zu Livianus gehen möchtest oder zu Serapio."
Den versuchte sie ja mit Hilfe von Lucilla gerade slebst unter die Haube zu bekommen. Allerdings schien das nicht ganz so einfach zu werden und er half auch nicht viel dabei.
"Hast du denn schon jemanden in Aussicht oder möchtest du auf die Suche gehen, solle ich dir dabei helfen?"
Das sollte erst einmal an Fragen genug gewesen sein. Freundlich lächelte Venusia. Offen zudem. Valeria schien das Thema auch nicht ganz zu liegen und sie wollte die andere Frau nicht unter Druck setzen und ihr das Gefühl geben ernst genommen zu werden und auch Verständnis zu finden. -
Als sich die Tür öffnete, sah Venusia zu dieser und begann zu lächeln als sie Valeria sah.
"Ein Attentat? Auf mich? Das hört sich gefährlich an."
Das Lächeln blieb und so konnte sich Valeria sicher sein, dass Venusia das nicht ernst nahm.
"Ich hoffe ich überlebe das. Aber bitte, komme doch herein."
Sie stand vom Stuhl am Schreibtisch auf und ging hüber zu einer Bank. Dies war ja kein "geschäftliches" Gespräch. Zumindestens hoffte sie das. Auf der Bank konnte man ungezwungener sitzen und sich besser unterhalten.
"Wie kann ich dir denn helfen? Möchtest du etwas trinken oder eine Kleinigkeit essen?"
Es war wie immer Gewohnheit, die sie ihren Besuch nach dem Getränk oder dem Essen fragen ließ. Eine alte Angewohnheit, die sie nicht ablegen wollte und konnte. Es war Tradition. Sie war schon ein wenig neugierig wie sie behilflich sein könnte. Es passierte ja eher selten, dass jemand aus der Familie ihres Mannes sie um Hilfe bat. -
Ein Kindermädchen hatte die Kinder mitgenommen um mit ihnen in den Garten zu gehen. Venusia war der Meinung, dass Kinder viel frische Luft benötigten und so lange es nicht in Ströhmen regnete, wurde sie raus geschickt. Diese Zeit nutzte sie um Briefe zu schreiben oder sich um sonstige Dinge zu kümmern. Meistens nur so lange bis es an der Tür klopfte. Genauso wie an diesem Tage. So legte sie die Schreibutensilien zur Seite und bat den oder die Klopfende hinein. Wer es war wusste sie noch nicht.
-
"Wenn du es so sagen willst."
Kurz lächelte sie und stürzte sich dann auf die nächste Frage. Die Aussage ihres Neffens sah sie etwas anders. Aber das würde sie erst später begründen. Auf die letzte Frage zu erst einzugehen, schien ihr am Geschicktesten zu sein.
"Ich bin bis zu meinem sechsten Geburtstag östlich des Rhenus aufgewachsen. Mein Onkel war der Anführer eines Dorfverbandes an der Amisia. Wir hatten seit vielen Jahren große Schwierigkeiten mit einem Nachbarstamm. Sie versuchten uns von unserem Land zu vertreiben und bei dem letzten Angriff schafften sie es auch. Alle mussten das Dorf verlassen sofern sie es noch konnten. Meine Eltern nahmen einige wneige Sachen, nahmen uns und flüchteten. Allerdings sahen sie nicht nur Vorteile im römischen Reich. Unser Stamm war dem römischen Reich gegenüber neutral eingestellt. Meine Eltern gingen nach Britannien. Sie wussten, dass wir dort mit der römischen Gesellschaft in Berührung kämen, aber es auch noch ursprüngliches Leben gab. Es ging uns dort sehr gut bis marodierende Stämme die Küstenorte mit Gewalt und Tod überzogen. Hiernach kam ich schließlich hierher. "
Kurz hielt sie ein.
"Die beiden lernen von mir auch germanisch. Es gehört zu meiner Familie. Es wäre eine lange Unterhaltung nötig zu erklären warum viele Germanen sich nicht dem römischen Reich unterordnen möchten. Du hast recht wenn du sagst, dass das römische Reich das größte auf der Welt ist. Nur ist sich nicht jeder sicher ob das wirklich so vorteilhaft ist. Ob es nicht vielleicht besser wäre selbstständig zu bleiben."Langsam wurden die Kinder etwas unruhiger. Sie hatten ein neues Ziel entdeckt...