Beiträge von Duccia Venusia

    Sie überlegte was das nun wieder bedeuten sollte. Darüber wollte sie sich nachher noch einmal Gedanken machen. Im Moment wollte sie nur den Ausritt genießen, deutete ihrem Pferd etwas schneller zu werden und ritt nun im leichten Galopp übers Land. Nach einer Weile verlangsamte sie die Geschwindigkeit, stieg ab, ließ ihr Pferd auf der Wiese stehen und ging ein Stück zu Fuß.

    Kurz huschte ein verwunderter Blick über ihr Gesicht.


    Dir scheint es ja hier gut zu gefallen.


    Dabei dachte sie eigentlich immer, dass es in Germnaien schöner ist für einen Germanen als hier.

    Sie hatten die Stadt verlassen und ritten über Wiesen und Äcker. Eine ganze Weile schwieg Venusia doch dann brach sie es.


    Konntest du alles erledigen was du wolltest? Oder bist du zurückgekehrt, weil noch nicht alles geregelt ist?

    Sie schaute ihn einen Moment an.


    Mit anderen Worten, du brauchst ein Pferd, wenn du mitkommen sollst?


    Ihr Blick schweifte durch den Stall und suchte nach einem Pferd. Sie fragte sich, was wohl die anderen denken würden, wenn sie das fremde Pferd hier stehen sehen würden und ein eigenes fehlen, aber sie beschloss das, wenn nötig nachher zu erklären.


    Das Pferd in der dritten Box, das kannst du nehmen.


    Dann wartete sie bis er sich das Pferd für den Ausritt zurecht gemacht hatte, ging dann hinaus und ritt vom Hof.

    Mit etwas Stroh in der Hand, strich sie dem Pferd übers Fell und machte es dann für den Ausritt fertig. Sie führte es aus der Box.


    Magst du mitkommen? Wie gesagt ich war auf den Weg zum ausreiten.

    Venusia betrat die Ställe und ging zu ihrem Pferd. Sie streichelte es erstmal. Dann wartete sie auf Lando, der sein Pferd hineinführte und zeigte ihm, wo er etwas für sein Pferd fand.

    Flavius, sei bitte nicht böse auf Valentin. Das mit der heimlichen Heirat wird er bestimmt gut begründen können und mit der Suche nach Julia, habe ich auch meine Schuld daran. Komme nicht auf die Idee mir zu sagen, dass ich sie nicht hätte. Ich wusste mir einfach keinen anderen Rat. Sextus war Tag und Nacht geritten, total übernächtigt und verzweifelt. Ich wusste einfach nicht weiter und verständigte dann Valentin und dieser machte sich dann auf die Suche. Er ließ sich nicht davon abbringen, versprach mir aber auf sich aufzupassen. Wenn du böse auf ihn bist, so musst du es auch auf mich sein.


    Sie sagte das sehr überzeugt und auch sehr ernst.


    Ansonsten gibt es nichts weiter, was jetzt wichtig ist.

    Was willst du denn falsch gemacht haben? Mir fällt nichts ein dazu und von dem Angriff auf das Dorf kontest du doch nichts vorher wissen. Gebe dir nicht die Schuld für etwas, dass du nicht verhindern konntest oder schlimmsten falls, so du versucht hättest es zu verhindern, diese dann mit deinem Leben hättest bezahlen müssen.


    Sie suchte seine Augen um ihren folgenden Worten Nachdruck zu verleihen.


    Unsere Eltern haben dich in dieses Dorf geschickt. Du konntest nichts dafür oder dagegen tun, dass unser Dorf überfallen wurde und niedergebrannt. Da trägst du keine Schuld daran, was da und danach passierte.


    Sie machte eine Pause.


    Die Germanen scheinen ganz entschlossen zu sein ihr Land zurückzubekommen und ich glaube dass sie alles daran setzen, dieses auch zu schaffen. Wir beide waren Germanen, genau wie alle anderen von uns und sind es mit einem Teil unseres Herzens immer noch. Du weisst, das viele Stämme schon immer gern überfielen und gebrandschatzt haben und sie werden es weiter tun und wenn sie dann ihrem großen Feind noch einigen Ärger machen können, so tun sie es mit viel Überzeugung und so wie es aussieht vereint. Mein großer Bruder, du wirst es nie überall verhindern können, aber eines weiss ich, dass mir so etwas nie wieder passieren wird. Dank dir und meinem Erlernten.

    Innerlich atmete sie tief durch, zwang sich dann freundlich zu schauen, was ihr auch ganz gut glückte.


    Du kannst mich auch anders beschützen. Doch ich habe auch gelernt allein auf mich aufzupassen. Wenn du es für richtig hälst so gehe zur Legion und beschütze nicht nur mich sondern auch die Bewohner der Regio.

    Ihr Lächeln verschwand. Sie dachte, dass zumindest Flavius was wusste und nur so verwundert tat. Doch er wusste scheinbar auch nichts davon. Das zeigte ihr zumindest seine nicht ganz leise Reaktion.

    Ich habe auch einen Moment verwundert geschaut, aber sie ist sehr, sehr nett.

    Ihr Blick wanderte langsam vom Boden zu ihrem Bruder.


    Du willst zur Legion und das in dieser kritischen Zeit?


    Sie schaute ihn mit einem verwunderten Blick an. Ihn diesem lag aber auch Überraschung und Wehmut.
    Warum mussten fast alle aus der Familie zur Legion gehen?

    Venusia schaute wieder zum Boden. Sie konnte sich gar nicht vorstellen, dass ihre Eltern ihr ihren großen Bruder verheimlichten. Geschweige denn warum sie es taten. Aber nun war er hier und sie waren wieder zusammen.


    Was hast du jetzt eigentlich weiter vor? Bleibst du hier? Hast du dir darüber schon Gedanken gemacht?

    Ihr Blick hatte auf einmal etwas trauriges.


    Es hat nie jemand von dir gesprochen. Es tut mir sehr leid, dass sagen zu müssen und mich enttäuscht es. Unsere Eltern können wir nicht mehr fragen und auf gaius werden wir wohl warten müüsen, wenn wir ihn dazu befragen wollen. Aber sag, kannst dur mir den Grund für eure Streitereien nennen?

    Sie lächelte.


    Ich weiss und ich danke dir dafür. Doch nun werde ich wieder zurück in die Regia gehen. Draußen warten noch einige und wollen zu dir. Vale.


    Dann drehte sie sich um, verließ das Arbeitszimmer und dann das Castellum.

    Sie fragte sich warum er lachte, aber es hatte bestimmt einen Grund und der war vermutlich nicht sie. Jedenfalls nicht im bösen Sinne.


    Es muss auch ewige Zeiten her sein, dass wir uns gesehen haben. Ich muss da noch ziemlich klein gewesen sein. Da ist es doch fast natürlich, dass du mich da nicht erkannt hättest und ich konnte mich gar nicht mehr an dich erinnern und das finde ich viel schlimmer.