Servilias Laune und ihr Zustand besserten sich Tag für Tag je näher wir nach Aegyptus kamen. Ich stand unter Deck im Laderaum, dem Ort, wo mich Servilia einst gefunden hatte, und half einigen Matrosen beim Verstauen der Fracht. Der Sturm hatte sie durcheinander gewirbelt und wir waren dabei, die schweren Säcke und Fässer wieder an ihrem Platz zu verstauen. Eine Knochenarbeit unter knochenharten Bedingungen. Hier unter Deck war es gute 35 Grad und der Schweiß rann mir über die Stirn ins Gesicht und durchnässte meine Tunika. Es war unerträglich. Zu meinem Glück hatte ich keine Haare auf dem Schädel.
Ich wußte nicht, wo wir waren, aber wir mußten bals Aegyptus erreichen. Da rief eines Tages der Mann aus dem Ausguck "Land in Sicht !" Das mußte Aegyptus sein. Bald würden wir da sein und diese Packerei hatte ein Ende. So schwer geschuftet hatte ich selbst unter meinem Herrn Falco nicht.
Aegyptus war für mich ein raetselhaftes Land, von dem ich weder viel wußte, noch viel gehört hatte. Ich wußte so gut wie nichts über Aegyptus. Deswegen freute ich mich auch umso mehr.
In meiner Seitentasche hatte ich ein Stück Pergament, das eines Tages auf dem Deck liegen geblieben war. Ich ergriff es sofort. Darauf kritzelte ich mühevoll einige Zeilen. Ich wollte sie meinem Herrn abschicken, sobald wir im Hafen von Alexandria eingelaufen waren.