Beiträge von Lucius Decimus Maximian

    "Hmhm...", sagte Maximian nur mit unsicherem Blick, um nichts anderes sagen zu müssen und schüttelte dann leicht den Kopf.
    "Nein, jetzt ist mir warm. Etwas zu Essen vielleicht...", brachte er die Standartantwort eines Maximians ohne überhaupt nachgedacht zu haben. Was seinen Appetit anbelangte musste er für gewöhnlich nie nachdenken. ^^ Deswegen setzte er schnell ein "Aber noch nicht." hinterher. Dass sie ging, wollte er jetzt wirklich nicht. Nachher brachte sie noch wen mit. Er räusperte sich. Das um-den-Brei-herum-Geredete war doch auch nicht das Wahre.
    "Ich hab auch nicht sonderlich gut geschlafen.... hab mir so meine Gedanken gemacht..."

    Hatte er sie doch aufgeweckt. Dabei sah sie wirklich müde aus. Es ärgerte ihn, dass er hatte husten müssen, wobei der Schlaf in einem Korbsessel sicherlich nicht sonderlich zur Erholung beitrug.
    "Naja...", sagte er ehrlich und knapp. "Und dir?"
    Offenbar war Maximian sehr vorsichtig. Aber Valeria lächelte und hielt seine Hand. War sie ihm also wirklich nicht mehr böse? Er ließ einen Moment verstreichen.
    "Du... siehst nicht gut aus."

    Oh, hätte er das doch gesagt. Immern hieß es, man solle nicht auf Menschen zielen, nicht mal wirklich mit einem Holzgladius - die alte Leier.
    Er seufzte, kratzte sich mit dem linken Zeigefinger an der Schläfe, stand ja schon in die richtige Richtung gedreht, machte wieder den Schritt und stach zu. Die Klingenspitze blieb 20 cm vorm Prudentier in der Luft stecken und schwang kaum hin und her.

    Der Regionarus sagte, er solle zustechen, und Maximian machte sich an die Ausführung. Er machte einen Ausfallschritt, federte in die Knie und ließ den Schwertarm nach vorne schnellen. Das war nicht schwer. An die tausend Mal hatte er diese Bewegung vollführt. Nur das Halten bei ausgestrecktem Arm war schwer. Das Gewicht des Gladius wog dabei fast doppelt. Aber Maximian hielt es eine Weile und wiederholte den Schritt gleich nochmal, diesmal jedoch mit unterstützender linker Hand.
    Der Spaß an der Übung war ihm bereits jetzt aufs Gesicht geschrieben. So zog er das Schwert in einem Bogen, drehte sich herum und stach noch einmal in einen nicht sichtbaren Feind.

    Bestimmt eine oder gar zwei Stunden später, nachdem Valeria sich zu ihm gesetzt hatte, erwachte Maximian ganz allmählich, weil sein Arm ekelhaft kribbelte. So geriet der Deckenberg in Bewegung, es grunzte ( ^^) und schließlich öffneten sich Maximians Augen, die sogleich erstmal geblendet waren. Die Hand aber hatte er befreien können, sodass das Kribbeln sich in ein unmögliches Kitzeln verwandelte, das viel zu langsam verebbte. Aber es tat es. Bis dahin hatten sich Maximians Augen auch ans Licht gewöhnt und tasteten den Raum ab.
    Und was er sah, lockte ihm ein Lächeln aufs Gesicht. Valeria saß in einem Krobsessel, war in sich zusammengesunken und schlummerte offensichtlich.
    Was wohl durch ihren hübschen Kopf gegangen war, bevor sie die Müdigkeit überfallen hatte? Ob sie gerade etwas träumte? Er seufzte und ließ den Kopf wieder zurücksinken. Er würde sie nicht wecken und noch einen Moment lang beobachten. Sie sah so friedlich und lieblich aus. Erwachte sie, würde er sie vielleicht dazu bringen, dass sie traurig wurde oder sauer.
    Langsam wühlte sich seine inzwischen hellwache Hand aus der Decke und nahm ihr die Fiebel ab, die beinahe schon runterfiel. Kurz überflog er den Text mit septischem Blick, dann wickelte er sie umständlich zusammen und legte sie auf das Tischchen neben dem Bett. Dann beobachtete er seine Valeria.


    Irgendwann ließ sich der Hustenreiz jedoch nicht mehr unterdrücken und so hustete Maximian bedacht darauf leise zu sein in die Decken.

    Maximian wusste ja, dass diese Dinger schwerer waren, als man es glaubte. Als er noch jünger gewesen war, wäre er beinahe im ersten Moment immer nach vorn umgekippt, wenn er das Schwert hatte nehmen wollen. Aber das war lange her und Maximian schwamm und ritt ja viel.
    So nahm er das ihm dargebotene Schwert vorsichtig entgegen, warf dem Regionarus dennoch einen Blick zu. Er war doch kein kleines Kind mehr.
    Dann suchte er nach der Balance, Freiraum und dem Gefühl für das Schwert, was er auch alles schnell fand. Bald würde er auch so eines haben, sagte er sich, und kam nicht umhin Stolz zu empfinden.


    Aber dann riss der Film scheinbar und Maximian sah zum Regionarus, das Schwert ruhig und sicher in der rechten Hand und ein paar noch recht langsame Bögen mit dem Schwertarm ziehend.
    "Das ist ein tolles Schwert. Was soll ich jetzt tun?"

    Maximian blickte sich auch um. Wo blieb Romanus nur wieder? Aber dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Regionarus.
    "Mit einem echten Gladius? Nein, das leider eher selten", weil sie befürchteten, dass er sich verletzte in seinem Übermut. "Sonst hatte ich mein Holzgladius. Das hat man einem Händler abgekauft, angeblich hatten gute Gladiatoren damit einst geübt. Der Lehrer, der mich elementär unterrichte, war ein alter Grieche. Es war zwar nicht oft, aber außerhalb der Regel, wenn wir die Thermen besuchten, ließ er uns Knaben manchmal ringen."
    Ja, der alte Grieche... Die vielen Schläge mit dem Stock, die er Maximian verpasst hatte, hatte er nicht vergessen.

    Sim-Off:

    Mein Verständnis hast du ;)


    Ups. Maximians Blick wurde schnell wieder ernst, als der Grieche ihn bösen Blickes strafte. Seinen Ausführungen folgte er dann aufmerksamst und still, er wollte ja mal keinen Ärger stiften.
    Schließlich sah Maximian unter den Prüflingen umher und wieder zu dem Schauobjekt, das hin und wieder grunzte oder quiekte.

    Maximians fiebriger Gedanke war: Lass' ihn nur reden. In ein paar Tagen würde er nicht mal mehr verschnupft sein und alles war wieder in Ordnung. So hörte er nur halb hin und schnappte irgendetwas von 5000 Sesterzen und Summe und Calliope und Suppe.
    Gallus ging. Calliope tat ihr Werk, sodass seine Beine bald schon zu glühen schienen. Dann nahm sie sich Hände und Arme vor. Die aufkommende Wärme oder die sorgfältige Massage machte Maximian immer müder.
    Dann wurde noch sein Rumpf bearbeitet, wobei Maximian völlig fertig einschlief

    Mit Prudentius Balbus im Atrium angekommen, sah sich Maximian im Atrium nach Romanus um, der nirgends in Sicht war. Überrwaschen tat es den jungen Mann aber nicht. Er rief nach Gallus, dass dieser den Lausebengel herbringen sollte und zwar schnell.
    Dann wandte er sich dem Regionarus zu, der ja schließlich gekommen war, um Unterricht zu geben. Maximian war schon gespannt.
    "Wir könnten dennoch einfach schon beginnen."

    Gequält sah Maximian zu Gallus.
    "Ich weiß, Gallus. Es hat auch keinesfalls so lange dauern sollen... *hust* Aber ich kann dich beruhigen: Eine Familie hat mir ihre Gastfreundschaft gewährt. War alles halb so schlimm. Nur kalt."
    Wieder hustete er, nachdem er mit seiner tiefen, krächzenden Stimme ausgesprochen hatte.

    Maximian war das ein wenig zu viel Rummel. So schlimm war es ihm doch gar nicht ergangen. Oder? Er hatte sich ja nicht selbst sehen können... Er überließ es den anderen und schloss lieber die Augen wieder.
    Die Muskeln taten ihm anfangs richtiggehend weh, als Calliope sie bearbeitete. Der Schmerz verwandelte sich in ein ziehendes, unangenehmes Kribbeln und allmählich, ganz langsam wurde ihm warm.
    Mehr oder weniger geduldig wartete Maximian ab, schlief zwischenzeitlich sogar über der Anstrengung ein und hustete sich nen Wolf.

    Aber da hatte Maximian was dagegen und hielt Valeria unauffällig an der Hand fest, als sie gerade hatte aufstehen wollen. Stumm warf er ihr einen Blick zu, ehe er die Augen schloss und sich aufs Frieren oder besser gesagt Erwärmen konzentrierte.

    Es tat ihr alles so leid? Röchelnd unterdrückte Maximian mal den Husten und sah Valeria fragend an. Doch da war nichts, das ihre Worte Lügen strafte. Jetzt ließ er es leise hüsteln und lehnte dann den Kopf ein wenig ihrer Hand entgegen, die leicht seine Wange streichelte.
    "Mir auch. Wir -"
    Doch weiter kam er nicht. Es klopfte bereits wieder. Maximian sah zu Valeria und jene bat, dass man hereinkommen möge, während sie die Hand zurückzog.


    Und dann wurde Max auch schon aberubbelt. Das ging aber zu hier. Ein wenig verdattert sah er um sich, aber dann zeigte die Behandlung ihre Wirkung und es wurde ihm schon ein klein wenig wärmer... an den Füßen.

    In die Decke gehüllt lag Maximian den perfekten Kranken darstellend und verfolgte die Unterhaltung der beiden. Ihm fiel das Bad bei Domna wieder ein und bekam ein ungutes Gefühl. Hoffentlich kratzte er jetzt nicht deswegen ab. Wobei... noch funktionierte ja alles mehr oder weniger wunderbar.
    Der Kranke hustete, bettete sich ein wenig bequemer und bibberte in die Decke hinein.
    "Ich war nur ausgeritten", sagte Maximian unschuldig. Valeria war so... so fürsorglich. Er wusste gar nicht, was er jetzt davon halten sollte. War die Situation nicht ziemlich eindeutig ausgegangen, letztens? Und selbstverfreilich genügte ihr die kurze Erklärung nicht.
    "Muss ein wenig kühl geworden sein."
    Dann hustete er wieder und zitterte kräftig weiter.

    Während sie also ins Atrium gingen, beantwortete Maximian dem Regionarus seine Frage.
    "Er war mein Cousin. Wir erhielten Nachricht, dass sein Vater verstorben sei. Er habe vor seinem Tod jedoch darum gebeten, dass mein Vater, welcher sein Bruder war, sich seines Sohnes annimmt. Dadurch ist Romanus nun mein Bruder. Und er ist 14, wenn ich mich nicht irre."
    Eigentlich war Maximian sogar sehr erfreut, dass er sich körperlich ein wenig würde anstrengen können. :)

    Dann war Maximian also ein komischer, erkälteter Kauz?! Naja, da war vielleicht etwas Wahres dran. ;)


    Die plötzliche, heftige, unerwartete Umarmung Valerias war wirklich zu viel für seine Lunge. Verdutzt blinzelte er, fühlte dann jedoch, wie sehr er solche Umarmung vermisste. Einen kurzen, schönen Moment schloss er die Augen und legte den Arm um Valeria.
    Sorgen? Es tat ihr leid? Träumte er wieder nur? War das einer dieser verwaschene Träume, die er in den letzten Tagen zuhäuft gehabt hatte? Aber nein, es fühlte sich echt an. Echt verwirrend nämlich. Widerstandslos ließ er sich wieder von ihr wegdrücken. Was sagen? Er blickte nicht mehr durch. Gut, vielleicht sollte er Valeria zuerst einmal ein wenig beruhigen.
    "Es ist nichts... ich habe mich nur ein wenig erkältet..." *hust, hust*

    Der Ritt zurück kam ihm so unheimlich lang vor. Er konnte es kaum glauben, dass er so weit gekommen war vor zwei Tagen. Er trabte größtenteils. Das war kräftesparend und doch recht schnell; wiederum langsam genug, dass er sich die vergangenen Tage noch einmal durch den Kopf gehen lassen konnte. Zu einem Entschluss kam er trotzallem nicht wirklich. Es war ja auch schon alles mehr oder weniger entschieden.... Aber es war noch nicht erklärt worden. Hm.
    Irgendwann erreichte der hustende Reiter Tarraco, genauer die Casa Decima. Dort stieg er ab, um Nigidius zu den Stallungen zu führen, als er gerade Valeria um die Ecken biegen sah.


    Maximian nahm sich vor, ihr stark gegenüber zu treten. Er hatte ja sowieso nur eine kleine Erkältung abbekommen. Prüfend sah er ihr entgegen und wurde langsamer, als sie sich näher kamen. Sie sah mieserabel aus, erkannte er und es tat ihm sogleich leid, dass der Streit so verlaufen war. Und doch... er konnte nicht wissen, dass ihr ihre Worte inzwischen leid taten. Sie hatte ihm lebewohl gesagt.
    Die Tatsache, dass sie anscheinend vorgehabt hatte, allein auszureteien, gefiel ihm im gleichen Moment jedoch sehr, sehr wenig. Das war zu gefährlich.


    "Valeria", grüßte Maximian die junge Frau mit tiefer, krächzender Stimme zurückhaltend. Sein Blick hingegen hing an ihren Augen und seine Hand knetete sanft Nigidius' Zügel.