Beiträge von Lucius Decimus Maximian

    Sie wusste von Nyla? Erschreckenswert war die Zahl. Sieben Leute wussten es. Sieben! Mummia und Aurelius hatte sie dem Himmel sei Dank vergessen. Aber die zählten wenn dann auch nur als eine Person. Maximian seufzte niedergeschlagen. Die unheimlich bemitleidenswert herabgezogenen Brauen waren dabei echt sehenswert. Warum nur ging alles immer schief?
    Er hörte seiner Valeria zu. Alles, was sie sagte, wollte er auch. Sein treuer, verliebter Blick las in ihren Augen, wollte einfach darin versinken und dann der Kuss. Ein trauriger Kuss. Ein verzweifelter. Einer von vielen.
    Mit beiden Händen nahm er das Gesicht der jungen Frau in die Hände. Wieder legte er den Kopf leicht schräg, während seine Augen zwischen ihren hin- und herhuschten. Sein Blick war nun wirklich verzweifelt.
    "Dann geh nicht. Bleib nicht dort. Gib uns noch ein paar Wochen. Danach werde ich ohnehin nicht mehr hier sein und du kannst nach Rom gehen."

    Maximian nickte. Frauen ging es häufiger schlecht. Das war keinesfalls besorgniserregend. Nicht für einen Mann.
    "Achso... Hm. Wieso? Wer weiß es denn alles?"
    Seines Wissens nach waren es vier Personen. Sein Vater, seine Mutter, Livianus und Nyla. Von letzterer wusste Valeria seines Wissens nach nicht einmal. Er blinzelte dennoch vor sich hin. Solch einen schlechten Morgen hatte er schon seit Langem nicht mehr gehabt. Aber er hatte ja auch nicht ahnen können, dass es Valeria zu viel wurde....
    Er seufzte immer noch der Überrumpelung wegen und weil das alles für ihn keinen rechten Sinn ergeben wollte. Wenn er die letzten Tage aufgewacht war, war alles mehr oder weniger in Ordnung. Nur heute nicht. Heute war alles ein Häuflein Schutt, dämmerte es ihn.
    Valerias Finger fuhr über sein Kinn. Seine Hand griff nach ihrer, um ihr einen Kuss auf den Handrücken zu drücken.
    "Was willst du mir damit sagen? Dass du es für eine gute Idee hälst, ganz in Rom zu bleiben? So weit weg... von meiner Mutter, Tarraco... von mir? Aber... das will ich nicht. Lass und Cosuin und Cousine sein, lass mich dich nicht mehr berühren. Aber lass mich dich wenigstens sehen", sagte er nun mit leicht zweifelndem Blick.

    Maximian ließ Valeria aussprechen, dann nahmen seine Züge wieder ihre vorgesehene Postition auf seinem Gesicht an. Er atmete tief ein, war nun wirklich extrem geschockt von dem, was Valeria da erzählte und sah mit den Augen irgendwo in den Raum.
    "Erkenntnis, sei da. Überfalle mich. Wo bin ich? Bin ich wach?"
    Der junge Mann setzte sich auf, jetzt wieder Valeria in die Augen fassend.
    "Aber warum hast du mit ihr überhaupt über uns gesprochen?"
    Er verstand offensichtlich die Welt nicht mehr.
    "Sie wusste nichts davon. Ja, es ist nicht richtig, das weiß ich. Aber ich denke, wir waren uns einig, dass es ganz gut ginge, so wie es war....?"
    Dass Valeria darauf schon geantwortet hatte, war Maximian nicht klar.

    Maxens Kopf klappte ihm gewissermaßen auf die linke Schulter um. Dann, nach einigen vieeeelen Blinzlern, folgte die Zungen dieser Bewegung, sodass in seiner Wange eine kleine Bäule entstand. Die Augenbrauen, die sicherlich auch gern verruscht wären, verloren sich nun fast in den Augenhählen und die Stirn, die sonst schön faltenlos war, sah bald aus wie das mächtigste Gebirge.
    "Langsam.... Du gehst nach Rom. Im Herbst. Wahrscheinlich auch noch auf einem Schiff. Du willst dort Discipula werden. Fortuna, Helene Matinia."
    So wie er entstellt war, nickte der junge Mann. Als er aber über die nächsten Worte nachdachte, entglitten ihm die Gesichtszüge noch mehr. Grauslig, wie das aussehen musste. :D
    "Weshalb genau sagst du mir das, dass meine Mutter möchte, dass du ganz dort bleibst?"

    Nachdem er auf den Rücken gekullert war und sich anschließend wie ein Wurm gewunden hatte, weil ihm was zwischen die Rippen stach, kicherte der junge Mann leise und hiefte sich auf. Dieser Ton in Valerias Stimme musste etwas zu bedeuten haben. Es hörte sich wichtig an. Enoooooorm wichtig. Ah, sie würde nach Rom gehen. Sie würde, ja, sie würde........
    "Du wirst was?!", sagte er überrascht und mit großen Augen. Angestrengt blinzelnd ließ er ihre Worte erst richtig durchrasseln, ehe er sie leicht schief ansah.
    "Warum? Wann?"
    Und nachdem die Münze noch weiter durchgerasselt war:
    "Im Herbst? Bei diesem Wetter da draußen? Bist du lebensmüde?? Und überhaupt.... wieso nach Rom?"
    Am Ende überschlug sich seine Stimme fast, während er da so noch halb lag, halb saß und irgendwie wirkte, als wäre er im falschen Film aufgewacht.

    Ihm wurde auf die Hand getrampelt und schließlich noch die Tür gegen den Dös geschlagen. Wunderbar. Er fiel nach hinten um und fuhr sich alsdann mit Daumen und Zeigefinger der noch nicht gequetschten Hand über die Augen, die nicht recht aufgehen wollten. Der Angreifer hatte sich aus dem Staub gemacht. Dachte er. Plötzlich bombadierte er ihn nämlich von hinten.
    "Was?", brachte der noch halb schlafende Urmensch hervor und krauchte ätzend und aua'nd zur Tür, um sie wieder zu schließen. Dann stand er auf und wuschelte sich gähnend durchs Haar. Jetzt gingen die Augen das erste mal so richtig auf, sodass Maximian Valeria erkannte.
    Wie ein Zombie lief er dann auf sein Bett zu - man mochte sich wundern, woher er das hatte ^^ - und ließ sich neben seiner Cousine einfach vornüber darauf fallen.
    "Hmmmmmmmmmmm?", hörte man irgendeinen fragenden Ötzilaut, während Maxs Kopf tief im Kissen vergraben war. Er übertrieb gerade mal wieder ein wenig. ^^ Das aber nur, weil er es benahe schon gewohnt war, von Valeria zu Zeiten geweckt zu werden, die einfach noch unmenschlich waren. Sogar unurmenschlich. Und das nur, weil es so uuuuunbedint wichtig war, früh etwas zwischen die Beißer zu bekommen.
    "Ich bin noch nicht hungrig...", brubbelte er da prompt, halb verständlich und halb vom Kissen verschluckt.

    Zitat

    Original von Apollonius von Samothrake
    Anerkennend nickt Apollonius. "Da hast Du ja schon eine Menge Werke erarbeitet. Hervorragend. Auf Latein oder Griechisch...?"
    .


    Maximian freute sich, dass Apollonius offenbar recht zurfrieden mit dem war, was er gelesen hatte.
    "Die Griechischen Werke haben wir größtenteils auf Griechisch gelesen. Das war häufig ziemlich schwer."
    Dann sah auch Maximian seinen Cousin erwartungsvoll an.

    Der junge Reiter rollte mit den Augen. Valeria konnte das ja nicht sehen. Dann drehte er das Pferd wieder zu ihr herum und stützte eine Hand vor sich auf den Pferdehals.
    "Also guuuut. Reiten wir zurück. Ganz wie du willst, mein Augenstern", sagte er absichtlich spitz, blieb aber dennoch auf der Stelle stehen. Er brodelte so langsam vor sich her, weil er einfach nicht verstehen konnte, weshalb sie jetzt so eingeschnappt war. Tatsächlich hatte er was andere Dinge im Zusammenhang mit Frauen anging mehr Erfahrung als mit Streitereien. :D

    Er hatte noch tief und fest geschlafen. HATTE. Denn nun lag er nicht mehr dort, wo es weich und warm war, sondern auf dem Boden. Geschockt sah er sich um und fuhr sich über den Kopf, der einen Schlag abbekommen hatte.
    Er ächzte und stöhnte und krauchte zur Tür, von der ohrenbetäubender Lärm erklang. Mühsälig zog er sich an ihr hoch, ehe er sie einen Spalt öffnete und gähnend hindurchlukte.
    "Hmmm?", brummte er und schmatzte dabei mit schläfrigem Blick. Er war wohl eingedöst. ^^

    Zitat

    Original von Apollonius von Samothrake
    "17? Dann wirst Du sicherlich bald den Militärdienst antreten?" Apollonius nickt und streicht sich mit seiner Hand über den Bart.


    "Erzähl mir doch bitte, welche Schriften Du bereits gelesen hast. Sowohl Griechen als auch Römer!"


    "Ja, das habe ich vor.", nickte Maximian. Und dann die Frage, die ihm schon mehrmals gestellt wurde. Der junge Mann musste eine kurze Weile lang nachdenken, um dann eine kleine Liste aufzustellen.
    "Homers Ilias und Odyssee, Ovids Heroides und seine Tristien.... Hm, auch wenn ich nicht mehr weiß, ob wir die Tristien komplett gelesen haben. Hmmmm, Herodots Historien, auf Ciceros Paradoxa Stoicorum legte unser Lehrer großen Wert, seine Hortensius war den meisten zu müßig. Platon gab es in Ausschnitten. Und sonst..."
    Maximian überlegte angestrengt und fuhr sich dabei mit der Hand über den Nacken.
    "Oh, zum Thema Troia noch Vergils Aeneis. Und von Tacitus hatten wir auch etwas... Hmmmm... Mir ist nur der Name entfallen."


    Da kam sein kleiner Cousin in den Raum. Herrje, sah der verschlafen aus. Maximian konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen und ging zu Romanus.
    "Guten Morgen! Du siehst ein wenig unausgeschlafen aus..."
    Dann klopfte er dem Jungen auf die Schultern und sah zu Apollonius.
    "Magst du dich nicht vorstellen?"

    Maximian brummelte und zog Nigidius Kopf hoch. Mit dem Geschirr zwischen den Zähnen empfahl es sich nicht zu kauen. Das wusste er. Aber er verstand Valeria kein bisschen.
    "Ich habe nur auf deine Fragen geantwortet! Du warst es doch, die mich ärgern wollte mit diesem... diesem Falco."
    Nun warf er Valeria einen wütenden Blick zu. Aber so würden sie nicht weiterkommen, das wusste Maximian.
    "Und überhaupt ist es doch ganz egal, was vor dir war. Es ist ja nicht so, dass ich ein anderer Mensch werde, wenn ich dir davon erzähle... Du siehst ja, wohin das führt."
    Er machte große Augen und zog an Nigidius Zügeln, sodass das Perf sich ein wenig drehte und in diese Richtung lief.
    "Jetzt komm. Wir befinden uns ein gutes Stück abseits des Weges...", brubbelte er mehr für seine als für Valerias Ohren, ohne sich nach ihr umzudrehen.

    "Das wollte ich nicht! Du hast gefragt und ich habe geantwortet! Du wolltest das Spiel spielen, ich habe mich nur an die Regeln gehalten... Und außerdem habe ich Julia nicht vergessen. Ich habe sie nur nicht erwähnt, das ist ein himmelweiter Unterschied!", stieß deshalb auch er hervor.
    Er wusste nicht so genau, was er von diesem albernen Streit halten sollte. Die Umstände dafür waren irgendwie... seltsam. Er schloss kurz die Augen, seufzte laut und lehnte den Kopf kurz ein bissl in den Nacken. Hinterher sah er Valeria wieder an, die ihm immer noch nur verärgerte Blicke entgegenbrachte.
    "Also gut." Er seufzte. "Ich gebe zu, dass ich ein wenig übertrieben habe, um dich ein wenig... nun ja... zu ärgern."

    "Nein, antwortete Maximian und schüttelte unterstützend den Kopf. Von dem Lächeln nahm er auch fast gar nichts wahr, außer dass sich der Bart ein wenig anzuheben schien. Der junge Mann fragte sich, ob es ein Luftzug gewesen war oder ob Apollonius gelächelt hatte.
    Die Elementarschule hatte er ganz vergessen gehabt. Es waren aber auch vier widerliche Jahre gewesen und der Lehrer unheimlich streng.
    "Ja, ich ging in die Elementarschule. Und ich werde demnächst 17."

    Naja, immerhin hatte sie ihn kurz angesehen. Das beruhigte ihn, obwohl er nicht sagen konnte warum. Was sie aber anschließend sagte, ließ ihn verdattert gucken und verwirrt blinzeln. Er setzte sich anders in den Sattel und musterte Valeria ungläubig, während die Pferde ihre Nasen bis zum Boden hängen ließen.
    "Ich soll nicht so tun?", fragte er und schnaubte unterstützend.
    "Ich habe nicht so getan. Ich BIN eifersüchtig auf diesen... diesen Falco."
    Er schwieg kurz, denn so stimtme das nicht ganz. Dem musste er sich allerdings erst noch bewusst werden.
    "Oder ich war es. Erinnerst du dich an die Nacht, in der wir erwischt wurden? Du sagtest, ich wäre der erste gewesen. Und dann erzählst du gar schwärmerisch von diesem.... diesem Falco, der was weiß ich mit dir angestellt hat."
    Hah! Dieses Argument gefiel ihm. Valeria musste ihn deshalb einfach verstehen.

    Maximian trat neben seinen Lehrer, als er ihm zeigte, wo Samothrake liegt. Als er Homer erwähnte, sah er von der Karte weg und zu Apollonius. Der Untergang Trojas war Maximians Lieblingskapitel in der Geschichte. Er sah noch einmal kurz auf die Karte, um sich dann wieder dem Lehrer zuzuwenden.
    "Ja, ich bin unterrichtet worden. Allerdings lebe ich erst seit einem Jahr hier bei meiner Familie."
    Er nickte.
    "Schreiben und lesen kann ich, unsere Sprache und auch ein wenig der Griechischen. Die Mathematik ist mir nie sonderlich schwer gefallen. Und mit der Rhetorik sieht es besser aus als mit der Philosiophie."
    Er kratze sich hinter dem Ohr.

    Maximian war aufgestanden, als Gallus einen Mann, den er ihm als den Lehrer vorstellte, hereingeführt hatte. Dass Appolonius ohne Zweifel ein Grieche war, weckte das Interesse des jungen Mannes. Sein strenger Gesichtsausdruck und die tiefe Stimme waren beeindruckend.
    "Salve. Ich bin Decimus Maximian", stellte er sich lächelnd vor.
    "Wenn du magst, setz' dich. Mein Cousin wird sicherlich bald auftauchen."
    Er wippte kurz auf den Sohlen und wusste nicht so recht, wie er mit einem Privatlehrer umgehen sollte. Wie hatte er sich genannt? Apollonius von Samothrake? Damit wusste er nicht viel anzufangen.
    "Wo in Achaia liegt Samothrake?"

    Es dauerte nicht mehr lange, da hatte Maximian seine Cousine auch tatsächlich erreicht. Kaum bei ihr, ritt Maximian vor Magia und zwang Valeria so anzuhalten. Dann, als beide Pferde standen, sah er Valeria verärgert aber auch total verdtutzt und vorwurfsvoll an.
    "Mach das nie wieder! Hast du denn vergessen, was das letzte mal bei einem Ritt wie diesem passiert ist?! Du hättest stürzen und dir das Genick brechen können..."
    Anschließend brummte er und schnappte erstmal nach Luft. Seine Wangen waren sicherlich gleichermaßen vor Anstrengung und Aufregung rot.

    Dann ritt Maximian auch so schnell wie der Wind. Oder gar ein wenig schneller, denn er holte auf, was nicht zuletzt an Nigidius lag, welcher sich untertänigst streckte, als wolle er Magia, der Schimmelstute, höchstpersönlich in den Hintern kneifen, weil sie ihre Reiterin so schnell trug.
    Maximians Gedanken unterdessen wurdem scheinbar vom Wind gewaschen. Er sah ein, dass das Spiel doof war und er sich nicht sonderlich viel Mühe gegeben hatte, es gut zu spielen. Er hatte ein wenig übertrieben. Aber das hätte Valeria auch erahnen können. Oder war er in ihren Augen wirklich solch ein großer Draufgänger?
    Und doch verstand er nicht ganz, weshalb sie so plötzlich eingeschnappt gewesen war. Vorher hatte sie doch ganz kess mitgespielt. Hm.
    Steinernes Hufgetrappel erklang, als auch Maximian die Straße überquerte und in den Wald eintauchte. Das Tempo allerdings war ihm bald zu halsbrecherisch, weshalb er sanft an Nigidius' Zügeln zog. Er war Valeria ein ganzes Stückchen näher gekommen und glaubte zu erkennen, dass auch sie in diesem Moment versuchte die Geschwindigkeit zu drosseln.
    Irgendwie kamen ihm da Erinnerungen an den letzten Ausritt hoch, sodass er in Sorge um die junge Frau geriet. Was, wenn sie vom Pferd fiel? Er spornte Nigidius wieder leicht an, ehe er so weit war, dass er glaubte Valeria etwas zurufen zu können.
    "Valeria, warte! Halt an! Es ist viel zu gefährlich!"

    Wenn es Autos zu der damaligen Zeit schon gegeben hätte, dann hätte man Maximian nun mit einem verwechseln können. Sein Gesicht erschien irgendwie platt, obwohl ihm der Mund aufgeklappt war. Seine Augen waren ziemlich groß und die fast bis in die Augenhöhlen verrutschten Brauen sahen nun ziemlich grimmig drein.
    "Was heißt das: Dies und das?", fragte er nach. Ihm war es nicht so egal, zumal sie hier ja ein Rede und Antwort - Spiel spielten. Valeria verstieß gegen die Regeln! Ganz egal, ob er das auch getan hatte. Sie hätte ihm antworten müssen.
    "Ihr habt doch nicht...", fragte er, als Valeria aufgebracht schnaubte und mit einem Mal nicht mehr neben ihm war. Er sah gerade noch eine Staubwolke, in der er sich wohl mittendrin befand, und später Magia mit Valeria im Sattel weit vor sich.
    Jetzt sah er wirklich verdutzt aus der Wäsche. Hatte er den Bogen etwas überspannt? Er überlgte angestrengt. Wirklich angestrengt. Seiner Meinung war er nicht maßloser gewesen als sie. Falco.... Wenn er diesen Kerl nur zwischen die Finger kriegen würde!
    Derweil war Magia schon kaum mehr als ein weißer Punkt irgendwo weit vor Maximian und Nigidius. Hm. Er wollte zu gern wissen, was dieser Falco mit Valeria angestellt hatte. Doch dazu durfte er sie erstmal nicht aus dem Blick verlieren. Wenn er also noch lange rumtrödeln würde....
    Maximian seufzte und gab Nigidius einen Tritt in jede Flanke. Der Wallach wieherte erschrocken und preschte voran, nachdem er sich erst noch über diese unfreundliche und unangebrachte Art der Behandlung muckiert hatte.
    Ganz allmählich erst löste sich Maximian von dem dummen Spiel, das sie nicht hatten spielen können und erkannte auch erst dann, dass er Valeria nicht aus den Augen verlieren durfte. Hier draußen hätte er sie wahrscheinlich nicht mehr wieder gefunden. Und das musste ja nun nicht sein. Nein, beileibe nicht.
    Beinahe knurrte er, während er Nigidius noch einmal die Fersen in die Seiten rammte. Das musste jetzt geklärt werden.

    Der genießerische Ausdruck auf Maximians Gesicht wurde immer noch ein Stückchen genießerischer, je mehr er erzählte und desto mehr Valeria geradezu geschockt zuhörte. Ein Glucksen konnte er nur schwerlich unterdrücken, schaffte es aber zum Glück noch - immerhin spielte sie ihm mindestens genause fies bei. Und wenn er so darüber nachdachte... Vielleicht mochte er das Spiel ja doch?!
    Sie wollte also wissen, wie er diese Frauen, eher Mädchen gehabt hatte. Im ersten Moment grinste er schweigend vor sich hin, dann jedoch änderte sich sein Blick, als er Valeria wieder ansah. Er zeigte ein gespielt überraschtes Gesicht, mit großen Augen. Er hätte Schausteller werden sollen, denn man musste ihm abnehmen, dass er es so verstanden hatte.
    "Achsoooo... Du meinst, wie viele Frauen ich gekannt hatte, mit denen befreundet war? Das wären einige mehr, aber ich dachte du wolltest wissen, welche Frauen ich GEHABT habe."


    Fliegender Wechsel. Maximian sah das gemeine Grinsen und geriet bei ihren nächsten Worten beinahe in Atemnot. Als ihre Worte sich durch eine Mauer von Ungläubigkeit gefressen hatten, sah er sie empört an und blinzelte, als würde er einem Gespenst gegenüberstehen. Die Unsymanthie gegenüber des Namens Falco erwuchs sich beinahe schon in eine ausgereifte Abneigung. Mit zunehmend grimmigerem Blick musterte er Valeria.
    "Soso. Was?"