Beiträge von Lucius Decimus Maximian

    Maximian war amüsiert und beobachtete, wie dem Händler wohl feine Schweißperlen auf die Stirn traten, weil seine Ware sich leicht unvorteilhaft einmischte. Wobei, überlegte Maximian sich, wenn er dort oben stehen würde, würde er sich vielleicht auch nicht anders verhalten.

    "Ganz allein? Na, dann will ich mich mal beeilen, dass sie nicht auf irgendwelche Dummheiten kommt", feixte Maximian und grinste Maior an, ehe er ihn umarmte.
    "Mach's gut, Maior. Wir sehen uns!", verabschiedete er sich und verließ das Atrium, um ein paar Sachen zusammenzupacken.

    "Aus eben diesem Grund", schmunzelte Maximian und setzte zur Erklärung an.
    "Mein Vater schrieb meiner Mutter, dass er wünscht, ich würde mit Romanus zurückreisen. Nun ja, dass Bildung der Familie viel wert ist, war ja schin bekannt."
    Er grinste.
    "Gibt es sonst Neuigkeiten?"

    Maximian sah Verus freundlich an, als er zu ihm kam.
    "Ich werde wenn möglich morgen nach Tarraco zurückreisen. Mit mir werden meine Mutter, Romanus und seine Schwester reisen, wenn sich nicht noch wer meldet. Könntest du dafür sorgen, dass wir ein Schiff bekommen und das Gepäck nach Ostia gebracht wird?"

    "Verus!", rief Maximian dem Freigelassenen hinterher, nachdem er ihn erst so wirklich wahrgenommen hatte, als dieser schon fast am anderen Ende des Atriums angekommen war.
    "Ich könnte einmal deine Hilfe gebrauchen."

    Jetzt wurde es also spannend! Martinus machte ein Angebot für den Sklaven und er war schon gespannt, wie schnell das nächste erfolgen würde. Kritisch besah Maximian sich die Menge.
    "Verus!", begrüßte Maximian den freigelassenen Sklaven seines Vaters erfreut, der da gerade hinzu trat. Dem Ratschlag, den er Martinus gab, lauschte er aufmerksam und besah sich dann wieder den Sklaven. Dann dachte er: Hm, das Leben für seinen Herren lassen würde er, aber nicht als Gladiator kämpfen, womit er sich sogar noch Ansehen erarbeiten könnte. Versteh' ich nicht.

    Maximian hörte dem Sklaven zu, der in ihre Richtung zu sprechen schien. Er hing ihm geradezu an den Lippen, gespannt und neugierig wie er war und als der Sklave dann plötzlich los schrie, zuckte der junge Mann sichtlich zusammen.
    "Herausforderung, hm? Na wer es mit ihn versuchen wird, wird bestimmt einige Male herausgefordert werden...", sagte Maximian grinsend zu seinem Verwandten.

    "Ja, das wäre es wohl", gab Maximian nachdenklich zu. Und noch galt das Startgebot von 200 Sesterzen. Der junge Mann überlegte einen Moment lang, um dann festzustellen, dass das allein schon ein kleines Vermögen für ihn bedeutete.
    "Ich weiß nicht, ob er geeignet ist. Aber er ist stark und stolz. Naja, warten wir ab, was er noch so von sich erzählt. Rumstehen und meckern kann er jedenfalls", sagte er grisnend an Martinus gewandt.

    Zitat

    Original von Lucius Decimus Martinus
    "Ich nehme doch stark an dass ihm sein vorhergegangener Besitzer Zucht und Ordnung beigebracht hat."


    Ich schmunzelte.


    "Wenn nicht würde ich es als Herausforderung sehen, oder ihn zum Gladiator ausbilden lassen."
    :D


    Maximian sah seinen Großcousin mit großen Augen an und dann wieder zum Sklaven, der seinen Preis selber hochzutreiben versucht war. Sein Interesse war geweckt, auch wenn er ohnehin schon mit fast tellergroßen Augen aufmerksam am Geschehen teilnahm.


    "Gladiator sagst du? Ich liebe Gladiatorenkämpfe. Wie spannend sie sein müssen, wenn man einen eigenen Gladiator in der Arena hat...! Und der da sieht stark aus."

    Mit solch einer überschwänglichen Reaktion hatte Maximian nun beileibe nicht gerechnet. So hatte er sich einer Marionette ähnlich hochziehen und schließlich herumwirbeln lassen, ehe er recht verstand, welcher Wirbelwind ihn hier erfasst hatte.
    Als sie ihn endlich wieder ur Ruhe kommen ließ und sich ihm alles schon um den Kopf drehte, gluckste Maximian leise und lehnte sich haltsuchend gegen einen Korbstuhl, neben dem der Kreisel ausgesetzt hatte.
    "Das wäre nicht nur klasse, sondern mir auch noch viel lieber. Da kann ich auf dich aufpassen", sagte er und grinste nun seinerseits, was sich jedoch allmählich wieder legte. Oh, wie viel Arbeit es ihm abverlangt hatte das ewige Hin- und Hergereise zu Schiff zu verdrängen und ihretwegen bekam er nun fast schon wieder das Gefühl, als würde der Boden unter seinen Füßen wanken.
    Eins, zwei, drei...
    "Aaaaaah, na warte, du schadefrohes Ding, du! Dir werd' ich es zeigen!", und er machte den Stier, rannte auf Valeria loß und fing an sie gaaaaaaanz fürchterlich fies durchzukitzeln.

    "Maior? Salve, Maior! Du bist hier? Aber noch nicht lange, oder?", sagte der junge Herr zum weiseren und ließ die Arme aus den Seiten sinken. Dann besann er sich eines Besseren und und lächelte Maiur freundlich an.
    "Ich freue mich, dich zu sehen."

    Maximian musste grinsen, auch wenn ihm beim Anblick des Mannes neben dem Händler ein Schauer über den Rücken fuhr. Wo der nur herkam?


    "Also ich weiß nicht... Sieh dir sein Gesicht an. Hast du denn keine Angst, dass du, wenn er für dich arbeitet, wieder andere Sorgen bekommst?"

    Maximian schlenderte nur so über die Märkte, weil er vor der Reise noch ein wenig Freiraum zur Verfügung hatte. Zufällig geriet er auf den Sklavenmarkt, wo sich gerade eine Auktion in Bewegung setzte. Neugierig wie er nun einmal war, blieb der junge Mann natürlich hängen und sah sich die vielen Menschen an, die sich vor der angepriesenen Ware tummelten. Da erkannte er auch seinen Großcousin weiter vorn und schob sich langsam durch die Menge zu ihm hin.


    "Salve, Martinus", begrüßte er ihn und mit einem Blick auf den Sklaven: "Dem möchte ich nicht nachts auf der Straße begegnen."

    Maximian betrat beschwingt das Atrium und sah sich um. Es war anscheinend gerade kein Sklave hier anwesend, weshalb er die Arme in die Seiten stemmte und mit deutlich vernehmbarer Stimme in die Casa hineinrief:


    "Cicero! Verus! Irendeiner!"

    Maximian nickte und wusste nicht genau, ob er da eine Stimme in seinem Kopf vernommen hatte oder er sich nur etwas eingebildet hätte. ^^ Aber als wäe er da gewesen, sah Maximian mit einem Mal das Bild seines Vaters vor seinen Augen und blinzelte Valeria an, die in dem Moment die Kordel anzog. Kurz schielte er, dann schüttelte er nachdenklich den Kopf und schmunzelte.
    "Warum? Meine Mutter, als sie mit mir gestern im Hortus sprach, überbrachte mir die Anweisung meines Vaters, dass ich schnellstmöglich nach Tarraco zurrückkehren soll. Du weißt, mein Lehrer wartet."
    Er räusperte sich.
    "Ich werde die Vorbereitungen zu treffen haben. Du kannst mit uns reisen", schlug er vor.

    Ehe es ihn erreichte, gluckste Maximian schon und bekam das Kissen dann direkt ins Gesicht. Er nahm es in die Hände und knetete daran rum.
    "Nein, das nicht unbedingt. Aber zwei sind dennoch wenig", sagte er spitzbübisch grinsend und warf das Kissen zurück an den Absender.
    Aber dann fiel ihm auf, über was sie da überhaupt reden und spaßten und ließ das Lachen langsam verebben. Wie gut es tat, mit ihr zusammen zu sein. Wie häufig er sich nach ihrer Gegenwart gesehnt hatte in den letzten Wochen. Es stimmte einfach. Es war kein Druck da, kein Stress, nur Freude, Ehrlichkeit und Liebe. Und Themen, über die er nie zuvor nachgedacht hatte. ^^
    "Na gut", sagte er und geriet in Aufbruchsstimmung. "Hast du heute etwas vor?"


    Sim-Off:

    Dann meldete sich sein Gewissen: Finger weg! :D
    edit by: MDM

    Maximians Stirn blieb weiterhin gekräuselt. Wo wir gerade bei Berufsplanung waren: Vielleicht sollte er eine Reise nach Griechenland unternehmen und Philosoph werden? Das Gesicht dazu hatte er auf jeden Fall schon drauf! :D
    "Es ist bedauerlich, dass nicht mehr die Zeit blieb, dass ich deine Mutter einmal kennenlernen durfte. Aber... worin hat sie dich angelernt? Vergiss nicht, du bist jetzt eine Decima. Wo, wenn nicht in unserer Familie, stehen dir alle nur erdenklichen Möglichkeiten offen?"
    Sie lächelte, war einmal so richtig verlegen. So sah er sie gar nicht so häufig. Seine Augen fingen ganz leicht an zu funkeln und als sie dann aussprach, was ihr vorher wohl schon durch den Kopf gegangen war, wurde sein Gesichtsausdruck ernst und er sah Valeria unverwandt an. Das Funkeln blieb.
    "Valeria, das klingt... wunderbar."
    Ganz langsam erschien ein sicheres Lächeln auf seinem Gesicht und das, was er jetzt hier nicht sagen wollte, lag in seinem Blick. Dann veränderte es sich jedoch. Sein schelmisches Grinsen zeigte sich mal wieder, während er sich über die kurzen Haare im Nacken fuhr und dann beinahe schon flüsterte:
    "Aber warum nur zwei?"

    Sah er da soetwas wie leichte Ablehnung gegen seine Vorschläge? Max legte den Kopf ein wenig schräg und musterte Valeria, die ziemlich nachdenklich geworden zu sein schien.
    "Mach das, es eilt ja nicht. Es ist und bleibt ohnehin deine Entscheidung. Hast du dir schonmal Gedanken über deine Zukunft gemacht?"
    Er stellte fest, dass sie hier gerade ganz existenziellen Fragen aufwarfen. Sachen, die man gerne über den anderen wusste und er war neuhierig auf das, was er über Valeria herausfinden würde.