Beiträge von Lucius Decimus Maximian

    Bei Maximian war Cicero anscheinend als erster eingetroffen. Er hatte den jungen Mann höflichst zur Eile angetrieben, da der Herr schon ungeduldig warte. Naja, dachte Maximian sich, wann war das bitte nicht so, wenn die Familie auf Reisen ging? So weit er sich erinnern konnte, war immer Meridius der erste reisebereite Decimus gewesen, der das wahrscheinlich auch jedes mal auskostete, weil er so die anderen ärgern konnte.


    Max kam jedenfalls irgendwann darauf in das Atrium gelaufen, gesellte sich zu den beiden Alten und zog ein Gesicht, dass nur allzu klar verdeutliche, wie Max sich auf die Schifffahrt freute. Kaum.


    "Endlich wieder eine Schifffahrt... Dabei steckt mir die letzte, wenn ich so darüber nachdenke, noch im Magen. Oh, verzeiht, ich wollte euch nicht stören."


    Sim-Off:

    ;)

    Am selben Tage noch wühlte sich ein Bote durch die engen Straßen des Wohnviertels, in dem die Häuser hoch in den Himmel ragten und nur zu seltsame Formen hatten. Er fragte sich nach einer Decima Valeria und ihrer Mutter durch, bekam einen Hinweis und klopfte an eine Zimmertür, um dort hoffentlich vor der Empfängerin zu stehen und ihr das Schreiben geben zu können.



    An: Decima Valeria
    Von: Lucius Decimus Maximian


    Liebste Valeria,


    ich sorge mich jeden Tag mehr um dich. Hast du meinen Brief erhalten? Die Götter wissen, was du von mir denken magst, wenn dem nicht so ist. Oder hat mich keiner deiner Briefe mehr erreicht? Dann entschuldige ich mich. Die Götter mögen mir gnädig sein und wenigsten diesen Brief zu dir gelangen lassen, denn der Gedanke, dass du dich nach einer Nachricht nach mit verzehrst und keinem meiner Worte mehr Glauben kannst, bedrückt mich sehr. Dir gehört nach wie vor mein Herz.
    Aber lass mich von den Dingen berichten, die sich seither zugetragen haben. Vor einigen Tagen reisten Meridius und ich endlich nach Rom! Hier soll ich jetzt unterrichtet werden, ehe ich in die Legio eintrete. So genau weiß ich noch nicht, was mich erwartet. Meine Aufgabe ist es gegenwärtig ihn zu begleiten wo er auch hingeht, aber ich glaube fast, dass er vergessen hat, weshalb er mir böse war. Leider gab es auch einen Todesfall in der Familia, doch damit will ich dich nicht weiter belasten.
    Ich bin in Rom, Liebste! Halte nur noch ein wenig durch, dann werde ich zu dir kommen, wenn es die Situation gerade erlaubt. Vorerst reise ich zur Beerdigung nach Tarraco. Ich bete, dass der Zeitpunkt bald da ist und es dir und deiner Mutter gut geht. Lass unsere gemeinsamen Stunden nicht in Vergessenheit geraten, bis wir uns wieder gegenüberstehen. In meinen Gedanken bist du immer bei mir.


    In Liebe,
    Maximian


    Als er den Brief abgegeben hatte, verschwand der Bote wieder.

    "Oh ja, das klingt es!"


    Maximian lachte, merkte sich die Wegbeschribung aber so gut es eben ging. Vor alle die letztere, denn zur Casa Cornelia konnte er sich notfalls durchfragen, wenn er auch nur den ungefähren Ort wusste.
    Dann sah er kurz zu Meridius, der ein Stückl weiter schwamm.


    "Gerne, aber nicht gleich im Anschluss. Aber wie wäre es zum Abschluss noch mit einem kleinen Wettschwimmen?"

    Max schmunzelte abermals.


    "Aber ich denke mal, dass es nur eine Casa Cornelia in der Nähe der Thermen gibt... Das meinte ich damit, mein Freund. Dass ich sonst wohl jeden anderen treffen würde, außer den, den ich wollte, ist mir schon klar, bei der Größe der Stadt."


    Er tauchte kurz unter und sah den neben ihn schwimmenden fragend an.


    "Es würde wahrscheinlich nicht unnütz sein, wenn ich wüsste, wo ich dich finden kann. Wenn nicht in deiner Casa, dann...?"

    Naiv trifft es... :D Natürlich war Maximian schon bewusst, dass er vorsichtig vorgehen musste, immerhin war er selber auf dem Markt gewesen und was man dem Christen angetan hatte, wünschte er sich für sich sicherlich nicht. Für ihn war die Sache nur mehr ein Abenteuer, das er erst einmal kennenlernen musste.


    "Viel? Naja, einiges. Viel genug jedenfalls, dass ich die wichtigsten Straße und Wege kenne und auch bei Dunkelheit nicht Gefahr laufe, am falschen Ende der Stadt herauszukommen."


    Max schmunzelte, wusste er doch, dass das wichtig für seine kleine, neue Aufgabe war, und schwamm nu auch los, weil die Beine allmählich vom Aufderstelleschwimmen taub wurden.


    "Dann weiß ich ja jetzt auch, wo ich dich suchen kann. In der Nähe der Thermen."

    "Du klingst glatt so, als hättest du damit Erfahrung...?"


    Oder war an der Sache einfach nur mehr dran, als Max sich das jetzt so vorstellte?


    "Richtig. Leben tu ich für gewöhnlich in Tarraco. Hm, es ist ganz nett da, aber gegen Rom kann es nicht mithalten. Du hast deinen Wohnsitz hier, hm?"

    Diesen Einwandt überhörte der junge Maximian beinahe schon. Gefahren gab es schließlich überall und er war ja nicht dumm. Ihm würde schon nichts zustoßen.


    "Gewiss, ich werde das schon nicht allzu auffällig anstellen. Wenn ich denn überhaupt etwas entdecke, dem hinterherzuschnüffeln sich lohnen würde."

    Zitat

    Original von Flavus Cornelius Aemilius
    Ich nickte leicht.
    "Verstehe, aber wenn du dich in Rom etwas umschaust, was ich dir ohnehin empfehle, kannst du ja vermehrt auf "verdächtige Aktivitäten" achten.
    Ich sage das jetzt so einfach, aber Rom ist gross und jeden Tag passiert hier vieles. Wenn du meinst, dass du uns helfen willst, dann darfst du das tun.
    Ich nehme an, du hast dir das schon so vorgestellt, nicht wahr?"


    "Ja, so in der Art. Wenn es meine Aufgaben erlauben, will ich meine Augen und Ohren gerne für eure Zwecke offenhalten."


    Max schwamm immer noch auf der Stelle und sah sich als kleiner Spion irgendwelche düsteren Gestalten in engen Tavernen in den Armenvierteln nachstellen. Hm, im Nachstellen war er jedenfalls gut... Dann lächelte er.


    "Abgemacht. Wenn ich etwas rausfinden kann, bringe ich es zu dir."

    Max verzog kurz das Gesicht.


    "Ich bin erst das zweite mal hier in Rom, das erst seit ein paar Tagen wieder und lebte lange Zeit weit, weit weg davon. So zahlreich sind meine außerfamiliären Kontakte hier deshalb nicht."


    Er konnte nur mit einer großen Familie dienen, wie wahrscheinlich ohnehin jeder wusste.

    Auch Max freute sich, Mercator wiederzusehen und lächelte ihn an, als er eintrat.


    "Salve, Mercator."


    Dann setzte er sich und Max beobachtete ihn, während er sich ein paar Trauben angelte und die mit dem Wein zusammen vernaschte.

    Und hier unterhielt man sich noch darüber, wie immens der Aufwand sein würde... ^^ Max hätte sich ja glatt verschluckt. Er als Junge vom Lande hatte soetwas ja noch nie miterlebt.


    "Auch die Idee ist nicht zu verachten", untertrieb er einfach mal und blinzelte immer noch ein wenig groß vor sich hin.

    "Wagenrennen und Kämpfe?"


    Max machte große Augen, fand die Idee aber im nächsten Moment schon wunderbar und sah kurz zu dem gast.


    "Ich wäre bestimmt nicht der einzige, der solch ein Spektakel willkommenheißen würde."


    Dann nahm Max sich einen Becher vom Wein und nippte daran.

    Max sprach gleich ein wenig leiser, weil er den Blick Aemilius' gesehen hatte. Dass er Meridius mit solch einen Blick bedacht hatte, machte Maximian die ganze Sache aber nur noch schmackhafter.


    "Auch wenn dieser Teil nicht gerade klein ist", dachte Max eher für sich selbst weiter.

    Max nickte abermals und sah Meridius, wie er gerade ins Wasser stieg. Er wandte sich Aemilius wieder zu.


    "Welcher Junge interessiert sich nicht für das Verbrechen und diejenigen, die es aufdecken. Aber in Rom sind Morde doch beinahe der Alltag... Wie wollt ihr da auf die rechte Spur finden?"

    "Wer seid ihr? Ich meine, seid ihr Vigiles oder sonst etwas, dass euch daran liegen könnte, mehr über die Geschehnisse rauszufinden?"


    Vielleicht waren sie ja wirlich irgendwelche Stadtpolizisten, die mit dem Auftrag betraut worden waren, ein wenig im Dreck rumzustochern. Obwohl... wenn dem so wäre, dann hätten sie wahrscheinlich nicht in einer öffentlichen Einrichtung wie dieser verkehren dürfen. Max schwieg und sah Aemilius fragend an.

    Maximian nickte und nahm das nachdenkliche Gesicht wahr, mit dem ihm jeder begegnete, wenn er sich als Decimus vorstellte. Er seufzte leise leicht lächelnd und nickte abermals:


    "Wahrscheinlich dachtest du gerade darüber nach, ob ich mit Decimus Meridius verwandt bin. Das ist richtig. Ich bin sein Sohn."


    Dann schwamm Max ein paar Züge, weil sich ein Krampf im Fuß ankündigte.


    "Die romanische Unterwelt, sagtest du? Ihr wollt also nachforschen, was inoffiziell noch so alles vor sich geht... Ward ihr dazu schonmal in trans tiberim? Wisst ihr schon etwas?"

    Max sah die beiden Gäste an, um sich die Namen besser merken zu können...


    "Freut mich euch kennenzulernen, Tiberia Helena und Octavius Avitus."


    ... und legte sich dann irgendwo auf eine der drei Klinen.


    "Welches Thema hattet ihr gerade?"