Eine Lücke, die gefunden werden wollte. Maximian berlegte einen Moment lang fieberhaft, was das wohl für eine Lücke sein konnte, die sie ausnutzen konnten. Aber er fand keine. Und das deprimierte, auch wenn er wusste, dass man nicht alles gleich und sofort haben konnte. Ja, diesbezüglich war Lucius Decimus Maximian immer noch der kleine Junge, der von seiner Mutter beinahe jeden Wunsch von der Lippe abgelesen bekommen hatte. Das prägte. Er hatte immer so viel Glück gehabt. Selten klappte etwas mal nicht, wenn er es sich gewünscht hatte.
Aber hier nun.... Es war alles so viel schwerer. So viel bedeutender. Nicht nur irgendein Wunsch, den man in irgendeiner Weise eben mal so erfülen konnte.
Maximian seufzte leise. Er würde noc genug Zeit haben, sich darüber Gedanken zu machen. Er lachte leise: Und wie viel Zeit er haben würde, sich darüber den Kopf zu zerbrechen...
Langsam hob er den Kopf und erstmals während dieser Unterredung stand ein richtiges Lächeln auf seinen Zügen. Es wirkte zwar gequält, aber trotzdem aufgeheitert und reichte auch bis zu den Augen hinauf, die ein wenig mitzulächeln schienen.
"Ich danke dir, dass du dir meinen Herzschmerz anhörst. Eigentlich... eigentlich ist sowas nicht üblich."
Eine Hand fuhr hinauf zum Nacken, wo ein oder zwei Finger durch das kurze Haar kratzten, während das Lächeln weiterhin auf Nyla ruhte.
"Es tut gut mit jemandem zu reden, der nicht nur von vornherein sieht, dass es falsch und entehrend ist. deshalb kann ich mit meiner Familie nicht darüber reden und Valeria ist zu weit weg..."
Er nickte kurz und senkte den Blick, der dabei auf die Traube fiel. Essen. Er schmunzelte und hob den Blick wieder.
"Zwar habe ich immer noch keinen Appetit, aber Sorgen sollst du dir auch keine machen."
Beinahe hätte er gezwinkert, wie er es sonst so häufig tat; dann verschwand die Traube aber nur in seinem Mund und der Blick irgendwo im Raum.