Max beobachtete, wie Valerias Gesichtszüge einfroren, sie die Decke um sich schlang und von ihm wegrutschte. Er blieb noch still liegen, seufzte lang und schloss kurz die Augen, dann legte er sich auf die Seite und blickte Valeria fest an, während Seine Hand sich auf ihren Oberarm bettete.
"Ich wünsche mir nicht, dass du abreist. Ich möchte dich lieben, Tag und Nacht, mit dir reden, dir zuhören, dich ansehen - nichts wünsche ich mir sehnlicher, das musst du mir glauben."
Er pausierte kurz, sah zwischen ihren dunklen Augen mit bedeutungsschwangerem Blick hin und her, dann sank sein Kopf herunter, ließ aber nicht von ihren Augen ab.
Julia. Er hatte sie geliebt oder hatte geglaubt, dass er sie liebt. Vielleicht hatte er aber auch nur das Gefühl geliebt, zu denken, er wäre verliebt.
Das hier... Valeria, war etwas anderes. Sie war tiefer in seinem Kopf als alles andere zuvor. Es war auch nicht das Gefühl, das er liebte. Nein, es war sie. Valeria. Er liebte sie. Liebte sie von Kopf bis Fuß, wenn sie lachte, wenn sie weinte, wenn sie schwieg, wenn sie redete.
Er schlug kurz die Augen nieder, seufzte ganz leise und sah sie dann wieder an.
"Vielleicht denkst du, dass ich dir nur Lügen erzähle, damit du mir das gibst, was jeder Mann sich wünscht. So ist es nicht, Valeria. Seitdem ich am Morgen bei Aurelius aufgewacht bin, weiß ich, dass es weit darüber hinaus geht. Ich erzähle dir nicht nur, was du hören willst, sondern das, was ich denke... was ich fühle."
Er blinzelte und seine Hand legte sich an ihre Wange. Sein Daumen strich zärtlich über die weiche Haut, während sein Blick kurzzeitig erneut wie abwesend wirkte. Dann schnaufte er leise, lächelte schief und ziemlich missglückt.
"Natürlich kannst du bleiben, aber wir werden uns kaum mehr sehen können. Vielleicht können wir uns noch einmal wegschleichen, geheim treffen... Es wird nicht leicht und noch weniger schön werden. Jeder Blick von dir würde alles besser erscheinen lassen, mir Hoffnung geben, hörst du? Und doch möchte ich, dass du rechtzeitig fortgehst. Dir soll der Zorn erspart bleiben, wenn er denn eintritt."
Beinahe schon verzweifelt sah er Valeria an und seine Nackenhärchen stellten sich plötzlich auf, als habe er irgendeine Vorahnung, was zeitgleich in Rom geschah.