Maximian seufzte, schüttelte leicht den Kopf und verzog dann das Gesicht ein wenig. Er hatte mit seinem Vater zwar noch nie direkt über seine Zukunft gesprochen, dafür waren ihm aber über die Familienmitglieder kürzlich Informationen zugetragen worden, was Meridius für Maximian geplant haben könnte.
"Ich bin mir nicht sicher, ob das möglich ist. Irgendwann wird mein Vater mich einspannen, damit ich etwas lerne... Und er hat mir aufgetragen, auf die Casa aufzupassen."
Bei den letzten Worten musste Maximian leicht schmunzeln. Als wenn es da irgendetwas gäbe, vor dem die Casa zu schützen wäre. Zumindest fiel dem jungen Männlein namens Maximian auf die Schnelle keine Gefahr ein.
Wie auch immer beschäftigte er sich nicht lange mit diesem Gedanken. Wie er sagte, war er sich nicht sicher, was die nahe Zukunft für ihn bedeuten würde.
Kurzzeitig veränderte Valerias Gesichtsausdruck sich. Maximian versuchte diese Veränderung zu deuten, kam aber zu keinem Entschluss. Was sie nur schon wieder dachte?
Seine Hand strich über ihren Oberarm, bis wohin er den Ärmel ihrer Tunika hatte hochschieben können. Manchmal umfasste seine Hand sanft ihren Arm, ruhte einen Moment und fing dann wieder an zu streichen.
Bei ihrer Frage hielt er jedoch inne und legte den Kopf wieder gerade, um an die Decke zu sehen. Keine würde von ihrer Liebe zueinander erfahren dürfen. Wie traurig war allein diese Tatsache? Sie würden sich nur heimlich küssen dürfen, nie Hände haltend im Atrium stehen, wenn irgendjemand bei ihnen war... Maximians Herz fühlte sich beklemmt an, als würde ihm etwas schweres auf der Brust lasten.
"Nun... manchmal werden wir allein in der Casa sein, von den Sklaven mal abgesehen. In den Nächten. Wir könnten ungestört in meinem Cubiculum sein... Ausreiten."
Maximian fiel zwar etwas ein, dadurch aber wurde seine Laune nicht unbedingt besser. Denn an all den Möglichkeiten, die er aufzählte, waren gleichzeitig mehrere Haken. Und der größte war, dass sie nicht so ungestört sein würden, wie er es sich vorstellte. Es brauchte nur jemand etwas von ihm wollen, wenn Valeria bei ihm war, und alle würden davon wissen.
"Und wenn es mir möglich ist, komme ich dich in Rom besuchen. So schnell es geht."