Maximian war Viola kaum später gefolg und ging nun schnellen Schrittes hinter ihr her, um sie nicht aus den Augen zu verlieren.
Beiträge von Lucius Decimus Maximian
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Auch Maximian wandte sich auf seiner Liege herum, um erkennen zu können, wer sich da eingemischt hatte. Er erkannte die Besucherin von vorhin und stand ebenfalls zum Gruß.
"Mich kennst du ja bereits.", meinte er lächelnd. "Wie meinst du das? Ich war schon vor 16 Jahren Sohn von Meridius, nur wusste das bis auf meine Mutter keiner."
Maximian hatte noch nicht viel mit den römischen Rechten zu tun gehabt und war dementsprechend neugierig auf sie.
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Er nickte.
"Vorzüglich. Nun, ich wuchs bei Valentia auf, ohne zu wissen, wer mein wahrer Vater war. Meine Mutter hatte geheiratet, seitdem galt ich als Sohn ihres Mannes. Zu meinem 16. Geburtstag gestand sie mir, was sie jahrelang verheimlicht hatte, und ich zog nach Tarraco."
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Maximian hatte seinem Großonkel beigepflichtet, als er sich auf den Tag freute, wenn die Familie komplett speisen würde. Er freute sich auch, schließlich würde er dann auch seinen Vater kennen.
Während er so kaute, hörte er der Unterhaltung zu und wippte mit einem Bein. -
"Die Dame hat recht.", fügte Maximian lächelnd hinzu.
Während er Martinus vom Brot nehmen ließ und es schließlich wieder auf den Tisch stellte, wurde sein Interesse geweckt von dem Wort, das einen nur allzu bekannten Ort beschrieb...
"Roma? Gerade sprachen wir über Reisen. Magst du von Roma berichten?"
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Maximian machte eine flinke, einladende Geste in Richtung Tisch, von irgendwo her sauste ein Sklave heran und brachte ein weiteres Gedeck und schließlich setzte sich Maximian.
"Täusche ich mich oder siehst du aus, als wärest du gerade erst von einer Reise zurückgekehrt? Mercator erwähnte nicht, dass du auch zugegen wärst."
Dem Großonkel das Brot reichend, fing er wieder an auf kleinen Stücken rumzukauen, diesmal aber mit besserer Haltung.
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"Ich freue mich, dich kennenzulernen, Großcousin.", erwiderte Maximian und schwieg dann, während Martinus Viola begrüßte, um ihn gründlicher in Augenschein zu mehmen.
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Gerade wollte er etwas erwidern, als Maximian herumfuhr, weil ihm eine andere Stimme... eine fremde Stimme zuvor kam. Sein Onkel? Nein, der hatte eine vollere, ältere Stimme. Er musterte den Mann, der hereinkam und auch ihn offensichtlich für einen Besucher hielt. Er stand auf und trat auf... auf einen anderen seiner Familie, wie er vermutete, zu.
"Salve. Ja, das dort ist Viola Annaea und seit heute Gast. Was mich betrifft... Nun, ich bin Meridius' Sohn. Lucius Decimus Maximian."
Unsicher schätzte Maximian den "Fremden" ab und beobachtete jede kleine Gemütsregung.
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Maximian nickte zur Antwort nur lächelnd und setzte sich... irgendwo in die Nähe von Viola Annaea, der er natürlich den Stuhl höchstpersönlich abgerückt hatte. Er wusste nicht mehr genau, wo er diese Manier einmal gesehen hatte, aber das war ja auch egal.
Allerdings hatte er keinen großen Hunger, auch wenn er selten solch eine Fülle an Speisen zu Hause bekommen hatte. Deshalb nahm er sich nur ein Stück vom Brot und kaute auf kleinen Stücken rum, während er die Besucherin, die kaum länger hier verweilte als er selber, leicht in den Stuhl gefletzt musterte. Derweil wurde verdünnter Wein eingegossen."Du erwähntest, dass du mit dem Schiff gekommen bist. Wie war die Fahrt?"
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Während Maximian schmunzelte, ließ er seine Besucherin vorgehen und geleitete sie dann während eines munteren Gesprächs ins Speisezimmer
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"Du hast viel gesehen und sicher viele Menschen kennengelernt - ich bezweifle nicht, dass du da das Ein oder Andere lernen konntest. Dann haben wir also eine Abmachung."
Er grinste beinahe schon verschwörerisch, ließ dann allmählich die zierliche Frauenhand los. Der Sklave wartete immer noch, und Maximian wandte sich nun an ihn.
"Die Dame hier wünscht zu essen."
Als Antwort bekam der junge Mann ein gehorsames 'Ja, Herr.', worauf sich der Sklave entfernte. Maximian sah die Dame mit aufgepumpter Brust und strammer Haltung an und deutete eine Verbeugung an, bei der er leicht den Kopf senkte und einen Arm auf den Rücken führte. Hätte er nicht dermaßen grinsen müssen, wäre es ihm vielleicht sogar gelungen sein Gegenüber zu beeindrucken. Schließlich hielt er den anderen Arm zur Tür gerichtet und sprach mit belustigter Stimme:
"Nach dir."
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Maximian nickte freundlich lachend und richtete sich dann langsam auf.
"Dafür bin ich ja jetzt hier. Zuhause musste meine Mutter sich um andere Dingen kümmern, mein Ziehvater war wochenlang unterwegs und ehrlich gesagt haben wir in einem Dorf, das kaum mehr Familien umfasst als man an zwei Händen aufzählen kann, nie so wirklich auf Gastfreundschaft wert gelegt. Jeder kannte sich dort."
Kurz sah er zu Gallus, der erschienen war und darauf wartete, dass man ihm Folge leisten würde und richtete sich dann, während er Viola Annaea regelrecht unterbewusst die Hand hinreichte, damit sie leichter aufstehen konnte, wieder an den Gast.
"Magst du mir im Gegenzug für meinen Reitunterricht vielleicht Manieren beibringen, damit ich meinen Vater bei seiner Ankunft nicht enttäusche? Es... ich wäre ein guter Schüler, ich lerne schnell."
Erwartungsvoll lächelte Maximian, während er Viola Annaea genau musterte und auf die Antwort wartete.
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"Oh, ich bin ein mieserabler Gastgeber!"
Hatte er es doch tatsächlich versäumt zuerst für des Gastes Wohlbefinden zu sorgen, bevor er ihn in Gespräche verwickelte. Er stand gar nicht erst auf, sondern rief nach dem Sklaven, der ihm schon ein paar Mal seit seiner Ankunft geholfen hatte.
"Gallus!"
Während er wartete, dass Gallus, dessen Namen er nun auch endlich behalten hatte, erschien, musterte Maximian Viola interessiert. Wer weiß...? Bei dem Gedanken musste er schmunzeln, um das aber zu überspielen, meinte er einfach:
"Er wird dir etwas zu essen bereiten."
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Maximian nickte leicht, schob dann die Unterlippe ein Stück vor und blinzelte nachdenklich und abschätzend.
"Warum nicht. In meiner alten Heimat habe ich immer den Jüngeren beigebracht, wie sie richtig im Sattel zu sitzen haben, da sonst kein anderer die Zeit dazu hatte. Allerdings habe ich selten eine Frau zu Pferde gesehen. Wenn man mich lässt, werde ich es dir jedoch gerne zeigen."
Jetzt lächelte er wieder. Er hatte immerhin eine Aufgabe und würde zudem Zeit mit Viola verbringen können. Wenn er auch nicht wusste, ob es sich schickte, so freute er sich auf die gemeinsamen Stunden.
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"Dann hast du ja schon viele schwere Zeiten durchlebt - so ganz allein auf dich gestellt. Du musst eine starke Persönlichkeit haben, andernfalls würdest du jetzt wohl nicht hier sein."
Maximian hatte aufmerksam zugehört und musste erkennen, dass sein Gegenüber ein durchaus nicht sehr typisches Leben für eine junge Frau hinter sich hatte. Ja, jetzt wo er darüber nachdachte, merkte man es ihr auch an. Sie war... anders. Sie hatte eine gewisse Ausstrahlung, die verriet, dass sie nicht so schnell zuM Aufgeben bereit war, was der junge Mann auf dem Stuhl ihr hoch anrechnete.
"Mein Leben war nicht halb so schwer wie deins. Es ist geradezu langweilig, gegen deins."
Geradezu warnend sah Maximian drein, allerdings mit einem freundlichen und vergnügten Schein in seinen Augen.
"Nun, ich bin in einem kleinen Dorf nahe Valtenia geboren und aufgewachsen. Unser Alltag war vom Müßiggang geprägt, denn viele Möglichkeiten hatten wir dort nicht. Allerdings lernte ich schon früh auf dem Rücken eines Pferdes zu sitzen, das ist aber auch schon alles, was spannend am Leben dort war. Zu meinem 16. Geburtstag dann erzählte meine Mutter mir aus heiterem Himmel, dass ich nicht der Sohn ihres Ehemannes bin, sondern einen Vater von weitaus besserer Abstammung habe und das weitab von Valentia. Ich entschloss mich, ihn zu finden, da er von mir nicht einmal wusste."
Einen Moment lang schwieg er, während er den Blick und auch die Gedanken abschweifen ließ - nach Hause zu seiner Mutter.
"Ich glaube kaum, dass ich dorthin zurückkehren werde."
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"Beides."
Und nach einem kurzen Moment fügte er hinzu:
"Über den Ort von beiden, an dem es dir mehr gefallen hat."
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Ein Grinsen ersetzte nun das Lächeln auf Maximians Gesicht. Wie es schien, hatte er schon die erste Freundin in der Fremde gefunden. Das konnte sicherlich nicht schaden und würde ihm das Eingewöhnen erleichtern, also zeigte er seine Freude.
"Erzähl mir doch ein bisschen über deine Heimat. Ich habe noch nicht viel gesehen von der Welt, lebte mit meiner Mutter und der Familie am Meer."
Damit deutete Maximian an, dass sie sich doch setzen konnten und tat das dann, indem er sich auf den Stuhl setzte, gegen den er sich gelehnt hatte.
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Anstatt zu erröten oder dergleichen, badete sich Maximian in dem Kompliment seines Gegebübers. Er war kein Neuling mehr auf dem Gebiet der Anziehungskraft zwischen Frau und Mann. Also lächelte er und hob leicht die Augenbrauen.
"Ich vertrete eher die These, dass man sich so zeigt, wie man sein Gegenüber wahrnimmt. Denn wie sollte ich von einem Vater gelernt haben, dem ich noch nie begegnet bin? Nein, an meinem Verhalten bist ganz allein du Schuld."
Kaum hatte er das gesagt, schrillten die Alarmglocken in seinem Kopf. War das jetzt unhöflich gewesen? Immerhin war er noch sehr jung und... Zuhause hatte er so mit den Mädchen reden können. Immer noch lächelnd und vielleicht auch eine kleine Spur unsicher musterte er Viola Annaea weiter.
"Das werden wir. Wirst du die Zeit über in diesem Hause wohnen?"
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Angelehnt an einen Stuhl hörte Maximian den Ausführungen Viola Annaeas zu und sah schließlich leicht betreten drein, als er hörte, dass sie befürchten musste tatsächlich die letzte ihrer Gens zu sein.
"Nun, mein Vater ist ebenfalls auf dem Feldzug und ebenso wie du kenne ich ihn noch nicht. Zwar habe ich anscheinend eine große Familie, aber ich teile die Sorge um einen Angehörigen und das Hoffen mit dir. "
Ein vorsichtiges Lächeln schob sich auf Maximians Mund, womit er hoffte, die Besucherin etwas aufzuheitern und ablenken zu können.
"Wie es aussieht, haben wir viel gemeinsam, Viola Annaea, und ich freue mich darauf, die Zeit bis zum Ende des Feldzugs mit dir zu teilen."
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Er hatte der Besucherin das Haus ein wenig gezeigt, damit sie sich frei darin bewegen konnte und sie schließlich in das Gästezimmer geführt. Als sie dort ankamen, sah er sich um und beobachtete dann die Besucherin mit fragender Miene.
"Darf ich fragen, woher du kommst und weshalb du hier in Tarraco bist?"