Beiträge von Alypia Plinia Ocellina

    Ich hatte von dem großen Reinigungsopfer gehört und war sehr stolz auf meine Cousine, das sie dieses mit abhalten würde.


    Ein wenig zögernd ging ich zu dem Tempel, es waren außer mir keine anderen Bürger zu sehen.


    Da stand Aquilia auch schon mit einer anderen Priesterin und einem Mann. Die Opferung hatte wohl noch nicht begonnen.


    Ich stellte mich ein wenig abseits, wollte ich doch gerne die Opferung mit ansehen und lernen, in Zukunft würde es auch mir bestimmt erlaubt sein.

    Ich mußte lachen, der Fremde war wirklich sehr nett.


    "Es freut mich Dich kennenzulernen Stephanus, mein Name ist Alypia Plinia Ocellina. Es tut mir wirklich sehr leid, aber ich muss jetzt gehen, wir sehen uns bestimmt einmal wieder."


    Schlagartig war mir bewußt geworden, das ich mich alleine mit einem fremden Mann unterhielt, als zukünftige Vestalin sollte ich das lieber bleiben lassen.


    Ich lächelte noch einmal kurz, hob grüßend die Hand und ging dann weiter über den Markt in Richtung Hause.

    Zuerst ein wenig überrascht sah ich den Mann neben mir an, dann antwortete ich ihm.


    "Ja, ich habe gerade eine Dattel gegessen und tatsächlich eine Marktfrau hat sie mir geschenkt."


    Überlegend schweifte mein Blick zu den Marktständen.


    "Die Frau hatte eine braune Tunika an, schwarze Haare und war sehr freundlich."


    Nun mußte ich leicht grinsen.


    "Die Dattel war wirklich sehr lecker. Vielleicht ist sie ja wirklich von Deinem Stand. Läuft das Geschäft denn gut ?"

    Diese Dattel schmeckte einfach wunderbar. Genießend saß ich in der Sonne und war ganz versunken in der Betrachtung des Marktes.


    Nach kurzer Zeit bemerkte ich wie sich jemand neben mich setzte. Ein fremder Mann.


    Freundlich lächelnd nickte ich ihm als Gruß zu, dann beobachte ich weiter die Händler und ihre Kunden und überlegte gleichzeitig ob ich mir für die Reise wohl eine neue Tunika leisten konnte.

    Immer noch aufgeregt darüber, das ich bald mit meinem Vater nach Hispania reisen würde, ging ich langsam über den Markt.


    Ich schaute mal hier, mal da und genoß einfach dieses bunte Treiben hier auf dem Platz.


    An einem Dattelstand unterhielt ich mich mit der Besitzerin über das schöne Wetter und bekam eine Dattel zum probieren.


    Genussvoll kauend ging ich weiter und setzte mich dann auf eine Bank, um die Sonne ein wenig zu genießen.

    "Aquilia wird wohl nicht mitkommen können. Aber ich werde ihr alles genau erzählen. Du gibst mir dann Bescheid wenn es losgeht Vater ?"


    Immer noch aufgeregt schaute ich ihn an.


    "Ich glaube ich werde vorher noch einmal auf den Markt gehen, ich brauche noch einige Sachen für die Reise."


    Fröhlich verabschiedete ich mich von meinem Vater und ging dann los um auf dem Markt einzukaufen.

    Leise betrat ich den Tempel und schaute mich ehrfürchtig um.
    Dann entzündete ich eine Kerze und kniete nieder. Heute wollte ich zu Minerva beten.


    So kniete ich eine halbe Stunde vor ihrem Altar, dann hatte ich mein Gebet beendet und hoffte, das sie mich erhören würde.


    Genauso leise wie ich gekommen war, verließ ich den Tempel auch wieder.

    "Vielleicht solltest du dir den Mann doch einmal ansehen, dem du vorgestellt werden sollst. Er ist bestimmt nett."


    Lächelnd setzte ich mich neben Manyana.


    "Ja, es ist manchmal schwierig als Frau. Aber ich denke mal nicht, das dein Vater dich dazu zwingen wird. Wenn du wirklich heiratest, dann ist das Führen des Haushaltes auch eine sehr große Verantwortung."

    "Ich werde schon mal meine Sachen zusammenpacken, das ich dann auch fertig bin und Aquilia muss ich das auch noch erzählen."


    Aufgeregt sprudelten die Worte aus mir heraus. Liebevoll schaute ich meinen Vater an und küßte ihn auf die Wange.


    Für einen Moment hatte er so traurig ausgesehen, das hatte ich schon öfter bemerkt, doch versuchte er es immer zu verbergen.

    Zitat

    Original von Germanica Preziosa
    Oha, das war ja ein Ding. Eine Jungfrau! Das ist sicher sehr selten gesesen, eine zu treffen! Ich legte mich zu Donne , die ich gerade zudeckte und sah sie weiter an.


    Rede weiter...ist wirklich interissannt.


    Ich lächelte und sah sie weiterhin an.


    Staunend sah ich zu wie sich das Pferd ins Bett legte. Das hatte ich ja noch nie gesehen.


    Ein wenig irritiert erzählte ich weiter:


    "Die Vestalinnen hüten das heilige Feuer im Vestatempel, dieses darf niemals ausgehen ! Das ist sehr wichtig. Das Feuer ist Symbol für die Lebendigkeit der Stadt. Es gibt noch einige andere Aufgaben, so bewahren die Vestalinnen Testamente auf."

    Herzlich erwiederte ich die Umarmung meines Vaters.


    "Natürlich weiß ich das Vater. Ich würde dich sehr gerne begleiten, du weißt doch wie gerne ich mit dir zusammen bin."


    Strahlend vor Freude schaute ich meinen Vater an.


    "Ob es Onkel Secundus denn wohl recht ist ? Bestimmt könnte ich in Hispania auch viel von dir lernen."

    Ich mußte lachen.


    "Nein ich bin nicht verheiratet, warum erzähle ich dir gleich."


    Langsam ging ich im Zimmer herum und schaute dann Manyana an.


    "Ich kann es mir nicht vorstellen, das du dich einfach verkuppeln läßt. Du hast so einen starken Willen, jedenfalls kommt es mir so vor."


    Dann überlegte ich einen Moment.


    "Vesta ist die Schutzgöttin der Familen und des Staates, sie ist die Göttin des Herdfeuers. Die Priesterinnen die ihr dienen, nennt man Vestalinnen, es sind bis zu sieben Stück. Die Vestalinnen müssen Jungfrauen sein und dürfen nicht verlobt oder verheiratet sein. Während der Dienstzeit darf sich das auch nicht ändern."


    Fragend schaute ich auf Manyana.

    "Möchtest Du noch mehr wissen ?"

    Nun sah ich Manyana ein wenig mitleidig an.


    "Verkuppeln ? Du Ärmste ! Hast Du ihn denn schon gesehen ?"


    Dann jedoch mußte ich lachen.


    "Ich kann es mir bei Dir ja so gar nicht vorstellen, das Du dich verkuppeln läßt."


    Geistesabwesend streichelte ich Donna weiter, bei Manyanas letzter Frage war ich jedoch leicht erschrocken.


    "Nein ein politisches Amt ist es nicht. Dafür wär ich auch wohl nicht gerade geeignet. Ich werde der Göttin Vesta dienen, hast Du denn noch nie von ihr gehört ?"